Leitungen und Kabel verbinden

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Elektroinstallation Leitungen und Kabel: Auf die richtige Verbindung kommt es an

Für die dauerhafte und sichere Verbindung zwischen zwei Leitungen oder Kabel, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Sie sind allerdings an verschiedene Faktoren gekoppelt. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass es innerhalb einer bestehenden Elektroinstallation eines Hauses oder einer Wohnung es klare Vorschriften gibt. Wer Leitungen anschließt, verlängert oder austauscht greift in die bestehende Elektroinstallation ein und hat die Vorschriften der DIN VDE 0100 zu beachten. Darüber hinaus sind Arbeiten an der Elektroinstallation für Laien tabu. Das sagt Paragraf 13 der „Niederspannungsanschlussverordnung“. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.

Kabel und Leitungen verbinden © salita2010, stock.adobe.com
Elektroinstallation Leitungen und Kabel: Auf die richtige Verbindung kommt es an. Sicherer als im Bild dargestellt sind Verbindungen mit Kabelschuhe, mit Ring oder Gabel. Am Besten aber moderne Hebelklemmen verwenden © salita2010, stock.adobe.com

Wer in fest errichteten elektrischen Anlagen Leitungen oder Kabel anschließt (DIN VDE 0100-520 „Errichten von Niederspannungsanlagen“ in Teil 5-52: „Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Kabel- und Leitungsanlage“), muss dies in jedem Fall in einer geeigneten Abzweigdose tun. Dort sind die beiden Leitungen mit lösbaren Klemmen zu verbinden. Für Querschnitte bis 2,5 mm² können als Verbindungsmittel in Verbindungsdosen lose, isolierte Einzelklemmen verwendet werden. Bei Querschnitten ab 4 mm² sind nur Klemmen zulässig, die in ihren Verbindungsdosen in ihrer Lage fixiert sind. Die im Inneren der Dose angebrachte Aufschrift über den Leiterquerschnitt, der maximal zulässigen Anzahl der Klemmen und der Leiter, muss beachtet werden. Grundsätzlich müssen lösbare Verbindungen immer zugänglich bleiben.

Bei nicht fest installierten Anlagen mit flexiblen Anschlusskabeln sind Verbindungsmuffen und Quetschverbindungen mit Schrumpfschlauch zugelassen. Erdkabel werden in der Regel mit entsprechenden Kabelverbinderdosen oder Verbindungsmuffen verbunden.

Elektroinstallation ist meisterpflichtig

Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden muss. Wer als geübter Heimwerker dennoch einige der Arbeiten aus dem Elektriker-Handwerk durchführen möchte, sollte dies unbedingt im Vorfeld mit einem Fachbetrieb abstimmen.

Starre oder flexible Leitung?

Bei der Verbindung von Leitungen oder Kabel ist auf die Ausführung achten. Handelt es sich um eine starre oder flexible Leitung oder ein starres oder flexibles Kabel?

Aufbau und Anwendungsbereich von starren und flexiblen Leitungen
Aufbau und Anwendungsbereich von starren und flexiblen Leitungen

Starre Ausführungen haben eine monolithische Ader, die nur aus einem einzigen Strang besteht.

Stromkabel mit fünf Adern © Demarco, stock.adobe.com
Starre Leitung mit monolithischer Ader © Demarco, stock.adobe.com

Flexible Ausführungen haben ein gedrehtes Geflecht aus vielen dünnen Adern.

Stromkabel mit gedrehten Adern © pixelnest, stock.adobe.com
Flexible Leitung mit gedrehtem Adergeflecht © pixelnest, stock.adobe.com
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Bevor man flexible Kabel oder Leitungen dauerhaft und sicher verbindet, sind die abisolierten Aderenden mit Aderendhülsen zu versehen. Sie sind in den gängigen Aderquerschnitten erhältlich und lassen sich mit einer Quetsch- oder Crimpzange festdrücken. So hat man aus der flexiblen Ader eine starre Ader gemacht, die sich nun problemlos in Klemmen mit anderen Leitungen oder Kabeln sicher verbinden lässt.

Sicherheitsregeln für die Elektroinstallation

Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Deshalb:

  1. Vor Arbeiten an Elektrogeräten erst den Netzstecker ziehen.
  2. Bei Installationsarbeiten immer erst den Strom abstellen. Die dem betreffenden Stromkreis zugehörige Sicherung ausschalten.
  3. Hinweisschild am Sicherungskasten anbringen, um zu verhindern, dass die Sicherung aus Versehen wieder einschaltet wird.
  4. Überprüfen, ob die betreffende Anlage spannungsfrei ist.
  5. Hände weg von Hausanschluss sowie verplombten Zählern und Hauptsicherungen!
  6. Nur Elektroarbeiten ausführen für die Fachkenntnisse vorhanden sind!
  7. Schutzleiter nicht für andere Funktionen verwenden, abklemmen oder entfernen.
  8. Nach beendeter Arbeit Schutzleiterfunktion überprüfen!

Klemmverbindungen

Seitenschneider mit Lüsterklemme und Kabel © Ralf Kalytta, fotolia.com
Seitenschneider mit Lüsterklemme und Kabel © Ralf Kalytta, fotolia.com

Zur Verbindung von Kabel und Leitungen stehen verschiedene Komponenten zur Verfügung. Die beliebteste Klemmverbindung in Haushalten ist immer noch die Lüsterklemme. Ihr Name leitet sich von „Lüster“ ab, mit dem man früher den „Kronleuchter“ bezeichnete, den man mit Lüsterklemmen an die Stromversorgung anschloss. Lüsterklemmen sind heute noch eine beliebte und sehr einfache Lösung, Lampen und Leuchten anzuschießen. Jedoch ist ihre Installation etwas aufwändig, weswegen heute andere, schnellere Lösungen in der Hausinstallation bevorzugt werden.

Die einzelne Lüsterklemme besteht aus einem isolierenden Kunststoff- oder Keramikgehäuse das ein Profil aus einem stromleitenden Material, meist vernickeltem Messing, besteht, in die quer zwei kleine Schrauben eingeschraubt sind. In der Regel ist die Hülse mit einer charakteristischen Hülle aus Kunststoff ummantelt. Diese Kunststoffhülle isoliert die Lüsterklemme nach außen und schützt zudem die Schrauben vor Berührungen. Denn die Schrauben stehen nach dem Anschluss unter Strom.

Eine Lüsterklemme garantiert eine dauerhafte Verbindung. Allerdings muss sie vor Feuchtigkeit geschützt werden. Sie bietet nämlich keinerlei Schutz gegen einen Kurschluss, der durch Feuchtigkeit entstehen kann. Zusätzlich müssen sie gegen mechanische Einflüsse geschützt werden. Sie bieten keinen Widerstand gegen Zugkräfte. Deshalb müssen Lüsterklemmen immer mechanisch von möglichem Zug entkoppelt werden. Deshalb dürfen Hängelampen nie mit nur der Klemme angeschlossen werden! Zu einer auf Zug belasteten Stromleitung gehört IMMER ein Deckenhaken mit passender Öse am Kabel.

Elektriker verwenden heute Steckklemmen, die aus einer mehrfach verwendbaren Hülse bestehen. Sie erzeugen die Verbindung durch eine federgelagerte Klinge in ihrem Innern. Beim Einstecken der Leitung ritzt sich diese Klinge in den Kupferdraht und setzt sich fest.

Steckklemmen © bildergala, stock.adobe.com
Steckklemmen © bildergala, stock.adobe.com

Bei der Verwendung von Steckklemmen wird die Ader so weit abisoliert, dass der Kupferdraht vollständig in der Hülse verschwindet und von außen nicht mehr sichtbar ist. Steckklemmen gibt es mit verschiedenen Anschluss-Variationen.

Verbindung von Leitungen mit Steckklammern
Verbindung von Leitungen mit Steckklammern

Neu auf dem Markt sind sogenannte Federkraftklemmen. Sie verbinden die Vorteile der Steckklemme mit der Lüsterklemme. Sie funktionieren wie Steckklemmen. Der innere Anschluss der Leitungen wird aber durch einen Klapp-Bügel hergestellt, der die Handhabung dieser Klemme deutlich erleichtert und sie länger nutzbar macht.

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Schraubkabelverbinder

Bei Kabel und Leitungen, die nicht fest in einer bestehenden Elektroinstallation eines Hauses oder einer Wohnung bestehen, gibt es noch weitere Möglichkeiten eine feste und dauerhafte Verbindung herzustellen. Die einfachste Methode, ist die Verwendung eines Schraubkabelverbinders.

Kappe und Endstück des Schraubkabelverbinders werden über die Enden der beiden zu verbindenden Leitungen oder Kabel gezogen. Dann werden die abisolierten Kupferadern im Verbindungsstück verbunden. Dabei ist darauf zu achten, dass jede Ader mit der entsprechenden Farbcodierung zusammengeführt wird. Flexible Adern sind in entsprechende Aderendhülsen zu führen und zu verquetschen. Dann werden die Schraubverbindungen auf die Enden des Kabels geschoben und festgezogen. Sie dienen dazu, die Verbindung wasserdicht zu isolieren und eine Zugentlastung herzustellen.

Eine Alternative ist, die Aderenden miteinander zu verquetschen. Vorab wird jedoch ein Schrumpfschlauch über das Kabel oder die Leitung gezogen. Dann werden die Adern in eine Steckhülse geschoben und mit einer Quetsch- oder Crimpzange festgedrückt. Dabei darf die Verbindung nicht unter mechanischem Zug stehen. Sind die Verbindungen fest, wird der Schrumpfschlauch über die offen liegende Verbindung gezogen. Mit einer Heißluftpistole wird der Schrumpfschlauch erhitzt, bis er sich zusammenzieht und mit den beiden Leitungen eine Einheit bildet und die Verbindung optimal isoliert. Die Steckverbindungen sind robust und halten auch größerer Zugbelastung stand. Für Leitungen gemäß VDE 0295 Klasse 2 sind Quetschverbindungen für NYM-Leitungen allerdings nicht zulässig.

Verbindung von Leitungen per Quetschverbindung
Verbindung von Leitungen per Quetschverbindung

Verbindungsmuffen

Verbindungsmuffen sind vorrangig für die Verbindung von Erdkabeln geschaffen worden. Der Verbinder sorgt dafür, dass die miteinander verbundenen Kabelenden vollständig isoliert sind. Die Verbindung erfolgt entweder durch eine Verschraubung der Aderenden oder sie werden mit einer Quetschverbindung verbunden. Rein mechanische Muffen isolieren die verbundenen Kabel durch ihr Gehäuse und gut abgedichtete Kabeleinführungen. An den Einführungen sitzen enge Dichtungstüllen, die sich zusätzlich mit Kabelbindern fixieren lassen.

Für Verbindung von Erdkabeln Verbindungsmuffen verwenden
Für Verbindung von Erdkabeln Verbindungsmuffen verwenden

So genannte Gelmuffen sind im Inneren mit einem Gel auf Silikon-Basis gefüllt. Das Gel dichtet und isoliert die Verbindungsstellen beim Schließen der Muffe sicher ab. Darüber hinaus gibt es Muffen, die nach der Verkabelung mit einem Gießharz ausfüllt werden. Dieses härtet nach kurzer Zeit aus und umgibt die Kabel dauerhaft. Diese Muffen schützen extrem gut.

Beschädigtes Elektrokabel © demarco, stock.adobe.com
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