Was darf eine Elektroinstallation kosten?
Wer ein Haus baut, wird auf kurz oder lang mit den Kosten für die Elektroinstallation konfrontiert. Und die werden vom Bauherrn häufig unterschätzt. Die Zeiten von Lampen aufhängen, zwei bis vier Steckdosen pro Raum installieren und den Herd anschließen sind schon lange vorbei!
Nicht nur die Zahl der Steckdosen pro Raum hat sich erhöht – heute werden viel kompliziertere und teilweise sehr leistungsstarke Geräte angeschlossen. Werden Geräte miteinander vernetzt, kommen moderne Einbauleuchten und komplizierte Steuerungen von Geräten, Alarmanlagen, Heizung oder Jalousien hinzu, bedeutet dies ein deutlich höherer Arbeitsaufwand und ein deutlich höheres Installationsaufkommen im Haus als früher.
Die Preise für die Elektroinstallation variieren daher sehr stark. Als Richtwert für die Kosten der Elektroinstallation sollte man bei einem Neubau zwischen drei bis fünf Prozent der gesamten Baukosten ansetzen. Kostet der Hausbau beispielsweise 300.000 Euro, liegt der grobe Richtwert für die Kosten der Elektroinstallation bei etwa 9.000 bis 15.000 Euro. Alternativ kann auch die Quadratmeterzahl des Neubaus herangezogen werden. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit 120 bis 150 Quadratmeter Wohnfläche wird der Preis pro Quadratmeter auf 80 bis 90 Euro geschätzt. Bei einem Neubau mit einer Fläche von 120 Quadratmetern liegen die geschätzten Kosten demnach bei 9.600 bis 10.800 Euro.
Dies ist allerdings nur ein Richtwert. Nach oben gibt es keine Grenzen. Genauso geht es billiger, wenn pro Raum ein Schalter, eine Leuchte und drei Steckdosen reichen. Zu empfehlen ist so eine „Unter-Standard-Installation“ allerdings nicht!
Kostenfaktoren
Mehre Faktoren spielen bei der Elektroinstallation eine Rolle:
- das Ausstattungsniveau und die Materialpreise
- die Zahl der Steckdosen, Schalter und Beleuchtungen
- die Zahl der Leerrohre und die benötigten Kabellängen
- die Menge der zusätzlichen Ausstattungsdetails
Ein seriöser Elektrofachbetrieb bietet in der Regel dem Bauherrn unterschiedliche Ausstattungsvarianten an:
- Grundinstallation
- mittlere Ausstattung und eine
- gehobene Ausstattung
Schon die Materialkosten für Schalter und Steckdose variieren extrem. Hier kommen in der Regel Serien zum Einsatz – und Serien können sehr unterschiedlich teuer sein. Das beeinflusst natürlich die Kosten schon bei der Grundinstallation oft beträchtlich.
Kommen Rollladen- und Jalousien-Schalter hinzu, die in der Minimalausstattung nicht berücksichtigt wurden, muss man zwischen 130 und 240 Euro an Zusatzkosten rechnen. Raum-Thermostate werden auch häufig vergessen. Wer aber seine Temperatur in jedem Raum einzeln regeln will, sollte nochmals mit 50 bis 150 Euro pro Thermostat rechnen. In der Küche sind besonders viele Anschlüsse nötig, die oft auch einen extra Stromkreis und damit jeweils einen eigenen Leistungsschutzschalter pro Gerät benötigen. Wer also über die Grundausstattung hinausgeht, hat Zusatzkosten von deutlich über 100 Euro zu berücksichtigen.
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Netzwerk- und Antennenanschlüsse sowie Datenleitungen, Einbauleuchten, Bewegungsmelder und Beleuchtung im Außenbereich sowie Anschlüsse für eine Alarmanlage – oft gewünscht und sicherlich sinnvoll, aber nicht in der Grundausstattung! Auch hier fallen Zusatzkosten an.
Wer sich für ein modernes Bussystem entschiedet, muss mit deutlichen Mehrkosten rechnen. Die Mehrkosten ergeben sich durch den höheren Material- und Installationsaufwand, größere Verteiler sowie durch die Anschaffungskosten für Sensoren und die zentrale Steuerlogik. Die Gesamtkosten für ein Bussystem lassen sich nur schwer abschätzen und sind nach oben hin offen. Als Richtwert sollten mindestens 50 bis 100 Prozent Mehrkosten im Vergleich zur Grundausstattung mit einer klassischen Elektroinstallation einplanen. Bezogen auf eine Wohnfläche zwischen 120 und 150 Quadratmetern sind mich Kosten von 15.000 bis 50.000 Euro für die Installation eines modernen Bussystems zu rechnen.
Tipp: Mit offenen Augen durch seinen Neubau oder Sanierungsobjekt gehen! Man wird immer wieder neue und zusätzliche Anschlüsse entdecken, die man benötigt: Jeden Einfall sollten Sie sofort in einem Plan eintragen. So wird nichts vergessen und muss später nicht teuer nachinstalliert werden.
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Arbeiten an der Elektrik selbst ist für Laien eigentlich tabu! Das sagt Paragraf 13 der „Niederspannungsanschlussverordnung“. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
Bei Elektroinstallationsarbeiten gibt es jedoch durchaus Tätigkeiten, die der Heimwerker selbst erledigen kann. Diese Tätigkeiten sind einfach und machen etwa 50 bis 60 Prozent der Arbeitszeit aus. Zu diesen Arbeiten gehören:
- Planung
- Schlitze stemmen (mit Bohrhammer)
- Unterputzdosen setzten
- Rohre und Leitungen verlegen
- Unterverteiler und Zählerschrank setzen (befestigen, einmauern)
- Kabel und Drähte einziehen (in Leerrohre)
Das Einsparungspotenzial der Kosten bei der Elektroinstallation beträgt rund 30 Prozent. Voraussetzung ist jedoch immer eine Überwachung einer fachlich ausgebildeten Person, die die Arbeiten ständig kontrolliert. Man darf nämlich nicht vergessen, dass Elektroinstallationen und Geräteprüfungen nur von ausgebildeten Elektrikern durchgeführt werden dürfen. Laut DIN VDE 0701-0702 darf die Inbetriebnahme und Abnahme der Hauselektrik nur durch einen im Verzeichnis des Netzbetreibers eingetragenen Elektroinstallateurs erfolgen.
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