Feuchtraumfarbe

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Feuchtraumfarbe – Spezialfarben für Feuchträume, Küche und Bad

Wasserflecken an Wänden und Decke im Badezimmer, in der Küche Soßenflecken, Spuren von Kochdünsten und altem Fett an der Wand: Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch das Wachstum von Schimmel begünstigen. Spezielle Feuchtraumfarben und Spezialfarben für Bad und Küche versprechen Abhilfe. Sie machen die Wand leichter zu reinigen und sollen auch vorbeugend gegen Schimmel wirken.

Küchenraum: Vergleich unsaniert, saniert © hanohiki, stock.adobe.com
Durch den Anstrich mit einer abwaschbaren Feuchtraumfarbe wird die Küche auch pflegeleichter © hanohiki, stock.adobe.com
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Was sind Feuchtraumfarben?

Eine Feuchtraumfarbe ist eine Wandfarbe, die wegen ihrer Eigenschaften besonders gut für Badezimmer, Küchen und andere feuchte Räume geeignet ist. Dabei muss allerdings klargestellt werden, dass auch die beste Feuchtraumfarbe keine Lösung bei undichten und dauerfeuchten Wänden ist. Wird die Wand von außen feucht, etwa durch Schäden an Fassade und Dämmung, die Grund- oder Regenwasser eindringen lassen, oder eine fehlende Drainage, muss die Wand zuerst trockengelegt und saniert werden, bevor sie von innen frisch gestrichen werden kann.

Warum sind Feuchtraumfarben für Bad und Küche empfehlenswert?

Normale Wandfarben, die Sie für 10-20 Euro pro 10 l-Eimer in jedem Baumarkt finden, bieten nur wenig Schutz vor Schmutz und Schimmel. Wasserdampf, Fettdampf und verschiedene Dünste aus Bad und Küche können mit der Zeit immer tiefer in die Farbe und die Wand einziehen. Weil die Standard-Dispersionsfarben einen vergleichsweise niedrigen pH-Wert haben (die meisten sind nahezu pH-neutral), bieten sie generell gute Wachstumsbedingungen für Pilze. Kommen dann noch viel Feuchtigkeit und organische Nährstoffe hinzu, finden Schimmelpilze einen ausgezeichneten Nährboden. Etwa in einer alten Bad- und Küchenfarbe, die zusätzlich zu ihren organischen Bestandteilen viele Nährstoffe (z. B. Fett und Proteine) aus der Luft aufnehmen konnte und immer wieder schön feucht wird.

Wann ist ein Raum ein Feuchtraum?

Feuchträume werden in der Regel als Räume definiert, in denen die Luftfeuchtigkeit sehr häufig höher als 70 % ist. Das trifft z. B. auf die meisten kleinen Bäder zu, die von mehreren Menschen genutzt werden. Bei Bädern ohne Fenster kommt noch die fehlende Lüftungsmöglichkeiten nach außen dazu; Lüftungsgitter und -schächte bieten keinen vollwertigen Ersatz für ein Fenster. Doch auch in großen Bädern mit Fenster ist das Schimmelrisiko wegen des hohen Wasserdampf- und Kondenswasseraufkommens während der Feuchtigkeitsspitzen höher als in anderen Räumen.

Badezimmer farbig gestrichen © denisismagilov, stock.adobe.com
Gute Badezimmerfarbe muss viel Wasserdampf aushalten und sich gut reinigen und sauberhalten lassen © denisismagilov, stock.adobe.com

In Küchen ist das Problem meist weniger die Luftfeuchtigkeit und Dampfentwicklung, sondern eher die Verschmutzung der Wände. Denn auch bei einer gut zu belüftenden Küche mit Fenster und Dunstabzugshaube lässt es sich nicht vermeiden, dass die Koch- und Bratdünste mit der Zeit einen fettigen Film auf den Wänden und der Decke hinterlassen. Dazu kommen Soßenflecken, Spritzer von schmutzigem Spülwasser und weitere Spuren des ganz normalen Küchenbetriebs.

Feuchtraumfarben für Küche und Bad müssen also zweierlei bieten: eine hohe Abriebfestigkeit und Wasserbeständigkeit, damit sich die Wände bei Bedarf auch mit einem feuchten Schwamm und Seifenlauge abwaschen und gründlich reinigen lassen; außerdem eine gute Resistenz gegenüber Schimmel.

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Wie schützen Feuchtraumfarben vor Schimmel?

Feuchtraumfarben sind nicht mit den sogenannten Anti-Schimmel-Farben zu verwechseln, die in Baumärkten vielfach als Küchenfarbe, Badezimmerfarbe, Feuchtraum- oder Kellerfarbe angeboten werden. Eine Anti-Schimmel-Farbe soll aufgrund der beigemischten Biozide oder Fungizide (Chemikalien, die Pilze abtöten) gegen Schimmel helfen bzw. einem Schimmelbefall vorbeugen. Außerdem soll der hohe pH-Wert, also die Alkalität, laut Werbeversprechen die Atmungsaktivität der Anti-Schimmel-Farbe erhöhen und so das Pilzwachstum verhindern.

Solche Aussagen sind immer kritisch zu hinterfragen. Denn die Alkalität des Farbanstrichs lässt mit der Zeit nach, so dass auch die damit verbundene Schutzwirkung nach und nach verfliegt. Erst recht bedenklich sind die beigemischten Chemikalien. Denn die sind nicht nur für Schimmelpilze, sondern auch für Menschen gefährlich.

Die Wandfarbe gibt nach dem Trocknen weiterhin ständig Fungizide oder Biozide ab, damit sich kein Schimmel auf der Farbe ansiedelt. Diese umweltschädlichen und gesundheitsgefährdenden Ausdünstungen gelangen logischerweise auch in die Raumluft. Bei Menschen können sie unter anderem Hautprobleme, Atemwegserkrankungen und Allergien auslösen oder vorhandene Beschwerden verstärken. So gesehen ist es ein Glück, dass auch diese Anti-Schimmel-Wirkung mit der Zeit nachlässt; andererseits wird dadurch deutlich, dass das Konzept „Giftfarbe“ insgesamt viel mehr schadet als nützt.

Atmugsaktive Farben nehmen Feuchte auf und geben diese wieder ab
„Atmugsaktive“ Farben nehmen Feuchte auf und geben diese wieder ab

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Kalkfarben und Silikatfarben für Feuchträume

Gute, natürliche Feuchtraumfarben enthalten keine Fungizide und basieren auf mineralischen Bindemitteln und Farbstoffen. Ein Beispiel für eine solche natürliche Schutzfarbe ist die Kalkfarbe. Reine Kalkfarben sind diffusionsoffen („atmungsaktiv“) und mit einem pH Wert über 10 außerdem stark alkalisch. Der hohe pH-Wert und die Wasserdampfdurchlässigkeit der Feuchtraumfarbe führen zu einer besseren Luftzirkulation; die Farbe kann in Zeiten hoher Luftfeuchtigkeit viel Wasser aus der Raumluft aufnehmen und später wieder abgeben. Das bedeutet weniger Kondenswasser auf den Wänden, weniger Staunässe und damit ein deutlich niedrigeres Risiko für Schimmelbildung.

Kalkfarben sind wohngesunde Anstriche, die auch für Allergiker und sensible Personen geeignet sind. Beim ökologischen Bauen, Sanieren und Renovieren werden Kalkanstriche häufig verwendet, um die Raumfeuchtigkeit zu regulieren und ein gesundes Raumklima zu schaffen. Bei Feuchtraumfarben kommt es auch auf ein ausgewogenes Verhältnis von Diffusionsoffenheit und Abriebfestigkeit an. Ein Nachteil der reinen Kalkfarbe ist, dass sie nicht optimal abriebfest ist, sondern „kreidet“. Es geht also jedes Mal, wenn Sie einen Kalkanstrich mit dem Schwamm oder der Bürste bearbeiten, ein wenig Farbe ab. Um die Abriebfestigkeit der Kalkfarbe zu erhöhen, muss sie nach dem Streichen für mindestens einen Tag (24 Stunden) feucht gehalten werden, etwa durch Besprühen. Außerdem sollten immer mehrere Aufträge erfolgen, was die Verarbeitung vergleichsweise aufwendig macht.

Kalkfarben sind für Feuchträume gut geeignet
Kalkfarben sind für Feuchträume gut geeignet

Dispersions-Kalkfarben (oder Kalkdispersionsfarben) enthalten außer dem mineralischen Bindemittel (Kalk) noch ein organisches Kunststoff-Bindemittel, nämlich die Dispersion. Das ist ein Gemisch aus Wasser und sehr fein und gleichmäßig darin verteilten Kunststoff- oder Kunstharzpartikelchen. Durch diesen Dispersionsanteil wird die Farbe leichter zu verarbeiten (wie Standard-Wandfarben) und haftet besser auf dem Untergrund. Auch die Abriebfestigkeit wird dadurch erhöht; der Anstrich kreidet nicht und lässt sich leichter reinigen und sauber halten. Allerdings ist eine abwaschbare Feuchtraumfarbe mit hohem Dispersionsanteil nicht mehr so atmungsaktiv wie eine reine Mineralfarbe.

Silikatfarben sind ebenfalls reine Mineralfarben; anders als Kalkfarben sind sie jedoch nach dem Trocknen abriebfest. Da sie im feuchten Zustand wegen ihrer hohen Alkalität stark ätzend wirken, dürfen sie nur mit geeigneter Schutzkleidung und Schutzmaßnahmen (Atemschutz) verarbeitet werden. Auch bei den Silikatfarben gibt es Varianten mit Dispersionsanteil, die Sie sofort daran erkennen, dass sie gebrauchsfertig angeboten werden. Reine Silikat- oder Kaliwasserglasfarben bestehen dagegen immer aus zwei Komponenten, die vor dem Streichen zusammengerührt werden müssen.

Richtige Verarbeitung der Feuchtraumfarbe

Wichtig ist, die Feuchtraumfarbe nicht auf die Tapete oder den alten Anstrich, sondern direkt auf die Wand zu streichen, also auf den Putz oder das Gemäuer. Einfach die (womöglich bereits mehrfach gestrichene) Tapete damit zu überstreichen wäre keine Problemlösung, sondern reine Verschwendung von Material und Arbeitszeit. Nicht nur würde das Tapetenmaterial (z. B. Papier) die Schutzwirkung der Farbe zum Großteil wieder aufheben, sondern es besteht außerdem die Gefahr, dass die gute Feuchtraumfarbe auf dem Untergrund gar nicht richtig haften kann.

Silikatfarben brauchen mineralische Untergründe wie Stein, Beton, Kalk oder Zementputz, mit denen sie sich beim Trocknen dauerhaft chemisch verbinden; nur mit Gips vertragen sie sich nicht. Mit Kalkfarben können Sie mineralische Putze und auch organischen Lehmputz überstreichen; bei Gipsputzen sollten Sie vorher eine entsprechende Mineralputzgrundierung auftragen. Zum Überstreichen von Tapeten oder Dispersionsfarbanstriche sind auch diese Feuchtraumfarben nicht gedacht. Um die Wand in Küche oder Bad richtig für die Feuchtraumfarbe Ihrer Wahl vorzubereiten, müssen Sie also die alten Tapeten entfernen und den Untergrund gegebenenfalls mit Wasser und Seife von Kleisterresten, Schmutz und Fett befreien. Kleine Schadstellen reparieren Sie mit einer zur angedachten Farbart passenden Spachtelmasse und lassen diese gut durchtrocknen, bevor Sie die Feuchtraumfarbe auftragen.

Besonderheiten bei der Küchenfarbe

Während die Feuchtraumfarbe im Bad vor allem vor Schimmel schützen soll, müssen Küchenfarben sich besonders gut abwaschen lassen. In besonders stark beanspruchten Bereichen, z. B. über der Spüle oder dem Herd, sollte sich die Farbe idealerweise richtig mit Seifenlauge abschrubben lassen, ohne sich dabei zu lösen. Achten Sie darum bei Küchenfarben auf eine hohe Abriebbeständigkeit. Die höchste Abriebbeständigkeit und damit Reinigungsfähigkeit haben Farben der Klasse 1 und Klasse 2 – für Innenanstriche gilt hier die EN-Norm 13300, für Außenbereiche die DIN EN 1062. Die Angaben finden Sie auf dem Gebinde.

Als Feuchtraumfarben für Küchen bieten sich neben den bereits beschriebenen Silikatfarben und Mineralfarbdispersionen auch abwaschbare und scheuerfeste Acrylat-Latexfarben an. Das sind moderne Varianten der traditionellen Latexfarben, die neben einer sehr guten Nassabriebbeständigkeit auch eine fungizide und antibakterielle Wirkung bieten. Um möglichst wohngesund und verträglich zu renovieren, achten Sie auch auf den „Blauer Engel“; mit dem Umweltsiegel des deutschen Umweltbundesamtes sind schadstoffarme Farben und Lacke gekennzeichnet.

Kennzeichnung für gute Küchenfarben
Gute Küchenfarben sind an diesen Auszeichnungen erkennbar
Bad mit rosa freistehender Badewanne © denisismagilov, stock.adobe.com
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