Oberflächen schützen und versiegeln mit Wasserglas

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Oberflächen schützen und versiegeln mit Wasserglas

Wasserglas ist eine aus Glas und verschiedenen Chemikalien hergestellte wässrige Lösung, die sich beim Bauen und Sanieren sehr vielseitig verwenden lässt. Unter anderem ist Wasserglas das Bindemittel von Silikatfarben, und zur Abdichtung und Versiegelung von Oberflächen kann es ebenfalls genutzt werden.

Anders als Silikatfarbe enthält Wasserglas zur Oberflächenversiegelung keine Farbpigmente, sondern ist transparent. Daher können Sie damit auch Oberflächen behandeln, die später noch zu sehen sein sollen, zum Beispiel Mosaiken, Sichtmauerwerk oder dekorative Putze. Durch den glasklaren Überzug wird nicht nur deren Qualität und Haltbarkeit verbessert, sondern auch für die Ästhetik und Haptik ist das Versiegeln mit Wasserglas in nahezu allen Fällen ein Gewinn.

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Woraus besteht Wasserglas?

Wasserglas besteht aus normalem Glas, das zu feinstem Pulver zermahlen, mit verschiedenen Chemikalien vermischt und in Wasser gelöst ist. Es gibt mehrere Arten von Wasserglas, zum Beispiel das von den Silikatfarben bekannte Kaliwasserglas, aber auch Natronwasserglas. Der Name hängt davon ab, welche Chemikalien bei der Herstellung des Mittels verwendet wurden.

Wasserglas © prasongtakham, stock.adobe.com
Wasserglas ist ein transparentes Gel, das zur Versiegelung von Oberflächen eingesetzt wird © prasongtakham, stock.adobe.com

Wasserglas gibt es als Gel, wässrige Lösung oder festere Masse. Im Baumarkt können Sie Wasserglas in Ein-Liter-Flaschen, als Konzentrat oder als verdünnte Lösung kaufen; größere Mengen in Kanistern werden vor allem in Onlineshops angeboten. Je nach Konsistenz kann das Mittel mit einem Pinsel, einem Quast oder einer Rolle aufgetragen werden. Beim Trocknen verdunstet das enthaltene Wasser, das Wasserglas härtet aus und bildet dann eine sehr glatte, glasartige und klare Oberfläche, die fest mit dem Untergrund verbunden ist. Der entsprechende chemische Vorgang heißt Verkieselung.

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Anwendungsbereiche von Wasserglas

Wie schon erwähnt, lässt sich Wasserglas im Baubereich, beim Sanieren und Restaurieren sehr vielseitig verwenden. Einige der gängigsten Anwendungen stellen wir Ihnen im Folgenden kurz vor.

  1. Als Isolierschicht und Sperrgrund

    Wasserglas kann nicht vergilben und lässt außerdem selbst hartnäckige Flecken, zum Beispiel Ruß- oder Nikotinflecken, nicht durch. Es kann daher als kunststofffreie Absperrung verwendet werden, etwa wenn bei der Renovierung einer Raucherwohnung keine Nikotinfarbe, sondern eine hochwertigere Versiegelung angewendet werden soll. Nicht nur Flecken, sondern auch Gerüche bleiben dauerhaft zuverlässig unter der Wasserglasschicht; diese kann nach dem Trocknen überstrichen, verputzt oder tapeziert werden.

  2. Grundierung und Verfestigung poröser Untergründe

    Mit Wasserglas lassen sich poröse, stark saugende und sandende Untergründe grundieren, etwa Ton (Ziegel), rieselnde Fugen, Mauerwerk und poröse Putze. Auch hier verfestigt das Wasserglas nicht nur den Untergrund, sondern sorgt auch dafür, dass alte Flecken oder Ausfällungen nicht mehr „durchschlagen“ können. Der durch die Wasserglasschicht stabilisierte Untergrund kann dann nicht weiter absanden, was bei den folgenden Beschichtungen nicht nur für die nötige Stabilität sorgt, sondern auch Material sparen hilft.

  3. Abdichtung von Beton und Mauerwerk

    Mit Wasserglas lassen sich sehr viele Baustoffe abdichten, darunter Steinmauern und Betonflächen. Dazu kann allerdings ausschließlich Kaliwasserglas verwendet werden, weil Natronwasserglas im Laufe der Zeit seine Wasserfestigkeit und Stabilität verliert. Zum Abdichten mit Wasserglas gibt es verschiedene Methoden: So kann das Mittel direkt auf die Oberfläche aufgetragen oder auch in entsprechende Bohrlöcher eingebracht werden, etwa mittels Druckinjektion. In den Poren oder künstlich geschaffenen Öffnungen im Mauerwerk, der Putz- oder Betonfläche findet dann die Verkieselung statt, bei der das Wasser verdunstet und sich der Rest stabil mit dem Untergrund verbindet.

  4. Brandschutz

    Grundsätzlich kann Wasserglas auch eingesetzt werden, um brennbare Materialien wie Holz mit einer feuerfesten Schicht zu überziehen und so den Brandschutz zu verbessern. Davon ist man mittlerweile jedoch weitestgehend abgekommen, da sich herausgestellt hat, dass Wasserglas bei starker Wärmeeinwirkung brüchig und trüb werden kann. Zudem ist der Einsatz in großem Stil, etwa für Balken, auch statisch kompliziert, weil das Holz durch die Wasserglasschicht deutlich schwerer wird. Allerdings wird Brandschutzglas auch heute im industriellen Rahmen aus Wasserglas hergestellt.

Lichtdurchflutetes Badezimmer mit großer freistehender Badewanne © XtravaganT, stock.adobe.com
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Tipps zur Anwendung von Wasserglas

Wenn Sie mit Wasserglas eine Oberfläche versiegeln, grundieren oder abdichten wollen, muss der Untergrund zunächst gereinigt werden. Bei Außenwänden empfiehlt sich dazu der Einsatz eines Hochdruckreinigers. Im Innenbereich können Sie einen harten Besen oder auch eine Draht- oder Stahlbürste verwenden, um groben Schmutz und lose Teile zu entfernen. Danach wird der Untergrund mit dem Kaliwasserglas getränkt.

Hochdruckreiniger © Jürgen Fälchle, stock.adobe.com
Mit einem Hochdruckreiniger können Sie Außenwände schnell und gründlich reinigen und so bestmöglich auf eine Versiegelung mit Wasserglas vorbereiten © Jürgen Fälchle, stock.adobe.com

Als Werkzeug eignen sich dazu Pinsel, Quast oder Streichrolle; Wasserglas kann auch mit dem Sprühgerät verarbeitet werden. Es sind mehrere Aufträge erforderlich, und dazwischen müssen sie jeweils etliche Stunden Trockenzeit abwarten; halten Sie sich dabei stets die Herstellerangaben auf dem Gebinde oder im technischen Datenblatt.

Tipps zur Anwendung von Wasserglas
Tipps zur Anwendung von Wasserglas

Nach dem letzten Auftrag lassen Sie das Wasserglas mindestens weitere 24, besser 48 Stunden lang trocknen und in Ruhe verkieseln, bevor Sie weitere Beschichtungen wie Putz oder Farbe auftragen. Die Verarbeitungstemperatur darf außerdem nicht unter 5 °C liegen.

Wie viel Wasserglas sie zum Versiegeln einer Oberfläche benötigen, hängt vor allem von deren Saugfähigkeit ab. Wenn Sie es also mit einem richtig porösen, verwitterten, sandigen oder rieseligen Untergrund zu tun haben, verlassen Sie sich bei der benötigten Menge besser nicht auf die Herstellerangaben, sondern kaufen Sie dreimal so viel; nicht angebrochene Gebinde können Sie später zurückgeben.

Sicherheitsmaßnahmen beim Verarbeiten von Wasserglas

Wasserglas ist eine stark alkalische Lauge, sein pH-Wert liegt bei 11. Bei der Verarbeitung brauchen Sie also Handschuhe und eine Schutzbrille. Außerdem ist es ratsam, einen Atemschutz zu tragen, besonders, wenn Sie das Mittel im Innenbereich mit einem Sprühgerät verarbeiten.

Zum Reinigen der Werkzeuge reicht Wasser. Wenn sie Wasserglas verschütten, müssen Sie es rasch mit Sägemehl, Papierhandtüchern, Katzenstreu oder einem anderen geeigneten Stoff aufsaugen bzw. binden.

Wann darf Wasserglas nicht angewendet werden?

Wasserglas darf nicht auf feuchten Oberflächen angewendet werden. Wird es auf eine feuchte Wand oder Mauer gestrichen, kann das Wasser im schlimmsten Fall überhaupt nicht mehr aus der Bausubstanz „entkommen“, sondern ist unter der Wasserglasschicht eingesperrt, so dass die Wand dauerhaft feucht bleibt.

Wann darf Wasserglas nicht angewendet werden?
Wann darf Wasserglas nicht angewendet werden?

Auf gipshaltige Untergründen (zum Beispiel Gipsputz oder gipshaltige Wandfarbe) sollte Wasserglas ebenfalls nicht aufgetragen werden. Denn mit Gips verträgt es sich chemisch nicht, was zur Folge hat, dass sich die Wasserglasschicht nach einer Weile von der Gipsschicht ablösen wird.

Rauch aus dem Ofen © Andrey Popov, stock.adobe.com
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