Elektrische Spannung richtig prüfen

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Elektrische Spannung richtig prüfen: Das sollte man wissen

Eins vorweg: Arbeiten an der Elektroinstallation sind für Laien tabu! Insbesondere dann, wenn Kabel oder Leitungen unter Spannung stehen. Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass Arbeiten an der die Elektroinstallation stets von einem Fachmann durchgeführt werden müssen. Wer als geübter Heimwerker dennoch einige der Arbeiten aus dem Elektriker-Handwerk durchführen möchte, sollte dies unbedingt im Vorfeld mit einem Fachbetrieb abstimmen.

Unter dem Begriff „Spannungsprüfung“ werden in der Regel drei unterschiedliche Dinge verstanden:

  1. Die Phasenprüfung
  2. Die Spannungsprüfung
  3. Die Spannungsmessung

Die Phasenprüfung

Die Phasenprüfung © Pawel, stock.adobe.com
Die Phasenprüfung © Pawel, stock.adobe.com

Der Phasenprüfer, der fälschlicherweise sehr oft auch als Spannungsprüfer bezeichnet wird, dient lediglich der Sucher des Außenleiters und ersetzt keinesfalls den Spannungsprüfer (Duspol). Ein Phasenprüfer ist in der Regel nichts anderes als ein Schraubendreher mit einem Vorwiderstand und einer Glimmlampe, ausgelegt für Wechselspannungen bis 250V.

Funktionsweise eines Phasenprüfers
Funktionsweise eines Phasenprüfers

Wenn man den Phasenprüfer an eine stromführende Aderleitung hält und den Finger auf die hintere Kontaktfläche drückt, leuchtet die Glimmlampe auf. Er zeigt damit eine Spannung an und identifiziert damit den Außenleiter.

Eine Spannungsprüfung ist dies nicht! Denn der Phasenprüfer funktioniert unter anderem nicht bei gut isoliertem Schuhwerk oder zeigt aufgrund von Induktion eine Spannung an, wo keine Spannung anliegt.

Ein Phasenprüfer ist zur Feststellung der Spannungsfreiheit nicht zulässig!
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Die Spannungsprüfung

Die Spannungsprüfung © Jens Rother, stock.adobe.com
Die Spannungsprüfung © Jens Rother, stock.adobe.com

Wer ordnungsgemäß die Spannung prüfen möchte, muss in jedem Fall zu einem Spannungsprüfer, auch als Duspol bezeichnet, greifen. Spannungsprüfer sind genormt (EN 61243-3 / VDE 0682 Teil 401) und zweipolig ausgeführt. Bis zu welchen Spannungen der Duspol eingesetzt werden darf, ist auf dem Gerät vermerkt. Im Gegensatz zu Phasenprüfern liefern zweipolige Spannungsprüfer sichere Prüfergebnisse.

Der zweipolige Spannungsprüfer ermöglichst eine ordnungsgemäße Spannungsprüfung
Der zweipolige Spannungsprüfer ermöglichst eine ordnungsgemäße Spannungsprüfung

Spannungsprüfer bestehen aus einer Anzeigeeinheit und zwei Prüfspitzen. Eine der Prüfelektroden ist in das Gehäuse der Anzeigeeinheit integriert, die zweite ist fest über eine Leitung mit Griff angeschlossen. Zum Schutz des Spannungsprüfers und der prüfenden Person sind im Gerät mehrere Vorwiderstände, die den Prüfstrom begrenzen und die Spannung bis zum eigentlichen Messsystem auf wenige Volt herunter teilen.

Zur Spannungsmessung werden mit den Prüfelektroden zwei Leitungen kontaktiert. Die Anzeige der Spannung erfolgt je nach Ausführung des Spannungsprüfers über

  • eine Glimmlampe und einen Zeiger,
  • LEDs,
  • oder eine Digitalanzeige.

Diese zweipolige Prüfung ist erdungsunabhängig und gibt ein sicheres Prüfergebnis. Der Spannungsprüfer ist auch in der Lage, Spannungen zwischen verschiedenen Außenleitern im dreiphasigen Drehstromnetz anzuzeigen. Diese Spannungsprüfung ist notwendig, wenn die Phasen eines Wechselstromkreises gefunden werden müssen.

Am häufigsten kommt der Spannungsprüfer jedoch zum Einsatz, wenn festgestellt werden muss, ob Kabel oder Leitungen stromführend sind oder nicht. Aber auch zur Prüfung des korrekten Anschlusses von Steckdosen. Dabei wie die Höhe der Spannung zwischen Erde und Phase, Phase und Neutralleiter sowie zwischen Erde und Neutralleiter gemessen, ob das Bauteil mit seinen Kontakten richtig belegt und geerdet ist.

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Die Spannungsmessung

Die Spannungsmessung © BillionPhotos.com , stock.adobe.com
Die Spannungsmessung © BillionPhotos.com , stock.adobe.com

Um eine präzise Spannung zu ermitteln, muss eine Spannungsmessung durchgeführt werden. Dazu benutzt man in der Regel ein Multimeter. Nur in seltenen Fällen greift man noch auf ein Voltmeter zurück. Die Messgeräte können je nach Ausführung und Hersteller völlig unterschiedlich aussehen.

Ein Multimeter besitzt einen oder mehrere Schalter oder Druckknöpfe, um die Betriebsart auszuwählen. Für die Messung innerhalb einer häuslichen Elektroinstallation muss man das Gerät auf Wechselspannung (VAC) eistellen (Gleichspannung wäre VDC). Da hier Spannungen bis zu 400 Volt anliegen können, wird das Multimeter auf V für „größere Spannungen“ eingestellt (mV für „kleinere Spannungen“). Wie viel das Gerät an Spannung verkraftet, erfährt man in der Betriebsanleitung.

Komfortable Spannungsmessung ermöglichst ein Multimeter mit Auto-Range-Funktion
Komfortable Spannungsmessung ermöglichst ein Multimeter mit Auto-Range-Funktion

Komfortable Geräte können den Spannungsmessbereich automatisch wählen (Auto-Range-Funktion). Einige Geräte weisen auch Messmöglichkeiten für Frequenzen, Kapazitäten, Induktivitäten sowie Transistor- und Dioden-Eigenschaften auf. Die Messung ist durch die Einblendung der Maßeinheiten im Display sehr einfach. Ferner besitzen viele Multimetergeräte Schutzschaltungen gegen Überlast und den falschen Anschluss der Pole.

Stromkabel mit fünf Adern © Demarco, stock.adobe.com
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