Leuchten selbst anschließen
Vor Arbeiten an elektrischen Anlagen zeigen viele Hobby-Handwerker ungeheuren Respekt. Doch wer die Sicherheitsregeln einhält, braucht vor dem Anschließen einer Leuchte keine Angst zu haben.
ACHTUNG: Den entsprechenden Automaten (Sicherung) im Verteilerkasten ausschalten! Die Stromfreiheit der Leitung mit dem Duspol (Spannungsprüfer) überprüfen. Doch aufgepasst! Leuchten werden über einen Schalter ein- und ausgeschaltet. Also: Schalter betätigen und erneut prüfen. Ist in beiden Fällen keine Spannung gemessen worden, kann man an der Leitung arbeiten.
Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland.
Deshalb:
- Vor Arbeiten an Elektrogeräten erst den Netzstecker ziehen.
- Bei Installationsarbeiten immer erst den Strom abstellen. Die dem betreffenden Stromkreis zugehörige Sicherung ausschalten.
- Hinweisschild am Sicherungskasten anbringen, um zu verhindern, das die Sicherung aus Versehen wieder einschaltet wird.
- Überprüfen, ob die betreffende Anlage spannungsfrei ist.
- Hände weg von Hausanschluss sowie verplombten Zählern und Hauptsicherungen!
- Nur Elektroarbeiten ausführen für die Fachkenntnisse vorhanden sind!
- Schutzleiter nicht für andere Funktionen verwenden, abklemmen oder entfernen.
- Nach beendeter Arbeit Schutzleiterfunktion überprüfen
Hinweis: Bitte beachten Sie ebenfalls die Artikel „Elektroinstallation – Was darf man selbst machen?“ sowie „Elektroinstallation Sicherheitsregeln“.
Augen auf: Leuchte ist nicht gleich Leuchte!
Es gibt verschiedene Ausführungen von Lampen und Leuchten: Deckenleuchten, Wandleuchten, Außenleuchten, Badleuchten, Glasleuchten, Strahler, Einbauleuchten, Leuchtstofflampen, LED-Leuchten und noch viele mehr. Nur nicht verwirren lassen. In der Regel können fast alle Leuchten an den vorhandenen 220 Volt Wechselstrom angeschlossen werden.
Beim Kauf sollte man allerdings darauf achten, welcher Schutzart die Leuchte angehört. Die Schutzarten bestimmen, in welcher Umgebung die Leuchte überhaupt eingesetzt werden darf – wie beispielsweise in feuchten Räumen, wie Bad oder Dusche, oder im Außenbereich.
Anschlussleitung beachten
In der Regel steht einem für den Anschluss einer Leuchte eine dreiadrige Leitung zur Verfügung. Falls notwendig, die Leitung mit einem Kabelmesser rund fünf Zentimeter abisolieren. Bei Leuchtstofflampen die Länge von Einführung der Leitung bis zur Anschlussklemme nachmessen. Entsprechend ist die Leitung abzuisolieren. Aufpassen: die Isolierung der innenliegenden Adern nicht verletzen!
Dann die Adern in die Lampe führen. Die Leitung sollte mit der Einführungsöffnung an der Lampe abschließen. Dann die Lampe befestigen. Ist die Lampe fest, dann mit der Abisolierzange die Kabel rund drei Millimeter abisolieren.
Die Leitung führt normalerweise Kabel mit der Farbkennung Schwarz (oder Braun), Blau und Grün-Gelb. Die Anschlussklemme der Leuchte verfügt in der Regel über eine Buchstaben-Kennung. Der Anschluss erfolgt dann nach dem Muster:
- Klemme L: stromführender schwarzer (oder brauner) Draht
- Klemme N: Neutralleiter, blauer Draht
- Klemme PE: Schutzleiter, grüngelber Draht
Verfügt die anzuklemmende Leuchte keine Lüsterklemme, wie bei gebrauchten oder alten Lampen, sollte man nach der Regel: „Farbe zu Farbe“ vorgehen. Also schwarzer Draht zu schwarzem Draht, blauer Draht zu blauem Draht, grüngelber Draht zu grüngelbem Draht. Ist kein schwarzer, sondern nur ein brauner Draht vorhanden, wird der schwarze Draht zum braunen Draht geführt.
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Schutzleiter übrig? Keine Panik!
Leuchten, die schutzisoliert sind, also außen völlig aus Kunststoff bestehen, brauchen keinen Schutzleiter. Sie verfügen deshalb über keine Schutzleiterklemme. Hier wird der grüngelbe Draht mit in die Leuchte geführt und einfach beiseite gedrückt. Nicht abschneiden! Sollte die Leuchte einmal gewechselt werden, wird er vielleicht noch gebraucht! Sollte der grüngelbe Draht abisoliert worden sein, schneidet man das blanke Stück mit dem Seitenschneider ab.
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Ausnahmen
Sanierer treffen bei Altbauten oft auf eine alte Elektroinstallation mit Leitungen, die nur zwei Adern führen und über rote, graue oder schwarze Adern verfügen.
Hier gilt es, erst mit dem Spannungsprüfer zu testen, welcher Draht der stromführende ist und welcher der Neutralleiter. Aufpassen! Denn dabei arbeiten Sie unter Spannung! Haben Sie den stromführenden Draht identifiziert, gilt: Strom abschalten!
Dann den stromführenden Draht auf Klemme L klemmen. Den Neutralleiter auf Klemme N klemmen. Ohne Klemmenbezeichnung bedeutet dies: den stromführenden Draht auf den schwarzen oder braunen Draht führen, den Neutralleiter auf den blauen Draht.
Muss ein Schutzleiter an die Leuchte angeschlossen werden, ist es unter besonderen Umständen auch erlaubt, den Neutralleiter und Schutzleiter (PEN) zusammenzufassen. Dabei wird ein grüngelber oder blauer Draht mit dem Neutralleiter verbunden (zusammengeklemmt) und in die Klemme PE der Lampe geführt (Schutzmaßnahme Nullung).
WICHTIG: Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden muss und für Laien tabu ist! Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
Werkzeug und Materialien bereitlegen
Folgende Werkzeuge und Materialien braucht der Heimwerker, um eine Leuchte anzuklemmen:
- Duspol (Spanunngsprüfer)
- passenden Schraubendreher für Lüsterklemmen
- Abisoliermesser
- Seitenschneider
- Abisolierzange
- möglicherweise eine standfeste Leiter (Deckenleuchten)
Falls nicht bei der Lieferung der Leuchte mit im Paket enthalten:
- dreipolige Lüsterklemme
- Leuchtmittel für die Lampe
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