Nikotinsperre

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Was ist eine Nikotinsperre, und wie wird sie angewendet?

Eine Nikotinsperre ist eine spezielle Dispersionsfarbe mit absperrender Wirkung. Nikotinsperre wird vor allem beim Renovieren von Raucherwohnungen verwendet. Mit der Sperrfarbe lassen sich selbst hartnäckige Nikotin- und Teerablagerungen so überstreichen, dass sie danach nicht mehr durchdringen. Das Streichen mit Nikotinsperre gehört auch bei professionellen Malern zur Routine, wenn stark verrauchte Wohnungen so renoviert werden müssen, dass sie rasch wieder frisch, appetitlich und einladend wirken und die Rauchgerüche dauerhaft verschwinden.

Nikotinsperre Wand © satoshi, stock.adobe.com
Rauchbedingte Rückstände und Verfärbungen können tief in die Wand eindringen © satoshi, stock.adobe.com

Mit normalen Wandfarben lassen sich die gelben Ablagerungen oft nicht dauerhaft abdecken, da die Flecken oder Schleier schon beim Trocknen der Farbe wieder nach außen dringen. Das liegt daran, dass die Rückstände wasserlöslich sind und sich daher mit der Dispersionsfarbe vermischen und „durchziehen“, statt unter der Farbschicht zu bleiben. So können Nikotinflecken und andere Rauchrückstände sogar mehrere Schichten frischer Innenfarbe problemlos durchdringen, egal wie dick Sie die Farbe auftragen. Das ist beim Renovieren nicht nur sehr ärgerlich, sondern auch eine echte Geld-, Material- und Zeitverschwendung.

Mit Speerfarben dauerhaft Nikotinflecken überstreichen
Mit Speerfarben dauerhaft Nikotinflecken überstreichen

Die Nikotinsperre ist zwar teurer als normale Wandfarbe, dafür jedoch auch sicher wirksam gegen die Verunreinigungen. Die Sperrfarbe enthält Kunststoffe, die einen Film bilden, der von den Verunreinigungen nicht durchdrungen werden kann, etwa Polyvinylacetat (PVA). Nikotinsperre kann auf gestrichenem oder ungestrichenem Putz, Tapeten, Gipskartonplatten, Holz und anderen Untergründen verwendet werden.

Nikotinsperre deckt Flecken geruchsneutral ab
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Verarbeitung von Nikotinsperre

Nikotinsperre bekommen Sie in nahezu jedem Baumarkt. Sie wird wie andere handelsübliche Wand- und Raumfarben verarbeitet: Nach dem Öffnen des Gebindes muss die Nikotinsperre erst einmal gut durchgerührt werden, dann können Sie die Spezialfarbe mit dem Pinsel oder der Rolle auftragen. Im Vergleich zu günstiger Dispersionsfarbe für Innenräume ist Nikotinsperre ein wenig dickflüssiger. So lässt sich schon beim ersten Streichen ein deckender Auftrag erreichen. Ist die Wand oder Decke an einer Stelle besonders stark oder dunkel verfärbt, kann das Vorstreichen mit einem dicken Pinsel hier sinnvoll sein. Nach dem Trocknen der ersten Schicht tragen Sie dann eine zweite auf.

Rauchen in der eigenen Wohnung © nikodash, fotolia.com
Rauchen in der eigenen Wohnung © nikodash, fotolia.com

Weil die gelbe Nikotinschicht wasserlöslich ist, können Sie je nach Untergrund auch vor dem Streichen mit Nikotinsperre einen Teil der Ablagerungen mit Wasser entfernen. Generell gilt: je glatter und weniger saugfähig der Untergrund, desto weniger können die Verunreinigungen eindringen. Darum brauchen Sie keine Nikotinsperre, um rauchbedingte Verfärbungen z. B. von glatten Kunststoff-Fensterrahmen, wasserdichten Vinyltapeten, Latexfarben oder glänzend lackierten Oberflächen zu entfernen. Hier ist es sinnvoller und schonender für Umwelt und Gesundheit, auf chemische Mittel zu verzichten und stattdessen die Flecken und den Gelbschleier einfach mit viel Wasser oder Seifenlauge abzuwaschen. Tragen Sie dabei Schutzhandschuhe und gegebenenfalls auch Mund- und Atemschutz, um sich nicht mehr als nötig ekeln zu müssen.

Darauf müssen Sie beim Streichen mit Nikotinsperre achten

Ist der Untergrund stark saugend, kreidend oder sandend, können Sie ihn vor dem Auftragen der Nikotinsperre durch eine Schicht Tiefengrund verfestigen. Die Grundierung verbessert die Haftbedingungen für den anschließenden Farbanstrich und verhindert, dass die neue Farbe Risse bekommt oder abbröckelt.

Alte Tapete © katz23, stock.adobe.com
Vergilbte, unansehnliche Tapeten lohnen das Überstreichen nicht und sollten entfernt werden © katz23, stock.adobe.com

Bei Tapeten lohnt sich das Überstreichen mit Nikotinsperre nur, wenn die Tapete hochwertig und noch gut in Schuss ist. Oder wenn sie so fest sitzt, dass das Entfernen sehr aufwendig wäre. Handelt es sich um eine angejahrte Raufaser, die bereits Macken hat oder mehrere Farbschichten trägt, ist es ratsam, die Tapete komplett zu entfernen. Danach sind Sie bereits einen großen Teil der stinkenden Verfärbungen und Rauchablagerungen sicher los. Je nachdem, wie der Putz unter der Tapete aussieht und riecht, brauchen Sie beim anschließenden Renovieren gar keine Nikotinsperre mehr; ansonsten tragen Sie die Sperrfarbe direkt auf den Putz auf. Darüber kommt dann nach dem Trocknen der Nikotinsperre die Tapete oder Wandfarbe Ihrer Wahl.

Nikotinsperren halten auf unterschiedlichen Untergründen
Nikotinsperren halten auf unterschiedlichen Untergründen

Durch den Sperrfilm verlieren mit Nikotinsperre behandelte Untergründe ihre Diffusionsoffenheit. Falls Sie also Wert auf eine dampfdurchlässige, „atmungsaktive“ Wand legen, sollten Sie auf Isolationsfarben und generell auf Kunststoffdispersionen verzichten. In diesem Fall könnten Sie etwa eine Ozonbehandlung der Wände in Erwägung ziehen, um Rauchgerüche und andere Rückstände zu neutralisieren und loszuwerden.

Atmugsaktive Farben nehmen Feuchte auf und geben diese wieder ab
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Isoliersalze als Alternative zur Nikotinsperre

Zum Neutralisieren oder Fluatieren frischer, stark alkalischer Beschichtungen, z. B. Kalk- oder Zementputze, werden sogenannte Fluate und Isoliersalze angeboten. Sie verhindern, dass sich nachträglich aufgebrachte dekorative Farbanstriche verfärben oder andere unerwünschte chemische Reaktionen ablaufen. Diese Produkte können auch bei der Sanierung fleckiger Wände genutzt werden, etwa als Mittel gegen hartnäckige Nikotinflecken, Wasserflecken, Ausblühungen des Mauerwerks oder Rußablagerungen.

Statt Nikotinsperre kann man auch Isoliersalze verwenden
Statt Nikotinsperre kann man auch Isoliersalze verwenden

Es gibt verschiedene Arten bzw. Zusammensetzungen von Fluaten und fluatfreien Isoliersalzen oder Spezialgrundierungen. Die Produkte werden ebenfalls in Baumärkten angeboten und dienen der Imprägnierung, Neutralisierung und Grundierung verschiedener Untergründe. Zu beachten ist, dass sie in säurefesten Behältern angerührt werden müssen, also nie in Metall-, sondern stets in geeigneten Kunststoffgefäßen. Die Verunreinigungen und Flecken müssen vor der Behandlung immer trocken sein. Das Produkt wird genau nach den Herstellerangaben angerührt und dann mit Bürste oder Pinsel aufgetragen. Je nach Produkt müssen Sie nach einer kurzen Einwirkzeit noch nachwaschen, um chemisch nicht umgesetzte Stoffe zu entfernen. Nach dem Trocknen kann die behandelte Stelle nach Wunsch mit normaler Wandfarbe gestrichen oder tapeziert werden.

Bitte tragen Sie beim Fluatieren, beim Umgang mit Isoliersalzen und auch beim Verarbeiten von Spezialfarben immer Hand- und Hautschutz sowie einen ausreichenden Atemschutz. Unterschätzen Sie nicht die Gesundheitsgefahren, die von Isolierfarben und anderen Chemikalien ausgehen, und wägen Sie im Vorfeld stets gut ab, ob und in welchem Maß deren Einsatz nötig und sinnvoll ist. Dazu können Sie sich auch von einem Profi beraten lassen, bevor Sie beginnen – zeigen Sie z. B. einem Maler oder Stuckateur Ihre „Problemwand“, fragen Sie, welche Maßnahmen hier angebracht und empfehlenswert sind, und lassen Sie sich die Antwort verständlich erklären bzw. begründen.

Sie haben keine Lust, selber mit Gefahrstoffen zu hantieren? Dann überlassen Sie den Kampf gegen die Nikotinflecken dem erfahrenen Fachhandwerker, der genau weiß, wie er vorzugehen hat, damit alles schnell wieder schön und wohnlich wird. Um einen fachkundigen Betrieb in Ihrer Nähe zu finden oder sich im Vorfeld über die regionalen Preise zu informieren, können Sie den kostenlosen Angebotsservice von sanier.de nutzen: Einfach Ihre Anfrage stellen, und schon in den nächsten Tagen erhalten Sie mehrere unverbindliche Angebote von Handwerkern in Ihrer Stadt oder Region.

Rauch aus dem Ofen © Andrey Popov, stock.adobe.com
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