Stromleitung angebohrt

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Stromleitung angebohrt – Was tun?

Garderobe, Regal, Lampe oder Bild – bevor man sich an eine schlagkräftige Bohrmaschine begibt, sollte die Wand oder Zimmerdecke gezielt auf Elektroleitungen untersucht werden. Nur wer genau weiß, wo die Leitungen verlaufen, kann Beschädigungen mit hohen Folgekosten oder gar gefährliche Unfälle vermeiden.

Bevor ein Loch in die Wand gebohrt wird, erst überprüfen, ob an der gewünschten Stelle auch keine elektrischen Leitungen verlaufen © Dimid, stock.adobe.com
Bevor ein Loch in die Wand gebohrt wird, erst überprüfen, ob an der gewünschten Stelle auch keine elektrischen Leitungen verlaufen © Dimid, stock.adobe.com

Besonders in Altbauten ist es nicht immer ganz einfach, Kabel in der Wand oder an der Zimmerdecke zu finden. Leitungen wurden früher oft kreuz und quer verlegt. Die Position von Schaltern, Steck- oder Abzweigdosen kann hier nur annähernd einen Hinweis auf Stromkabel geben.

In neueren Gebäuden gelten in der Regel die gängigen Installationszonen. Es sollte sich allerdings niemand blind darauf verlassen. Denn eine absolute Sicherheit gibt es nicht, dass die Elektroleitungen genauso verlegt worden sind.

Installationszonen im Wohnraum
Installationszonen im Wohnraum
Installationszonen in der Küche
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Mit einem guten Leitungssuchgerät kann die Sicherheit deutlich erhöht werden. Daher sollte immer erst damit mehrfach über die Stelle gefahren werden, an der das Loch gebohrt werden soll. Zu kaufen gibt es diese Geräte im Fachhandel oder Baumarkt.

Unterschiedliche Funktionsweisen von Leitungssuchern
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Leitungssuchgerät von Bosch
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Bohren: Erst mit dem Leitungssucher prüfen dann bohren
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Leitung angebohrt

Was passiert, wenn eine Stromleitung angebohrt wird?
Was passiert, wenn eine Stromleitung angebohrt wird?

Wer beim Bohren auf eine Leitung trifft, merkt dies relativ schnell, denn eine elektrische Bohrmaschine hört auf zu bohren, weil in der Regel der FI-Schutzschalter auslöst. Beim Akku-Bohrer ist dies nicht der Fall. Doch ein aufmerksamer Handwerker wird merken, dass plötzlich der Strom ausgefallen ist.

Sollte also nach dem Bohren der Leitungsschutz- oder der FI-Schutzschalter rausgeflogen sein. Auf keinen Fall wieder einschalten! Im Gegenteil: Gegen Wiedereinschalten absichern!

Wurde ein Leitung angebohrt oder eine Ader einer Leitung verletzt und weder Leitungsschutz- oder FI-Schutzschalter haben ausgelöst, kann es sein, dass sich dieses Stromkabel im stromlosen Zustand befunden hat oder das Stromkabel wurde nur angekratzt. Hier heißt es: Auf keinen Fall ignorieren!

In beiden Fällen müssen die Stromleitungen repariert werden.

Elektroinstallation ist für Laien tabu Die Elektroinstallation gehört zu den sogenannten „gefahrengeneigten Handwerken“ die laut Handwerksordnung (HwO) nur von Unternehmen ausgeübt werden dürfen, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind, also Elektrofachfirmen. Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.

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Leitungsreparatur

Reparatur einer angebohrten Stromleitung
Reparatur einer angebohrten Stromleitung

Die Stelle an der in die Stromleitung gebohrt oder an der sie angebohrt wurde, sollte markiert werden. Sollte die Sicherung nicht ausgelöst haben, betreffenden Stromkreis ausschalten und gegen Wiedereinschalten sichern. Auf jeden Fall die Spannungsfreiheit mit einem Spannungsprüfer oder Duspol überprüfen.

Sicherheitsregeln für die Elektroinstallation

Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Deshalb:

  1. Vor Arbeiten an Elektrogeräten erst den Netzstecker ziehen.
  2. Bei Installationsarbeiten immer erst den Strom abstellen. Die dem betreffenden Stromkreis zugehörige Sicherung ausschalten.
  3. Hinweisschild am Sicherungskasten anbringen, um zu verhindern, dass die Sicherung aus Versehen wieder einschaltet wird.
  4. Überprüfen, ob die betreffende Anlage spannungsfrei ist.
  5. Hände weg von Hausanschluss sowie verplombten Zählern und Hauptsicherungen!
  6. Nur Elektroarbeiten ausführen für die Fachkenntnisse vorhanden sind!
  7. Schutzleiter niemals für andere Funktionen verwenden, abklemmen oder entfernen.
  8. Nach beendeter Arbeit Schutzleiterfunktion überprüfen!

Mit Hammer und Meißel vorsichtig die beschädigte Leitung freilegen, damit nicht noch mehr beschädigt wird. Außerdem könnten weitere Leitungen in der Wand verlaufen. Liegt die Schadstelle frei, wird die Leitung an der angebohrten Stelle mit einem Seitenschneider getrennt. Dabei jede Ader einzeln trennen. Sollte wider Erwarten doch noch Spannung anliegen, würde es beim Durchtrennen der gesamten Leitung einen heftigen Kurzschluss geben. Nach dem Durchtrennen nochmals die Adern auf Spannungsfreiheit prüfen!

Die Schadstelle wird soweit aufgestemmt, dass eine Unterputzdose eingesetzt werden kann. Vor dem Einsetzen der Dose, die Doseneinführungen so ausbrechen, damit die beiden Leitungsenden eingeführt werden können. Die beiden Leitungsenden nur so weit abisolieren, dass der Leitungsmantel noch in die Dose hereinschaut.

Die Leitungsenden in die Unterputzdose einführen und gleichzeitig die Dose mit Gips oder Schnellbaumörtel in die Wand einsetzen. Darauf achten, dass sie bündig mit dem Putz abschließt. Erst wenn der Gips oder Mörtel ausgehärtet ist und die Dose fest sitzt, werden mit der Abisolierzange die einzelnen Adern etwa 10 mm abisolieren. Die vorab getrennten Adern in eine entsprechende Wago-Klemme stecken und Sitz durch Ziehen überprüfen. Dabei stets darauf achten, dass gleichfarbige Drähte verbunden werden: Grün-Gelb auf Grün-Gelb, Schwarz auf Schwarz oder Braun auf Braun oder Grau auf Grau und Blau auf Blau.

Den Stromkreis wieder einschalten und überprüfen. Wird kein Fehler festgestellt, Stromkreis wieder ausschalten. Dann den entfernten Putz mit Gips oder einem Fertigputz um die Dose herum sauber angleichen. Gegebenenfalls einen Blinddeckel aufsetzen und gegebenenfalls Übertapezieren und Streichen.

Kabel und Leitungen verbinden © salita2010, stock.adobe.com
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