Zweikomponentenlack mischen und verarbeiten

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Zweikomponentenlack (2K-Lack) mischen und verarbeiten

2K-Lack oder Zweikomponentenlack wird vor allem zum Lackieren stark beanspruchter und belasteter Flächen genutzt. Der Lack bildet nach dem Trocknen eine besonders harte und widerstandsfähige Oberfläche. Es gibt passende 2K-Lacke für verschiedene Untergründe, etwa Holz, Metall, Stein, Beton oder Kunststoff, die unter anderem zum Beschichten von Möbeln, Versiegeln von Parkett- und Holzböden oder Lackieren von Maschinen, Fahrzeugen, Hallen- und Garagentoren, Treppen, Geländern und Zäunen verwendet werden.

Wie gebrauchsfertige Einkomponentenlacke bestehen 2K-Lacke ebenfalls aus Bindemittel und Lösemittel. Wasserverdünnbare Lacke enthalten als Lösemittel entweder nur Wasser oder zusätzlich einen geringen Anteil weiterer Lösemittel. Beim 2K-Lack bilden Bindemittel, Lösemittel, Füllstoffe und ggf. Farbpigmente zusammen die erste Komponente, den sogenannten Stammlack. Die zweite Komponente ist der Härter. Er sorgt dafür, dass der 2K-Lack nach dem Auftragen richtig aushärtet und auf der lackierten Oberfläche eine feste, harte Schicht bildet.

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Zweikomponentenlack: Robust und langlebig
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Der Härter darf dem Stammlack erst kurz vor der Verarbeitung beigemischt werden, weil der dadurch eingeleitete Vorgang (die Reaktion der beiden Komponenten miteinander) nicht mehr gestoppt oder umgekehrt werden kann. Wird der fertig gemischte 2K-Lack nicht wie vorgesehen verarbeitet, verliert er im Gebinde seine Viskosität, härtet aus und wird zum Lackieren unbrauchbar.

Bei manchen 2K-Lacken muss als dritte Komponente noch ein Verdünner hinzugegeben werden, der den Lack weiter verflüssigt, damit die zum Verarbeiten erforderliche niedrige Zähflüssigkeit (Viskosität) erreicht wird.

Weil 2K-Lack korrekt gemischt und danach zügig verbraucht werden muss, ist die Arbeit damit ein wenig anspruchsvoller als mit 1K-Lack. Geschickte Heimwerker, die schon ein wenig Lackiererfahrung haben, können jedoch auch mit Zweikomponentenlacken arbeiten und damit schöne und haltbare Ergebnisse erzielen. Wer sich nicht traut, keine Freude am Lackieren hat oder bei einer Lackierarbeit auf Nummer sicher gehen muss, kann einen Handwerksbetrieb (Maler und Lackierer) beauftragen.

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Farbe mischen © denisproduction.com, stock.adobe.com
2K-Lack bildet eine widerstandsfähige Lackschicht und eignet sich daher gut für besonders beanspruchte Oberflächen © denisproduction.com, stock.adobe.com
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Unterschied zwischen 2K-Lack und Zweischichtenlack

Zweikomponentenlack und Zweischicht(en)lack werden wegen der ähnlichen Begriffe manchmal verwechselt. Tatsächlich handelt es sich aber um zwei unterschiedliche Lacksysteme. Während beim 2K-Lack zwei Komponenten zu einem Lack zusammengemischt werden, gibt es beim Zweischichtlack zwei Lacke, einen Basislack und einen Klarlack, die nacheinander aufgetragen werden. Der Basislack wird zum Schutz vor Witterungseinflüssen und UV-Strahlung nach dem Trocknen mit dem Klarlack überstrichen.

Bei einem Zweischichtsystem kann ein 2K-Lack als Basislack und ein anderer als Klarlack verwendet werden. Wie immer bei mehrschichtigem Lackieren ist es dabei sehr wichtig, die vom Hersteller angegebenen Trocknungs- und Wartezeiten zwischen den Arbeitsgängen einzuhalten. Oft wird Lack auch dreischichtig aufgetragen, etwa Grundierung, Decklack und Klarlack oder Grundlack, Zwischen- und Schlussbeschichtung. Bei Zwei- und Dreischichtsystemen kann der gleiche 2K-Lack für sämtliche Schichten genutzt werden oder für jede Schicht ein anderer Lack.

Einsatzgebiete von 2K-Lacken

2K-Lacke gibt es von vielen Herstellern und für viele verschiedene Einsatzgebiete. Die Basis (das Bindemittel) kann Epoxidharz, Alkydharz, Polyurethan oder eine Kombination von Polyurethan und Acrylharz sein. Manche 2K-Lacke sind wasserverdünnbar, andere enthalten flüchtige Lösemittel wie Terpentin. Zweikomponentenlacke sind als Klarlacke, deckende Farblacke, Effektlacke, Schutz- und Speziallacke erhältlich, etwa Rostschutz, hitzefester Lack, Autolack, Bootslack oder Dachrinnenlack, der auch auf Zink perfekt haftet. Je nachdem, welchen 2K-Lack Sie nutzen, können Sie den Lack streichen, rollen, mit dem Flächenspachtel verarbeiten, im Spritzverfahren auftragen oder mit der Sprühdose lackieren.

Viele Produkte sind äußerst widerstandsfähig gegenüber Wasser und Chemikalien, etwa Säuren und Laugen. Zusammensetzung, Eigenschaften und Eignungen eines 2K-Lacks können Sie auf dem Gebinde oder im technischen Datenblatt nachlesen. Wichtig sind z. B.:

  • Ergiebigkeit: Der angegebene Orientierungswert (z. B. Ergiebigkeit: 5-7 m²/l) hilft beim Berechnen der benötigten Lackmenge.
  • Tropfzeit: Das ist der Zeitraum, in dem der Lack nach dem Zusammenfügen der beiden Komponenten verarbeitbar bleibt.
  • Lieferkonsistenz bei 20 °C: Das ist eine Angabe zur Zähflüssigkeit oder Viskosität des Lacks. Diese wird als Auslaufzeit in „DINsec“ angegeben. Je schneller der Lack beim entsprechenden Verfahren aus einem Norm-Auslaufbecher (Viskositäts-Messbecher) fließt, desto viskoser, also zähflüssiger, ist der Lack.
  • Glanzgrad: Die Oberfläche kann nach dem Trocknen hochglänzend, glänzend, seidenmatt oder matt aussehen.
Zweikomponentenlack: Tropfzeit und Konsistenz erklärt
Zweikomponentenlack: Tropfzeit und Konsistenz erklärt

Außerdem finden Sie bei den Herstellerangaben auch das richtige Mischungsverhältnis für dieses Produkt – und daran müssen Sie sich genau halten.

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2K-Lacke richtig mischen

Die Hersteller geben für jeden 2K-Lack das richtige Mischungsverhältnis an. Halten Sie sich stets an die Herstellerangaben für den Lack, den Sie verwenden, denn das Mischverhältnis kann bei verschiedenen Produkten recht unterschiedlich sein. Achten Sie auch genau auf die Bezüge und Einheiten. Oft bezieht sich das Mischungsverhältnis auf das Volumen, etwa 2:1 (Stammlack zu Härter). Manche Hersteller beziehen sich bei ihren Mischhinweisen aber auch auf das Gewicht.

Gängige Mischungsverhältnisse sind 10:1, 5:1, 3:1 und 2:1, manchmal auch 1:1. Die erste, in aller Regel größere Zahl ist dabei der Stammlack, die zweite der Härter. Das lässt sich auch einfach in Gewicht umrechnen: Sie brauchen 200 g Stammlack und 100 g Härter, um das Mischverhältnis 2:1 zu erreichen. Mit Verdünner lassen sich Lacke dünnflüssiger machen, etwa wenn sie gesprüht werden sollen.

Nach dem Abmessen oder Abwiegen der beiden Komponenten kann der 2K-Lack angemischt werden. Rühren Sie die Masse mindestens eine Minute lang gut durch, damit sich der Härter überall gleichmäßig im Stammlack verteilt. Und mischen Sie immer nur so viel Lack an, wie Sie innerhalb der angegebenen Tropfzeit verarbeiten können.

Lack mischen © Dmitry Vereshchagin, stock.adobe.com
Stammlack und Härter müssen immer im richtigen Verhältnis zusammengefügt und anschließend gut vermischt werden © Dmitry Vereshchagin, stock.adobe.com

Mengen Sie jedoch nie irgendeinen Härter mit irgendeinem Stammlack zusammen. Jeder Zweikomponentenlack stellt ein System dar, zu dem ein bestimmter Stammlack und der dazu passende Härter gehören, gegebenenfalls noch ein dafür vorgesehener Verdünner. Gibt es nur Stammlack und Härter, wird der Härter beim Mischen dem Stammlack zugefügt. Gehört ein Verdünner zum System, wird dieser anschließend noch zugemischt.

Bei Sprühdosen wird der Mischvorgang beim Öffnen der Spraydose automatisch gestartet, denn dabei wird auch die innen liegende Trennschicht zwischen Stammlack und Härter geöffnet. So kommen die beiden Komponenten zusammen und können dann durch das Schütteln der Sprühdose gründlich vermischt werden.

Zweikomponentenlack kann auch gesprüht werden
Zweikomponentenlack kann auch gesprüht werden
Metalldose mit Lack © Sebastian Duda, stock.adobe.com
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