Elektrische Schutzbereiche im Badezimmer

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Elektroinstallation in Nassräumen

Elektrische Leitungen müssen grundsätzlich in Installationszonen (DIN 18015) verlegt werden. Hintergrund: Die Hauselektrik befindet sich in der Regel unter Putz, ist daher nicht zu sehen. Die korrekte Lage der Elektroinstallation innerhalb der Installationszonen garantiert Sicherheit. Insbesondere beim Bohren in Wände oder Decken.

Elektriker im Badezimmer © RioPatuca Images, stock.adobe.com
Elektriker im Badezimmer © RioPatuca Images, stock.adobe.com
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Im Bad gelten nochmals besondere Vorschriften bei den Installationszonen. Bei fehlerhafter Installation können hier im schlimmsten Fall Menschen durch Stromschläge zu Schaden kommen. Dies liegt hauptsächlich am Umgang mit Wasser, der erhöhten Luftfeuchtigkeit und weil der Mensch im Bad oft barfuß läuft. Diese Faktoren bedingen, dass sich der Widerstand des menschlichen Körpers verringert und dadurch ein Stromfluss durch den Körper erleichtert wird. Was Lebensgefahr bedeutet!

Außerdem gibt es im Bad zahlreiche Rohre, Leitungen, Wasserbecken und Wasserhähne aus Metall, was ein zusätzliches Gefahrenpotenzial mit sich bringt, wenn elektrische Leitungen in der Nähe sind. Darum gibt es im Bad besondere Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen, die unbedingt zu beachten und einzuhalten sind. Diese Schutzmaßnahmen sind in der DIN VDE 0100 geregelt.

Bei Elektroinstallationen im Badezimmer gelten besondere Vorschriften
Bei Elektroinstallationen im Badezimmer gelten besondere Vorschriften

Unbedingt Schutzbereiche einhalten!

Das Bad ist in Schutzbereiche eingeteilt, die in der DIN VDE 0100-701 festgelegt sind. Und die sind unbedingt einzuhalten!

Bereich 0: Der unmittelbare Bereich der Badewanne und Dusche benötig die Schutzart IP67 („Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen“). Die Geräte müssen fest installiert sein. Außerdem müssen die Geräte vom Hersteller eine Zulassung („im inneren Wannenbereich einsetzbar“) haben. Die Elektroinstallation im Schutzbereich 0 darf mit einer Betriebsspannung von höchstens 12 Volt Wechselspannung oder 30 Volt Gleichspannung betrieben werden. Wichtig: Der speisende Transformator muss außerhalb der Schutzbereiche 0 und 1 liegen. 

Schutzbereich 1: Die Elektroinstallation, die auf Flächen bis zu einer Höhe von 2,25 Metern rund um die Dusch oder Badewanne anbringen, müssen die Schutzart IP65 aufweisen („Schutz gegen Strahlwasser“). Im Schutzbereich 1 dürfen außerdem nur Geräte und Leuchten mit einer Betriebsspannung von 25 Volt Wechselspannung oder 60 Volt Gleichspannung betrieben werden. Durchlauferhitzer, Whirlpool- und Abwasserpumpen sowie Abluftgeräte sind von dieser Begrenzung ausgenommen. Auch hier gilt: Die Stromquellen zur Versorgung der Geräte und Leuchten müssen sich außerhalb der Schutzbereiche 0 und 1 befinden. 

Schutzbereich 2: Geräte, die sich bis zu 60 Zentimeter um die Dusche und Badewanne und an der Wand bis zu einer Höhe von 2,25 Meterbefinden, benötigen die Schutzart IP44 („Schutz gegen Spritzwasser“). Ansonsten gelten für den Schutzbereich 2 die gleichen Anforderungen wie für den Schutzbereich 1. Im Schutzbereich 2 können zusätzlich eine Waschmaschine oder einen Wäschetrockner mit Spritzwasserschutz aufgestellt werden. 

Schutzbereich 3: Für alle andere Bereiche im Badezimmer, ausgenommen die Schutzbereiche 0 bis 2, werden keine bestimmte IP-Schutzart für die Elektroinstallation benötigt. 

Grundsätzlich ist hierbei zu beachten, dass dies die Mindestvorgaben der Norm für die IP-Schutzarten im Badzimmer sind. Selbstverständlich spricht nichts dagegen, wenn im kompletten Bad nur Geräte und Leuchten mit einer besonders hohen Schutzart wie IP67 verwendet werden. 

In den Schutzbereichen 0, 1 und 2 dürfen keine Schalter und Steckdosen installiert werden. Ausnahme sind Schalter, die in Leuchten integriert sind und auch die entsprechende Schutzart aufweisen. Generell sollten Leuchten, die im Schutzbereich zulässig sind (spritzwassergeschützte Badleuchten), unbedingt die spezifische Anforderung erfüllen. Dies ist in der Regel auf den Leuchten vermerkt.

Schutzbereiche im Badezimmer
Schutzbereiche im Badezimmer

Grafiken: Schutzbereiche im Badezimmer

Legende
ROT – Schutzbereich 0
ORANGE – Schutzbereich 1
GELB – Schutzbereich 2
GRÜN – Schutzbereich 3

Installationszonen und Schutzbereiche an Dusche und Waschbecken
Installationszonen und Schutzbereiche an Dusche und Waschbecken

Derzeit gibt es KEINE Norm für einen zusätzlichen Schutzbereich an einem Waschbecken/Waschtisch. Das bedeutet, es gibt keinen Bereich, in dem keine elektrischen Betriebsmittel errichtet werden dürfen. Es gelten jedoch die in der DIN 18015 festgelegten Installationszonen. Steckdosen für Geräte unterhalb des Waschbeckens 30 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante. Für Steckdosen neben dem Waschbecken 105 cm ab fertiger Fußbodenoberkante. Es ist jedoch ratsam, den Spritzwasserbereich des Waschbeckens bei der Steckdosenplanung zu berücksichtigen und die Steckdose nicht unmittelbar am Waschbecken zu installieren.

Installationszonen und Schutzbereiche an der Badewanne
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Fehlerstromschutzschalter ist Pflicht!

In Badezimmer oder auch in anderen feuchten Räumen ist ein Schutz vor indirektem Berühren (Fehlerschutz) vorgeschrieben. Dies wird mit einem Potenzialausgleich aller leitfähigen Teile, insbesondere Installationsrohre für Wasser und Heizung, die im Raum verlegt sind, erreicht.

FI Schutzschalter Elektriker © Marcus Hofmann, stock.adobe.com
FI Schutzschalter Elektriker © Marcus Hofmann, stock.adobe.com

Zum Schutz vor direktem Berühren muss im Badezimmer ein zusätzlicher Schutz durch eine FI-Schutzeinrichtung mit 30 mA (Milliampere) Auslösestrom installiert werden. Der FI-Schutzschalter oder Personenschutzschalter wird in der Regel in der Unterverteilung installiert.

FI Schutzschalter Elektriker © Marcus Hofmann, stock.adobe.com
FI-Schutzschalter nachrüsten

Nur ein Fehlerstromschutzschalter schützt Personen vor Stromschlägen Der Fehlerstrom Schutzschalter, kurz FI-Schutzschalter, sorgt dafür, wenn Personen in Berührung mit einer… weiterlesen

Die IP-Schutzarten

Die Bezeichnung der IP-Schutzarten erfolgt nach dem folgenden Schema: IPXXx

IP steht dabei für International Protection

1. Stelle (X) steht für Berührungs- oder Fremdkörperschutz

2. Stelle (X) steht für den Schutz gegen Wasser

3. Stelle (x) steht für ergänzende Buchstaben (Berührungsschutz, Prüfmethoden)

Die IP-Schutzarten in der Elektroinstallation
Die IP-Schutzarten in der Elektroinstallation

Ist eine der ersten beiden Stellen nicht von Bedeutung, so wird an dieser Stelle statt einer konkreten Zahl ein X angegeben, wie IPX4! Ergänzende Buchstaben müssen nicht angegeben werden.

Sicherheit geht vor: Wenn Sie sich bei Elektroarbeiten unsicher fühlen, beauftragen Sie lieber hier kostengünstig einen Elektriker-Fachbetrieb.

Kennziffern für den Berührungsschutz

1. KZ

Beschreibung

IP0X

Kein Schutz vor Fremdkörpern.
Kein Berührungsschutz

IP1X

Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern mit Ø > 50 mm.
Kein Schutz bei absichtlichem Zugang

IP2X

Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern mit Ø < 12 mm.
Finger fernhalten

IP3X

Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern mit Ø > 2,5 mm.
Werkzeuge und Drähte fernhalten

IP4X

Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern mit Ø > 1 mm.
Werkzeuge und Drähte fernhalten

IP5X

Schutz gegen Staubablagerungen im Inneren (staubgeschützt),
vollständiger Berührungsschutz

IP6X

Schutz gegen Eindringen von Staub (staubdicht),
vollständiger Berührungsschutz

Kennziffern für den Schutz gegen Wasser

2. KZ

Beschreibung

IPX0

Kein Schutz vor Wasser

IPX1

Schutz gegen senkrecht fallendes Wasser (Tropfwasser)

IPX2

Schutz gegen schräg fallendes Wasser (Tropfwasser),
15° gegenüber normaler Betriebslage

IPX3

Schutz gegen Sprühwasser, bis 60° gegenüber normaler Betriebslage

IPX4

Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen

IPX5

Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen

IPX6

Schutz gegen starken Wasserstrahl bzw. vorübergehende Überflutung

IPX7

Schutz gegen zeitweises Eintauchen in Wasser

IPX8

Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen (wasserdicht)

(IPX9 K)

Schutz gegen Eindringen von Wasser unter Druck (druckwasserdicht)

Achtung: Bis zum Schutzgrad IPX6 sind die darunterliegenden Schutzgrade eingeschlossen. Bei den höheren Schutzklassen (IP-Schutzart 7, 8 und 9K) gilt dies nicht automatisch. Falls der Einschluss einer niedrigeren Schutzart gefordert wird, ist dies durch eine Doppelbezeichnung angegeben, z.B. IPX6 / IPX8.

Sicherheit geht vor: Elektroarbeiten gehören in die Hände von Profis: Beauftragen Sie hier kostengünstig einen Elektriker-Fachbetrieb.

TIPP

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Ergänzende Buchstaben

Buchstabe

Bedeutung

A

Schutz gegen Zugang mit Handrücken (IP1X)

B

Schutz gegen Zugang mit Finger (IP2X)

C

Schutz gegen Zugang mit Werkzeug (IP3X)

D

Schutz gegen Zugang mit Draht (IP4X)

H

Hochspannungsgeräte

M

Schutz gegen Wasser, geprüft bei bewegten Teilen

S

Schutz gegen Wasser, geprüft bei stillstehenden, beweglichen Teilen

W

Schutz vor festgelegten Wetterbedingungen, mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen

Tipp: Lesen Sie auch unseren Artikel Elektroinstallation: Schutzarten und Schutzklassen

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Bei einer Badsanierung wird in der Regel das komplette Badezimmer entkernt und umgestaltet. Als Grundlage der Elektroplanung gilt ein möglichst… weiterlesen

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