SAT-Anlage installieren

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SAT-Anlage installieren

Sie besitzen keinen Kabelanschluss oder wollen die Kabelanschlussgebühren des Netzbetreibers sparen? Eine Satellitenanlage für den Fernseh- und Radioempfang ist in diesem Fall durchaus eine Alternative. Wer ein Haus sein Eigen nennt, dürfte mit der Installation einer SAT-Anlage kein Problem haben. Wer allerdings zur Miete oder in einer Eigentumswohnung lebt, muss vorab mit dem Vermieter oder der Eigentümerversammlung abklären, ob er eine SAT-Anlage installieren darf. Sonst ist Streit vorprogrammiert.

Sat-Anlage installieren © highwaystarz, stock.adobe.com
Sat-Anlage installieren © highwaystarz, stock.adobe.com

Komponenten einer SAT-Anlage

Eine SAT-Anlage besteht aus verschiedenen Komponenten:

  • SAT-Spiegel (auch als Satellitenschüssel bekannt)

    Der SAT-Spiegel empfängt und bündelt die vom Satelliten ausgestrahlten Signalwellen. Für Einzelempfänger reicht in der Regel ein Durchmesser von 60 cm, für mehrere Teilnehmer oder für den Empfang mehrerer Satelliten sollte ein Durchmesser von 80 cm gewählt werden.

  • Signalumsetzer

    Der Signalumsetzer befindet sich im Brennpunkt des SAT-Spiegels. Er wandelt die Hochfrequenzsignale des Satelliten in niedrigere Frequenzen um. Sollen zwei Teilnehmer oder mehrere Satelliten empfangen werden, wird der Signalumsetzer durch einen DiSEqC-Schalter („Digital Satellite Equipment Control“) ersetzt. Sind mehr als zwei Empfänger zu versorgen, wird der Signalumsetzer durch einen Multischalter (auch LNB – „Low Noise Block“) ersetzt.

  • SAT-Receiver
    Der SAT-Receiver wandelt die Satellitensignale in Video- und Audiosignale um, damit Endgeräte wie Fernseher oder HiFi-Anlagen funktionieren.
  • Kabel, Adapter, Anschlussdosen, Montagevorrichtungen
Funktionsweise einer Sat-Anlage
Funktionsweise einer Sat-Anlage

Jede Satellitenanlage ist individuell. Bevor Sie sich also eine SAT-Anlage mit ihren Komponenten zulegen, sollten Sie sich vor dem Kauf folgende Fragen stellen: Wie viele Teilnehmer sollen angeschlossen werden? Entsprechend ist der Signalumsetzer zu wählen! Ist der Empfang von HD-Programmen vorgesehen? Dafür muss der passende Receiver gekauft werden. Welche Montage ist für die Satellitenschüssel vorgesehen? Das ist wichtig für das Befestigungsmaterial. Denn hier kommen beispielsweise Mast-, Dachsparren-, Geländer- oder Hauswand-Montage in Frage. Ist für jeden Anschluss eine Leitung vorhanden? In diesem Zusammenhang ist zu überprüfen, welche Umbau- oder Ausbaumaßnahmen zu erwarten oder zu planen sind.

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Ausrichtung der Satellitenanlage

Für die Installation der Satellitenanlage gilt: Zwischen Ihrem SAT-Spiegel und dem Satelliten muss eine freie Sicht in Richtung Süden bestehen. Das ist bei der Installation der Satellitenschüssel unbedingt zu beachten. Wählen Sie dabei eine unauffällige Stelle, die weder durch Bäume, Büsche, Passanten noch durch vorbeifahrende Fahrzeuge beeinträchtigt wird.

Für den Satellitenempfang in Europa sind nur zwei Satellitenanbieter von Bedeutung: SES Astra und Eutelsat. Haben Sie sich für einen Satellitenanbieter entschieden, gelten für den Standort ganz bestimmte Daten für die Ausrichtung Ihres SAT-Spiegels. Dabei handelt es sich um den horizontalen und vertikalen Winkel zum Satelliten. Nützlich ist hier ein digitales Satellitenmessgerät.

Ist dies nicht zur Hand, kann die Satellitenschüssel auch per Hand justiert werden. Grundsätzlich ist der SAT-Spiegel nach Süden auszurichten. Ein Kompass kann hier helfen. Ist die Satellitenschüssel angebracht, sollte sie provisorisch mit dem Receiver und Fernseher verbunden werden. Auf diese Weise lässt sich die Signalstärke prüfen. Um sie zu justieren, bewegen Sie den SAT-Spiegel zunächst nach rechts und links, bis das beste Bild erreicht ist. In dieser Position fixieren Sie den Spiegel mit den entsprechenden Schrauben. Anschließend bewegen Sie die Satellitenschüssel nach oben und unten, um das beste Bild und damit die optimale Position zu ermitteln.

Was ist bei der Installation einer Sat-Anlage zu beachten?
Was ist bei der Installation einer Sat-Anlage zu beachten?
WICHTIG: Arbeiten auf dem Dach oder in größerer Höhe sind gefährlich! Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie die Installation selbst und korrekt durchführen können, holen Sie sich bitte fachmännische Hilfe!

Installation des SAT-Spiegels

Grundsätzlich kann eine Satellitenschüssel überall angebracht werden. Allerdings ist zu bedenken, dass die Satellitenschüssel stetig Wind ausgesetzt ist und eine entsprechende Angriffsfläche bietet. Deshalb sollten Sie eine einigermaßen windgeschützte Stelle für die Anbringung des Spiegels wählen.

Für eine Satellitenschüssel gibt es je nach den baulichen Gegebenheiten unterschiedliche Montageoptionen:

  • Dachmontage
  • Wandmontage
  • Stativhalterung für Wand- und Dachmontage sowie auf dem Balkon
  • Klemmhalterung für Balkon oder Fenster

Bringen Sie die Halterungen stets weit genug von Fenstern oder den Rändern von Wänden an. Montieren Sie die Halterung ausschließlich an einer Mauer aus Backstein, Stein oder Beton. Bohren Sie nur direkt ins Mauerwerk, nicht in die Fugen! Um die Bohrlöcher anzuzeichnen, nutzen Sie die Wandhalterung selbst oder, falls vorhanden, die Bohrvorlage des Herstellers. Verwenden Sie je nach Wandbeschaffenheit die entsprechenden Dübel und Schrauben.

Tipp: Halten Sie sich bei der Anbringung stets an die Hersteller-Anleitung!

Feinjustierung mittels Signalumsetzers

Nachdem die Wandhalterung montiert, der SAT-Spiegel daran befestigt, ausgerichtet und endgültig mit Schrauben fixiert ist, sollten Sie noch einmal die Signalstärke und -qualität überprüfen. Gegebenenfalls die Schüssel noch einmal leicht in jede Richtung bewegen.

Zur Feinjustierung drehen Sie den Signalumsetzer in seiner Halterung vertikal zu jeder Seite hin um ein paar Grad, bis auf dem Messgerät oder dem Fernseher die höchste Signalqualität angezeigt wird. Ziehen Sie dann die Schrauben des Signalverstärkers fest.

Verkabelung mit Receiver und Fernseher

Zum vollständigen Aufbau der SAT-Anlage fehlt jetzt nur noch die dauerhafte Verkabelung mit Receiver und Fernseher. Dazu verbinden Sie das SAT-Kabel mit dem Signalverstärker und führen es ins Gebäudeinnere.

Wenn Sie keinen industriell vorgefertigten SAT-Kabel verwenden, müssen Sie für den Anschluss einen sogenannten F-Stecker am SAT-Kabel anbringen. Dazu isolieren Sie am Kabelende vorsichtig etwa 10 bis 12 mm des weißen Außenmantels mit einem Messer ab. Es erscheint ein Drahtgeflecht. Diese Kabelabschirmung streifen Sie vollständig auf den Kabelmantel zurück. Nun isolieren Sie die weiße Innenisolierung rund 8 cm über dem Innenleiter ab. Dazu schneiden Sie vorsichtig mit dem Messer die weiche Ummantelung ringsherum ein und ziehen ihn ab. Jetzt schrauben Sie den F-Stecker mit Rechtsdrehung auf das Kabelende, bis die innere Isolierung etwa 1 mm durch das innere Loch herausschaut.

Vergessen Sie nicht, den Anschluss am Signalverstärker mit einem (meist mitgelieferten) Gummi-Steckerschutz oder entsprechenden Klebeband wasserdicht abzukleben. Bei der Montage mit Stativ oder Klemmhalterung befestigen Sie das SAT-Kabel mit Kabelbindern an der entsprechenden Halterung. Zur Abdichtung des Wandlochs verwenden Sie eine geeignete Dichtungsmasse.

Das SAT-Kabel wird auf direktem Weg zum Receiver geführt. Zum Anschluss verwenden Sie erneut einen F-Stecker. Gehen Sie dabei wie beschrieben vor. Der Receiver wird dann mit einem Koaxial-Kabel mit dem Fernseher sowie mit einem Koaxial-Kabel mit der HiFi-Anlage verbunden.

Abschließend muss nur noch der automatische Suchlauf im Receiver gestartet werden. Nach etwa 20 Minuten sollten alle Sender verfügbar sein. Fehlende Frequenzen können in der Regel manuell nacheingestellt werden.

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SAT-Signal zu schwach?

Zeigt der SAT-Receiver eine Signalqualität von weniger als 70% an, obwohl die Signalstärke am Signalverstärker 90% beträgt, ist etwas nicht in Ordnung sein. Oft liegt es am Anschluss der F-Stecker. Verwenden Sie nur F-Stecker mit dem richtigen Durchmesser für das vorhandene Kabel. Achten Sie auf das korrekte Abisolieren und vermeiden Sie unbedingt das Berühren der Ummantelung mit der inneren Ader. Ein Kurzschluss kann die teure Technik unbrauchbar machen. Schalten Sie während der Montage immer den Receiver aus.

Manchmal führt auch ein neues oder besser abgeschirmtes SAT-Kabel zum Erfolg. Neue, dämpfungsarme Kabel sollten bis zu einer Länge von 70 m noch eine gute Signalqualität liefern. Bei älteren Kabeln liegt diese kritische Grenze oft deutlich niedriger. Dann macht ein Signalverstärker Sinn.

SAT-Signal teilen

Sie wollen mit einem Receiver ein Programm schauen und gleichzeitig ein anderes Programm aufnehmen? Sie wollen mehrere Receiver an einer Satellitenschüssel betreiben? In diesen Fällen müssen Sie das Signal teilen.

Wer Receiver parallel betreiben möchte, muss das SAT-Signal splitten. Dazu ist es notwendig den Signalumsetzer austauschen. Bei zwei Teilnehmer oder dem Empfang von mehreren Satelliten, wird der Signalumsetzer durch einen DiSEqC-Schalter („Digital Satellite Equipment Control“) ersetzt. Sind mehr als zwei Empfänger zu versorgen, wird der Signalumsetzer durch einen Multischalter (auch LNB – „Low Noise Block“) ersetzt.

Wer lediglich ein Programm schauen und gleichzeitig ein anderes aufnehmen möchte, kann auf einen Twin-Receiver zurückgreifen. Dazu sind allerdings zwei SAT-Anschlüsse notwendig. Schnell und einfacher ist die Verwendung eines SAT-Verteilers. Ein Splitter zum Verteilen des SAT-Signals auf zwei oder drei Geräte. Kostenpunkt: ab 10 Euro. Dabei wird das SAT-Kabel in den mit Eingang gekennzeichneten Anschluss gesteckt. An die Ausgänge des Splitters können nun weitere SAT-Kabel angeschlossen und mit Receivern verbunden werden.

Diese Lösung bringt jedoch Einschränkungen im Parallelbetrieb mit sich. Dies liegt an den unterschiedlichen Polarisationsebenen und Frequenzen, auf denen die einzelnen Programme übertragen werden. Sehen Sie beispielsweise am ersten Receiver ARD und am zweiten Receiver möchte jemand Sat.1 anschauen, funktioniert der zweite Receiver nicht. Die Verwendung eines SAT-Splitters empfiehlt sich daher nur dann, wenn Sie mehrere Receiver an einem Anschluss betreiben wollen, diese aber nicht gleichzeitig laufen.

Teilungsmöglichkeiten von Sat-Signalen
Teilungsmöglichkeiten von Sat-Signalen

Material und Werkzeug

Material:

  • Satellitenanlage
  • Halterung
  • Kabel
  • Klebeband oder Steckerschutz
  • Dichtungsmasse
  • Befestigungsmaterialien
  • Schrauben und Dübel für Mauerwerk
  • Kabelbinder
  • Kabelschelle

Werkzeug:

  • Bohrer
  • Kabelmesser
  • Schraubenzieher
  • Digitales Satellitenmessgerät oder Kompass
  • Schraubenschlüssel
Elektriker bei der Arbeit © Monika Wisniewska, fotolia.com
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