Das Prinzip der Vorwandinstallation hat sich vielfach bewährt, besonders im Badezimmer. Leitungen, Rohre und Mechanik verschwinden hier einfach hinter einer doppelten Wand, die auch das Ständerwerk kaschiert, an dem z. B. Waschbecken oder WC montiert werden. Worauf Sie bei einer Vorwandinstallation im Bad achten sollten und welches Werkzeug Sie dafür benötigen, erfahren Sie in diesem Ratgeber ebenso, wie die dafür erforderlichen Arbeitsschritte.
Was ist eine Vorwandinstallation und wie genau lässt sie sich realisieren?
Wie der Name es andeutet, handelt es sich bei der Vorwandinstallation um eine Ausbauform, bei der vor einer Zimmerwand halb- oder deckenhoch eine zweite Wand (eben eine Vorwand) in geringem Abstand errichtet wird. Die Tiefe der Vorwandinstallation richtet sich nach der dahinter angebrachten Installation, meist reichen jedoch ca. 50 cm aus, um dahinter Installationen (Rohre, Leitungen) zu verstecken und z. B. einen WC-Spülkasten plan einzubauen, sodass dieser nach außen weitgehend unsichtbar kaschiert wird.
Die Vorwand selber wird im Trockenbau einfach aus einem Profilsystem, das ggf. durch Elemente aus Massivholz ergänzt und stabilisiert wird, errichtet und anschließend verplankt. Die Profile werden an der Rückwand, am Boden und – bei deckenhohen Konstruktionen – auch an der Decke montiert und dann mit geeigneten Trockenbauplatten belegt.
Im Baumarkt gibt es verschiedene Systeme oder Einzelkomponenten, um Vorwandinstallationen im Bad zu realisieren. Sie haben die Wahl zwischen:
- Vorwandinstallation ohne zusätzliche Elemente: Dieses ist die am wenigsten aufwendige und damit auch kostengünstigste Option, bei der Sie die zusätzlichen Vorwandelemente (Profile und Trockenbauplatten) einfach über die verlegten Leitungen montieren. Halterungen für einzelne Elemente (z. B. Waschbecken oder WC) werden einfach an der hinteren Wand montiert und im Anschluss mit einer Trockenbaukonstruktion kaschiert.
- Montagerahmen: Wenn die Rückwand nicht ausreichend tragfähig ist oder andere Gründe dagegensprechen, alle Installationen daran zu befestigen, können Sie einen Montagerahmen einsetzen. Dieser dient als Abstandhalter und wird auf dem Boden fixiert, im Rahmen selber können Sie dann Anschlüsse und Leitungen verlegen und montieren. Ein Montagerahmen bietet sich auch an, wenn Sie einen Unterputz-Spülkasten einbauen wollen, da sich dieser einfach in einem passenden Rahmen einsetzen und dann kaschieren lässt.
- Installationsbausteine: In solchen Bausteinen, die speziell für die Vorwandinstallation im Badezimmer gefertigt werden, sind alle Leitungen und Anschlüsse enthalten. Sie müssen bei der Montage nur noch die vorhandenen Leitungen mit den vorgefertigten Bauteilen verbinden und die Leerräume zwischen den Bausteinen entweder am Ende vermauern oder mit Bauschaum verfüllen.
Wenn Sie keine oder wenig Erfahrung mit Vorwandinstallationen im Bad haben, können Ihnen fertige Elemente wie ein Vorbaurahmen oder Installationsbausteine die Arbeit erleichtern. Allerdings müssen Sie auch bei diesen die Anschlüsse korrekt verbinden und abdichten, daher sollten Sie sich ggf. Hilfe bei der Montage holen. Oder Sie nutzen unseren kostenlosen Handwerker-Service und lassen sich einfach bis zu drei unverbindliche Angebote von Handwerksbetrieben in Ihrer Nähe erstellen und vergeben die Arbeit direkt an einen Fachbetrieb. Das spart Zeit, Nerven und gewährleistet ein optimales Ergebnis.
Für welche der drei Optionen (Montagerahmen, Installationsbausteine oder Vorwandinstallation ohne zusätzliche Elemente) Sie sich auch entscheiden, wichtig ist immer ein stabiler Rahmen für die Konstruktion. Setzen Sie daher neben den Modulen oder Rahmen immer die besonders stabilen UA-Aussteifungsprofile, die Sie durch CW-Profile als Ständer und Wandanschlussprofile sowie durch UW-Profile zur Montage an Boden und Decke bzw. als oberer Abschluss einer halbhohen Vorwand ergänzen.
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Vorwandinstallationen im Bad – Werkzeugliste
Für die Errichtung von Vorwandinstallationen im Bad brauchen Sie folgendes Werkzeug:
- Akku-Bohrschrauber
- Bits und Bithalter
- Metallbohrer
- Lochsäge
- Wasserwaage
- Blechschere
- Hammer
- Cuttermesser
- Malerspachtel
Vorwandinstallationen für WC und Waschbecken – so gehen Sie vor
Eine Vorwandinstallation ermöglicht nicht nur, Kabel und Rohrleitungen unsichtbar zu verlegen, sondern ist auch ein glatter und sauberer Abschluss, was besonders im Bad sinnvoll ist, wenn die Wand noch gefliest werden soll. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung beschreibt exemplarisch, wie Sie bei der Montage einer Vorwandinstallation vorgehen und worauf Sie dabei achten sollten:
- Markieren Sie am Boden den Verlauf der Vorwandinstallation (Breite, Tiefe) und montieren Sie das Ständerwerk. Fixieren Sie die Ständer am Boden, am besten mit geeigneten Schrauben oder mit Montagekleber.
- Achten Sie bei der Montage des Ständerwerks sowie der Module darauf, dass diese waagerecht und parallel zur Wand angebracht sind und prüfen Sie dieses nach jedem Montageschritt mit der Wasserwaage.
- Verbinden Sie die Rohrleitungen für Zu- und Abwasser und stellen Sie bei jeder Verbindung sicher, dass die Leitung vollständig dicht ist. Bei Rohrleitungen für Abwasser ist zudem ein ausreichendes Gefälle von 2 bis 3 % erforderlich, damit das Wasser ausreichend schnell abfließen kann.
- Befestigen Sie Rohre, Leitungen und Kabel so am Gerüst oder im Modul, dass sie stabil verlegt sind (z. B. durch Rohrschellen oder Kabelbinder) und achten Sie darauf, dass sie nicht aus der Vorwandkonstruktion herausragen, damit Sie diese anschließend problemlos verkleiden können.
- Wenn die Installation fertig verlegt und auf Dichtigkeit geprüft ist, können Sie mit dem Beplanken beginnen. Verwenden Sie dazu am besten nur feuchtraumgeeignete grüne Bauplatten, die gegen eindringende Feuchtigkeit imprägniert sind.
- Durchgänge für Steckdosen, Rohrleitungen oder Schrauben bohren Sie mit einer Lochsäge. Für Spülkästen, WCs und Waschbecken nutzen Sie hierzu die Vorlage, die Sie im Maßstab 1:1 in der Montageanleitung finden, um die notwendigen Abstände und Durchmesser genau auf die Platte zu übertragen. Fixieren Sie jede Platte mit geeigneten Schrauben an der Unterkonstruktion und beplanken Sie so die gesamte Vorwandinstallation.
- Sind Sie damit fertig, können Sie die Fugen spachteln. Verwenden Sie dazu ausschließlich Feuchtraumspachtelmasse, die Sie nach Herstellerangaben anrühren und verarbeiten. Anschlussfugen zu festen Bauteilen, die Spannung ausgesetzt sind, sollten Sie am besten elastisch verfugen, um die Bildung von Rissen zu vermeiden.
- Sobald die Spachtelmasse durchgetrocknet ist, können Sie bei Bedarf eine zweite Schicht auftragen und auch diese vollständig trocknen lassen. Anschließend können Sie die Überstände abschleifen und die Trockenbauwand mit Fliesen belegen oder grundieren und streichen bzw. tapezieren.
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