Notstromaggregat: Unabhängiger Stromerzeuger fürs Eigenheim

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Notstromaggregat: Bauarten und Einsatzgebiete

Ein Notstromaggregat besteht aus einem Motor und einem Generator. Er dient zur Stromerzeugung unabhängig vom Stromnetz des Hauses, beziehungsweise des Energieversorgungsunternehmens. Betrieben werden Notstromaggregate mit Kraftstoff. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig, wie die Modell-Varianten. Welches Modell für einen infrage kommt, hängt ganz von den individuellen Bedürfnissen ab.

Notstromaggregat © bildlove, stock.adobe.com
Die Bandbreite von Stromerzeugern reicht von kleinen, tragbaren Aggregaten bis zu Stromerzeugern, die auf Anhängern montiert sind oder per Container angeliefert werden. © bildlove, stock.adobe.com

Eigentlich ist das Notstromaggregat ein mobiles oder stationäres Gerät, das überall dort zum Einsatz kommt, wo ein öffentliches Stromnetz fehlt oder der Ausfall des Stromnetzes gravierende Folgen nach sich ziehen würde. Da die Stromversorgung in Deutschland als flächendeckend gesichert gilt und Stromausfälle sehr selten sind, ist der Begriff Notstromaggregat eigentlich irreführend. Denn nur für diesen Fall ein solches Gerät anzuschaffen, ist eigentlich eine Fehlinvestition. Jedoch gibt es eine Reihe von Gründen, einen Stromerzeuger anzuschaffen.

Diese Mini-Kraftwerke bieten die Möglichkeit, elektrische Maschinen und Geräte zu betreiben, für die das Hausnetz nicht ausgelegt ist. Vorwiegend in Altbauten, in denen die Elektroinstallation noch im „Urzustand“ betrieben wird und lediglich ein 230 Volt-Hausanschluss besteht, können netzunabhängige Stromerzeuger nützlich sein. Oder dann, wenn es im Eigenheim keine 400 Volt-Steckdose gibt und eine nachträgliche Installation nicht möglich ist oder sich nicht rechnet, weil man die Kreissäge, die Fräse oder das Schweißgerät zu selten nutzt. Auch dann, wenn mit 230 Volt betriebene Maschinen oder Geräte beim Einschalten oder bei Dauerbetrieb regelmäßig den FI-Schalter oder den Sicherungsautomaten auslösen.

Hier können Notstromaggregate sinnvoll sein
Hier können Notstromaggregate sinnvoll sein

Ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Hausnetz überlastet ist, weil Trennschleifer, Häcksler oder Strahler beim Einschalten zu viel Strom ziehen oder sich bei längerem Betrieb Leitungen oder Kabel zu stark erwärmen. Übrigens auch ein Phänomen bei Gartenarbeiten auf weitläufigen Grundstücken, bei der man mehrere Verlängerungsleitungen oder Kabeltrommeln koppelt. Zudem ist ein separater Stromerzeuger eine gute Alternative, beispielsweise bei Baumaßnahmen, viele Maschinen und Geräte gleichzeitig anzuschließen und auch zu betreiben.

Motortypen für Notstromaggregate

Stromerzeuger unterscheiden sich in ihrer Antriebsart und in ihrer Art, wie sie den erzeugten Strom abgeben. Kleinere mobile Geräte werden meist mit einem Viertakt-Ottomotor angetrieben. Als Kraftstoff dient in Regel Benzin.

Benzin

Benziner sind leicht, sehr mobil und Benzin ist in der Regel überall und sofort verfügbar. Es gibt sie in kleinen und mittleren Größen, mit Tragegriffen oder Rädern, mit einer Leistung von 500 Watt bis 10 Kilowatt. Die Benziner sind leiser und laufruhiger als Notstromaggregate, die mit Diesel betrieben werden. Vorteil: Der Preis! Einsteigermodelle sind schon ab 100 Euro erhältlich. Sie wiegen weniger als 20 Kilogramm. Die Auswahl an Marken, Modellen und Varianten ist ausgesprochen groß. Nachteil: Benzin-Notstromaggregate sind günstig in der Anschaffung, aber teuer im Unterhalt. Sie haben einen höheren Verbrauch und Benzin ist teuer.

Selten werden auch Zweitakt-Motoren angeboten. Nachteil: Bei deren Betrieb muss auf das richtige Kraftstoff-Mischungsverhältnis von Öl und Benzin geachtet werden. Zudem sind Zweitakt-Motoren extrem laut und umweltunverträglich, weil sie schädliche Abgase produzieren.

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Diesel

Bei größeren mobilen Notstromaggregaten mit langer Laufleistung kommt in der Regel Diesel zur Anwendung. Der Hauptvorteil ist seine Leistungsfähigkeit. Kleine Dieselaggregate erzeugen drei Kilowatt, größere Modelle 400 Kilowatt. Darüber hinaus sind Diesel-Notstromaggregate robust, weil Diesel viel kühler verbrennt als Benzin. Darum ist der Motor langlebiger. Dafür sind Diesel-Notstromaggregate in der Anschaffung teurer, verbrauchen jedoch weniger Kraftstoff als Benziner. Vorteil: Diesel-Notstromaggregate liefern eine höhere Leistung und haben einen geringeren Verbrauch. Nachteil: Sie sind laut und schwerer als Benzin-Notstromaggregate. Sie wiegen 50 Kilogramm und mehr.

Gas

Es gibt aber auch gasbetriebene Notstromaggregate, bei denen Propan oder Butan zum Einsatz kommt. Viertakt-Stromaggregate mit Gasantrieb sind technisch praktisch identisch mit den Benzin-Geräten. Sie sind die kostengünstigste Art, elektrischen Strom zu erzeugen. Das ist gut für die Umwelt, weil Gas einer der fossilen Brennstoffe, der am saubersten verbrennt und dabei deutlich weniger Emissionen als Diesel oder Benzin erzeugt. Je nach Größe der Gasflasche sind Laufzeiten von 20 Stunden und mehr möglich. Vorteil: Gas-Notstromaggregate laufen leise und sind extrem günstig im Unterhalt. Die Gasflaschen lassen sich sehr einfach und viele Jahre lang lagern. Nachteil: Gas-Aggregate haben etwas weniger Leistung als Benzingeneratoren.

Vorteile und Nachteile verschiedener Motortypen für Notstromaggregate
Vorteile und Nachteile verschiedener Motortypen für Notstromaggregate

Hybride Notstromaggregate

Hybride Notstromaggregate haben einen Tank für Benzin und einen Anschluss für Gasflaschen. Sie kombinieren die Vorzüge der Benziner und gasbetriebenen Notstromaggregate. Vorteil: Sie haben eine Laufzeit von 30 Stunden und mehr. Sie sind leiser, sauberer im Betrieb und sind günstig im Unterhalt. Nachteil: Hybride Aggregatoren haben eine maximale Leistung von 6.500 Watt.

Notstromaggregate mit Solarpanel

Inzwischen werden auch schon Notstromaggregate angeboten, die über ein Solarpanel verfügen. Dies macht den Gebrauch von Kraftstoff überflüssig. Allerdings ist deren Leistung begrenzt und liegt im Durchschnitt bei maximal 2.000 Watt. Die mobilen Notstromaggregate mit Solarpanel haben den Vorteil, dass dort platziert werden, wo die Energie gerade gebraucht wird. Solarmodule erzeugen Gleichstrom, deshalb verfügen die Notstromaggregate über einen Wechselrichter, der aus Gleichstrom Wechselstrom macht. Vorteil: Die Betriebskosten gehen gegen null und man braucht keinen Kraftstoff zu lagern. Die Nutzung von Solarenergie ist umweltfreundlich und das Notstromaggregat arbeitet emissionsfrei und geräuschlos. Nachteil: Sie benötigen viel Sonne und der effektive Einsatz ist somit witterungsabhängig.

Notstromaggregat © Thomas Zajda, stock.adobe.com
Gestartet werden Stromerzeuger per Seilzug. Einige verfügen aber auch über einen elektrischen Anlasser, was allerdings das Vorhandensein einer Batterie voraussetzt. Als Generatoren für Stromerzeugungsaggregate kommen Drehstrom-Synchronmaschinen zum Einsatz © Thomas Zajda, stock.adobe.com

Gestartet werden Stromerzeuger per Seilzug. Einige verfügen aber auch über einen elektrischen Anlasser, was allerdings das Vorhandensein einer Batterie voraussetzt. Als Generatoren für Stromerzeugungsaggregate kommen Drehstrom-Synchronmaschinen zum Einsatz.

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Tragbare Notstromaggregate

Tragbare Notstromaggregate gehören zu den kleinsten Stromerzeugern und nutzen als Antrieb einen kleinen Verbrennungsmotor, der mit Benzin betrieben wird. Tragbare Stromerzeuger sind höchstens 20 Kilogramm schwer und haben einen Griff, mit dem sie problemlos getragen werden können. Sie erzeugen eine Leistung bis zu 1.500 Watt Leistung. Vorteil: Tragbare Stromerzeuger sind durch ihr geringes Gewicht extrem mobil. Nachteil: Meistens gibt es nur eine, maximal auch zwei 230V-Steckdosen. Der kleine Tank limitiert die Laufzeit auf etwa 6 Stunden. Tragbare Notstromaggregate sind gut für leichte Gartengeräte, allerdings zu schwach für Geräte mit hohem Stromverbrauch, wie Heizstrahler oder Bohrhämmer. Preis: Günstige Varianten sind bereits ab 100 Euro zu bekommen.

Notstromaggregate: Tragbar, mobil oder stationär: Eine Frage von Leistungs- und Einsatzbereich
Notstromaggregate: Tragbar, mobil oder stationär: Eine Frage von Leistungs- und Einsatzbereich

Mobile Notstromaggregate

Mobile Stromerzeuger sind deutlich stärker, größer und schwerer als tragbare Notstromaggregate. Sie erreichen Leistungen bis zu 10 kW und verfügen über zwei bis vier Steckdosen. Der Antrieb ihrer Viertakt-Motoren erfolgt über Benzin, Diesel oder Gas. Die Geräte wiegen je nach Ausführung zwischen 30 und 150 Kilogramm und sind zum leichteren Transport oft mit Rädern ausgestattet. Andere Modelle besitzen zum Transport mit zwei Personen zwei Griffe. Vorteil: Die Laufzeit beträgt bis zu 20 Stunden. Seine Leistung ermöglicht den Einsatz im Garten, auf Baustellen und im Haus für Kompressoren, Kreissägen und andere Werkzeuge mit hohem Anlaufstrom. Nachteil: Das Gewicht! Preis: Mobile Stromerzeuger sind ab 350 Euro erhältlich.

Mobiles Notstromaggregat © Lucio, stock.adobe.com
Mobiles Notstromaggregat © Lucio, stock.adobe.com

Stationäre Notstromaggregate

Stationäre Notstromaggregate sind große, unbewegliche Generatoren, die in der Regel Gebäude bei Stromausfällen mit Energie versorgen. Mit kleineren Modellen mit 20 kW Leistung lassen sich im Eigenheim durchaus Beleuchtung, Heizung, Kühlschrank und Herd betreiben. Da die Stromversorgung, wie bereits erwähnt, in Deutschland als flächendeckend gesichert gilt und Stromausfälle sehr selten sind, ist eine Investition in diese Technik im Einfamilienhausbereich nur im Zusammenhang mit einem Blockheizkraftwerk sinnvoll.

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung von Wärme und elektrischer Energie. Die Anlage nutzt dafür das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.

Micro-BHKW © Vaillant
Ein Blockheizkraftwerk zur Gewinnung von Wärme und elektrischer Energie © Vaillant

Blockheizkraftwerke, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten, produzieren gleichzeitig Wärme und Strom. BHKW arbeiten mit sehr hohen Wirkungsgraden und können zudem mit ganz unterschiedlichen Energieträgern betrieben werden. Der erzeugte Strom solcher Anlagen wird, soweit es geht, selbst verbraucht. Ein Strom-Überschuss wird in das öffentliche Netz gespeist und entsprechend verrechnet. Der wirtschaftliche und ökologische Grundgedanke des wärmegeführten Betriebes liegt darin, erzeugte Wärme vollständig und möglichst auch den Strom vor Ort zu nutzen. Ein Notstromaggregat für das Einfamilienhaus ist dann nicht mehr notwendig.

Erklärt: Das Prinzip eines Blockheizkraftwerks
Erklärt: Das Prinzip eines Blockheizkraftwerks
FI Schutzschalter Elektriker © Marcus Hofmann, fotolia.com
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