Raucherwohnung renovieren: Nikotinablagerungen und Rauchgeruch schnell und sicher beseitigen
In den Wohnungen starker Raucher schlagen sich Rauchgase und Nikotin als gelblicher Film auf Wänden, Decken, Türen und Fenstern nieder. Dazu kommt der Zigaretten- bzw. Rauchgeruch, der vor allem von überzeugten Nichtrauchern deutlich wahrgenommen und als sehr unangenehm empfunden wird. Das dauerhafte Beseitigen der Ablagerungen und Gerüche ist daher eine der wichtigsten Aufgaben beim Renovieren einer Raucherwohnung.
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In Wohnungen, in denen über lange Zeit hinweg regelmäßig und stark geraucht wurde, setzt sich der Nikotinfilm nicht nur auf den Oberflächen ab, sondern dringt in Wandfarben und Tapeten ein und ist daraus mit Hausmitteln kaum zu entfernen. Bloßes Überstreichen mit handelsüblicher Wandfarbe hilft meist nur kurzfristig, denn Nikotin und andere Rauchspuren sind – wie die Farbe – wasserlöslich. Die gelben Ablagerungen werden durch normale, wasserbasierte Wandfarben angelöst und aktiviert, was zur Folge hat, dass sie nach und nach wieder an die Oberfläche zurückkehren können. Dann werden die frisch gestrichenen Wände und Decken ganz von selbst wieder gelb, und auch der vorübergehend überdeckte Rauchgeruch kann erneut auftreten.
Wasser findet seinen Weg – und die Nikotinflecken kommen mit
Die Hartnäckigkeit der Verunreinigungen in Raucherwohnungen hat schon manchen Renovierer viel Zeit, Geld und Nerven gekostet. Zudem gibt es deswegen immer wieder Streit zwischen Mietern und Vermietern, der nicht selten vor Gericht endet. Oft glauben der ausgezogene Mieter oder der Vermieter anfangs noch, beim Renovieren alles richtig gemacht und ihre Pflicht erfüllt zu haben – die Wohnung sieht wieder so frisch aus wie beim Einzug und scheint auch wieder frisch zu riechen. Doch dann bahnen sich die Verfärbungen in Form von Flecken, Streifen und Schlieren einen neuen Weg durch die Farbe und sehen oft noch schlimmer aus als vorher. Sogar neue Tapeten oder Dispersionsspachtel können sie durchdringen, da diese – anders als Putz oder Spachtelmasse auf Gipsbasis – nicht durch Zuführen von Wasser (hydraulisch) aushärten, sondern durch Verdunstung. Dabei nimmt das verdunstende Wasser die wasserlöslichen, färbenden Schadstoffe mit und transportiert sie wieder an die Oberfläche. Oft dauert es Wochen oder sogar Monate, bis der Gilb wieder zum Vorschein kommt – umso ärgerlicher für die Betroffenen, die dachten, das Problem sei gelöst.
Nikotinsperre, Sperrgrundierung, Isolierfarbe: Vorsicht vor giftigen Lösemitteln
Im Bereich der Absperr- oder Isolierfarben galten Lösemittel lange als unvermeidbares Übel. Zwar sind im Baumarkt und Fachhandel schon seit vielen Jahren auch wasserbasierte Isolier- und Absperrfarben erhältlich. Doch viele dieser als Nikotinsperre, Anti-Nikotin-Farbe oder Nikotinbremse angebotenen Dispersions-Sperrfarben konnten sich vor allem bei professionellen Malern, Tapezierern und Sanierern lange nicht richtig durchsetzen. Ein Grund dafür war, dass ihre Absperr- bzw. Isolationswirkung den Ansprüchen der Profis nicht genügte: Das Risiko einer erneuten „Durchwanderung“ und damit verbundenen Reklamationen und Nachbesserung war einfach zu hoch.
Dazu kamen berechtigte Bedenken wegen der enthaltenen Lösemittel, die zum Teil noch monate- und jahrelange für schädliche Emissionen sorgen konnten. Die daraus resultierende Gesundheitsgefahr und Beeinträchtigung der Wohnqualität war dann unter Umständen sogar noch höher, als wenn in den Räumen weiterhin fröhlich gequalmt worden wäre. Giftige Isolierfarben zum Renovieren von Raucherwohnungen sind also kein guter Tausch und mit Sicherheit keine lohnende Investition.
Erfreulicherweise geht der Trend mittlerweile auch bei den Nikotinsperren zu wasserbasierten, lösemittelfreien und emissionsarmen Produkten. Moderne Isolierfarben, die auch von Profis und Handwerksbetrieben verwendet und empfohlen werden, entfalten ihre dauerhafte Absperrwirkung z. B. durch eine Kunstharzemulsion. Sie schonen Umwelt und Raumklima, sind angenehm zu verarbeiten und frischen die Wände in Raucherwohnungen dauerhaft auf.
Wie andere Isolieranstriche und Absperrfarben hat auch Nikotinsperre den Nachteil, dass sie die bauphysikalischen Eigenschaften der Wände und Decken beeinflusst. Unter anderem beeinträchtigt sie die Fähigkeit der Wand, das Raumklima durch Aufnehmen und Wiederabgeben von Feuchtigkeit (Wasserdampf) zu regulieren. Nach dem Aufbringen einer Sperrschicht – egal zu welchem Zweck – verändert sich der Feuchtehaushalt, was mit einem zunehmenden Schimmelrisiko verbunden ist. Darüber müssen sich die Bewohner im Klaren sein und ihr Verhalten entsprechend anpassen – beispielsweise durch häufigeres Heizen und/oder Lüften.
Raucherwohnungen mit Ozongeräten renovieren
Ozongeräte spalten den in der Luft enthaltenen Sauerstoff in Ozon auf, das aufgrund seiner oxidierenden Wirkung Gerüche neutralisieren und somit dauerhaft beseitigen kann. Bei einer professionellen Ozonbehandlung werden zudem Keime (z. B. Bakterien), die schlechte Gerüche verursachen, abgetötet – nicht nur auf Wandflächen, sondern auch an den Stellen, die anders nur schwer oder gar nicht zu erreichen wären.
Ozonbehandlungen werden häufig in Brandwohnungen durchgeführt, in denen äußerst hartnäckige Gerüche zu bekämpfen sind. Auch Raucherautos können mit Ozon desinfiziert und vom Rauchgeruch befreit werden. Spezialisierte Reinigungsfirmen setzen Ozongeräte auch bei Renovierungen und Sanierungen von Raucherwohnungen ein. Der entsprechende Vorgang nimmt je nach Größe und Verunreinigungsgrad der Wohnung einen bis drei Tage in Anspruch – eine Maßnahme, die sich gerade für Vermieter, die künftigen Beschwerden sicher vorbeugen wollen, durchaus lohnen kann.
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Zigarettengeruch aus Bodenbelägen entfernen
Teppichböden oder Laminat in Raucherwohnungen sind oft leichter zu ersetzen als zu reinigen. Denn Rauchgeruch und Schadstoffe dringen tief in die Fasern ein und gelangen über Fugen und Übergänge auch unter den Bodenbelag, wo sie sich unerreichbar festsetzen. Zwar gibt es Spezialgeräte (sog. Sprühextraktionsgeräte), die Wasser und Reinigungsmittel mit Druck bis tief in die Teppichfasern sprühen und dann mitsamt den gelösten Verschmutzungen wieder aufsaugen. Diese aufwendige Behandlung lohnt sich allerdings nur bei hochwertigen und wenig abgenutzten Teppichen. Bei stark verunreinigte Laminat- oder Linoleumböden ist das Herausreißen und Ersetzen in aller Regel die schnellste und beste Methode.
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