Kellerböden und Fußböden streichen – strapazierfähige Anstriche für Nutz- und Wohnböden
Mineralische Fußböden, zum Beispiel Keller- und andere Nutzböden aus Beton, lassen sich mit speziellen Fußbodenfarben streichen, um sie strapazierfähiger und pflegeleichter zu gestalten. Bei neueren Gebäuden, etwa in einem nach dem Jahr 1990 gebauten Keller, besteht der Boden üblicherweise aus Beton, der mit einer Dampfsperre versehen ist und bedenkenlos gestrichen werden kann. Bei Altbauten ist dagegen Vorsicht geboten: bis ungefähr 1970 waren die Kellerböden häufig noch wesentliche Bestandteile der eingebauten Luft- und Feuchtigkeitszirkulation des Hauses. Daher dürfen solche alten Kellerböden nicht mit luft- oder wasserundurchlässigen Farben angestrichen werden. Eine Alternative wäre hier das Verlegen von Fliesen. Auch bei alten Kellerböden aus gestampftem oder geöltem Lehm ist ein Anstrich ebenfalls keine gute Idee.
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Welche Farben sind für welche Kellerböden geeignet?
Außer dem Alter ist auch die Nutzung des Fußbodens ein wichtiger Punkt bei der Farbauswahl. Für den Fußboden eines normal genutzten Kellers, Lager- oder Werkraums sind die wasserverdünnbaren Fußbodenfarben bzw. Zementfarben sehr gut geeignet. Sie sind abriebfest, pflegeleicht und chemikalienbeständig, außerdem leicht zu verarbeiten, sodass Sie auch als ambitionierter Heimwerker damit ihren Kellerboden selbst streichen können. Im Baumarkt und Fachhandel gibt es eine große Auswahl von Kellerbodenfarben und Kombifarben, die teilweise bereits eine Grundierung enthalten, sodass sie den Boden vor dem Streichen nur reinigen und entfetten müssen und sich das separate Grundieren sparen.
Im Heizungskeller gelten besondere Vorschriften
Wenn Sie die Wand oder den Fußboden im Heizungskeller streichen wollen, müssen Sie die dort geltenden Vorschriften beachten, zumal diese auch kontrolliert werden. So müssen Sie im Heizungskeller ölfeste Farbe verwenden. Diese muss in drei Schichten aufgetragen werden, die später noch sicht- und erkennbar sein müssen. Das wird erreicht, indem die drei Schichten zur Wand hin fächerförmig überlappen, wobei nur die unterste Farbschicht bis an die Wand reicht. Zudem müssen die Farbschichten farblich voneinander abgesetzt sein, dazu reicht es aus, wenn die mittlere Schicht eine andere Farbe hat.
Garagenböden brauchen andere Anstriche als Kellerböden
In Garagen sollten Sie keine Zement- und Fußbodenfarben verwenden, da diese mit den Reifen der dort untergestellten Fahrzeuge reagieren können. Um einen rauen oder porösen Beton-Garagenboden widerstandsfähiger gegenüber Chemikalien mechanischer Belastung, Feuchtigkeit oder Abrieb zu machen, können Sie eine Betonversiegelung auftragen. Durch Versiegelung und/oder Imprägnierung können Sie den Garagenboden vor Verfärbungen und dem Eindringen durch Schmutz, Reinigungsmittel, Öl, Schmierfett oder Benzin schützen, Außerdem verhindern Sie damit, dass Weichmacher aus Fahrrad- und Autoreifen den mineralischen Fußboden mit der Zeit angreifen und umgekehrt. Weiterführende Informationen finden Sie in einem separaten Artikel über Betonversiegelung.
Epoxidharz-Anstriche für Garagenböden und andere Nutzböden
Flüssigkunststoff bzw. Epoxidharz ist die Basis für äußerst widerstandsfähige Fußbodenbeschichtungen, die unter anderem in Autohäusern und Autowerkstätten, Showrooms, Parkgaragen, Lagerräumen, Sportstätten und Industriehallen zum Einsatz kommen. Hier gibt es nicht nur sehr viele Farben und verschiedene Glanzgrade, sondern auch Fußbodenbeschichtungen mit Spezialeffekten, zum Beispiel durch eingearbeitete Glitzerpartikel.
Zur Beschichtung stark belasteter oder repräsentativer Fußböden werden in der Regel hochpreisige 2K- oder 3K-Produkte verwendet, bei denen die Epoxidharzkomponente z. B. mit Härter, einer Farbpaste und pulverförmigen Feststoffen angemischt wird. Die stabile Mischung kann durch Spachteln, Gießen und Schieben, Pinseln oder Rollen auf dem Boden verteilt werden und wird dann – je nach Produkt und Verarbeitung – matt oder glänzend, rau oder glatt.
Epoxidharzanstriche müssen zügig und fachgerecht verarbeitet werden, außerdem ist es dringend erforderlich, sich durch Schutzkleidung, Atemschutz und ausreichende Belüftung vor den enthaltenen Lösemitteln und weiteren Schadstoffen zu schützen.
Anleitung in vier Schritten: Kellerboden mit Fußbodenfarbe/Zementfarbe streichen
- Kellerboden reinigen
Fegen Sie den Boden gründlich und entfernen Sie feine Verschmutzungen nach Möglichkeit mit dem Staubsauger. Hartnäckige Flecken und Rückstände, etwa von Öl oder Fetten, müssen komplett entfernt werden. Wenn haushaltsübliche Reinigungsmittel hierfür nicht ausreichen, müssen Sie auf lösemittelhaltige Reiniger oder Spezialreiniger zurückgreifen – achten Sie dann auf eine ausreichende Belüftung und entfernen Sie sämtliche Rückstände mit viel klarem Wasser. Das kann bei einem Größen Betonboden eine Weile dauern, ist aber wichtig, damit die Fußbodenfarbe anschließend optimal haftet. Lassen Sie den Kellerboden vor dem nächsten Schritt gut trocknen.
- Kellerboden ausgleichen/schleifen
Alte oder stark beanspruchte Kellerböden sind oft uneben oder weisen Oberflächenschäden auf. Mit einer Betonschleifmaschine (die Sie sich auch stunden-/tagesweise ausleihen können) glätten und begradigen Sie den Kellerboden rasch und effizient. Tiefe Macken oder Kratzer gleichen Sie mit einem für Beton geeigneten Reparaturspachtel aus. Reinigen Sie Risse jedoch vorher mit einer Bürste, um auch tiefsitzenden Schmutz zu entfernen.
- Fußboden grundieren
Das separate Grundieren des Kellerbodens ist nicht unbedingt erforderlich. Sie können darauf verzichten, wenn Sie einfach eine Fußbodenfarbe verwenden, die bereits eine Grundierung enthält. Ansonsten sollten Sie für schwach saugende Böden einen Haftgrund und für stark saugende oder sandende Kellerböden einen Tiefgrund verwenden. Tragen Sie die Grundierung nur auf den trockenen Boden auf und lassen Sie sie danach entsprechend den Herstellerangaben komplett trocknen, was in der Regel bis zu 48 Stunden dauern kann.
- Kellerboden streichen
Tragen Sie immer mindestens zwei Schichten Beton- oder Zementfarbe auf und verdünnen Sie die Farbe für den ersten Anstrich mit 10 Prozent Wasser. Streichen Sie dann bei einer Wand zuerst die Ecken und Kanten mit einem Pinsel und dann mit einer Lammfellrolle (an der Teleskopverlängerung) die Flächen. Anschließend lassen Sie den ersten Anstrich laut Herstellerangaben trocknen, bevor Sie danach den zweiten Anstrich unverdünnt auftragen. Warten Sie anschließend mindestens 24 Stunden, besser noch zwei Tage, bevor sie den Boden betreten oder belasten.
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Fußböden in Wohnräumen streichen: Anstriche für Holzböden Laminat oder Fliesenböden
Holzböden werden normalerweise nicht farbig angestrichen, sondern mit transparentem Lack, Wachs oder Öl behandelt, um die natürliche Holzoptik zu erhalten. Um den Parkett- oder Dielenboden farbig zu gestalten, können Sie Farböle oder farbige Parkettöle verwenden. Diese müssen jedoch von Zeit zu Zeit neu aufgetragen werden, da die Farbwirkung nachlässt. Grundsätzlich lässt sich ein Holzboden natürlich auch wie jede andere Holzoberfläche farbig lasieren oder lackieren. Bei Lasuren und Beizen ist es empfehlenswert, die Farbschicht anschließend noch mit einem Klarlack bzw. Bodenlack zu versiegeln. In diesem Artikel finden Sie alles Wissenswerte über das Renovieren von Holzböden durch Abschleifen und Versiegeln.
Laminat sollte besser nicht gestrichen werden. Diese Fußbodenbeläge sind dazu nicht geeignet, denn auf der extrem harten und glatten Oberfläche aus Melaminharz haftet keine Farbe, und zum Aufrauen und Anschleifen ist sie zu dünn. Altes Laminat, das im schlimmsten Fall noch Schadstoffe enthält, sollten Sie daher lieber komplett entfernen und durch neues (oder einen anderen Bodenbelag) ersetzen.
Fliesenböden kann man durchaus anstreichen. Im Baumarkt gibt es Zwei-Komponenten-Lacke, die speziell für Fliesen gedacht sind und sich auch für Fliesenböden eignen. Glatte und glasierte Bodenfliesen sollten angeschliffen werden, damit der Lack darauf hält; außerdem sollten Sie auch hier mindestens zwei Schichten auftragen. Eine weitere Alternative, wenn Sie einen gefliesten Fußboden anstreichen möchten, sind Kreidefarben. Diese müssen nach dem Trocknen jedoch zusätzlich versiegelt werden, etwa mit Klarlack, damit sie sich nicht abreiben.
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