Farbenwahl im Kinderzimmer
Die farbliche Gestaltung des Baby- oder Kinderzimmers hat einen großen Einfluss auf das Befinden und Verhalten der kleinen Bewohner. Denn heute verbringen auch ältere Kinder einen Großteil ihrer Zeit – nahezu 90 Prozent – in der Wohnung. Das eigene Zimmer ist Schlafplatz, Spielplatz und Arbeitsplatz zugleich. Außerdem ist es der bevorzugte Rückzugsort der Kinder, wenn sie allein sein möchten oder Freunde zu Besuch kommen.
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In aller Regel sind es die Eltern, die die Farbwahl fürs Kinderzimmer treffen. Allerdings sollte das Kind dabei mitentscheiden dürfen. Die meisten Kinder haben zu Farben schon sehr früh eine Meinung, die sie auch äußern und begründen können. Sie können z. B. ihre Lieblingsfarbe(n) nennen oder bei der Auswahl der Kinderzimmerfarben anhand von Farbkarten helfen. Diese Farbkarten, die man bei jedem Maler und in jedem Baumarkt mit Mischstation betrachten oder auch nach Hause mitnehmen kann, sind äußerst praktisch. Denn anders als beim Selbermischen nach Gefühl oder Vorstellung wird der Ton so angemischt, dass er nach dem Trocknen der Farbe an der Wand genauso aussieht wie auf der Karte. So gibt es garantiert keine unliebsamen Überraschungen, das Mischen geht schnell und sauber vonstatten, und der exakt gleiche Ton kann jederzeit nachbestellt werden.
Falsche oder richtige Farben gibt es für Kinder nicht
Farben sind fürs Kinderzimmer sehr wichtig, doch bei der Farbwahl gibt es keine klaren Regeln. Grundsätzlich gilt: Der Raum sollte nicht überladen, eng, trist oder bedrückend sein, und die Farben sollten je nach Situation sowohl anregend als auch entspannend wirken. Oft ist es darum ein guter Kompromiss, mehrere Farben einzusetzen. Bewährt für Kinderzimmer haben sich etwa Kombinationen aus warmen (anregenden) und kühlen (beruhigenden) Farben oder zarten Pastelltönen mit kräftigeren Farbakzenten.
Falls Ihr Kind klare Wünsche äußert, die für Sie als Eltern schwer nachvollziehbar sind, gilt: Versuch macht kluch. Fühlt sich der Nachwuchs dann wohl im knallrot oder giftgrün gestrichenen Zimmer, war die Farbwahl richtig, und falls nicht, lässt sich die Wandfarbe jederzeit wieder überstreichen. Selbst kleine Farbveränderungen oder Renovierungen können die Wirkung eines Raums komplett verändern, und gerade beim Kinderzimmer sollten Eltern stets aufgeschlossen gegenüber Neuerungen sein. Denn der Geschmack und die Farbvorlieben eines Kindes sind in aller Regel nicht statisch, sondern äußerst dynamisch und können sich während des Heranwachsens immer wieder ändern.
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Schöne Farben auf mehrere Wände verteilen
Sie können verschiedene Farbwirkungen optimal ausnutzen, indem Sie etwa die Wand, auf die Ihr Kind beim Einschlafen schaut, in einem kühlen, entspannenden Ton wie Türkis oder Hellblau streichen. Die Wand beim Schreibtisch, an dem das Kind lernt, kann dagegen eine anregende, die Kreativität fördernde Farbe wie Orange oder Grün bekommen. Zwar raten Psychologen und Farbexperten von Knallfarben ab (besonders von Knallrot, das als aggressionsfördernd gilt), doch auch diese können Sie bedenkenlos ausprobieren, wenn Ihr Kind sie liebt. Es muss ja nicht gleich die ganze Wand damit gestrichen werden – versuchen Sie es stattdessen mit einer halben Wand, einem bunten Motiv oder einem Ornament, z. B. einer selbstgemalten Bordüre.
Praktische Tipps zur Farbgestaltung in Baby- und Kinderzimmern
- Pastell geht immer: Mit zarten Abstufungen von Rot, Orange, Blau, Gelb und Grün können Sie viel Schönes schaffen und generell wenig falsch machen.
- Babys lieben Farben. Außerdem brauchen sie die Farbreize, unter anderem zur Entwicklung des Sehvermögens, der Konzentrations- und Merkfähigkeit. Um das Baby nicht zu überfordern, sollten jedoch zarte, helle Farben im Zimmer tonangebend sein. Zu starke Farbreize oder ein zu wilder Mix können zu Reizüberflutung führen.
- Alle Menschen mögen Grün, die Farbe lebendiger und wachsender Pflanzen. Helle Grüntöne wirken harmonisierend und ausgleichend. Ein Zimmer „im grünen Bereich“ wird daher gern für unruhige, ängstliche oder allzu leicht ablenkbare Kinder empfohlen.
- Lilatöne wie Flieder wirken beruhigend und inspirierend zugleich – eine schöne Farbe für kleine Träumer und Künstler. Je nach Verhältnis der Grundfarben Blau und Rot kann Lila ein warmer oder ein kühler Ton sein.
- Gelb und Orange machen auch das Gemüt sonnig. Sie fördern Selbstvertrauen, Optimismus und Lebensfreude.
- Nutzen Sie bewährte Kombinationen: Grün und Gelb passen zu fast allem, Lila harmoniert wunderbar mit Blau, Gelb und Rosa, Popfarben und starke Akzente kommen auf einem hellen Hintergrund sehr gut zur Geltung.
- Schwarz und Weiß sind Extreme und werden manchmal als „Unfarben“ bezeichnet. Es gibt aber unzählige Abstufungen, die Kinder auch aus der Natur kennen. Grau ist nicht Grau, sondern kann viele Assoziationen wachrufen: Eierschalen, Taubenfedern, Kieselsteine, warmer Asphalt, Nebel, eine Mondlandschaft, ein Feenkleid …
TIPP
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Das Zimmer mit Farbflächen gestalten
Die Farbwirkung hängt auch davon ab, welche Flächen wie gestaltet werden. Die größten Flächen im Raum sind Wände, Decke und Fußboden. Je heller ihre Farbe, desto leichter und weiter wirkt eine Fläche. In normal großen und geschnittenen Räumen erzielen Sie generell eine harmonische Raumwirkung, wenn der Fußboden dunkler als die Wände und die Decke am hellsten ist. In niedrigen Räumen empfehlen sich vertikale Flächenaufteilungen, wenn eine Wand mehrfarbig gestrichen werden soll. Hat das Kinderzimmer eine sehr hohe Decke, können waagerechte Aufteilungen, Linien oder Bordüren den Raum optisch strukturieren und so heimeliger wirken lassen.
Sie streichen selbst nicht so gern an, sind sich bei der Farbenwahl fürs Kinderzimmer unsicher oder brauchen einen Experten, der die Wünsche Ihres Kindes kreativ und professionell umsetzt? Dann fragen Sie doch einfach einen Maler oder lassen Sie sich direkt vor Ort beraten. Sie können dazu einfach unseren kostenlosen Service nutzen, um einen Fachbetrieb in Ihrer Nähe zu finden und sich bis zu drei unverbindliche Angebote erstellen zu lassen.