Fassade grundieren oder direkt streichen?

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Fassade grundieren oder direkt streichen?

Zu den notwendigen Vorbereitungen vor jedem neuen Fassadenanstrich gehören die gründliche Reinigung der Fassade und das Beseitigen eventueller Putz- und Untergrundmängel. Eine Grundierung ist jedoch nicht in jedem Fall erforderlich.

Lesen Sie hier, wann das Grundieren vor dem Neuanstrich sinnvoll ist, wie Sie die Fassade richtig grundieren und welche Grundierung sich für welchen Untergrund eignet.

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Muss die Fassade überhaupt grundiert werden?

Ein ganz einfacher Test, um zu ermitteln, ob die Fassade eine Grundierung brauchen könnte, ist der Saugfähigkeitstest. Dazu spritzen sie lediglich ein wenig Wasser auf ihre gereinigte Fassade. Wird das Wasser gleichmäßig aufgesaugt, brauchen Sie mit ziemlicher Sicherheit keine Grundierung.

Auch die vorangegangene Reinigung mit dem Hochdruckreiniger stellt eine Prüfung für die Fassade dar. Wenn der Untergrund weder kreidet, noch absandet oder rieselt, und selbst nach der Hochdruck- oder Dampfstrahlreinigung noch gut haftet, brauchen Sie vor dem Anstrich keine zusätzliche Grundierung aufbringen.

Hochdruckreiniger © Jürgen Fälchle, stock.adobe.com
Wenn der alte Anstrich die Reinigung mit einem Hochdruckreiniger oder Dampfstrahler übersteht, können Sie die Fassade ohne Grundierung neu streichen © Jürgen Fälchle, stock.adobe.com

Allerdings wird häufig trotzdem grundiert, obwohl es zum Zweck der optimalen Haftung gar nicht notwendig wäre. Denn bei stark saugenden Untergründen lässt sich durch die Grundierung einiges an Farbe sparen. Je nachdem, welche Fassadenfarbe sie verwenden, kann der Anstrich deutlich günstiger werden, wenn Sie die Poren des Untergrunds vorher mit einer Grundierung verschließen.

Ob nötig oder nicht: In jedem Fall ist es sehr wichtig, die Fassade richtig zu grundieren, d. h. die richtige Grundierung zu verwenden. Sonst kann es passieren, dass die Farbe nicht wie erwartet auf dem Untergrund haftet, weil die Grundierung sich dazwischenlegt und die erwünschte Verbindung verhindert. Wenn Sie eine Farbe verwenden, die optimal auf offenporigen mineralischen Untergründen haftet (z. B. Silikatfarbe), verliert der Untergrund, wenn er mit einer kunststoffhaltigen, filmbildenden Grundierung vorbehandelt wird, die gewünschten Eigenschaften, sodass die Farbe sich nicht mehr optimal damit verbinden kann.

Achten Sie also bei jeder Grundierung immer darauf, dass sie sowohl zur geplanten Fassadenfarbe als auch zum Untergrund passt. Bleiben Sie im System, indem Sie eine Grundierung verwenden, die auf möglichst ähnlichen Binde- und Lösemitteln basiert wie Untergrund und Anstrich.

Hinweis:
Um sparsamer zu streichen, können Sie auch mit einer Schicht verdünnter Farbe grundieren. Das funktioniert bei allen Farbarten, und meist finden Sie sogar das entsprechende Verdünnungsverhältnis (zum Vorstreichen) bei den Herstellerangaben. Im Zweifelsfall lassen Sie sich vom Fachpersonal im Baumarkt oder einem Malermeister in Ihrer Nähe beraten.
Um sparsamer zu streichen, können Sie auch mit einer Schicht verdünnter Farbe grundieren
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Verschiedene Arten von Grundierungen

Die richtige Grundierung auswählen
Die richtige Grundierung auswählen

Grundierungen, oft auch Primer, Grundanstrich oder Tiefgrund genannt, gibt es im transparenten oder pigmentierten, wasserbasierten und lösemittelhaltigen Varianten. Fassadengrundierungen sollen in der Regel einen tragfähigen Untergrund für den Fassadenanstrich schaffen, die Haftung des Untergrunds verbessern oder die Verbindung zwischen Untergrund und Anstrich optimieren. Es kann aber auch Ziel der Grundierung sein, einen alkalischen Untergrund zu neutralisieren oder Stoffe, die durchschlagen und den Anstrich verfärben könnten, abzusperren.

Gibt es mehrere Untergründe, etwa alte und frisch reparierte Putzstellen, sorgt die Grundierung für gleichmäßige Haftung und Deckung der Fassadenfarbe. Außerdem werden speziell für Fassaden Grundierungen mit isolierenden (oberflächenverdichtenden), bioziden oder ölabweisenden Eigenschaften angeboten.

Altbaufassade: Feucht und verschmutzt © focus finder, stock.adobe.com
Schimmel in der Fassade sieht nicht nur unästhetisch aus, sondern ist ein echtes Problem für die Wohngesundheit und den Wert der Immobilie © focus finder, stock.adobe.com

Was soll durch die Grundierung der Fassade erreicht werden?

Um die Fassade richtig zu grundieren, wählen Sie nicht irgendein günstiges Produkt, das als Universalgrundierung angeboten wird, sondern entscheiden sich für eine Grundierung, die zu Ihren Anforderungen, dem Untergrund und dem geplanten Anstrich optimal passt. Grundierungen können verschiedene Zwecke erfüllen; die Hauptaufgabe der Grundierung sollte dabei für Sie das wichtigste Auswahlkriterium darstellen:

  1. Verfestigung des Untergrunds:

    Dafür sind Grundierungen mit besonders kleinteiligen Bindemitteln (z. B. Kunststoff- oder Kunstharzdispersionen) geeignet, weil sie tief in den Untergrund eindringen können.

  2. Kreidende Oberflächen binden:

    Auch das können Grundierungen auf Basis von Kunststoffdispersionen gut, weil sie eine hohe Klebkraft haben.

  3. Untergrund weniger saugfähigen machen

    Saugt der Untergrund zu stark oder sehr ungleichmäßig, kann das die gleichmäßige und korrekte Trocknung und Aushärtung der Farbe verhindern. Grundierungen regulieren das Saugvermögen der Fassade.

  4. Eindringen von Feuchtigkeit verhindern:

    Eine hydrophobierende Grundierung kleidet die Untergrundporen und -kapillaren mit einer wasserabweisenden Schicht aus. So kann kein Wasser hinter den Anstrich gelangen.

  5. Durchschlagen“ von Flecken verhindern:

    Mit einem Sperrgrund bzw. einer isolierenden Grundierung bauen Sie eine Sperrschicht auf, sodass wasserlösliche Stoffe wie Nikotin, Ruß oder manche Ausblühungen nicht in die Farbe eindringen und als hässliche Flecken oder Ränder durchschlagen können.

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  7. Rostschutz:

    Rostschutzgrundierungen (korrosionsinhibitierende Grundierung) verhindern, dass eisenhaltige Metalle in der Fassade durch den Kontakt mit wasserhaltigen Fassadenfarben korrodieren. Die lösemittelhaltigen Grundierungen, meist auf Basis von Epoxidharz, enthalten spezielle Pigmente, die Eisenmetalle am Rosten hindern.

  8. Fassade vor Pilzen, Algen und Moos schützen:
    Biozide Grundierungen sollen die Fassade desinfizieren und beim Eindringen in den Untergrund Insekten und Mikroorganismen wie Pilze, Algen und Moose abtöten.
Vorteile einer Grundierung
Vorteile einer Fassaden-Grundierung

Fassade richtig grundieren: Praxistipps

Achten Sie darauf, die Grundierung erst aufzutragen, wenn die Fassade nach der Reinigung wieder komplett getrocknet ist. Dass die Oberfläche schon wieder trocken aussieht oder sich trocken anfühlt, ist alleine kein sicheres Zeichen. Es kann immer noch Wasser in den Kapillaren bzw. Poren des Untergrunds sitzen und so verhindern, dass die Grundierung wie geplant dort eindringt.

Legen Sie sich im Zweifelsfall an der Fassade eine Testfläche an: Die Grundierung muss in den Untergrund „wegschlagen“, es darf kein Film auf der Oberfläche stehen bleiben. Durch weiteres Verdünnen der Grundierung können Sie diese so einstellen, dass sie wie gewünscht im Untergrund verschwindet und kein sichtbarer Film übrig bleibt.

Richtig sinnvoll oder notwendig ist eine Grundierung immer dann, wenn der Untergrund verfestigt werden muss, damit die Farbe richtig darauf halten kann. Zum Wiederankleben loser Teilchen und stabilisierenden „Vorsättigen“ des Untergrunds können Sie, wenn Sie keine kunststoffhaltige oder separate Grundierung verwenden möchten, jedoch auch verdünnte Farbe nehmen. Ist kein empfohlenes Verdünnungsverhältnis auf dem Gebinde angegeben, können Sie durch Zugeben von 10-15 Prozent Wasser (bei wasserbasierten Anstrichmitteln) wenig falschmachen.

Fassade streichen © Markus Thoenen, stock.adobe.com
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