Haustürklingel anschließen
Eine Klingel an der Haustüre zu installieren und anzuschließen ist keineswegs ein Hexenwerk. Und da einfache Klingeln oder Gongs mit Spannungen von 6, 8 oder 12 Volt Wechselspannung arbeiten, ist dies auch für Laien möglich. Lediglich der Anschluss des Klingeltrafos an das Elektro-Hausnetz mit 230 Volt gehört in versierte Hände. Und aufgepasst: Manche Haustürklingeln arbeiten ohne Klingeltrafo und werden mit 230 Volt betrieben. Dann heißt es Hände weg! Welche Spannung an der Haustürklingel liegt, ist vorab unbedingt zu überprüfen!
Heutzutage gibt es eine ganze Reihe von Systemen, die sich grundlegend unterscheiden. Statt einen Klingeltransformator mit Klingeltaster und dem typischen Türgong einzusetzen, werden heute Türsprechanlagen mit oder ohne Bildübertragung, Funkklingeln und sogar Anbindungen an das heimische WLAN oder Mobiltelefon installiert. Welches System letztendlich installiert wird, entscheidet der Haus- oder Wohnungsbesitzer selbst. Abhängig von den Anschaffungskosten, sind die Möglichkeiten grenzenlos. Solche Systeme sind dann nur noch von einem Fachmann zu installieren. Deshalb beschränken wir uns hier auf die einfache Variante einer Haustürklingel.
Funktionsweise
In der Regel werden Klingelanlagen mit Kleinspannung betrieben und benötigen deshalb einen Klingeltrafo. Er besitzt auf der Eingangsseite einen normalen 230 Volt Wechselspannung-Netzanschluss. Diese Spannung wird auf 6, 8 oder 12 Volt heruntertransformiert und kann auf der Ausgangsseite abgenommen werden. Mit dieser Spannung kann dann der Stromkreis für die Türklingel betrieben werden.
Der Stromkreis wird vom Trafo zum Klingeltaster an der Tür und vom Klingeltaster zur Klingel oder dem Gong im Hausflur wieder zum Trafo geführt. Der Stromkreis wird dabei durch betätigen des Klingeltasters geschlossen und die Klingel oder der Gong läutet.
Installation einer Haustürklingel
In der Regel ist der geeignete Platz für den Klingeltransformator im Verteilerkasten, weil dort eine direkte Stromversorgung möglich ist. Wenn dies nicht möglich ist, gibt es für diesen Fall Aufputz-Modelle, die bei fehlender Stromversorgung auch an einer 230 Volt Steckdose mit einem Netzstecker betrieben werden können.
Die Türklingel wird an der Haustür installiert. Dazu wird eine Unterputzdose neben die Eingangstüre gesetzt, in die der Klingeltaster eingebaut wird. Bei nachträglicher Installation kann auch ein Aufputz- Klingeltaster verwendet werden.
In der Regel ist für die Installation der Klingel oder des Gongs ein Platz im Hausflur vorgesehen. Bei Neuinstallationen wird eine Wandauslassdose auf einer Höhe ab Fußboden von mindestens 2,10 Meter gesetzt, aus der die Leitung zum Anschluss der Klingel oder des Gongs geführt wird.
Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Deshalb:
- Vor Arbeiten an Elektrogeräten erst den Netzstecker ziehen.
- Bei Installationsarbeiten immer erst den Strom abstellen. Die dem betreffenden Stromkreis zugehörige Sicherung ausschalten.
- Hinweisschild am Sicherungskasten anbringen, um zu verhindern, dass die Sicherung aus Versehen wieder einschaltet wird.
- Überprüfen, ob die betreffende Anlage spannungsfrei ist.
- Hände weg von Hausanschluss sowie verplombten Zählern und Hauptsicherungen!
- Nur Elektroarbeiten ausführen für die Fachkenntnisse vorhanden sind!
- Schutzleiter nicht für andere Funktionen verwenden, abklemmen oder entfernen.
- Nach beendeter Arbeit Schutzleiterfunktion überprüfen!
Wird der Trafo in einen Verteilerkasten gesetzt, kann hier laut Bedienungsanleitung des Trafos der 230 Volt Anschluss erfolgen. Unbedingt die Sicherheitsregeln für die Elektroinstallation beachten oder für den Anschluss einen Elektriker beauftragen!
Bei Neuinstallationen ist möglicherweise ein Leerrohr bis zum Wandauslass für die Klingel oder den Gong sowie zum Klingeltaster vorgesehen. Dann brauchen nur noch die entsprechenden Klingelleitungen eingezogen werden. Hier eignet sich beispielsweise YR 4 × 0,8 mm² mit den Aderfarben Rot, Blau, Schwarz und Weiß. Ist kein Leerrohr vorhanden, müssen entsprechende kleine Schlitze gestemmt werden, in die die Leitungen gelegt werden. Alternativ kann man auch einen Aufputzkanal von 10 × 10 mm verlegen.
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Bei der Verdrahtung wird die rote Ader der Leitung zur Türklingel an den Ausgang des Klingeltrafos angeschlossen. An der Türklingel wird die rote Ader dann auf den Tastereingang des Klingeltasters geklemmt. Auf die zweite Klemme des Tasters wird die schwarze Ader der Leitung geklemmt. Diese schwarze Ader wird nun im Verteiler mit der schwarzen Ader der Leitung zur Klingel oder zum Gong verdrahtet. An der Klingel wird schwarze Ader auf eine Eingangsklemme der Klingel oder des Gongs angeschlossen. Auf die Ausgangsklemme der Klingel kommt der blaue Draht. Dieser blaue Draht wird nun im Verteiler auf die zweite Klemme des Trafos geklemmt. Nun muss nur noch der Trafo an das 230 Volt Netz angeschlossen werden. Hierbei sind unbedingt die Sicherheitsregeln für die Elektroinstallation einzuhalten!
TIPP
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Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden muss. Wer als geübter Heimwerker dennoch einige der Arbeiten aus dem Elektriker-Handwerk durchführen möchte, sollte dies unbedingt im Vorfeld mit einem Fachbetrieb abstimmen.
Falls es nicht möglich ist, bei der Renovierung oder Sanierung ohne erheblichem Aufwand Leitungen zu verlegen, kann als eine Alternative eine Funkklingel installiert werden.
Preise
Die Preisspanne für das Nachrüsten von Klingeln oder Gongs ist relativ groß, da es unzählige verschiedene Varianten und Qualitäten gibt. Bei den Preisen handelt es sich um Durchschnittspreise, die aus den genannten Gründen sehr stark variieren können.
- Klingeltrafo 10 Euro bis 15 Euro
- Klingel 5 Euro bis 50 Euro
- Gong 10 Euro bis 100 Euro
- Klingelleitung 0,65 Euro bis 0,80 Euro (YR 4 × 0,8 mm² pro Meter)
Wer einen Neubau plant, sollte eine Leitung oder ein Leerrohr vom Verteilerkasten zur Haustürklingel sowie zum Wandauslass der Klingel oder des Gongs mit einplanen. Insbesondere, wenn man überlegt, sein Haus als Smart House mit elektronischer Vernetzung einzelner Komponenten auszustatten.
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