Überspannungsschutz: Eine lohnende Investition

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Überspannungsschutz: Empfindliche Geräte schützen

Viele haben es bestimmt schon einmal erlebt: Das Licht wird dunkler und dann wieder hell. Oder es geht kurz aus und dann wieder an. Dabei handelt es sich in der Regel um Schalthandlungen des zuständigen Elektroversorgungsunternehmen. Die Elektroversorgung in einem Haus oder einer Wohnung liefert normalerweise eine Spannung von 230 Volt – maximal 400 Volt für den Anschluss von leistungsstarken Verbrauchern. Doch durch Schalthandlungen des Stromversorgers können höhere Spannungen auftreten, die an empfindlichen elektrischen und elektronischen Geräten Schäden oder sogar die Zerstörungen hervorrufen.

Kaputte Tastatur © Olena, stock.adobe.com
Ohne Überspannungsschutz kann für Elektrogeräte lohnen © Olena, stock.adobe.com

Doch viel öfter treten Überspannungen bei Gewittern auf. Dabei muss noch nicht einmal der Blitz direkt ins Haus einschlagen. Es reicht auch, dass die elektrische Ladung eines Blitzes über eine Freileitung ins Haus geleitet wird. Oder wenn ein Blitz in ein Wohngebiet trifft, kommt es sehr oft auch im Umkreis zu Überspannungsschäden. Durch die enorm hohen Spannungs- und Stromstärken eines Blitzes entsteht zum einen ein kräftiger, elektromagnetischer Impuls, der Strom auch in isolierte Leitungen induziert. Zum anderen fließt dieser Strom über alle Leitungen in der Umgebung ab und sucht sich seine Wege auch über Wasser-, Strom- und Kommunikationsleitungen, wie etwa DSL, Kabel, Antennen und Telefon. Alleine in Deutschland kommen pro Jahr über 400.000 Blitzeinschläge und Störungen an Elektrogeräten vor. Da die Gewitterneigung durch den Klimawandel deutlich zunimmt, ist ein Überspannungsschutz durchaus eine sinnvolle Investition in die Zukunft.

Blitzeinschlag © Bruno, stock.adobe.com
Blitzeinschlag © Bruno, stock.adobe.com

Seltener entstehen Überspannungen durch defekte Geräte oder einen Kurzschluss, da in der Regel Fehlerstromschutzschalter (FI) oder Leitungsschutzschalter (Automat) auslösen. Doch ganz ausgeschlossen ist eine Überspannung nicht.

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Geräteschutz

Geräte, die prinzipiell besonders gefährdet sind oder die besonders teuer in der Anschaffung waren, sollten gut gegen Überspannung gesichert werden. Das können Computer, Fernseher, Musikanlagen oder auch Hochleistungsnetzwerkrouter sein. Die einfachste Methode, ist die Netzzuleitung durch einen vorgeschalteten Überspannungsschutzadapter abzusichern. Er schützt elektrische Geräte vor Überspannungen mit einem Ableitstrom bis zu 13.500 Ampere und schützt Phase, Neutral- und Schutzleiter. Die Adapter kosten je nach Ausführung zwischen sechs und 39 Euro. Es gibt Überspannungsschutzadapter auch als Steckdosenleiste mit bis zu acht Steckbuchsen oder als Kombination von Steckdosenleiste mit USB-Buchsen.

Überspannungsadapter für Steckdosen
Überspannungsadapter für Steckdosen

Es muss allerdings erwähnt werden, dass Überspannungsadapter einen sehr begrenzten Schutz bieten. Es handelt sich um einen Überspannungsschutz vom Typ 3 – um einen sogenannten Feinschutz. Der hat mit der laut DIN 18015-1 von Mai 2020, die den Blitz- und Überspannungsschutz für Einfamilienhäuser festlegt und regelt, nichts zu tun.

Feinschutz empfindlicher Geräte vor Überspannung
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Überspannungsschutz gemäß DIN VDE 0100-443

Überspannungs-Schutzgeräte Typ 2 – für einen sogenannten Mittelschutz – sind Überspannungs-Ableiter zur Begrenzung von Blitzüberspannungen aus Ferneinschlägen oder von Schaltüberspannungen. Diese Überspannungs-Schutzgeräte werden üblicherweise mit Varistoren ausgeführt, ein elektronisches Bauteil, das keinen Netzfolgestrom zulässt. Da diese Schutzgeräte auf thermische Überlastung überwacht werden müssen, sind sie mit einer Einrichtung versehen, die im Falle einer Überlastung das Überspannungs-Schutzgerät vom Netz trennt und diesen Zustand optisch signalisiert. Sie werden in einer festen Installation in der Regel in der Unterverteilung eingesetzt. Die Notwendigkeit und Installation der Überspannungs-Schutzeinrichtung ist in der DIN VDE 0100-443, der DIN VDE 0100-534 sowie DIN EN 62305-4 geregelt.

Typ 2 Überspannungsableiter schützt das Leitungsnetz
Typ 2 Überspannungsableiter schützt das Leitungsnetz

Zur Vollständigkeit sei erwähnt, dass der Überspannungsschutz Typ 1, sogenannte Blitzstrom-Ableiter sind. Sie sind erforderlich, weil hohe Blitzströme über die Erde oder die Ableitungseinrichtungen des äußeren Blitzschutzsystems in den Potentialausgleich des Hauses in die Elektroinstallation gelangen können. Durch die Blitzstrom-Ableiter wird im Moment des Blitzeinschlages der Potentialausgleich zwischen dem Schutzleiter (PE) und den Außenleitern sowie dem Neutralleiter hergestellt. Blitzstrom-Ableiter werden vor dem Zähler eingesetzt. Dadurch wird sichergestellt, dass der Blitzstrom nicht in die Gebäudeinstallation fließen kann. Für Neubauten ist ein Blitz- und Überspannungsschutz der Typen 1 und 2 vorgeschrieben.

Potentialausgleich Darstellung, Grafik: Heinz Kerp
Schutzerdung Elektroninstallation

Die Grundsicherung der Elektroinstallation Die Schutzerdung oder auch Potentialausgleich ist die Grundsicherung der Elektroinstallation. Sie dient dazu, das Gebäude bei… weiterlesen

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