Wandfarbe Qualität

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Wodurch lässt sich die Qualität einer Wandfarbe bestimmen?

Welche Farbe ist für die Innenwand am besten geeignet? Woran ist eine gute Wandfarbe zu erkennen? Lohnt es sich, ein teures Markenprodukt zu kaufen, oder ist die günstige Standards-Dispersionsfarbe von der Palette im Baumarkt genauso gut? Lesen Sie hier, woran Sie die Qualität einer Wandfarbe erkennen können und worauf es bei der Wahl einer Farbe für Innenwände ankommt.

Malerwerkzeug © Heiko Küverling, stock.adobe.com
Wandfarbe gibt es im Fach- und Einzelhandel in vielen Qualitäten und Preislagen © Heiko Küverling, stock.adobe.com
Wichtig: Bei der Wandfarbe auf Qualität achten
Wichtig: Bei der Wandfarbe auf Qualität achten

1. Deckkraft

Die Deckkraft der Farbe ist ein ganz wesentliches Qualitätskriterium. Denn bei einer hohen Deckkraft müssen Sie in aller Regel nur einmal zu streichen, bei geringerem Deckungsvermögen brauchen Sie dagegen zwei oder noch mehr Anstriche. So dauert es nicht nur länger, sondern die auf den ersten Blick so günstige Wandfarbe wird dadurch doppelt oder dreimal so teuer. Zudem entstehen durch mehrmaliges Streichen häufiger Streifen an der Wand, die man bei ungünstigem Lichteinfall auch später noch sieht.

Es gibt vier Deckkraftklassen; die höchste ist 1. Um die Deckkraft einer Wandfarbe zu testen, werden Farbschichten in definierten Dicken auf eine schwarz-weiß gemusterte Karte aufgebracht. Je nachdem, wie gut die Farbe das Schachbrettmuster überdeckt, bekommt sie eine der vier Klassen zugewiesen.

Natürlich lässt sich die Deckkraftklasse auch in Zahlen ausdrücken: Klasse 1 entspricht einer Deckkraft von mindestens 99,5 Prozent, bei Klasse 2 sind es mindestens 98 Prozent, bei Klasse 3 mindestens 95 Prozent und bei Klasse 4 weniger als 95 Prozent. Definiert ist die Deckkraft von Wandfarben in der Norm EN 13300.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal, das aus den Herstellerangaben allerdings sehr viel schwerer zu erkennen ist, ist der Weißgrad einer weißen Farbe. Je höher der Weißgrad, desto mehr strahlt die Wandfarbe und desto reiner wirkt der Anstrich. Bei Billigwandfarben wird der Anstrich dagegen auch bei mehrmaligem Auftragen nie strahlend weiß, sondern erscheint stets ein wenig gräulich. Das liegt daran, dass in hochwertigen Wandfarben bessere oder mehr Weißpigmente enthalten sind, während Billigfarben oft weniger Pigmente und dafür mehr Füllstoffe enthalten.

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2. Nassabriebklasse

Die Nassabriebklasse einer Wandfarbe bestimmt, wie strapazierfähig die Farbe ist und wie gut Sie Schmutz oder Flecken mit einem feuchten Schwamm oder Lappen von der trockenen Wand abwischen können. Hier gibt es 5 Klassen, die beste ist wiederum Klasse 1.

Bei Nassabriebklasse 1, etwa einer hochwertigen modernen Latexfarbe, färbt der getrocknete Anstrich nicht ab, und Schmutz lässt sich problemlos mit einem nassen Lappen entfernen. Für normal beanspruchte Wände ist auch Klasse 2 ausreichend: Ab hier gilt eine Farbe als scheuerbeständig. Nassabriebklasse 2 steht für robuste, strapazierfähige Farben, die sich auch für Küche, Flur und Kinderzimmer eignen.

Ganz billige Farben haben in der Regel höchstens Nassabriebklasse 3. Damit gilt die Wandfarbe immer noch als waschbeständig. Bei Klasse 4 und 5 bleibt beim Abwischen deutlich erkennbar Farbe auf dem Lappen zurück. Solche Wandfarben werden eher für Kellerwände und andere Objekte, bei denen es nicht so sehr darauf ankommt, verwendet.

Merkmale einer guten Wandfarbe
Merkmale einer guten Wandfarbe

3. Glanzgrad

Wie sehr die Farbe nach dem Trocknen glänzt, wird durch den Glanzgrad bestimmt. Hier gibt es die Abstufungen stumpfmatt, matt, seidenmatt, seidenglänzend, glänzend und hochglänzend; bei Innenfarben sind matt und seidenglänzend die beliebtesten Glanzgrade.

Der Glanz ist eher Geschmackssache, doch glänzende Farben sind generell leichter zu reinigen, weil sie mehr Bindemittel enthalten und deswegen stabilere und dickere Filme bilden.

4. Verarbeitungsfreundlichkeit

Je besser sich eine Farbe verteilen und verstreichen lässt, desto besser ist ihre Reichweite. Zu dickflüssige Farben reichen für weniger Quadratmeter, machen beim Streichen weniger Spaß und decken vor allem auf strukturierten Untergründen wie Raufaser deutlich schlechter, weil der zähe Farbfilm die Tiefen der Struktur nicht erreicht.

Allerdings ist die Verarbeitungsfreundlichkeit vor allem beim Vergleich verschiedener Dispersionsfarben ein Qualitätskriterium. Die meisten gängigen Wandfarben, auch moderne Latexfarben und streichfertige Kalk- oder Silikatfarben, enthalten Kunststoff- bzw. Kunstharzdispersionen und sind daher auch von Laien gut zu verarbeiten. Dagegen ist echte, rein mineralische Silikatfarbe, ein sehr hochwertiges Anstrichmittel, in der Verarbeitung äußerst anspruchsvoll und gefährlich.

Für einen detaillierteren Überblick lesen Sie hier über Dispersionsfarben, Latexfarben und Mineralfarben im Vergleich.

Welche Wandfarbe ist denn nun die beste?

Aus den bis hierher erläuterten Qualitätskriterien lässt sich bereits ein Fazit ziehen: Die höchste Qualität hat eine Wandfarbe mit Deckkraftklasse 1 und Nassabriebklasse 1, doch für eine normal beanspruchte Wand in einem Wohnraum ist meist eine Wandfarbe mit Deckkraftklasse 1 und Nassabriebklasse 2 die optimale Wahl. Beim Glanzgrad entscheiden Sie nach persönlicher Vorliebe. Für stärker beanspruchte Räumen wie Kinderzimmer oder Küche können Sie einen höheren Glanzgrad wählen, um die Farbe später leichter reinigen zu können.

Was Herstellerangaben, Etiketten und Siegel über die Qualität einer Wandfarbe aussagen

Farben, auf deren Etikett Angaben zu Deckkraft, Nassabrieb oder Glanzgrad fehlen, sollten Sie generell nicht verwenden. Lesen Sie außerdem alle Herstellerangaben, etwa die Trocknungszeiten, Temperaturangaben und Hinweise zu Vorbereitungen und Streichtechnik, genau durch. Denn für die Qualität des Ergebnisses ist es entscheidend, diese genau einzuhalten.

Auch ein Blick in das technische Datenblatt und die Liste der Inhaltsstoffe lohnt sich. Ist etwa bei einer weißen Wandfarbe das (hochwertigste) Weißpigment Titaniumdioxid angegeben, können Sie daraus auf einen höheren Weißgrad schließen. Und wie bei Lebensmittel gilt auch hier: Hochwertige Produkte haben meist weniger Inhaltsstoffe (z. B. Füll- und Hilfsstoffe) als Billigprodukte. Vom Fachpersonal oder einem gelernten Maler und Lackierer können Sie sich einzelne Bestandteile und deren Funktion erklären lassen.

Für viele Verbraucher ist die Wohngesundheit der Farbe ebenfalls ein sehr wichtiges Qualitätsmerkmal. Woran Sie wohngesunde Anstrichmittel erkennen und welche Umweltzeichen und Siegel Ihnen dabei helfen können, lesen Sie in unserem Artikel über wohngesunde Farben und Lacke.

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Lohnt es sich, teure Markenfarben zu kaufen?

Preis und Marke bzw. Hersteller einer Wandfarbe sind durchaus auch Qualitätskriterien. Erstens sind teurere Farben meist hochwertiger als Billigfarben, was unterm Strich auch einen Vorteil beim Preis bedeutet – etwa, wenn Sie nur einmal statt dreimal streichen müssen, bis die Farbe deckt. Allerdings gibt es auch bei höherpreisigen Wandfarben große Preisunterschiede, deren Grund vielfach weder für Laien noch für Profis zu erkennen ist.

Farben und Lacke kaufen © tanialerro, stock.adobe.com
Bei Wandfarbe lohnt es sich, auf Markenprodukte zurückzugreifen, da diese oftmals unter dem Strich günstiger sind als vermeintliche Billigangebote © tanialerro, stock.adobe.com

In vielen Fällen zahlen Sie als Verbraucher tatsächlich einfach mehr für einen guten Namen oder eine bekannte Marke. Dennoch ist das Thema „Namen und Marken“ bei Wandfarbe hochinteressant. Denn genau die drei Marken, mit denen fast alle professionellen Malerbetriebe arbeiten (Brillux, Sto und Caparol) finden Sie nicht in den normalen Baumärkten. Allerdings können Sie sie im Internet in verschiedenen Onlineshops bestellen.

Daraus ergibt sich eine gute Möglichkeit, hochwertige Wandfarben in Profiqualität zu kaufen, ohne den Dschungel der teuren Markenfarben überhaupt betreten zu müssen. Kaufen Sie online eine Farbe von einem der oben genannten „Großen Drei“, bekommen Sie auf jeden Fall hervorragende Qualität zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Geht es Ihnen jedoch lediglich darum, ihren Vermieter einigermaßen zufriedenzustellen und vor dem Auszug die gröbsten Mängel zu kaschieren, tut es auch ein Anstrich mit Billigfarbe.

Haus renovieren mit neuem Anstrich © Alberto Masnovo, stock.adobe.com
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