So dimmen Sie LED-Leuchten: Der Teufel steckt im Detail
LED-Leuchten übernehmen immer mehr die Rolle als Standard-Raumbeleuchtung. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Glühlampen in der Europäischen Union seit dem 1. September 2009 verboten sind. Und im Unterschied zu den Halogenleuchten halten sie länger und verbrauchen erheblich weniger Strom. Doch das Dimmen von LED-Leuchten sorgt häufig für Schwierigkeiten bei der Umstellung der Beleuchtung auf LEDs.
Die meisten alten Dimmer funktionieren in der Regel nicht mit der neuen LED-Beleuchtung und auch sogenannte Universaldimmer sind häufig nicht kompatibel. Da sich die Hersteller von LED-Leuchten und Dimmern bislang nicht auf ein übergreifend einheitliches Steuerungssystem einigen konnten, funktioniert selbst nicht jeder LED-Dimmer mit jeder LED-Leuchte.
Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. LEDs nutzen Gleichspannung, um Licht zu erzeugen. Damit man eine LED zuverlässig betreiben kann, wird elektronisch die Wechselspannung des Stromnetzes in Gleichspannung umgewandelt. Dies geschieht entweder im Sockel der LED-Leuchte oder bei Niedervolt-Leuchten im externen Trafo. Weil die Elektronik der LEDs mit der des verwendeten Dimmers inkompatibel ist, kommt es zu Problemen. Manche LED-Leuchten flackern, manche bleiben dunkel und andere wollen ihre Helligkeit beim Dimmen nur in einem sehr kleinen Bereich verändern. Das gilt sowohl für LED-Hochvoltlampen als auch für Niedervolt-Versionen mit eigenem Trafo.
Universaldimmer sind ungeeignet
Insbesondere Universaldimmer bereiten in Kombination mit LEDs häufig Probleme. Sie wurden für Glüh- und Halogenlampen entwickelt und messen normalerweise die benötigte Leistung der angeschlossenen Leuchte. Ihre Elektronik wählt anschließend automatisch, ob diese über einen sogenannten Phasen-An- oder -Abschnitt gedimmt wird.
Problem 1: Da LEDs in der Regel oft eine geringere Leistungsaufnahme als ein Universaldimmer aufweisen, kann die Elektronik des Dimmers keine erforderliche Leistung im Netz erkennen.
Problem 2: Gedimmt wird genau genommen nicht die LED-Leuchte, sondern die zwischengeschaltete Elektronik, die Wechselspannung aus dem Netz in Gleichspannung umwandelt. Wenn die spezifischen elektrotechnischen Werte von Dimmer und Leuchte nicht übereinstimmen, können die erwähnten Probleme beim Dimmen auftreten.
Phasendimmer sind eigentlich kompatibel
LEDs mit gängigen Phasendimmern zu betreiben, ist eigentlich grundsätzlich möglich. Doch durch die bereits erwähnten, fehlenden einheitlichen Standards kann es vorkommen, dass selbst Leuchten des gleichen Typs, die aus verschiedenen Produktionschargen stammen, sich unterschiedlich verhalten. Die Folge sind Fehlerbilder wie Brummen oder Flackern.
Werden mehrere LEDs mit einem Dimmer betrieben, muss sich der Dimmer immer an derjenigen Leuchte mit der geringsten Leistung ausrichten. Außerdem darf die zulässige Leistungsaufnahme des Dimmers nicht überschritten werden, damit ein einheitliches Lichtergebnis erzielt wird.
Es empfiehlt sich, Leuchte und Dimmer, gegebenenfalls auch den Trafo, aufeinander abzustimmen. Bei einem Trafo ist in der Regel eine Angabe zu finden, ob es über Phasen-Anschnitt (Bezeichnung L für induktive Lasten) oder Phasen-Abschnitt (Bezeichnung C für kapazitative Lasten) gedimmt werden kann.
Welcher Dimmer für welche LEDs?
Phasen-Anschnitt-Dimmer (FPC) werden üblicherweise bei Glüh- oder Niedervolt-Leuchten benutzt und sind die am weitesten verbreiteten Dimmer. Wer LED-Leuchten als Ersatz für andere Leuchtkörper verwenden will, sollte deshalb auf diesen Dimmer zurückgreifen. Phasen-Anschnitt-Dimmer haben den Vorteil, dass sie keinen Schutzleiter in der Schalterdose benötigen. Ihr Nachteil ist, dass sie sich nur bedingt für präzise, flackerfreie LEDs eignen.
Der Phasen-Abschnitt-Dimmers (ELV) wird vor allem bei der Verwendung von Niedervolt-Halogenlampen mit elektronischem Trafo eingesetzt. Damit lassen sich kapazitive Lasten steuern, wie sie auch bei der LED-Elektronik erzeugt werden. Aus diesem Grund eignen sich die Phasen-Abschnitt-Dimmer, um LEDs flackerfrei zu dimmen. Nachteil: Sie sind nicht so weit verbreitet wie die Phasen-Anschnitt-Dimmer.
Die fünf häufigsten Probleme beim Dimmen
Stimmen elektronische Werte zwischen Dimmer und LED-Leuchte nicht überein, kann es beim Dimmen zu verschiedenen Problemen kommen. Diese können sofort, nach kurzer Zeit oder sogar erst nach einigen Tagen auftreten. Hier die fünf häufigsten Probleme:
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Meine LED leuchtet nicht
Ihr Dimmer ist als nicht dimmbar gekennzeichnet. Die LED-Leuchte kann in diesem Fall sogar kaputtgegangen sein. Möglicherweise ist aber auch die Mindestlast, die für den Betrieb des Dimmers erforderlich ist, nicht erreicht worden. Insbesondere ältere Dimmer-Modelle benötigen eine Leistung von 40 Watt oder mehr. Diese Last wird nicht erreicht, wenn die Leistungsaufnahme der LEDs geringer ausfällt.
Meine LED flackert
Eventuell ist die Mindestlast, die für den Betrieb eines Dimmers erforderlich ist, nicht erreicht. In der Folge können LEDs flackern oder gar nicht leuchten. Vergewissern Sie sich, dass die verwendeten LEDs die erforderliche Grundlast erreichen. Geeignete Dimmer arbeiten bereits ab einer Grundlast von 20 Watt, spezielle LED-Dimmer mit noch geringerer Grundlast.
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Mein Dimmer brummt
Oft liegt dies an einer Inkompatibilität zwischen Dimmer und LED-Elektronik. Überprüfen Sie, um welchen Dimmer es sich bei Ihnen handelt. Sie sollten keinen Universaldimmer verwenden. Verwenden Sie einen Phasen-Anschnitt-Dimmer (L) oder einen Phasen-Abschnitt-Dimmer (C)? Der Phasendimmer muss mit der LED-Elektronik übereinstimmen. Bei der LED-Leuchte oder dem dazugehörenden Trafo ist in der Regel eine Angabe zu finden, ob es über Phasen-Anschnitt (Bezeichnung L für induktive Lasten) oder Phasen-Abschnitt (Bezeichnung C für kapazitative Lasten) gedimmt werden kann.
Mein Trafo brummt
Eventuell ist der Dimmer auf einer zu niedrigen Dimm-Stufe eingestellt und der Transformator bekommt zu wenig Spannung. Überprüfen Sie die Memory-Funktion des Dimmers. Mithilfe der Memory-Funktion wird die zuletzt gewählte Helligkeit gespeichert. Weiterhin besteht hier auch die Möglichkeit zur Einstellung einer Mindesthelligkeit. Möglicherweise ist diese zu niedrig.
Meine LED glimmt in ausgeschaltetem Zustand
Deaktivieren Sie die Memory-Funktion des Dimmers. Der Fehler tritt häufig in Kombination mit Tastdimmern auf. Eine weitere Ursache können Schäden an der LED-Leuchte sein. Etwa durch Überhitzung, wenn die Wärmeableitung nicht korrekt funktioniert. Oder durch einen Schaden an den LED-Kontakten, die sich elektrostatisch entladen.
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