Bewegungsmelder anschließen – mehrere Schaltungsvarianten möglich
Bewegungsmelder sind inzwischen in oder an fast jedem Wohngebäude zu finden. Mit ihnen lässt sich das Licht automatisch an- und ausschalten. Das spart nicht nur Energie und steigert den Wohnkomfort, es sorgt auch für Sicherheit.
Die Funktionsweise eines Bewegungsmelders ist, dass er Bewegungen von Menschen, Tieren oder auch von Gegenständen erkennen kann und in der Lage ist, ein Schaltsignal abzugeben. Zum Einsatz kommen Bewegungsmelder sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
Bewegungsmelder können mit unterschiedlichen Technologien ausgestattet sein. Die bei Hausbesitzern am häufigsten verwendete Bauform ist der sogenannte Passiv-Infrarot-Melder (PIR-Melder). Diese Geräte sind sowohl im Innen- und Außenbereich einsetzbar und preiswert. Er reagiert bei Bewegungen und erkennt die Infrarotstrahlen, die durch die Wärme des Körpers abgegeben werden. Passiv ist er deshalb, weil er selbst keine Strahlen aussendet.
Einfache Anschlussvariante
Ein Bewegungsmelder arbeitet im Prinzip wie ein normaler Ausschalter. Da er jedoch für seine Elektronik eine Stromversorgung benötigt, hat er in der Regel drei Anschlüsse. Einen Anschluss für den stromführenden Leiter (L1), einen Anschluss für den Neutralleiter (N) und einen Anschluss für den Leiter, der zur Leuchte führt. In den seltensten Fällen wird bei heutigen Bewegungsmeldern noch ein Schutzleiter (PE) benötigt.
Die Elektroinstallation gehört zu den sogenannten „gefahrengeneigten Handwerken“ die laut Handwerksordnung (HwO) nur von Unternehmen ausgeübt werden dürfen, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind, also Elektrofachfirmen. Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
Bei der üblichen Installationsvariante schaltet der Bewegungsmelder bei Aktivierung für eine einzustellende Zeit eine Leuchte. In der Regel steht einem für den Anschluss eine dreiadrige Leitung zur Verfügung. In manchen Fällen findet sich auch ein Anschluss für einen Schutzleiter (siehe Grafik), wenn beispielsweise das Gehäuse aus Metall ist. Sofern dieser Anschluss vorhanden ist, ist hier eine vieradrige Leitung notwendig.
Auch die Farbkodierung der Adern kann variieren. In der Regel wird Braun für den stromführenden Leiter und Blau für den Neutralleiter verwendet. Der Leiter, der zur Leuchte führt, kann Schwarz oder Grau sein. Ist ein Schutzleiter vorhanden, ist dieser immer Grün-Gelb.
Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Deshalb:
- Vor Arbeiten an Elektrogeräten erst den Netzstecker ziehen.
- Bei Installationsarbeiten immer erst den Strom abstellen. Die dem betreffenden Stromkreis zugehörige Sicherung ausschalten.
- Hinweisschild am Sicherungskasten anbringen, um zu verhindern, dass die Sicherung aus Versehen wieder einschaltet wird.
- Überprüfen, ob die betreffende Anlage spannungsfrei ist.
- Hände weg von Hausanschluss sowie verplombten Zählern und Hauptsicherungen!
- Nur Elektroarbeiten ausführen für die Fachkenntnisse vorhanden sind!
- Schutzleiter nicht für andere Funktionen verwenden, abklemmen oder entfernen.
- Nach beendeter Arbeit Schutzleiterfunktion überprüfen!
Schritte zur Installation eines Bewegungsmelders
Zur Installation des Bewegungsmelders öffnen Sie den Deckel mit einem Schraubenzieher. Mit einem Bleistift die Bohrlöcher anzeichnen. Dann das Gehäuse des Bewegungsmelders sehr gut an der Wand befestigen. Überprüfen Sie den Halt.
Falls notwendig, die Leitung mit einem Kabelmesser rund fünf Zentimeter abisolieren. Aufpassen: Die Isolierung der innenliegenden Leiter nicht verletzen! Die Leiter durch die Einführung in das Gehäuse ziehen, bis die Isolierung der Leitung ein wenig ins Gehäuse ragt.
Mit der Abisolierzange die Adern rund drei Millimeter abisolieren. Die Adern werden entsprechend der Bedienungsanleitung des Bewegungsmelders an den angegebenen Klemmen angeschlossen. Die abisolierten Enden werden festgeschraubt oder in die entsprechenden Klemmvorrichtungen gesteckt. Dann wird das Gehäuse mit dem Aufsatz des Bewegungsmelders fest verschlossen.
Nach der Installation des Bewegungsmelders muss noch die Ausrichtung bestimmt werden, damit er Bewegungen erfassen kann. Danach wird noch die Dauer eingestellt, wie lange die Beleuchtung nach Aktivierung leuchten soll. Zudem kann bei vielen Geräten noch eine Einstellung für die Dämmerung vorgenommen werden. Der Bewegungsmelder schaltet dann erst ab einer bestimmten Dunkelheit die angeschlossene Leuchte ein.
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Anschlussvariante mit manueller Lichtschaltung
Wenn man die Beleuchtung nicht nur über die zeitlich begrenzte Dauer, die der Bewegungsmelder vorgibt, sondern auf Dauerlicht schalten möchte, wird dies über einen zusätzlichen Ausschalter ermöglicht. Schaltungstechnisch wird der Lichtschalter parallel zum Bewegungsmelder angeschlossen. Diese Parallelschaltung ermöglicht, dass sowohl der Bewegungsmelder als auch der Schalter unabhängig voneinander die Beleuchtung einschaltet.
Bei dieser Installationsvariante wird mit einem Schalter und der Leuchte eine einfache Ausschaltung hergestellt. Dazu wird der Schalter mit dem stromführenden Leiter (L1) und dem zur Leuchte führenden Leiter (grau oder schwarz) verbunden (siehe Grafik). Der Bewegungsmelder wird wie bei der einfachen Anschlussvariante angeschlossen. Die Leitungen von Schalter und Bewegungsmelder werden in eine Abzweigdose geführt. Dabei wird der L1 des Schalters und des Bewegungsmelders verbunden. Der zur Leuchte führende Leiter wird mit dem des Schalters und des Bewegungsmelders zusammen geklemmt (siehe Grafik). In manchen Fällen findet sich am Bewegungsmelder oder an der Leuchte auch ein Anschluss für einen Schutzleiter (siehe Grafik), wenn beispielsweise das Gehäuse aus Metall ist. Sofern dieser Anschluss vorhanden ist, ist hier der Schutzleiter (grün-gelb) zu verbinden.
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Werkzeuge und Materialien
Folgende Werkzeuge und Materialien werden für die Installation eines Bewegungsmelders benötigt:
- Bewegungsmelder
- Duspol (Spanunngsprüfer)
- passenden Schraubendreher für Befestigung und das Anklemmen des Bewegungsmelders
- Abisoliermesser
- Seitenschneider
- Abisolierzange
- eventuell Bohrmaschine für Befestigung des Bewegungsmelders
- eventuell Abzweigdose
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