Fliesen streichen/lackieren: Drei Tage Arbeit für neue Optik im Bad
Sie mögen geflieste Wände, doch ausgerechnet in Ihrem Bad sind ganz scheußliche Fliesen verbaut? Sie wünschen sich eine andere Fliesenfarbe oder ein neues Wanddesign, haben aber keine Lust, die alten Kacheln abzuschlagen, einen Haufen Schutt zu entsorgen und dann einen Haufen Geld für neue Fliesen auszugeben? Hier lesen Sie, wie Sie Ihr Bad in kurzer Zeit komplett umgestalten können, indem Sie die Fliesen überstreichen bzw. neu lackieren.
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Tag 1: Materialbeschaffung und Vorbereitung
Am ersten Tag gehen Sie einkaufen und bereiten Ihre Baustelle vor. Hier ist eine Liste der Werkzeuge und Materialien, die Sie brauchen:
- Fliesenreiniger (z. B. haushaltsüblicher Essigreiniger, Seifenlauge oder Spezial-Badreiniger)
- ggf. Cutter (Teppichmesser) und Silikonentferner zum Entfernen von Silikonfugen
- Abklebeband/Malerkrepp zum Schutz von Armaturen u. Ä.
- Reparatur-Spachtelmasse (Lackspachtel, Schnellspachtel) für Fugen und Übergänge
- Spachtelwerkzeug: Gummischüssel, Gummispachtel oder spezielles Fugenspachtel-Set
- Anlauger
- feines Schleifpapier (z. B. 240er Körnung) oder Schleifvlies
- Lackierpinsel (ideal: Flachpinsel mit Naturborsten)
- Lackierwalze/-rolle aus feinem Schaumstoff mit passender Lackierwanne und Ersatzrollen
- 2-in-1-Fliesenlack, ggf. Abtönfarbe bzw. Abtönkonzentrat nach Wunsch
- Holzleiste, alter Kochlöffel o. Ä. zum Durchrühren der Fliesenfarbe
- Verdünnung, Terpentin o. Ä. zum Reinigen der Werkzeuge und Entfernen von Flecken
- ggf. Sanitärsilikon und ggf. Fugenwerkzeug für neue Silikonfugen
- Staubsauger, Handfeger, Eimer, Lappen, Schwamm
Vorbereitungsarbeiten:
Räumen Sie das Bad am besten komplett aus. Ist das nicht möglich, leeren Sie zumindest alle Schränke und Regale, bringen Ihre Badeutensilien in Sicherheit und schützen Badkeramik und Möbel, die drinbleiben müssen, mit Folie und Packdecken vor Staub und Kratzern. Dann reinigen Sie die Flächen, die Sie überstreichen möchten, gründlich von Schmutz, Fett, Seifen- und Kalkresten. Dabei inspizieren Sie jede einzelne Fliese und Fuge auf Schäden, z. B. Löcher, Risse, Verfärbungen oder bröckelige Stellen. Losen Fugenkitt können Sie mit dem Cutter oder der Ecke des Spachtels herauskratzen.
Wenn die Wände nach der Fliesenreinigung und Inspektion wieder trocken sind, bessern Sie alle entdeckten Schadstellen mit Reparaturspachtel aus. Unschön verfärbte, schimmlige oder kaputte Silikonfugen entfernen Sie mit dem scharfen Cutter und Silikonentferner. Kleben Sie außerdem alle Armaturen, Anschlüsse etc. mit Abklebeband bzw. flexiblem Malerkrepp ab; empfindliche Teile und Verchromungen können Sie zusätzlich mit Plastikbeuteln oder alten Lappen verkleiden.
Aufrauen/Anschleifen der Fliesen
Damit der Fliesenlack gut hält, muss die glatte, glasierte Oberfläche vorher aufgeraut werden. Am besten klappt das, indem Sie zuerst Kachel für Kachel mit Schleifpapier oder Schleifvlies bearbeiten und die Fläche anschließend mit Anlauger reinigen. Danach braucht die Wand noch einmal anderthalb bis zwei Stunden Zeit zum Trocknen und ist dann perfekt auf das Streichen der Fliesen vorbereitet.
Wenn Sie am ersten Tag alle diese Vorbereitungsarbeiten erledigt und die Baustelle aufgeräumt und entstaubt haben, können Sie getrost Feierabend machen.
Tag 2: Fliesen streichen – Grundanstrich
Legen Sie sich Ihre Malerwerkzeuge zurecht und sorgen Sie für gute Belüftung und mindestens 18 bis 20 °C Raumtemperatur. Dann öffnen Sie das Gebinde mit dem Fliesenlack und rühren den Lack gut durch. Die erste Schicht, die Sie mit der Schaumstoffrolle oder dem breitesten Ihrer Pinsel auftragen, ist der Grundanstrich. Verwenden Sie hierfür den weißen Fliesenlack unverdünnt und ohne Abtönfarbe. Streichen Sie Fliesen und Fugen gleichmäßig, zügig und deckend und arbeiten Sie „nass in nass“, damit später keine Übergänge, Farb- oder Pinselansätze zu sehen sind. Je größer die Gesamtfläche ist, desto mehr lohnt sich der Einsatz einer Rolle, denn damit bringen Sie in kürzester Zeit einen optimal gleichmäßigen Farbauftrag auf die Wand.
Damit haben Sie Ihr Pensum für den zweiten Tag bereits erledigt – es sei denn, Sie wollten noch eine Nachtschicht dranhängen. Denn der Grundanstrich muss mindestens 12 Stunden trocknen, bevor Sie den End- oder Zweitanstrich auftragen können. Lassen Sie ihm ruhig über Nacht Zeit, dann haben Sie am nächsten Morgen beste Voraussetzungen.
TIPP
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Werkzeuge reinigen und pflegen
Ihre Pinsel halten Sie geschmeidig, indem Sie die Borsten direkt nach der Arbeit in Verdünnung auswaschen und dann mit einem weichen Lappen die Feuchtigkeit herausdrücken. Lassen Sie die Pinsel nicht über Nacht im Glas stehen, sonst verformen sich die Borsten.
Wenn Sie die bewährten günstigen Lackierrollen verwenden und ein paar Euro in Ersatzrollen investiert haben, können Sie die gebrauchte Rolle einfach trocknen lassen und später laut Herstellerhinweis entsorgen.
Benutzen Sie eine hochwertige bzw. teurere Lackierrolle, streichen Sie möglichst viel Lack heraus und schlagen Sie sie dann über Nacht luftdicht in Frischhaltefolie ein. Dazu brauchen Sie sie nicht von der Halterung abzunehmen.
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Tag 3: Fliesen streichen – Endanstrich
Am dritten Tag tragen Sie den zweiten und finalen Anstrich auf die Fliesen auf. Für farbige Endanstriche mischen Sie das Abtönkonzentrat laut Anweisung mit dem Grundlack und tragen den farbigen Fliesenlack dann ebenso auf wie den Grundanstrich.
Bedenken Sie, dass die gängigen Abtönkonzentrate (z. B. Mixol) für die unverdünnte bzw. unvermischte Anwendung nicht geeignet sind, da sie kein Bindemittel enthalten. Zusammen mit der weißen Grundfarbe ergeben sie zarte Pastell- oder kräftigere Mischfarben, die üblicherweise als Farbmuster auf der Packung zu sehen sind. Auch hier gilt: Wer den Anweisungen des Herstellers folgt, ist auf der sicheren Seite.
Wenn Sie mit dem Fliesenstreichen fertig sind, lassen Sie den Lack gut trocknen und entfernen Sie erst dann das Abklebeband. Endgültig durchgetrocknet, voll belastbar und beständig ist die Lackoberfläche erst nach einigen Tagen. Gehen Sie auf Nummer sicher, indem Sie Ihr Bad eine Woche lang möglichst schonend nutzen und Spritzwasser auf den Fliesen vermeiden. Danach können Sie die gestrichenen Fliesen mit Wasser, neutralen Reinigungsmitteln (z. B. Standard-Haushaltsreiniger), Lappen oder weichem Schwamm putzen. Scharfes Schrubben, Scheuern und aggressive Reinigungsmittel sind nicht empfehlenswert, da sie die Oberfläche beschädigen können und für normale Verschmutzungen im Bad ohnehin nicht erforderlich sind.
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