Auf die richtige Verbindung kommt es an – Die wichtigsten Verbindungsklemmen
In der Elektroinstallation müssen ständig Leitungen und Kabel miteinander verbunden werden. Dazu werden in der Regel Verbindungsklemmen genutzt. Wesentliche Anforderung: Verbindungen zwischen Leitern sowie Anschlussstellen an Betriebsmitteln müssen eine dauerhafte Stromübertragung und mechanische Festigkeit aufweisen. Der Handel bietet eine Vielzahl von Klemmen. Doch nicht jede Verbindungsklemme ist für das individuelle Vorhaben geeignet. Bei der Auswahl der Verbindungsmittel sind Eigenschaften wie der Werkstoff des Leiters, die Anzahl und die Form der Drähte, deren Leitungsquerschnitt und die Anzahl der zu verbindenden Leiter zu beachten. Festgelegt in der Norm DIN VDE 0100-520:2013-06 „Errichten von Niederspannungsanlagen“ – Abschnitt 526 „Elektrische Verbindungen“.
Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation nur von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden darf, der gemäß Handwerksordnung (HwO) §1 Abs. 1 in die Handwerksrolle eingetragen ist und damit als Elektrofachfirma gilt. Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
In der DIN VDE ist klar definiert: Für das Verbinden von Leitern dürfen nur Klemmen verwendet werden, die den gültigen europäischen oder daraus abgeleiteten deutschen Produktnormen entsprechen. Für Verbindungsklemmen gilt die DIN EN 60998 (VDE 0613) und für Reihenklemmen die DIN EN 60947 (VDE 0611). Wer innerhalb der Elektroinstallation elektrische Verbindungen herstellt, muss im Ernstfall nachweisen, dass die von ihm eingesetzten Klemmen diese Normen erfüllen.
Leuchtenanschlussklemme (Lüsterklemme)
Der Name „Lüsterklemme“ ist an den Begriff „Lüster“ für Kronleuchter angelehnt. Sie wird hauptsächlich zum Verbinden zweier oder mehrerer mehrdrahtiger elektrischer Leitungen verwendet. Die Leuchtenanschlussklemme besteht aus Kunststoff, in den Metallhülsen mit Gewinde und Klemmschrauben eingelassen sind. Ein Riegel Leuchtenanschlussklemmen hat 12 Pole. Sie sind für verschiedene Leitungsquerschnitte erhältlich.
Zum Einsatz kommt die Leuchtenanschlussklemme, wie der Name schon sagt, beim Anschluss von Lampen, Leuchten und deren Fassungen. Die Leiter werden von zwei Seiten in die Hülsen gesteckt und mittels der Klemmschraube fest verbunden. Flexible Leitungen müssen beim Anschluss mit einer Leuchtenanschlussklemme mit Aderendhülsen versehen werden. Es ist immer darauf zu achten, dass kein abisolierter Leiter aus der Klemme herausragt. Zu fest angezogene Schraube können den Leiter beschädigen und so den Leiterquerschnitt nachhaltig verändern, während bei einer zu lockeren Schraubverbindung sehr hohe Übergangswiderstände entstehen, die zur Erwärmung der Klemme und im schlimmsten Fall sogar zum Brand führen können.
Gemäß VDE-Normen dürfen Leuchtenanschlussklemmen nicht zur Verbindung von Leitern in Verteilerdosen oder Stromverteilerkästen verwendet werden!
Keramikklemme (Porzellanklemme)
Bei einer Keramikklemme oder auch Porzellanklemme handelt es sich im Grunde um eine Leuchtenanschlussklemme, die jedoch statt in einer Kunststoffisolierung eine keramische Isolierung hat. Sie kommt dort zum Einsatz, wo höhere Betriebstemperaturen auftreten, wie etwa bei Halogenleuchtmitteln. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass auch die Aderisolierung für die höhere Temperatur ausgelegt sein muss. Oft finden sich bei Keramikklemmen Silikonschläuche, die zuvor über die Adern geführt werden müssen, weil diese entsprechend vor den höheren Temperaturen geschützt werden müssen.
Gemäß VDE-Normen dürfen Porzellanklemmen nicht zur Verbindung von Leitern in Verteilerdosen oder Stromverteilerkästen verwendet werden!
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Dosenklemme (Wago Klemme)
Dosenklemmen dienen der Verdrahtung von starren Leitern in Klemm- oder Verteilerdosen. Der Kunststoffisolierkörper hat mehrere Klemmen, mit deren Hilfe Leitungen verbunden werden. Die abisolierten Enden der Leiter werden bis zum Anschlag in die Klemme gesteckt. Feindrahtige Leiter dürfen hier grundsätzlich nicht verwendet werden! Dies gilt auch für feindrahtige Leiter mit aufgebrachter Aderendhülse. Dosenklemmen dürfen nicht in Stromverteilerkästen verwendet werden!
Je nach Dosenklemme können zwei bis acht Leiter miteinander verbunden werden. Der zulässige Leiterquerschnitt ist in der Regel von 0,5 bis 2,5 mm². Zur Spannungsprüfung verfügt die Dosenklemme eine Testöffnung. Zum Lösen der Leiter aus dieser Klemme muss eine kräftige Dreh- und Ziehbewegung ausgeführt werden. Dabei entstehenden Kerben im Leiter. Deshalb wird von einem häufigen lösen der Klemmverbindung abgeraten.
Bei beidseitig offenen Klemmen mit nur einer Schraubmöglichkeit handelt es sich nicht um VDE-gemäße Verbindungsklemmen. Sie dürfen in Klemm- oder Verteilerdosen nur als fester Klemmenblock verwendet werden.
Federkraftklemme (Wago Klemme)
Federkraftklemmen sind in der Elektroinstallation heute die gängigste Art, Leiter elektrisch zu verbinden. Häufig werden diese Klemmen auch als „Wago-Klemmen“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um den Firmennamen des Marktführers solcher Klemmen. Federkraftklemmen können in Klemm- und Verteilerdosen eingesetzt werden, lassen sich aber auch problemlos als Dosen- oder Leuchtenanschlussklemmen verwendet. Sie eignen sich sowohl für feste wie auch für feindrahtige Leiter. Federkraftklemmen können zwei bis fünf Leiter miteinander verbinden. Der maximale Leiterquerschnitt beträgt 6 mm². Der minimale Leiterquerschnitt hängt von der Leiterart ab. Bei festen Leitern beträgt er 0,2 mm², bei feindrahtigen Leitern 0,14 mm². Feindrahtige Leiter werden direkt, ohne Aderendhülse, in der Klemme gesteckt. Aderendhülsen mit Kunststoffkragen passen unter Umständen nicht in die Klemme.
Die Leiter werden rund 11 mm abisoliert, dann bis zum Anschlag in die Federkraftklemme gesteckt. Mit dem Hebel des Schließmechanismus werden durch Federkraft die Leiter fest verbunden. Das Lösen der Leiter erfolgt durch Öffnen des Schließmechanismus, wobei die Federkraftklemme unter leichtem Zug hin- und hergedreht, bis sich der Leiter sich löst. Die Klemmen haben zur Überprüfung der Spannung an der oberen Seite zur Steckrichtung eine Öffnung.
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Reihenklemmen
Reihenklemmen werden hauptsächlich in Elektroverteilungen eingesetzt. Da in den Verteilern Hutschienen eingesetzt werden, brauchen man die Reihenklemmen lediglich aufzurasten und ermöglichen so eine übersichtliche Reihbarkeit. In der Regel verfügt jede Klemme über zwei unabhängig voneinander wirkende Klemmstellen. Die Leitungen werden auf die Reihenklemmen aufgelegt.
Schutzleiter-Reihenklemmen und Neutralleiter-Reihenklemmen sind in Elektroverteilungen vorgeschrieben und werden in ihren Ausführungen als Schutzleiter- und Neutralleiter-Reihenklemmen ausgeführt. Sie müssen in jeweils gesonderten Tragschienen untergebracht werden. Bei anderwärtigen Leitern können auch andere Klemmvarianten eingesetzt werden. Die in Hauselektroinstallation übliche Variante, ist die Nutzung der auf den Hutschienen aufgerasteten Leitungsschutzschalter, um ankommende Leitungen und abgehende Leitungen zu verbinden und dabei einem entsprechenden Stromkreis zuzuordnen.
Leitungen und Kabel verbinden
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