Die richtige Planung der Elektroinstallation im Garten
Garten und Terrasse gehören heute zu den bevorzugten Aufenthaltsorten. Deshalb werden Elektroanschlüsse im Außenbereich des Eigenheims immer wichtiger. Eine Stromversorgung im Garten bedeutet Licht, Komfort und auch ein Stück Arbeitserleichterung. Schon bei der Planung sollte deshalb an die Beleuchtung von Graten, Terrasse, Wegen oder eine Teichpumpe sowie die vielen Helfer bei der Gartenarbeit, wie elektrischer Rasenmäher, Vertikutierer oder elektrische Heckenschere gedacht werden.
Wie bei allen Planungen empfiehlt es sich, auch einen Plan zu machen. Zur optimalen Planung dient am besten eine Skizze des Grundrisses vom Garten. Bevor man sich auf die Anzahl der Stromanschlüsse im Garten festlegt, sollte man ruhig durch den Garten wandern und sich auf dem Grundriss markieren, wo man eine Steckdose, eine Leuchte oder einen anderen Stromanschluss benötigt. Dabei gilt die Faustregel der Elektroinstallation: „Lieber zu viel, als zu wenig!“ Abschließend empfiehlt es sich auch, im Plan einzuzeichnen, wo die Erdkabel verlaufen sollen.
Bei der Planung der Gartenbeleuchtung sollte man direkt mitüberlegen, ob man Wege zum und vom Haus oder zur Garage oder Carport nicht mit Bewegungsmelder ausstattet. Erstens zur Wegbeleuchtung für Bewohner und Gäste und zweitens auch zur Abschreckung von ungebetenen Personen die sich Ihrem Haus nähern. Für eine Terrassenbeleuchtung empfiehlt sich ein Schalter an der Terrassentür.
Ganz komfortabel wird es, wenn man den Gartenbereich in ein vorhandenes Smart-Home-System mit einbezieht. Auf diese Weise lässt sich etwa die Außenbeleuchtung oder Teichpumpe bequem per App regeln. Die Gartenbewässerung in Kombination mit Dämmerungssensoren erst nach Einbruch der Dunkelheit anschalten und per Zeitsteuerung wieder ausschalten. Bewegungsmelder dafür sorgen, dass der Rasensprenger automatisch Pause macht, wenn man den Garten durchquert.
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Empfehlung: Leerrohr verwenden
Die Verlegung von Leerrohren im Garten ist durchaus sinnvoll. Insbesondere dann, wenn man seine Elektroinstallation im Freien im Laufe der Zeit erweitern möchten. Egal was man später im Garten aufstellen oder installieren möchte, alles ist problemlos realisierbar, wenn man die Voraussetzungen dafür geschaffen hat. Die Stromversorgung für eine Außensauna, ein neues Gartenhaus oder einer Ladesäule für E-Fahrzeuge ist so leicht nachträglich zu installieren.
Leerrohre verhindern nämlich, dass bei der Erweiterung der Elektroinstallation oder bei Problemen nicht gleich der ganze Garten wieder aufgegraben werden muss. Neue Kabel lassen sich nämlich in Leerrohr problemlos auch noch nachträglich einziehen. Mit Leerrohr bleibt man flexibel.
Bei der Elektroinstallation im Garten ist man auf der sicheren Seite, wenn ausschließlich die für elektrische Anlagen geeigneten und zugelassenen Leerrohre verwendet werden. Die Anforderungen an Elektroinstallationsrohre sind in der Normreihe DIN EN 61386 (VDE 0605) festgelegt. Für Leerrohre im Freien lautet die Kennzeichnung DIN EN FPKu-ES-F-UV 61386-21. Sie unterscheiden sich in erster Linie durch zwei Merkmale: erstens durch den Durchmesser und der Länge. Gängige Außendurchmesser sind 16, 20, 25 und 32 mm. Gängige Längen sind Ringe mit 25 oder 50 Meter Rohrware.
Die Elektroinstallation gehört zu den sogenannten „gefahrengeneigten Handwerken“ die laut Handwerksordnung (HwO) nur von Unternehmen ausgeübt werden dürfen, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind, also Elektrofachfirmen. Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
Anschluss per Erdkabel
Der Anschluss der Elektroinstallation im Außenbereich erfolgt mit einem Erdkabel. Die Typenbezeichnung für solche Kabel lautet NYY. Bei einer üblichen Installation muss jede Ader einen Querschnitt von mindestens 1,5 mm² aufweisen. Derartige Leitungen werden dann mit einem LS-Automaten von 16 Ampere (A) abgesichert. Stärkere Belastungen, etwa durch einen Holzspalter, einer Kettensäge oder anderen Werkzeugen, müssen mit stärkeren Kabelquerschnitten angeschlossen werden. Hier sind wenigstens 2,5 mm² vorgeschrieben.
Die Erdkabel werden in der Elektroverteilung des Hauses mit eigenen Leitungsschutzschaltern und einem separaten FI-Schutzschalter angeschlossen. Für den Anschluss gelten auch hier grundsätzlich wieder sämtliche Schutzmaßnahmen eines Elektroanschlusses!
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Mindestens Schutzklasse IP44 beachten
Die Elektroinstallation im Außenbereich ist Witterungseinflüssen und stärkeren Belastungen ausgesetzt, als in Haus oder Wohnung. Deshalb gelten bei der Installation von Leuchten und Steckdosen im Außenbereich sowie bei deren Absicherung spezielle Vorschriften.
Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden darf. Wer als geübter Heimwerker dennoch einige der Arbeiten aus dem Elektriker-Handwerk durchführen möchte, sollte dies unbedingt im Vorfeld mit einem Fachbetrieb abstimmen.
Leuchten am Haus und im Garten stehen mitunter wortwörtlich im Regen, folglich müssen sie wasser- und schmutzdicht sein. Es ist beim Kauf also unbedingt darauf zu achten, dass es sich um spritzwassergeschützte Leuchten handelt. Das Gleiche gilt für Außensteckdosen. Aus diesem Grund dürfen nur geeignete Leuchten und Steckdosen der Schutzklasse IP44 und höher verwendet werden.
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