Elektro- oder Induktionskochfeld einbauen und anschließen

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Wer seine komplette Küche oder seine Arbeitsplatten austauscht, kann sich vom Lieferanten die entsprechende Öffnung für das Kochfeld zuschneiden lassen. Doch aufgepasst: Er braucht dafür die exakten Maße! Wer sein Elektro- oder Induktionskochfeld selbst einbauen möchte, braucht dabei etwas handwerkliches Geschick.

Kochfeld anschließen © Andrey Popov, fotolia.com
Kochfeld anschließen © Andrey Popov, fotolia.com
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Kochfeld einbauen

Bevor Sie mit dem Einbau eines Elektro- oder Induktionkochfelds beginnen, müssen Sie sich vorab vergewissern, ob auch alles zusammenpasst. Wenige moderne und zahlreiche ältere Geräte sind als Herdkombination, also Backofen und Kochfeld, ausgelegt. Die Steuerung des Kochfelds befindet sich in diesem Fall an der Front des Backofens. Der Anschluss erfolgt dann an einer Klemmverbindung am Backofen. In der Regel braucht man in diesem Fall nur die Steckverbindung des Kochfelds mit der des Bachofens zu verbinden. Bei einem autarken Kochfeld erfolgt der Anschluss direkt an der Herdanschlussdose.

Kochfeld installieren © Agelov, stock.adobe.com
Muss genau passen: Das neue Kochfeld © Agelov, stock.adobe.com

Elektro- oder Induktionskochfelder befinden sich in der Regel über dem Backofen oder einem Unterschrank. Die Passgenauigkeit beim Einbau muss daher exakt sein. Um den Einbau und das Aussägen der Arbeitsplatte zu vereinfachen, ist es empfehlenswert, eine Schablone anzufertigen. Dazu benötigt man nur eine entsprechend große Pappe (wie die vom Lieferkarton des Kochfeldes).

Drehen Sie das Kochfeld auf den Kopf, so dass die Unterseite noch oben schaut. Messen Sie das Kochfeld aus und rechnen auf jeder Seite etwa 5 Millimeter hinzu. Übertragen Sie die Maße auf die Pappe und schneiden die Schablone aus. Legen Sie die Pappe auf die Arbeitsplatte und bestimmen die Position des Kochfeldes.

TIPP: Wer ganz exakt arbeiten will, kann die Schablone mit Klebestreifen fixieren, um die Position des Kochfeld genau festzulegen.

Bohren Sie an den Ecken jeweils ein Loch. Die Löcher dienen dazu, mit dem Sägeblatt der Stichsäge in die Arbeitsplatte zu kommen, um den Ausschnitt vornehmen zu können. Verbinden Sie die Löcher entlang der Schablone mit einem Bleistift zu einer Linie. Die Markierung ist wichtig, damit der Ausschnitt auch gerade wird.

Es ist ratsam, zum Aussägen der Arbeitsplatte eine zweite Person zur Unterstützung zu haben. Damit der Ausschnitt der Arbeitsplatte beim Sägen nicht herausbricht und die Arbeitsplatte, das Furnier oder die Laminierung beschädigt.

Kochfeld aussägen © Sergey Yarochkin, stock-adobe.com
Kochfeld aussägen © Sergey Yarochkin, stock-adobe.com

Bewegen Sie beim Ausschneiden die Stichsäge nicht zu schnell durch die Arbeitsplatte. Prüfen Sie anhand der Markierung ständig die Schnittgenauigkeit.

Nachdem Sie die Arbeitsplatte ausgeschnitten haben, setzen sie Sie das Kochfeld ein. Es sollte passgenau in der Arbeitsplatte verschwinden und mit dem Rand fest aufliegen. Bevor Sie die Halteklammern anziehen, sollte das Kochfeld gerade in der Arbeitsplatte sitzen. Zuletzt prüfen Sie, ob das Kochfeld sicher und fest sitzt. Erst dann geht es an den Strom!

Einbau eines Kochfelds
Einbau eines Kochfelds
Hinweis: Bitte beachten Sie ebenfalls die Artikel „Elektroinstallation – Was darf man selbst machen?“ sowie „Elekroinstallation Sicherheitsregeln“.
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Glaskeramik-Elektrokochfelder

Elektrokochfelder arbeiten mit elektrischer Strahlungshitze. Hier wird ein unterhalb der Glaskeramik angeordneter Heizwiderstand bis zur Rotglut aufgeheizt. Die von dem Heizelement ausgesandte infrarote Wärmestrahlung tritt durch die sehr infrarotdurchlässige Glaskeramik hindurch, so dass sie den Boden des Topfes oder der Pfanne aufheizen kann. Die Kochfläche lässt die Heizenergie fast ohne Wärmeverlust an das Kochgefäß, und es wird kaum Wärme zu den Seiten abgeleitet. Deshalb gibt es bei Glaskeramik-Elektrokochfeldern Kochflächen, die in mehrere, einzeln schaltbare Zonen unterteilet sind, wodurch das aktive Kochfeld der Größe des Topfbodens angepasst werden kann.

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Die SCHOTT AG T brachte in den 70er-Jahren die erste Kochfläche aus Glaskeramik auf den Markt. CERAN® ist eine eingetragene Marke der SCHOTT AG und nur die Glaskeramik-Kochflächen von SCHOTT tragen den Namen bzw. die Marke CERAN®. Für Glaskeramik-Kochflächen anderer Hersteller sowie für Glaskeramik-Kochflächen im Allgemeinen darf die Marke CERAN® nicht verwendet werden.
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Induktionsfeld

Induktionskochflächen arbeiten mit magnetischen Wechselfeldern. Hier wird durch induzierte Wirbelströme und Ummagnetisierungsverluste im Boden vom Kochgeschirr Wärme erzeugt. Unterhalb der Glaskeramik-Kochfläche befindet sich dazu eine von einem Hochfrequenz-Strom durchflossene Spule, die das magnetische Wechselfeld erzeugt. Die dabei übliche Frequenz liegt im Bereich von etwa 25 bis 50 kHz.

  • Nachteil von Induktionskochfeldern: Dazu sind spezielle, induktionstaugliche Töpfe und Pfannen notwendig, die im Boden eine Eisenlegierung haben.
  • Vorteil von Induktionskochfeldern: Die Glaskeramikplatte des Induktionskochfeldes bleibt während des Kochvorgangs kalt.
Vergleich zwischen strahlungsbeiztem Kochfeld und Induktionskochfeld
Vergleich zwischen strahlungsbeiztem Kochfeld und Induktionskochfeld
WICHTIG: Nicht ohne Grund zählt die Installation von elektrischen Anlagen zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden muss und für Laien tabu ist! Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
WICHTIG: Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Darum immer vor der Arbeit unbedingt die entsprechenden Automaten (Sicherungen) – für Herd-Backofen-Kochfeldkombinationen in der Regel drei – im Verteilerkasten ausschalten! Die Stromfreiheit der Leitung ist mit einem zweipoligem Spannungsprüfer zu überprüfen. Hierbei ist zu beachten, dass in der Herdanschlussdose zwischen den Leitern L1 (Phase 1), L2 (Phase 2) und L3 (Phase 3) eine Spannung mit 400 Volt angezeigt wird. Beim Freischalten der Herdanschlussdose sollte neben den Phasen auch unbedingt die Spannungsfreiheit zwischen L1 und N (Neutralleiter), L2 und N sowie L3 und N gemessen werden. Falls hier eine Spannung anliegen sollte, würde der Spannungsprüfer einen Wert von 230 Volt anzeigen. Es gilt: Alle Messungen dürfen keinerlei Spannungen anzeigen! Erst dann darf an den Adern gearbeitet werden.
Vor dem Herdanschluss: Sicherstellung und Prüfung der Spannungsfreiheit
Vor dem Herdanschluss: Sicherstellung und Prüfung der Spannungsfreiheit

Kochfeld anschließen

Ob Elektro- oder Induktionskochfeld: In der Regel ist bereits eine 5-adrige Anschlussleitung mit mindestens einem Aderquerschnitt von 1,5 mm² vorhanden. Verfügt das neue Kochfeld über kein vormontiertes Anschlusskabel, gibt es dieses bereits vorgefertigt im Elektrofachhandel oder im Baumarkt. Laut VDE-Vorschrift ist beim Anschluss, weil es sich um bewegliches Bauteil handelt, nur ein hochflexibles Kabel mit 5 Adern und einem Querschnitt von jeweils 2,5 mm² zulässig. Seine Ader-Enden müssen mit Aderendhülsen versehen sein (Herdanschlusskabel H05 VV-F 5G2,5 AE). Ganz normale NYM-Leitung zum Anschluss eines Kochfeldes ist verboten!

Vorschriften für Herdanschlusskabel
Vorschriften für Herdanschlusskabel

Orientieren Sie sich an der Bedienungsanleitung des Herstellers. Wenn Sie die Verpackung Ihres neuen Kochfeldes öffnen, werden Sie womöglich verschiedene alternative Anschlussoptionen sehen. Achten Sie darauf, dass Sie die Anschlusspläne entsprechend den deutschen Anschlussbedingungen richtig zuordnen!

In der Herdanschlussdose finden sie fünf Adern vor. Klemmen Sie die Adern des Elektro- oder Induktionskochfeldanschlusses farblich entsprechend an.

Verfahren Sie wie folgt:

  • L1 (Braun) auf Herd-Klemme L1
  • L2 (Schwarz) auf Herd-Klemme L2
  • L3 (Grau) auf Herd-Klemme L3
  • N (Blau) auf Herd-Klemme N
  • PE (Gelb-Grün) auf Herd-Klemme PE
Anschluss eines Herdes an die Herdanschlussdose
Anschluss eines Herdes an die Herdanschlussdose

Die Farben in der Herdanschlussdose können jedoch nach Baujahr des Hauses oder der Wohnung differieren. Hier sind folgende Farbkodierungen zu beachten:

Farbcodierung nach DIN VDE alt:

  • Grün-Gelb = PE (Schutzleiter)
  • Blau = N (Neutralleiter)
  • Schwarz = L1 (Phase 1)
  • Braun = L2 (Phase 2)
  • Schwarz = L3 (Phase 3)

Farbcodierung nach DIN VDE sehr alt:

  • Rot = PE (Schutzleiter)
  • Grau = N (Neutralleiter)
  • Schwarz = L1 (Phase 1)
  • Blau = L2 (Phase 2)
  • Schwarz = L3 (Phase 3)

Schließen Sie das Elektro- oder Induktionskochfeld an eine dreiaderige Leitung an.

Verfahren Sie wie folgt:

  • L1 (Schwarz oder Braun) auf Herd-Klemme L1
  • N (Blau) auf Herd-Klemme N
  • PE (Geld-Grün) auf Herd-Klemme PE

Achten Sie darauf, dass das Kochfeldanschlusskabel auch unter der Zugentlastung liegt und die Schrauben fest gedreht wurden. So dass das Kabel nicht herausrutschen kann.

Tipp: Lesen Sie auch unseren Ratgeber Herd anschließen

Benötigtes Werkzeug

Elektroinstallation Werkzeug © Nik, fotolia.com
Elektroinstallation Werkzeug © Nik, fotolia.com
  • Zollstock
  • Bleistift
  • Bohrmaschine
  • Stichsäge
  • Schraubenzieher
  • Duspol
  • Eventuell Spitzzange
Diese Kriterien sollten Werkzeuge für die Elektroinstallation erfüllen
Diese Kriterien sollten Werkzeuge für die Elektroinstallation erfüllen
Kochfeld anschließen © Andrey Popov, fotolia.com
Herd anschließen

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