Lichtplanung im Neubau

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Lichtplanung im Neubau – Beleuchtung hat Funktionen

Schon bei der Planung eines Neubaus werden Leitungen und Anschlüsse für die Elektroinstallation berücksichtigt. Deshalb ist es wichtig, sich schon bei der Planung des Eigenheims Gedanken darüber zu machen, wo und welche Beleuchtung gefragt ist. Denn bereits in der Rohbauphase werden die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen.

Licht muss schon in einer sehr frühen Phase des Neubaus geplant werden © Robert Kneschke, stock.adobe.com
Licht muss schon in einer sehr frühen Phase des Neubaus geplant werden © Robert Kneschke, stock.adobe.com

Für die Lichtplanung ist ein systematisches Vorgehen gefragt. Einzelne Schritte helfen dabei, nichts zu vergessen und die persönlichen Wünsche bei der Beleuchtung umzusetzen. Als erstes sollte man die Nutzung der Räume festlegen, weil beispielsweise Wohn- und Esszimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad oder auch Hauswirtschaftsraum völlig unterschiedliche Schwerpunkte bei der Beleuchtung haben. Als Grundlage für die darauffolgende Lichtplanung dienen am besten die Grundrisse. Hier ist es möglich, auch verschiedene Beleuchtungsvarianten durchzuspielen.

Systematische Vorgehensweise bei der Lichtplanung
Systematische Vorgehensweise bei der Lichtplanung

Um Varianten auszuprobieren, sollten sie sich mehrere Grundrisse ausdrucken. Zeichnen sie, wenn möglich, bereits Möbel oder bestimmte Raumzonen ein. Noch praktischer ist es, die Möblierung maßgerecht auf Papier auszuschneiden. Dann können sie es auf dem Grundriss nach Belieben verschieben. Steht der Grundriss mit Möblierung, beginnt die eigentlich Lichtplanung mit den Fragen: Wo wird Licht gebraucht? Wieviel Licht wir hier gebraucht. Und zu welchem Zweck wird hier das Licht gebaucht? Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, werden je nach Beleuchtungsaufgabe die geeigneten Leuchtmittel und Leuchten ausgewählt.

Beleuchtungsarten für unterschiedliche Beleuchtungsanforderungen
Beleuchtungsarten für unterschiedliche
Beleuchtungsanforderungen

Dazu muss man wissen, dass die Beleuchtung drei Funktionen hat: Zuerst dient sie der allgemeinen Beleuchtung des Raums und bildet die Grundbeleuchtung. Dann erhellt die Beleuchtung ganz bestimmte, einzelne Bereiche – auch Platzbeleuchtung genannt. Zuletzt setzt die Beleuchtung Akzente und schafft als sogenanntes Stimmungslicht Atmosphäre.

Grundbeleuchtung

Die Grund- oder Allgemeinbeleuchtung hat nur eine Aufgabe: sie dient zur Orientierung. Zu diesem Zweck dienen Deckenleuchten, Strahler mit breitem Abstrahlwinkel, Deckenfluter oder Lichtvouten, die das Licht von der Wand aus an die Decke strahlen. Wobei natürlich Kombination mehrerer Leuchten in verschiedenen Ecken des Raumes durchaus sinnvoll sein können, um für eine ausreichende Allgemeinbeleuchtung zu sorgen.

Die Grundbeleuchtung dient vorrangig zur Orientierung in einem dunklen Raum © marozhkastudio, stock.adobe.com
Die Grundbeleuchtung dient vorrangig zur Orientierung in einem dunklen Raum © marozhkastudio, stock.adobe.com
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Zonenlicht und Akzentbeleuchtung

Das Zonenlicht, auch Akzentbeleuchtung, hat die Aufgabe, bestimmte Raumzonen mit mehr Helligkeit zu versorgen, als es die Grundbeleuchtung vermag. Dazu gehört das Licht für den Esstisch, in der Küche oder für die Leseecke. Gleichzeitig kann es aber auch Lichtakzente setzen, die für Harmonie im Raum sorgen.

Während bei der Allgemeinbeleuchtung eine gleichmäßige Helligkeit gefragt ist, setzt das Zonenlicht gezielt helle Akzente und erzeugt stärkere Hell-Dunkel-Kontraste. Dies wird durch Spots mit engem Abstrahlwinkel, Pendelleuchten oder verstellbaren Leseleuchten erreicht. Zur Aktzentbeleuchtung zählen auch Wand- oder Deckenleuchten, die beispielsweise ein Bild oder ein Möbelstück vorteilhaft in Szene setzen.

Das Zonenlicht soll Lichtakzente setzen © Davydov, stock.adobe.com
Das Zonenlicht soll Lichtakzente setzen © Davydov, stock.adobe.com
Durch ein gekonntes Spiel mit dem Abstrahlwinkel lassen sich tolle Lichteffekte erzeugen © Davydov, stock.adobe.com
Der Abstrahlwinkel von Leuchten

Auf die Optik kommt es an - Der Abstrahlwinkel von Leuchten Wer eine Fläche oder ein Objekt ins rechte Licht… weiterlesen

Stimmungslicht

Zwar können Leuchtmittel und Leuchten aus den beiden oben genannten Kategorien bereits für eine angenehme Atmosphäre im Raum sorgen, dennoch lässt sich mit verschiedenen Leuchten noch mehr Stimmung schaffen. Vor allem vielfältige und unterschiedlich helle Lichtquellen sind geeignet, zu einer wesentlich angenehmeren Beleuchtung beizutragen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass es insgesamt im Raum nicht zu unruhig wird.

Beim Stimmungslicht bekommt die Lichtfarbe und Farbtemperatur eine besondere Bedeutung. Gelbliches oder rötliches Licht empfinden wir als angenehm und entspannend. Mit Hilfe farbiger LED-Leuchten können verschiedene Farbstimmungen erzeugt werden. Als Leuchten für Stimmungslicht eignen sich insbesondere Tisch- und Stehleuchten, Wandleuchten, eine indirekte Beleuchtung durch Lichtvouten, Leuchten mit integriertem oder steuerbarem Farbwechsel und an Treppen mit Leuchten zu Beleuchtung der Treppenstufen.

Stimmungslicht sorgt für eine angenehme Atmosphäre ©  Poter, stock.adobe.com
Stimmungslicht sorgt für eine angenehme Atmosphäre © Poter, stock.adobe.com

Hat man für den einzelnen Raum oder die entsprechenden Raumzonen die Beleuchtungskörper geplant, sollte man sie in den Grundriss einzeichnen. Dabei wird gegebenenfalls deutlich, wo sich im Raum noch dunkle Ecken, Mauervorsprünge oder Möbel, die Schatten werfen könnten, befinden. Ist dies der Fall, sollte die Anzahl und Position der Leuchten überprüft werden. Möglicherweise ist auch eine zusätzliche Steckdose einzuplanen, um eine Stehlampe anzuschließen.

Tipp: Bei der Planung sollte auch die Raumgestaltung berücksichtigt werden. Dunkle Wände, Decken, Böden oder Einrichtungsgegenstände schlucken Licht! Ein dunkel eingerichteter Raum muss entsprechend stärker beleuchtet werden.

Für die Planung ist deshalb besonders wichtig, wie hell eine Lampe leuchtet. Jede Lichtquelle nimmt im Betrieb eine elektrische Leistung auf. Sie wird in der Watt-Zahl ausgedrückt. Gleichzeitig gibt sie aber auch eine Leistung in Form von Strahlung ab, dessen sichtbarer Teil dieser der Lichtstrom ist. Diese Leistung wird in der Maßeinheit Lumen (lm) ausgedrückt.

Wieviel Helligkeit in welchem Raum?
Wieviel Helligkeit in welchem Raum?

Für die richtige Helligkeit in den verschiedenen Räumen zu sorgen, kann man sich grob an folgende Richtwerte (Lumen pro Quadratmeter Fläche) halten:

Raum Beleuchtungsstärke (lm/m²)
Küche 280
Bad 280
Schlafzimmer 140
Wohnzimmer 140
Kinderzimmer 140
Arbeitszimmer 280
Flur 140

Auch die Lichtfarbe ist bei der Lichtplanung von Bedeutung. Das Licht jeder Lichtquelle besitzt eine Eigenfarbe, die sogenannte Lichtfarbe. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Lichtfarbe durchaus biologische Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hat. Die Lichtfarbe wird durch die Farbtemperatur des Leuchtmittels beschrieben. Gemessen wird die Farbtemperatur in Kelvin (K). Man unterscheidet zwischen den Lichtfarben warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß. Die ausgediente Glühlampe hatte immer die Lichtfarbe warmweiß. LED-Leuchten und Leuchtstoffröhren hingegen gibt es in den genannten drei Farbbereichen.

Lichtfarben und ihre Einsatzbereiche
Lichtfarben und ihre Einsatzbereiche
Regel: Je höher die Farbtemperatur einer Lichtquelle, desto kühler wirkt die Beleuchtung.

Warmweißes Licht wird als angenehm und gemütlich empfunden. Eine kältere Lichtfarbe hingegen eignet sich als neutrale Beleuchtung. Warmes Licht reicht von etwa 2.700 Kelvin bis 3.200 Kelvin, neutrales Licht von 3.300 bis 5.300 Kelvin und nüchternes, kalten Licht über 5.300 Kelvin.

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Da sich das Bad in den letzten Jahren zu einer Wohlfühloase weiterentwickelt hat, sollte auch hier die notwendige Zonenbeleuchtung durch passende Lichtlösungen ergänzt werden © 2ragon, stock.adobe.com
Da sich das Bad in den letzten Jahren zu einer Wohlfühloase weiterentwickelt hat, sollte auch hier die notwendige Zonenbeleuchtung durch passende Lichtlösungen ergänzt werden © 2ragon, stock.adobe.com

Wichtige Regeln die bei der Planung berücksichtigt werden sollten

Eine frühzeitige und gründliche Planung ist insofern wichtig, weil bereits in der Rohbauphase die elektrotechnische Infrastruktur gelegt wird. Dazu gehören nicht nur die Decken- und Wandauslässe für die Lampen und Leuchten, sondern auch die notwendigen Leerrohre und Steckdosen für Steh- oder Schreibtischlampen.

Es muss dabei daran gedacht werden, dass es auch bei der Lichtplanung Regeln gibt. Beispielsweise für einen Arbeitsplatz. Die DIN EN 12464-1 legt die Beleuchtungsanforderungen für Arbeitsbereiche fest. Auch die Küche ist ein Raum, in dem gearbeitet wird. Dennoch soll eine angenehme Atmosphäre nicht zu kurz kommen. Vor allem, wenn gleichzeitig ein Essbereich in der Küche integriert ist. Hier kommt es dann auf eine gute Mischung zwischen funktionalem und stimmungsvollem Licht an.

Im Badezimmer sind die Schutzbereiche nach DIN 57100/VDE 100 Teil 701 bei der Lichtplanung zu berücksichtigen. Da sich das Bad in den letzten Jahren zu einer Wohlfühloase weiterentwickelt hat, sollte auch hier die notwendige Zonenbeleuchtung durch passende Lichtlösungen ergänzt werden, die eine angenehme Atmosphäre.

Lichtplanung im Außenbereich ist wichtig
Lichtplanung im Außenbereich ist wichtig

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Lichtplanung im Außenbereich. Im Außenbereich eines Neubaus sollten Zufahrt, Eingangsbereich, Terrasse, Garage und gegebenenfalls auch Gartenwege oder ein Kellereingang berücksichtigt werden. Mit der passenden Beleuchtung lassen sich besonders kritische Bereiche wie Stufen oder Übergänge sicherer machen.

Unterschiedliche Lichtfarben © ohsuriya, stock.adobe.com
Lichtfarben

Die Lichtfarben: Warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß Das Licht jeder Lichtquelle besitzt eine Eigenfarbe, die sogenannte Lichtfarbe. Die richtige Wahl der… weiterlesen

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