Sicherheit vor Wind und Wetter: Holzschutz im Außenbereich
Im Freien verbautes Holz bleibt bei regelmäßiger Pflege und angemessenem Witterungsschutz lange Zeit ein Blickfang
Hölzerne Möbel und Dielen brauchen im Außenbereich besonderen Schutz vor Witterung und Pilzen, genau wie Zäune oder Carports aus dem Material. Dauerhafte Feuchtigkeit macht Holz unbrauchbar, seine Poren saugen Wasser regelrecht auf. Schon kleine Maßnahmen schützen Holz im Freien ausreichend und sorgen für eine deutlich längere Lebensdauer – etwa regelmäßige Anstriche, Lasuren und kleine planerische Tricks bei der Konstruktion.
Malerkosten-Rechner:
Kosten berechnen für Malerarbeiten, Tapezierarbeiten oder Putzarbeiten
Mit Farbe, Lack, Lasuren oder Öl bieten sich einige Möglichkeiten, Holz im Außenbereich angemessen zu schützen. Dabei muss nicht zwingend die chemische Keule ausgepackt werden.
Individuelle Lösungen gefragt
Je nachdem, wie häufig und wie direkt das Holz mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, haben Heimwerker verschiedene Möglichkeiten, sich zwischen diversen schützenden Mitteln zu entscheiden.
Holz kontinuierlich pflegen
In der Regel erzielen einfache Lösungen wie das regelmäßige Anwenden von Ölen oder Lasuren ausreichende Wirkung. Starke, zum Teil hochgiftige chemische Wirkstoffe, die bei massiv belastetem Holz auch Pilze und Schädlinge abtöten, sollten nur in Sonderfällen eingesetzt werden, etwa bei direkt im Untergrund oder Wasser verankertem Holz.
Umweltschonend veredeln und vor Witterung schützen
Nicht alle Holzschutzmittel sind für alle Fällen sinnvoll, weil Produkte, die Biozide enthalten, also das Material durch Gifte schützen, auch auf andere Organismen in der Umgebung wirken. Im Umgang mit chemischen Holzschutzmitteln empfiehlt sich daher die Faustformel: So wenig wie möglich, so viel wie erforderlich.
Passender Schutz lässt Wasser abperlen
Schonende Veredelungsmittel ohne Biozide schützen auf umweltverträgliche Weise besonders die Produkte aus Holz im Freien wirkungsvoll, die überdacht sind – und sie verhindern zudem, dass die Oberfläche zu sehr ausbleicht.
Zu wirkungsvollen, und meist ebenfalls schadstoffarmen Mitteln zum Witterungsschutz lohnt der Griff dann, wenn Holz dauerhaft unter ungeschütztem Einfluss von Regen und Sonne steht – diese Mittel sorgen unter anderem dafür, das Wasser abperlt und nicht in die Poren eindringen kann.
Das richtige Holz finden
Ist Holz konstant Wasser ausgesetzt, entsteht rasch ein ideales Klima für Mikroorganismen, die es brüchig, morsch und mürbe werden lassen. Kontinuierliche Holzpflege im Außenbereichfängt bereits bei der Wahl der Holzart an, da diese unterschiedliche Widerstandfähigkeit haben.
Norm kennzeichnet Widerstandsfähigkeit
Fünf Klassen werden in der entsprechenden DIN-Norm unterschieden, beginnend mit der ersten für besonders dauerhaftes, langlebiges Holz. Im Freien sollten am besten Hölzer der ersten beiden Klassen verbaut werden: unter anderem Mahagoni und Teak. Auch das Kernholz von Robinie oder Eiche ist widerstandsfähig und kann die Auswirkungen der Witterung bis zu einem gewissen Grad gut überstehen, anders als beispielsweise Nadelhölzer wie Tanne und Fichte.
Industrielle Alternative Thermoholz
Eine mögliche Alternative bietet die Industrie mit sogenanntem Thermoholz, das durch Hitzebehandlung mit Öl oder Wasserdampf starke wasserabweisende Eigenschaften hat. Da durch die Behandlung aber die Tragfähigkeit schwindet, sollte es in der Regel ausschließlich in nicht-tragender Funktion verbaut werden – etwa für Böden im Außenbereich, die Pilzen und Insektenbefall Stand halten müssen.
Vorausschauend planen ist ratsam
Bereits bei der Planung können Bauherren durch kleine Maßnahmen die Basis für eine Alternativen zu übermäßigen Einsatz von Holzschutzmitteln legen. Vorsorge ist auch in diesem Fall besser als Nachsorge.
Dachüberstände, um vor Regen zu schützen, spezieller Pfostenschutz bei Zaun und Carport oder ein leichtes Gefälle für den Wasserabfluss bei den Dielen der Terrasse lassen Holz trocken bleiben: Damit sind bereits die schwerwiegendsten Probleme verhindert, ohne Feuchtigkeit aufzunehmen bleibt das Naturmaterial in den meisten Fällen sicher vor schädlichen Einflüssen.
Wahl des effizientesten Holzschutzes
Bevor Abdeckfolie und Klebeband, Pinsel – im besten Fall mit Naturborsten – und Holzschutzmittel in die Hand genommen werden, sollte das zu bearbeitende Holz ausreichend trocken sein. In der Regel empfiehlt sich auch, den Untergrund etwas abzuschleifen.
Wahlfreiheit bieten dagegen die zahlreichen Möglichkeiten für Oberflächenbehandlung und Holzschutz im Außenbereich – je nachdem, in welcher Form das Material verwendet wird und was der individuelle Geschmack vorgibt.
Öl als Schutz für Holzoberflächen
Um etwa die Ausbreitung der im Freien schnell entstehenden Patina zu verhindern, empfehlen sich Öle, die den jeweiligen Holzton erhalten.
Holzöl kann synthetisch oder auf pflanzlicher Basis hergestellt werden, verschließt die Poren des Materials nicht und hat dadurch einen feuchtigkeitsregulierenden Effekt. Anders als Leinöle härtet das ebenfalls erhältliche Gemisch aus Öl und Wachs zudem aus und schafft so die Grundlage für eine bleibende Schutzsicht.
Holz richtig ölen
Holz richtig ölen – so wird’s gemacht Holz mit einem Öl zu behandeln, hat gegenüber einer Lackierung einige Vorteile. Im… weiterlesen
Farbe als Schutz für Holzoberflächen
Wer dem Holz neben der schützenden Funktion auch eine neue Optik verleihen möchte, kann auf Holzschutz mit Farbe setzen. Für den Witterungsschutz mit Farbe empfehlen sich diverse Produkte.
Spezielle Holzschutzfarben, beispielsweise aus Leinöl und Alkyd oder mit starkem Anteil von Kieselsäure, sind ebenso geeignet wie mit Farbpigmenten versehene Öle oder Schutzlasuren.
Falls noch auf der Oberfläche vorhanden, sind alte Lacke oder Farben vor dem Anstrich mithilfe von Abbeizmittel vollständig zu entfernen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Angebote von regionalen Malern und Verputzern vergleichen und sparen
Lack als Schutz für Holzoberflächen
Lack wirkt effizient, weil er die Oberfläche komplett versiegelt und sie somit nicht nur glättet, sondern auch vor den Einflüssen der Witterung schützt.
Damit Quellungen oder spätere Risse durch Spannungen ausgeschlossen sind, muss sauber gearbeitet werden, um zu verhindern, dass über undichte Stellen Feuchtigkeit eindringt und eingeschlossen wird. Lacke erfüllen im Schnitt vier bis fünf Jahre ihre schützende Funktion.
Lasuren als Schutz für Holzoberflächen
Lasuren schützen relativ schonend vor Nässe und UV-Strahlung, und verbessern zudem die Optik des bearbeiteten Holzes. Die natürliche Struktur und Maserung des Holzes bleibt dabei erhalten, sowohl bei transparenten als auch farbigen Lasuren. Als Alternative zu einer schadstoffhaltigen Lasur mit Lösemitteln bietet sich eine wasserbasierte an, die allerdings einen etwas schlechteren Feuchtigkeitsschutz schafft.
Es gibt zwei Arten von Lasuren, die in der Regel neben Feuchtigkeit auch vor UV-Strahlung sowie Pilz- und Insektenbefall schützt. Dickschichtlasuren für Holzprodukte wie Fenster, bei denen die Lasur lange exakt bleiben muss, damit die Funktion nicht gestört wird, und Dünnschichtlasuren für Bauteile wie Zäune, bei denen minimale Änderungen am Lasurfilm unerheblich sind.
Holz bleibt im Außenbereich ein Blickfang
Ohne regelmäßige Pflege können Produkte aus dem Naturmaterial Holz in der Witterung keinesfalls lange bestehen. Dauerhafte Feuchtigkeit kommt einem Todesurteil für Holz gleich. Für eine sinnvolle Vorsorge sollte mindestens einmal im Jahr Zeit für eingehende Überprüfung des Zustands aller Oberflächen eingeplant werden. Mit dem richtigen, kontinuierlichen Schutz bleiben auch Möbel, Spielgeräte, Zäune oder Dielen aus dem Naturmaterial Holz im Außenbereich lange ansehnlich und funktionsfähig.
Holzschutzmittel
Holzschutzmittel – ein Überblick Damit Holz möglichst lange hält, benötigt es einen Schutz gegen verschiedene äußere Einflüsse. Es reagiert empfindlich… weiterlesen