Stromversorgung im Freien: Erdkabel verlegen
Eine Elektroinstallation im Außenbereich gehört heute für viele Hausbesitzer zu einer normalen Ausstattung. Eine Stromversorgung im Garten bedeutet Licht, Komfort und auch ein Stück Arbeitserleichterung. Schon bei der Planung sollte deshalb beispielsweise an die Beleuchtung von Graten, Terrasse, Wegen und Teichpumpe sowie die vielen Helfer bei der Gartenarbeit, wie elektrischer Rasenmäher, Vertikutierer oder elektrische Heckenschere gedacht werden.
Die Stromversorgung ist nicht nur in Gebäuden wichtig, sondern kann unter Umständen auch im Freien benötigt werden. Egal ob Sie Ihren Garten mit einer attraktiven Beleuchtung oder den Gartenteich mit einer elektrischen Pumpe ausstatten möchten, irgendwie muss die Energie zu den elektrischen Verbrauchern gelangen. Die professionellste Lösung hierfür ist das Verlegen eines Erdkabels. Es ist von außen unsichtbar im Boden verlegt, stellt keine Stolperfalle oder Unfallgefahr dar und kann über viele Jahre störungsfrei betrieben werden. Wichtig ist es beim Verlegen auf eine ausreichende Tiefe zu achten. Doch wie tief muss man das Erdkabel eigentlich eingraben und was beeinflusst die richtige Tiefe? Diese Fragen beantwortet Ihnen folgender Beitrag in aller Kürze.
Warum die Verlegungstiefe für Erdkabel wichtig ist
Die richtige Verlegungstiefe des Erdkabels ist gleich aus mehreren Gründen wichtig.
Anschluss per Erdkabel
Der Anschluss der Elektroinstallation im Außenbereich erfolgt mit einem Erdkabel. Die Typenbezeichnung für solche Kabel lautet NYY. Bei einer üblichen Installation muss jede Ader einen Querschnitt von mindestens 1,5 mm² aufweisen. Derartige Leitungen werden dann mit einem LS-Automaten von 16 Ampere (A) abgesichert. Stärkere Belastungen, etwa durch einen Holzspalter, einer Kettensäge oder anderen Werkzeugen, müssen mit stärkeren Kabelquerschnitten angeschlossen werden. Hier sind wenigstens 2,5 mm² vorgeschrieben.
Es empfiehlt sich einen Plan zu machen, wo das Erdkabel verlaufen soll. An welchen Stellen etwa Lampen aufgestellt oder Stromanschlüsse benötigt werden. Vorrausschauend empfiehlt es sich auch, Leerrohre zu verlegen, in die später bei Bedarf weitere Kabel eingezogen werden können.
Das Erdkabel wird in der Elektroverteilung des Hauses mit eigenen LS-Automaten und einem separaten FI angeschlossen. Für den Anschluss gelten auch hier grundsätzlich wieder sämtliche Schutzmaßnahmen eines Elektroanschlusses!
Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden muss. Wer als geübter Heimwerker dennoch einige der Arbeiten aus dem Elektriker-Handwerk durchführen möchte, sollte dies unbedingt im Vorfeld mit einem Fachbetrieb abstimmen.
Die Kabeldurchführung durch die Außenwand des Hauses erfolgt durch eine entsprechende Bohrung. Das Loch mit dem Kabel muss wieder verschlossen werden. Dazu eignet sich Acryl aus der Kartusche.
Läuft das Kabel auf der Außenwand von oben auf das Loch zu, sollte man das Kabel vor der Wanddurchführung wie ein U formen (nennt sich „Wassersack“). Dabei wird das Kabel erst einige Zentimeter tiefer als das Bohrloch verlegt, um es dann wieder nach oben zu biegen. So, dass das Kabel von unten in das Loch geführt wird. Das verhindert, dass Wasser am Kabel herunterläuft und in das Loch gelangt.
Für die Verbindung von Erdkabeln werden Verbindungsmuffen verwendet, die zur Verbindung von Kabeln gleicher Bauart geeignet sind.
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Wie tief gehört ein Erdkabel in den Boden?
Das Kabel sollte auf jeden Fall so tief eingegraben sein, dass es frostsicher verlegt ist. Dies ist ab einer Verlegungstiefe von 60 Zentimetern der Fall. In dieser Tiefe tritt kein Bodenfrost mehr auf und auch ein unbedachter Spatenstich kann das Kabel nicht direkt erreichen. Dies ist notwendig, weil Bodenfrost die Kabelummantelung angreift. Schon kleinste mechanische Belastungen können winzige Risse im Mantel bilden, in die Feuchtigkeit eindringen kann. In diesen Rissen gefriert beim nächsten Frost die Bodenfeuchtigkeit und vergrößert den Schaden. Konsequenz: Die Isolation wird beschädigt! Es kommt zum Kurzschluss oder der Kabel führt plötzlich keinen Strom mehr.
Grundsätzlich kommt bei der Verlegung von Erdkabeln eine weitere Verlegungstiefe von 80 Zentimeter infrage. Doch die betrifft lediglich die Verlegung unter Straßen und Wegen, die starken Belastungen durch Fahrzeuge ausgesetzt sind. Dies trifft in der Regel im Garten oder im freien Gelände nicht zu.
Wie wird das Erdkabel richtig verlegt?
Für das Erdkabel wird ein 70 Zentimeter tiefer Graben ausgehoben, da das Erdkabel auf einem zehn Zentimeter tiefen Sandbett gelegt wird. Beim Verlegen wird das Kabel ohne Zugbelastung locker auf der Sandschicht abgerollt.
Ist das Kabel verlegt, wird es mit einer zweiten, zehn Zentimeter dicken Sandschicht bedeckt. Die obere Sandschicht wird mit speziellen Kabelhauben abgedeckt, die im Baumarkt oder im gut sortierten Elektrikerfachhandel erhältlich sind.
Als Letztes wird über die Kabelhauben ein Warnband gelegt. Das hat die Funktion bei Erdarbeiten anzuzeigen, dass an dieser Stelle eine elektrische Leitung verläuft und äußerste Vorsicht geboten ist. Abschließend wird die Erde wieder aufgefüllt.
Verwenden Sie Leerrohre für das Kabel. Das hat drei Vorteile:
- das Erdkabel ist nochmals geschützt;
- das Kabel kann bei Defekt ausgewechselt werden ohne es wieder ausgraben zu müssen;
- ein Leerrohr mehr und bei Bedarf kann jederzeit ein weiteres Kabel ohne Aufwand verlegt werden.
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