Elektroinstallation: Elektroinstallations-Verteiler
Elektroinstallations-Verteiler, umgangssprachlich auch Verteilerkasten, Sicherungskasten oder Zählerkasten genannt, verteilen die vom Zähler bereits erfasste elektrische Energie auf einzelne Stromkreise. In Einfamilienhäusern ist es üblich, Verteiler und Zählerplatz in einem gemeinsamen Schrank unterzubringen. In Mehrfamilienhäusern befinden sich in der Regel in jeder Wohnung Unterverteilungen und sind von den Zählerplätzen mit den Hauptsicherungen (meist im Keller) getrennt.
Wichtig: Finger weg vom Zähler! Elektrizitätszähler sind geeichte Messgeräte und vom Energieversorgungsunternehmen verplombt. Wer dennoch am Zähler herumfummelt, begibt sich nicht nur in Lebensgefahr, sondern riskiert wegen Diebstahl sowie Entziehen elektrischer Energie (denn auch der Versuch ist strafbar) eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder bestenfalls eine empfindliche Geldstrafe.
Aufbau des Elektroinstallations-Verteiler
Im Elektroinstallations-Verteiler sind folgende Einrichtungen untergebracht:
- Leitungsschutzschalter (Sicherung/Automat) schützen Kabel, Leitungen und Anlagen vor Überlastung und Kurzschluss.
- Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schutzschalter) schützen vor gefährlichen Körperströmen bei direktem oder indirektem Kontakt mit defekten Geräten.
- Anschlussklemmleisten sorgen für übersichtliche, saubere und farblich unterscheidbare Verdrahtung.
- Stromstoßschalter (Relais), Zeitschalter sind Bauteile spezieller Schaltungen und werden im Verteiler verdrahtet.
Die Einbauten sind so gestaltet, dass sie zeitsparend auf Trag- oder Hutschienen durch eine Schnappvorrichtung aufgeklemmt werden können.
Empfehlung: Wegen der Schaltgeräusche von Stromstoßschaltern oder ähnlichen Schaltschützen sollten Verteiler nicht in Wände zu Schlafräumen oder Kinderzimmern eingebaut werden.
Installation
Verteiler werden für Wandeinbau oder Aufputz sowie Hohlwandmontage (Zeichen H) angeboten. Da die Abmessungen der Fabrikate unterschiedlich sind und nicht mit den am Bau üblichen Mauerwerksrastern harmonieren, sollte die Nische großzügig sein. Eine frühzeitige Abstimmung mit dem Elektroplaner ist deshalb ratsam.
Verteiler sind in gut zugänglichen Räumen oder Stellen in der Wohnung zu installieren. Der Abstand vom Fußboden bis zur Mitte muss mindestens 1,10 m bis maximal 1,85 m betragen.
Der Verteiler ist so zu planen, dass bei Nachinstallationen genügend Platz für weitere Einbauten vorhanden ist. Grundsätzlich ist ein zusätzlicher Zählerplatz vorzusehen.
Neubau
Bei einem Neubau kann auch der elektrotechnische Laie seinen Elektroinstallations-Verteiler bestücken. Als Gesamtschutz ist ein FI-Schutzschalter vorzusehen. Für das Bad wird ein Personenschutzschalter installiert, an den die Leitung zum Bad angeklemmt wird. Für das Kinderzimmer ist ein weiterer FI-Schutzschalter einzubauen, von dem die Leitung zum Kinderzimmer abgeht.
Es folgen die Leitungsschutzschalter. Von ihnen führen die elektrischen Leitungen direkt zur Verteilerdose der einzelnen Stromkreise oder direkt zu Verbrauchsstellen, wie zum Beispiel zur Elektroherd-Anschlussdose, zu einem Durchlauferhitzer oder einer Kraftsteckdose.
Wichtig: Durchlauferhitzer, Elektroherd und Kraftsteckdose besitzen in der Regel drei Phasen (L1, L2, L3). Jede Phase muss mit einem eigenen Leitungsschutzschalter abgesichert werden! Ein Drehstromkreis kann auch zum Schutz vor Überlast und Kurzschluss allpolig durch eine gemeinsame Schutzeinrichtung abgeschaltet werden. Eine grundsätzliche Forderung hierzu gibt es in den Normen allerdings nicht.
Für den Anschluss der Neutralleiter (N) und der Schutzleiter (PE) werden Klemmleisten benötigt.
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Wichtig: Man darf zwar die hier ausgeführten Elektroarbeiten selbst durchführen, doch der Anschluss der Elektroinstallation an das Versorgungsnetz darf nur ein eingetragener und vom zuständigen Versorgungsunternehmen lizensierter Elektromeister vornehmen.
Sicherheit geht vor: Elektroarbeiten gehören in die Hände von Profis: Beauftragen Sie hier kostengünstig einen Elektriker-Fachbetrieb.
Altbau
Bei Altbauten ist in der Regel bereits ein Elektroinstallations-Verteiler vorhanden. In den meisten Fällen ist dieser noch in Betrieb, steht also unter Spannung. Daher wird empfohlen, selbst keine Arbeiten am Verteiler vorzunehmen, sondern einen ausgebildeten Elektroinstallateur zurate zu ziehen.
Tipp: Lesen Sie auch unsere Artikel zum Thema Sicherungskasten und zum Thema Schutzkonzepte für die Elektroinstallation
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