Anders als Eisenmetalle braucht Aluminium keinen Lack als Rost- oder Korrosionsschutz. Zwar oxidiert Aluminium ebenfalls beim Kontakt mit Sauerstoff und Feuchtigkeit, doch das Aluminiumoxid, das sich dadurch auf der Oberfläche bildet, hat im Gegensatz zum Eisenoxid (Rost) keine zersetzende Wirkung, sondern liegt wie eine Schutzschicht auf dem Metall.
Leider macht die schützende Oxidschicht optisch nicht viel her. Sie ist hellgrau bis schmutzig-weiß und verleiht der Aluminiumoberfläche ein stumpfes, mattes Aussehen – weit entfernt von einem „edlen“ bzw. ansprechenden Matt-Look. Häufig wird Aluminium daher lackiert, um eine schönere Oberfläche zu erhalten. Gerade bei der Verwendung im Sichtbereich – z. B. für Haustüren, Tür- und Fensterrahmen, Fahrrad- oder Autoteile – ist es üblich, Aluminium zu lackieren. Auch Aluminiumblech kann durch Lackieren optisch aufgewertet, nach Lust und Laune farbig gestaltet und mit einem schönen Glanz überzogen werden. Viele Alltagsgegenstände aus Aluminium würden sich ohne Lackierung bzw. spezielle Oberflächenbehandlung wahrscheinlich nur sehr schlecht verkaufen lassen.
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Aluminium lackieren – Vorbereitungen
Wenn Sie Aluminium lackieren möchten, müssen Sie vorher die Oxidschicht entfernen, weil der Lack darauf nicht richtig haften kann. Schleifen Sie dazu die Oberfläche zuerst mit gröberer Körnung (z. B. 360er, 400er oder 500er) vor und führen Sie dann den Feinschliff mit 1000er Körnung durch. Dadurch wird das Aluminium blank und glänzend (wie poliert).
Entfernen Sie den Schleifstaub (abfegen/absaugen) und entfetten Sie die Oberfläche gründlich mit Reinigungsalkohol/Spiritus, Waschbenzin oder Bremsenreiniger. Danach das Metall keinesfalls mehr mit bloßen Fingern berühren oder die Handballen auflegen – jede entsprechende „Fettstelle“ wird sonst nach dem Lackieren deutlich zu erkennen sein. Am besten tragen Sie schon vorher beim Arbeiten Schutzhandschuhe.
Eloxiertes Aluminium lackieren – Besonderheiten
Bei eloxiertem (elektrolytisch oxidiertem) Aluminium ist die Oxidschicht besonders hart und stabil, so dass es kaum möglich ist, sie mit den Bordmitteln des Heimwerkers abzubekommen. Mit dem Eloxalverfahren lässt sich nicht nur eine deutlich dickere und beständigere Oxidschicht erreichen, sondern beim Eloxieren kann die Aluminiumoberfläche auch eingefärbt und optisch ansprechender gestaltet werden. Solange die Eloxalschicht intakt ist, kann das darunterliegende Aluminium nicht korrodieren.
Wenn Sie ein Werkstück aus eloxiertem Aluminium lackieren wollen, bringen Sie es vorher zum Sandstrahlen oder Glasstrahlen in einen Fachbetrieb. Viele Betriebe bieten das Strahlen und Lackieren unter einem Dach, so dass Sie dort auch gleich die neue Lackierung in Auftrag geben könnten. So sparen Sie einiges an Mühe und vermeiden gängige Risiken bzw. Lackierfehler, denn die Profis lackieren in staubfreien Kabinen, verwenden für jedes Material das richtige Lacksystem und sorgen für optimale Umgebungsbedingungen bei jedem Arbeitsschritt.
Um einen geeigneten Betrieb in Ihrer Nähe zu finden, sich ein Angebot erstellen zu lassen oder die Preise und Leistungen verschiedener Lackierereien/Strahlereien zu vergleichen, können Sie unseren Angebotsservice nutzen – kostenlos und unverbindlich.
Welcher Lack für Aluminium?
Die meisten Metalllacke sind auch für Aluminium geeignet. Es gibt sowohl lösemittelbasierte als auch wasserbasierte Varianten. Bei einem Einkomponentenlack (1K-Lack) sollten Sie das Alu vorher mit einer Grundierung (Haftvermittler) vorbehandeln. Verwenden Sie einen 2K-Lack bzw. Einschichtlack, brauchen Sie keine Grundierung. Die Alu-Lackierung kann mit Lackpinsel und Lackierrolle aufgetragen oder mit Spraydose oder Farbsprühgerät aufgesprüht werden. Auch Kombinationen sind möglich, etwa Buntlack mit Pinsel/Rolle aufbringen und dann Klarlack darübersprühen.
Sie haben außerdem die Wahl zwischen einem 2K-Decklack-System (auch Einschichtlack oder 1-Schicht-System genannt), bei dem Sie nur einen Lack für Farbe, Glanz und Schutz brauchen, und einem Zweischichtsystem. Bei 2-Schicht-Lackierungen wird zuerst der farbige Basislack aufgetragen und nach dem Trocknen ein hochsolider (HS) 2K-Klarlack. Autolackierer setzen wegen der deutlich besseren UV-Beständigkeit, Farb- und Tiefenwirkung meist auf Zweischichtsysteme, mit denen sich außerdem auch Spezialeffekte wie Metallic oder Perlglanz herstellen lassen. Für Uni-Farbtöne, wenig beanspruchte Metalloberflächen oder Lackierungen im Innenbereich sind Einschichtsysteme jedoch meist völlig ausreichend.
Grundsätzlich fahren Sie am besten, wenn Sie alle Komponenten (z. B. Haftgrund, Decklack und Klarlack) vom selben Hersteller kaufen. Und lassen Sie sich nicht von der Eigenschaft „direkt auf Rost verwendbar“ beirren: Aluminiumoxid ist kein Rost, weshalb auch diese Lacke auf der Oxidschicht eines Nichteisen(NE-)Metalls nicht ordentlich haften. Für mehr Details empfehlen wir diesen Artikel zum Lackieren von Metall und Aufbau des Lacksystems.
Den richtigen Lack wählen
Den richtigen Lack wählen: Welcher Lack für welchen Anwendungsfall? Für jedes Material und jeden Anwendungsfall gibt es auch einen passenden… weiterlesen