LED-Leuchten: Das sollten Sie beim Kauf wissen!
Immer mehr Verbraucher greifen beim Kauf von Lampen zu LED-Leuchten. Denn diese Lampen sind umweltfreundlich, langlebig und günstig. Im Gegensatz zu Energiesparlampen kommen LED-Lampen ganz ohne Quecksilber aus und sie halten länger als Halogenleuchten. Zudem haben sie mit rund 50.000 Ein- und Ausschaltungen im Vergleich zu Halogenleuchten (8.000) und Energiesparlampen (30.000) einen hohen Schaltzyklus.
Auch im Langzeitkostenvergleich der Stiftung Warentest schnitten die LED-Leuchten gut ab. Die Gesamtkosten für Anschaffung und Stromverbrauch bei Halogenleuchten beliefen sich auf insgesamt 16,67 Euro, für Energiesparlampen auf 7,25 Euro und für LED-Lampen 4,92 Euro pro Jahr. Natürlich sind die Werte abhängig von den Kosten, die man pro Kilowattstunde zahlt. Doch beim Kauf von LED-Lampen oder -Leuchtmitteln gibt es einige „Stolperfallen“, auf die Sie achten sollten.
Beim Wechsel auf die Fassung achten!
Der Wechsel auch LED-Leuchtmittel ist bei einer einfachen Zimmerbeleuchtung völlig unkompliziert. Man schraubt einfach das alte Leuchtmittel aus der Fassung und orientiert sich am Sockel des Leuchtmittels. Denn LEDs gibt es jeweils mit den entsprechenden Sockeln, die in die entsprechende Fassung der alten Leuchtmittel passen. Meistens sind die entsprechenden Sockelbezeichnungen auf der Verpackung angegeben oder am Sockel selbst gedruckt.
Energieeffizienzklasse – Was die LED-Leuchte an Strom verbraucht
LED-Leuchtmittel werden nicht nach der Leistung (Watt) ausgewählt, wie es früher bei Glühlampen der Fall war. Denn je mehr Watt, desto heller die Lampe. Heute ist jedoch die Energieeffizienz wichtig, die als Energielabel auf der Verpackung angegeben ist. Es gibt Informationen darüber, wie energiesparend das Leuchtmittel ist. Mit anderen Worten, wie viel Strom die Leuchte verbraucht. Je höher die Effizienzklasse, desto geringer der Stromverbrauch. Derzeit ist A die höchste Energieeffizienzklasse für LEDs.
Problemfall Helligkeit
Problematisch ist, die richtige Helligkeit der LED-Lampe zu bestimmen. Die Wattzahl zu vergleichen hilft hier durch den unterschiedlichen Energieverbrauch der Lampenarten nicht weiter. Besser ist es, die Strahlungsleistung der Lampe als Vergleichsgröße heranzuziehen. Sie wird in der Maßeinheit Lumen (lm) angegeben. Der Lumen-Wert wird von den meisten Herstellern angegeben. Ein Austausch Ihres Leuchtmittels und ein Wechsel auf eine LED-Leuchte sollte deshalb mit ähnlich hoher Lumen-Zahl erfolgen. Für die Umrechnung der Wattzahl in die Maßeinheit Lumen gibt es eine Faustformel. Dabei wird die Wattzahl der Glüh- oder Halogenleuchte mit dem Faktor 10 multipliziert.
Wer sich an den alten Wattzahl-Regelungen für die Helligkeit orientieren möchte, kann sich an der Faustregel orientieren:
bisherige Wattzahl x 10 = Lumenzahl
Bei der Umrechnung von Wattzahl in Lumen kommt es entscheidend auf das Leuchtmittel an. Bei gleichem Lumen-Wert hat eine Halogenlampe eine deutlich andere Wirkung als eine Glühlampe. Bei einem Wechsel der Leuchtmittel mit 230 Volt auf LED-Leuchten sollte man sich an folgenden Richtwerten orientieren:
Leuchtmittel | Wattangabe | Lumen-Angabe |
---|---|---|
Glühlampe | 25 W | 250 lm |
Glühlampe | 60 W | 800 lm |
Glühlampe | 100 W | 1.500 lm |
Halogenleuchte | 35 W | 200 lm |
Halogenleuchte | 50 W | 300 lm |
Die Lichtfarbe – Wer auf den „Wohlfühlfaktor“ setzt
Das Licht jeder Lichtquelle besitzt eine Eigenfarbe, die sogenannte Lichtfarbe. Die richtige Wahl der Lichtfarbe und Beleuchtungsintensität sollte man nicht unterschätzen. Mit der richtigen Beleuchtung schafft man nicht nur die richtige Stimmung in einem Raum, sondern bestimmt auch den „Wohlfühlfaktor“.
Die Lichtfarbe wird durch die Farbtemperatur des Leuchtmittels beschrieben. Gemessen wird die Farbtemperatur in Kelvin (K). Man unterscheidet zwischen den Lichtfarben warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß. Die ausgediente Glühlampe hatte immer die Lichtfarbe warmweiß. LED-Leuchten hingegen gibt es in den genannten drei Farbbereichen.
Lichtfarben im Überblick
Lichtfarbe | Wirkung | Farbtemperatur in Kelvin |
---|---|---|
Warmweiß | gemütlich/behaglich | 2.700 bis 3.300 |
Neutralweiß | sachlich | 3.300 bis 5.300 |
Tageslichtweiß | kühl/nüchtern | über 5.300 |
Farbwiedergabe (Ra) für naturgetreue Farbtöne
Die Farbwiedergabe ist ein Qualitätsmerkmal von künstlichem Licht gegenüber natürlichem Licht. Eine Lichtquelle, deren Licht alle Spektralfarben enthält wie beim Sonnenlicht, lässt die Farben der beleuchteten Gegenstände natürlich aussehen – die Farbwiedergabe ist optimal.
Um die Farbwiedergabequalität einer Lampe genau angeben zu können, wurde der Farbwiedergabeindex (Ra) eingeführt. Der beste Wert mit der natürlichsten Farbwiedergabe ist Ra=100, bei dem die Farbwiedergabe wie bei Sonnenlicht ist.
Sie sollten deshalb das Leuchtmittel anhand Ihrer Vorliebe bei der Farbwiedergabe aussuchen. In Wohn- und Schlafräumen, wo farbliches Sehen nicht im Vordergrund steht, darf man die Farbwiedergabe sicherlich vernachlässigen und die Leuchtmittel entsprechend der zu erzeugenden Stimmung auswählen. Wird jedoch beispielsweise beim Schminken oder der Kleidungsauswahl eine optimale Farbwiedergabe anstrebt, sollte einen Farbwiedergabeindex von 80 nicht unterschreiten.
Je höher der Ra-Wert, desto besser ist die Farbwiedergabe.
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Abstrahlwinkel bei LED-Lampen beachten
Der Abstrahlwinkel ist nichts anderes, als die technische Definition, in welchem Winkel der Lichtstrom aus einer Leuchte austritt. Je nach Winkelgröße hat der Lichtkegel einer Leuchte einen unterschiedlichen Durchmesser. Dabei gilt: Je kleiner der Wert, desto schmaler ist der Lichtstrahl.
Moderne LED-Leuchten haben einen Abstrahlwinkel zwischen 8° und 360°. Möglich machen es Streulinsen oder Prismen. Doch aufgepasst! Wer zwei LED-Strahler mit einer identischen Lichtleistung von beispielsweise 600 Lumen kauft, hat auf dem Papier die gleiche Helligkeit. Besitzen aber beide Strahler einen unterschiedliche Abstrahlwinkel, wie etwa 15° und 60°, ist die wahrgenommene Helligkeit völlig unterschiedlich.
Grund: zwischen dem Abstrahlwinkel und der Helligkeit gibt es einen direkten Zusammenhang. Der Strahler mit einem Abstrahlwinkel von 60° beleuchtet eine deutlich größere Fläche, wie der Strahler mit 15°. Deshalb erscheint die beleuchtete Fläche zwar größer, aber auch dunkler.
Ein schmaler Abstrahlwinkel von 4° bis 19° ist ideal für die Beleuchtung bestimmter Objekte. Ein mittlerer Abstrahlwinkel von 24° bis 40° eignet sich als Akzentbeleuchtung für bestimmte Bereiche eines Raumes. Ein breiter Abstrahlwinkel von 60° bis 150° dient als Grundbeleuchtung für schmale Räume, Flure und andere Wegbereiche. Bleibt noch der extra breite Abstrahlwinkel von 160° bis 360° für die Grundbeleuchtung eines Raumes.
Abstrahlwinkel | Durchmesser Lichtkegel |
---|---|
4° | 0,17 m |
15° | 0,66 m |
30° | 1,30 m |
60° | 2,89 m |
90° | 5,00 m |
120° | 8,66 m |
160° | 27,00 m |
Dimmbarkeit – Flackernde Leuchten vermeiden
Wer seine LED-Leuchte dimmen möchte, muss grundsätzlich darauf achten, dass die LED-Lampe auch dimmbar ist. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. LEDs nutzen Gleichspannung, um Licht zu erzeugen. Damit man eine LED zuverlässig betreiben kann, wird elektronisch die Wechselspannung des Stromnetzes in Gleichspannung umgewandelt. Dies geschieht entweder im Sockel der LED-Leuchte oder bei Niedervolt-Leuchten im externen Trafo. Weil die Elektronik der LEDs mit der des verwendeten Dimmers inkompatibel ist, kommt es häufig zu Problemen. Manche LED-Leuchten flackern, manche bleiben dunkel und andere wollen ihre Helligkeit beim Dimmen nur in einem sehr kleinen Bereich verändern.
Grundsätzlich müssen LED-Leuchten ausdrücklich als „dimmbar“ gekennzeichnet sein! Ansonst können sie auch nicht gedimmt werden. Wer es dennoch versucht, muss mit der Zerstörung der LED-Leuchten rechnen.
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Transformator-Eignung
Die Elektronik in LED-Leuchten reagiert ziemlich empfindlich. Weicht die Spannung mehr als 0,5 Volt nach oben oder nach unten ab, funktioniert das LED-Leuchtmittel nicht mehr richtig. LEDs leuchten dann meist entweder gar nicht oder sie fangen an zu flackern oder können auch komplett unbrauchbar werden. Darum braucht es für LEDs einen Trafo, der immer exakt 12 Volt oder 24 Volt liefert – das sind dann sogenannte stabilisierte oder Konstantspannungs-Trafos.
Der direkte Austausch einer Halogen-Leuchte gegen eine stromsparende LED-Lampe ist nur dann, möglich, wenn beide Leuchtmittel mit 230 Volt betrieben werden. In diesem Fall kann dieses Leuchtmittel ausgebaut und durch das identische LED-Leuchtmittel ersetzt werden. Bei Niedervolt-Leuchtmitteln verhält sich die Sache anders.
Sie sollten LED-Leuchten und Trafo stets aufeinander abzustimmen. Viele Transformatoren besitzen eine Mindestlast, die sie für den störungsfreien Betrieb benötigen. Weil LED-Leuchten viel weniger Strom verbrauchen, um die gleiche Leuchtleistung wie andere Leuchtmittel zu erzeugen, wird diese Mindestlast oft nicht erreicht. Wird die Mindestlast nicht erreicht, kann der Trafo nicht ordentlich arbeiten, was zum Flackern der Beleuchtung und einer kürzeren Lebensdauer führt.
Ein weiterer Punkt bei LEDs sind die hohen Einschaltströme, die diese speziellen Leuchtmittel benötigen. Sie verbrauchen während des Betriebes nur wenig Strom, benötigen aber beim Einschalten sehr kurzzeitig deutlich mehr Strom. Bei der Dimensionierung eines LED-Trafos sollte dieser kurzzeitige Mehrverbrauch unbedingt mit eingerechnet werden.
Blendungen vermeiden
Blendende Leuchtmittel sind nicht nur unangenehm für die Augen. Sie können auf Dauer auch zu Ermüdung und Konzentrationsmangel führen. Außerdem kann durch eine Blendung die Unfallgefahr erhöht werden. Sie sollten daher LEDs, wenn möglich, so installieren, dass Blendungen ausgeschlossen werden. Ist dies nicht möglich, sollten LED-Leuchten mit einem Lampenschirm abgedeckt sein.
Wichtig ist dabei darauf zu achten, dass durch den Schirm die Leuchtkraft der LED nicht sonderlich abgeschwächt wird. Es kann daher sein, dass Sie für Schirmlampen LEDs mit einer höheren Leuchtkraft benötigen, wenn diese den Raum entsprechend hell ausleuchten sollen.
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