Wand mit (Dispersions-)Farbe sprühen statt streichen
Die Farbe einfach aufzusprühen, statt die Wand anzustreichen, hat einige Vorteile:
- Geringerer Zeitaufwand: Mit dem Farbsprühgerät lassen sich vor allem große Flächen wesentlich schneller beschichten als mit Pinsel und Rolle.
- Einfaches Arbeiten: Sprühen ist weniger anstrengend als Streichen und außerdem rücken-, muskel- und gelenkschonend. Die flexiblen Geräte ermöglichen auch bei Über-Kopf-Arbeiten (z. B. Decke) oder dem Sprühen schwer zugänglicher Stellen eine ergonomische Arbeitshaltung.
- Einfache Handhabung: Farbsprühsysteme, die z. B. in Baumärkten angeboten werden, sind auch von Laien einfach zu bedienen. Viele Geräte sind für mehrere Farbarten geeignet, z. B. Dispersionsfarben, Latexfarben, Lacke und Lasuren. Behälter, Düsen etc. können schnell gewechselt werden und lassen sich gut reinigen.
- Sehr gute Ergebnisse: Mit dem Sprühverfahren lassen sich Ecken, Winkel und Kanten optimal erreichen. Auch raue, strukturierte oder filigrane Oberflächen können mit geringem Aufwand überall gleichmäßig mit Farbe beschichtet werden.
- Sparsamer Farbverbrauch: Moderne Sprühsysteme und -geräte verbrauchen im Vergleich zum konventionellen Anstrich weniger Farbe.
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Die besonders feine und gleichmäßige Farbverteilung sorgt für optimale Deckung. Zudem sind gesprühte Oberflächen besser vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Verwitterung und Anlagerungen geschützt. Denn bei korrekter Vorgehensweise bildet die Beschichtung schon nach dem ersten Auftragen einen glatten, geschlossenen Film, der auch die Reinigungs- und Hygieneeigenschaften verbessert. So können sich etwa Schimmelpilze und Keime auf gesprühten Wänden oder Holzoberflächen schwerer anlagern und den Untergrund nicht erreichen.
Der Nachteil bei der Sache ist, dass Laien auch beim Farbsprühen einiges falsch machen können. Farbpistolen oder Sprühsysteme werden gern mit Argumenten wie „kinderleicht“, „wie ein Malermeister“, „für alle Ideen rund um Haus“ oder „selbst für ausgefallene Kreativtechniken“ beworben. Mit ein wenig Wunschdenken klingt das dann, als sei nichts weiter nötig, als ein Sprühgerät zu kaufen, den Tank mit Material zu befüllen und die Düse in Richtung der Idee zu halten. Oder als könne jeder, der schon einmal angestrichen hat, erst recht – und dazu noch viel besser und schneller – Farbe sprühen.
Wahr ist: Auch Anfänger können sich mit dem Sprühgerät die Renovierung erleichtern und Wände wie Decken mit einem optimalen Farbauftrag versehen. Geht es jedoch um die künstlerische Wandgestaltung (z. B. akkurate Ornamente, großflächige Motive oder Wandbilder) lohnt es sich, einen Malermeister zu engagieren, der die eigenen Entwürfe sicher umsetzen kann. Typische (und sehr ärgerliche) Anfängerfehler sind Schlieren, Farbnasen, Kleckse, verwackelte Linien, schiefe Kanten, sichtbare Übergänge etc.
Außerdem sind Streichen und Sprühen unterschiedliche Verfahren. Ein guter Anstreicher ist (oder wird) also nicht automatisch auch ein guter Sprüher – und umgekehrt. Und schließlich erfordern sowohl Sprühen als auch Streichen gründliche Vorbereitungsarbeiten, die richtige Farbe und ein gewisses Grundverständnis der Technik, um Frust und Fehler zu vermeiden.
Wann lohnt es sich, Farbe zu sprühen, statt zu streichen?
Auch wenn grundsätzlich immer die Wahlfreiheit besteht, gibt es einige Anwendungsbereiche, in denen Sprühen gegenüber Streichen im Vorteil ist:
- Wenn Sie Zeit sparen und große Flächen schnell mit neuer Farbe versehen wollen, sollten Sie zum Sprühgerät greifen.
- Wenn Sie eine möglichst homogene, regelmäßige Oberfläche erreichen wollen, sollten Sie die Farbe oder den Lack sprühen statt mit Pinsel oder Rolle auftragen.
- Wenn Sie statt einer Vielzahl von Werkzeugen lieber ein einziges benutzen, sind Sie mit einem Sprühgerät gut bedient.
- Wenn Sie sich den Deckenanstrich erleichtern wollen, ist ein Sprühgerät ideal, denn Sie ersparen sich das ständige Eintauchen der Rolle in den Farbeimer ebenso wie das mehrfache überstreichen.
Wann lohnt es sich, Farbe zu streichen, statt zu sprühen?
- Wenn nur relativ kleine Flächen gestrichen werden müssen, sind Pinsel und Rolle eindeutig im Vorteil. Denn damit entfällt das sorgfältige Abkleben der Umgebung, das beim Sprühen unbedingt vorab erledigt werden sollte, da der feine Sprühnebel selbst in kleinste Winkel kriecht.
- Wenn Sie bereits hochwertige Pinsel und Rollen besitzen und damit problemlos umgehen können, lohnt sich die Anschaffung eines Sprühgerätes kaum.
- Wenn Sie mit einer Sprühpistole kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Sollte Ihnen auch der Pinsel oder die Farbrolle nicht liegen, können Sie sich hier auch kostenlos unverbindliche Vergleichsangebote von professionellen Malerbetrieben in Ihrer Nähe einholen.
Kleiner Leitfaden zum Wändesprühen mit Dispersionsfarbe
1. Welches Farbsprühgerät, welches Sprühverfahren?
Zum Aufsprühen von Dispersionsfarbe gibt es zwei Methoden: Airbrush und Airless. Beim Airbrushverfahren wird entweder mit kleinen Sprühpistolen oder mit kompressorbetriebenen, leistungsstarken Hochdruckgeräten gesprüht. Die Farbe wird von der Druckluft zu feinem Nebel zerstäubt und so auf die Wand gebracht.
Beim Airless-Verfahren oder Materialdruckspritzen kommen sowohl Sprühgeräte mit Kompressor als auch solche mit Elektro- oder Verbrennungsmotor zum Einsatz. Sie verdichten das Sprühmaterial in einem Druckkessel, von wo aus es dann zur Spritzdüse oder -pistole gepresst wird. Durch den hohen Druck (bis zu 2 bar) ist die Deckung bei rauen und strukturierten Oberflächen besonders gut. Zudem können Airlessgeräte auch dickflüssige Farben sprühen, etwa Silikonharzfarben für Außenwände.
TIPP
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Ärgern Sie sich nicht mit dem billigsten Plastikmodell herum, auch wenn Sie nur eine Wand mit Dispersionsfarbe sprühen möchten. Kaufen Sie auf jeden Fall ein hochwertiges Gerät bzw. Sprühsystem mit stabilen, bedienfreundlichen und pflegeleichten Behältern, Anschlüssen und Verbindungselementen. Probieren Sie schon im Handel aus, wie die Teile zusammengefügt werden (etwa mittels Klickverschluss). Klappt es auf Anhieb? Fühlt es sich gut an? Vertrauen Sie der Verbindung? Kriegen Sie das alles wieder sauber?
Welche Farbe deckt am besten?
Bei Lacken, Dispersionsfarben und anderen Wandfarben achten Sie auf die Deckkraftklasse (1-4, 1 steht für höchste Deckkraft) und den Bindemittelanteil bzw. die Nassabriebbeständigkeit für optimale Filmbildung. Und natürlich muss das Farbsprühgerät für die entsprechende Farbsorte geeignet sein (und umgekehrt). So eignen sich manche Geräte sowohl für wasserbasierte als auch für lösemittelhaltige Farben.
Die Deckkraft einer Farbe hängt außerdem davon ab, wie dick sie sich verarbeiten lässt. Hierbei kommt es nicht nur auf das Gerät an, sondern auch auf die Farbart. So kann z. B. Kalkfarbe nur sehr dünn gesprüht werden, sonst platzt die Schicht nachher wieder ab. Für perfekte Deckung sind daher oft mehrere Aufträge nötig.
Sprühen statt Streichen – Vorbereitungen
Abdecken und Abkleben, und zwar noch gewissenhafter als beim Anstreichen, sind Pflicht. Zwar ist die Reichweite des Sprühnebels bei guten Geräten begrenzt, doch nichtsdestotrotz kann sich die fein zerstäubte Farbe überall im Raum verteilen. Um möglichst sauber zu arbeiten, muss der korrekte Abstand zur Wand eingehalten und die Sprühpistole richtig geführt werden.
Kleckse, Schlieren und Farbtropfen, die die Arbeit im schlimmsten Fall zur Farbschlacht machen, können auch durch eine verstopfte Düse, Druckschwankungen oder andere Funktionsstörungen entstehen. Je besser Sie sich mit Ihrem Sprühgerät und der Technik vertraut gemacht haben, desto schneller entdecken Sie Fehlerursachen. Viele Fehler, z. B. Verstopfungen, können Sie selbst beheben. Geht ernsthaft etwas kaputt, lassen Sie die Maschine im Fachmarkt oder vom Hersteller reparieren – vor allem, wenn Sie sie noch nicht lange besitzen. Denn wenn Sie selbst daran herumbasteln, erlischt die Garantie.
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