Gestalten mit Leuchtfarben – Fluorofarben und Nachleuchtfarben für Deko, Kunst und Wandschmuck
Mit Leuchtfarben können Sie einen Sternenhimmel an die Decke des Kinderzimmers malen. Oder ein Wandbild schaffen, dessen Neonfarben im Schwarzlicht leuchtet. Bei den Leuchtfarben gibt es eine große Auswahl an schadstoffarmen und leicht zu verarbeitenden Varianten. Vor allem für den Innenbereich und DIY-Projekte aller Art hat der Markt einiges zu bieten. Doch es gibt auch leuchtende Farben für Außenbereiche oder industrielle Anwendungen, etwa zur Lackierung von Einsatzfahrzeugen, für Warnschilder und Markierungen.
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Damit Sie für Ihre Idee möglichst schon beim ersten Mal die richtige Leuchtfarbe auswählen, haben wir hier die wichtigsten Eigenschaften und Unterschiede der gängigen Leuchtfarben für Sie zusammengestellt.
Tagesleuchtfarbe oder Nachleuchtfarbe: Das ist der Unterschied
Dieser Unterschied ist ganz wesentlich, denn eine Tagesleuchtfarbe (auch fluoreszierende Farbe oder Signalfarbe) leuchtet nur, während sie mit dem dafür geeigneten Licht – üblicherweise UV-Licht bzw. Schwarzlicht – angestrahlt wird. Nachleuchtfarben oder phosphoreszierende Farben haben dagegen die Eigenschaft, dass sie – wie der Name sagt – nachleuchten. Sie können also das Licht (der Sonne oder einer künstlichen Lichtquelle) speichern und später wieder abgeben. Weil der Nachleuchteffekt sich üblicherweise im Dunkeln bzw. nachts zeigen soll, werden diese Leuchtfarben oft auch – falsch, aber einleuchtend! – als Nachtleuchtfarben bezeichnet.
Wollen Sie also ein Wandbild, ein Muster oder eine kreative Farbgestaltung, die im Dunkeln leuchtet – etwa den Sternenhimmel im Kinderzimmer – brauchen Sie eine phosphoreszierende Nachleuchtfarbe. Fluoreszierende Farben sind dagegen perfekt für eine Schwarzlicht-Deko, ein auffälliges Plakat oder ein Schild, das (wie Warn- oder Einsatzwesten) auch bei Tageslicht deutlich stärker leuchtet.
Vor- und Nachteile von fluoreszierenden Farben
Fluoreszierende Tagesleuchtfarben haben den Vorteil, dass praktisch alle Sorten sehr gut funktionieren und strahlend leuchten, sofern genug UV-Licht vorhanden ist. Die Farbe leuchtet, ohne nachzulassen, solange das richtige Licht sie trifft. In der Praxis bedeutet das: Es kommt weniger darauf an, welche Fluoro-Farbe für die Lichtkunst, psychedelische Wandgestaltung oder Party-Deko verwendet wird. Viel wichtiger ist, dass Sie nicht beim Schwarzlicht-Leuchtmittel sparen.
Tagesleuchtfarben brauchen gutes Licht
Schwarzlicht-Glühbirnen oder -Taschenlampen sind in der Regel sehr schwach und haben wenig Reichweite. Sie sind darum allenfalls für kleine und nahe Objekte geeignet (z. B. Blatt mit Geheimschrift, Stempel in der Handfläche). Auch sollte das Schwarzlicht möglichst gleichmäßig und direkt auf alle mit Leuchtfarbe bemalten Flächen fallen.
Eine unterhalb der Decke angebrachte Schwarzlicht-Leuchtröhre ist ideal, um ein darunterliegendes Wandbild satt und gleichmäßig anzustrahlen und in voller Pracht leuchten zu lassen. Manche Menschen sehen nicht gern direkt ins UV-Licht hinein; durch geschicktes Positionieren oder teilweises Verblenden der Lichtquellen sorgen Sie für optimale Beleuchtung.
Wollen Sie einen kompletten Raum möglichst gleichmäßig mit Schwarzlicht füllen, um sämtliche Objekte und Bilder zu „versorgen“, empfiehlt sich ein professioneller Schwarzlicht-Scheinwerfer, wie Sie ihn etwa beim Fachhandel für Veranstaltungstechnik bekommen.
Fluoreszierende Farben gibt es für alle Arten von Untergründen, als Farbe für Stoff, Papier, Holz oder Metall, als Wand- bzw. Dispersionsfarbe, in Form von Stiften (z. B. Neon-Textmarker) oder als Sprühlack. Beim Verarbeiten der Farbe gelten jeweils die vom Hersteller angegebenen Hinweise, etwa zu empfohlenen Schutzmaßnahmen, Trocknungszeiten oder der benötigten Farbmenge. Das Leuchten der Farben ist ungefährlich für die Augen.
Übrigens: Fluoreszenz ist ein sogenannter fotophysikalischer Prozess, der durch eine bestimmte Art von Licht angeregt wird. Es gibt auch fluoreszierende Farben, die nur unter dem Einfluss von Röntgenstrahlen leuchten.
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Nachleuchtfarben müssen von guter Qualität sein
Nachleuchtfarben haben eine Leuchteigenschaft, die Phosphoreszenz heißt. Diese Leuchtfarben können Licht speichern und dann zeitverzögert wieder abgeben. Bei phosphoreszierenden Leuchtfarben brauchen Sie keine geeignete Lichtquelle anzuschaffen – die Sonne oder eine normale Lampe sind ausreichend. Dafür gibt es bei dieser Art Leuchtfarbe sehr große Unterschiede in der Qualität. Es ist also für den Erfolg Ihres Projekts – und Ihre Freude beim Arbeiten! – entscheidend, eine gute Farbe zu kaufen.
Schlechte Nachleuchtfarben lassen sich scheinbar nie richtig satt mit Licht aufladen. Sie leuchten nur sehr matt und/oder hören damit nach kurzer Zeit wieder auf. Dabei ist gerade die Dauer des Leuchteffekts wichtig, denn das schönste Leuchten nützt nichts, wenn es schon nach 10 Minuten zu verblassen beginnt.
Wie erkenne ich Farben mit guter Nachleuchtkraft?
Auch phosphoreszierende Farben gibt es in vielen Varianten, etwa als Lack, Airbrushfarbe, Acrylfarbe für die Wand oder spezielle Bodenfarbe. Wenn die Inhaltsstoffe der Farbe komplett aufgelistet sind, steht als Pigment meist entweder Erdalkali-Aluminat oder Zinksulfit in der Liste. Erdalkali-Aluminat leuchtet deutlich länger nach als Zinksulfid. Und weil das bessere Leuchtpigment auch wesentlich teurer ist, ist der Preis der Farbe ein sehr guter Anhaltspunkt. Es lohnt sich, eine hochpreisige Nachleuchtfarbe zu kaufen – und weil gerade bei Projekten mit Leuchtfarbe in der Regel kleine Farbmengen gebraucht werden, reißt die Ausgabe auch kein allzu tiefes Loch in den Budgetbeutel.
Strahlen Nachleuchtfarben Radioaktivität aus?
Zwar wurden die allerersten selbstleuchtenden Farben auf Basis radioaktiver Elemente wie Radium oder Tritium hergestellt (zum Beispiel für die ersten Uhren mit Leuchtzeigern und ‑ziffern), doch inzwischen dürfen Leuchtfarben für den europäischen Markt keine radioaktiven Inhaltsstoffe mehr enthalten. Na logisch, möchte man denken – doch tatsächlich gilt dieses Verbot erst seit rund 20 Jahren.
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