Ceran- oder Induktionskochfeld einbauen und anschließen
Wer seine komplette Küche oder seine Arbeitsplatten austauscht, kann sich vom Lieferanten die entsprechende Öffnung für das Kochfeld zuschneiden lassen. Doch aufgepasst: Er braucht dafür die exakten Maße! Wer sein Ceran- oder Induktionskochfeld selbst einbauen möchte, braucht dabei etwas handwerkliches Geschick.

Kochfeld einbauen
Bevor Sie mit dem Einbau eines Ceran- oder Induktionkochfelds beginnen, müssen Sie sich vorab vergewissern, ob auch alles zusammenpasst. Wenige moderne und zahlreiche ältere Geräte sind als Herdkombination, also Backofen und Kochfeld, ausgelegt. Die Steuerung des Kochfelds befindet sich in diesem Fall an der Front des Backofens. Der Anschluss erfolgt dann an einer Klemmverbindung am Backofen. In der Regel braucht man in diesem Fall nur die Steckverbindung des Kochfelds mit der des Bachofens zu verbinden. Bei einem autarken Kochfeld erfolgt der Anschluss direkt an der Herdanschlussdose.

Ceran- oder Induktionskochfelder befinden sich in der Regel über dem Backofen oder einem Unterschrank. Die Passgenauigkeit beim Einbau muss daher exakt sein. Um den Einbau und das Aussägen der Arbeitsplatte zu vereinfachen, ist es empfehlenswert, eine Schablone anzufertigen. Dazu benötigt man nur eine entsprechend große Pappe (wie die vom Lieferkarton des Kochfeldes).
Drehen Sie das Ceranfeld auf den Kopf, so dass die Unterseite noch oben schaut. Messen Sie das Ceranfeld aus und rechnen auf jeder Seite etwa 5 Millimeter hinzu. Übertragen Sie die Maße auf die Pappe und schneiden die Schablone aus. Legen Sie die Pappe auf die Arbeitsplatte und bestimmen die Position des Kochfeldes.
Bohren Sie an den Ecken jeweils ein Loch. Die Löcher dienen dazu, mit dem Sägeblatt der Stichsäge in die Arbeitsplatte zu kommen, um den Ausschnitt vornehmen zu können. Verbinden Sie die Löcher entlang der Schablone mit einem Bleistift zu einer Linie. Die Markierung ist wichtig, damit der Ausschnitt auch gerade wird.
Es ist ratsam, zum Aussägen der Arbeitsplatte eine zweite Person zur Unterstützung zu haben. Damit der Ausschnitt der Arbeitsplatte beim Sägen nicht herausbricht und die Arbeitsplatte, das Furnier oder die Laminierung beschädigt.

Bewegen Sie beim Ausschneiden die Stichsäge nicht zu schnell durch die Arbeitsplatte. Prüfen Sie anhand der Markierung ständig die Schnittgenauigkeit.
Nachdem Sie die Arbeitsplatte ausgeschnitten haben, setzen sie Sie das Kochfeld ein. Es sollte passgenau in der Arbeitsplatte verschwinden und mit dem Rand fest aufliegen. Bevor Sie die Halteklammern anziehen, sollte das Kochfeld gerade in der Arbeitsplatte sitzen. Zuletzt prüfen Sie, ob das Kochfeld sicher und fest sitzt. Erst dann geht es an den Strom!

Ceranfeld
Cerankochflächen arbeiten mit elektrischer Strahlungshitze. Hier wird ein unterhalb der Glaskeramik angeordneter Heizwiderstand bis zur Rotglut aufgeheizt. Die von dem Heizelement ausgesandte infrarote Wärmestrahlung tritt durch die sehr infrarotdurchlässige Glaskeramik hindurch, so dass sie den Boden des Topfes oder der Pfanne aufheizen kann. Die Kochfläche lässt die Heizenergie fast ohne Wärmeverlust an das Kochgefäß, und es wird kaum Wärme zu den Seiten abgeleitet. Deshalb gibt es bei Cerankochflächen Kochfelder, die in mehrere, einzeln schaltbare Zonen unterteilet sind, wodurch das aktive Kochfeld der Größe des Topfbodens angepasst werden kann.
Induktionsfeld
Induktionskochflächen arbeiten mit magnetischen Wechselfeldern. Hier wird durch induzierte Wirbelströme und Ummagnetisierungsverluste im Boden vom Kochgeschirr Wärme erzeugt. Unterhalb der Glaskeramik-Kochfläche befindet sich dazu eine von einem Hochfrequenz-Strom durchflossene Spule, die das magnetische Wechselfeld erzeugt. Die dabei übliche Frequenz liegt im Bereich von etwa 25 bis 50 kHz.
Nachteil von Induktionskochfeldern: Dazu sind spezielle, induktionstaugliche Töpfe und Pfannen notwendig, die im Boden eine Eisenlegierung haben.
Vorteil von Induktionskochfeldern: Die Glaskeramikplatte des Induktionskochfeldes bleibt während des Kochvorgangs kalt.


Kochfeld anschließen
Ob Ceran oder Induktionskochfeld: In der Regel ist bereits eine 5-adrige Anschlussleitung mit mindestens einem Aderquerschnitt von 1,5 mm² vorhanden. Verfügt das neue Kochfeld über kein vormontiertes Anschlusskabel, gibt es dieses bereits vorgefertigt im Elektrofachhandel oder im Baumarkt. Laut VDE-Vorschrift ist beim Anschluss, weil es sich um bewegliches Bauteil handelt, nur ein hochflexibles Kabel mit 5 Adern und einem Querschnitt von jeweils 2,5 mm² zulässig. Seine Ader-Enden müssen mit Aderendhülsen versehen sein (Herdanschlusskabel H05 VV-F 5G2,5 AE). Ganz normale NYM-Leitung zum Anschluss eines Kochfeldes ist verboten!

Orientieren Sie sich an der Bedienungsanleitung des Herstellers. Wenn Sie die Verpackung Ihres neuen Kochfeldes öffnen, werden Sie womöglich verschiedene alternative Anschlussoptionen sehen. Achten Sie darauf, dass Sie die Anschlusspläne entsprechend den deutschen Anschlussbedingungen richtig zuordnen!
In der Herdanschlussdose finden sie fünf Adern vor. Klemmen Sie die Adern des Ceran- oder Induktionskochfeldanschlusses farblich entsprechend an.
Verfahren Sie wie folgt:
- L1 (Braun) auf Herd-Klemme L1
- L2 (Schwarz) auf Herd-Klemme L2
- L3 (Grau) auf Herd-Klemme L3
- N (Blau) auf Herd-Klemme N
- PE (Gelb-Grün) auf Herd-Klemme PE

Die Farben in der Herdanschlussdose können jedoch nach Baujahr des Hauses oder der Wohnung differieren. Hier sind folgende Farbkodierungen zu beachten:
Farbcodierung nach DIN VDE alt:
- Grün-Gelb = PE (Schutzleiter)
- Blau = N (Neutralleiter)
- Schwarz = L1 (Phase 1)
- Braun = L2 (Phase 2)
- Schwarz = L3 (Phase 3)
Farbcodierung nach DIN VDE sehr alt:
- Rot = PE (Schutzleiter)
- Grau = N (Neutralleiter)
- Schwarz = L1 (Phase 1)
- Blau = L2 (Phase 2)
- Schwarz = L3 (Phase 3)
Schließen Sie das Ceran- oder Induktionskochfeld an eine dreiaderige Leitung an.
Verfahren Sie wie folgt:
- L1 (Schwarz oder Braun) auf Herd-Klemme L1
- N (Blau) auf Herd-Klemme N
- PE (Geld-Grün) auf Herd-Klemme PE
Achten Sie darauf, dass das Kochfeldanschlusskabel auch unter der Zugentlastung liegt und die Schrauben fest gedreht wurden. So dass das Kabel nicht herausrutschen kann.
Benötigtes Werkzeug

- Zollstock
- Bleistift
- Bohrmaschine
- Stichsäge
- Schraubenzieher
- Duspol
- Eventuell Spitzzange


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