Elektroinstallation in der Küche: Anschlüsse und Steckdosen vorausschauend planen
Gerade in der Küche ist der Bedarf an elektrischen Geräten groß. Hier ist eine vorausschauende Planung besonders wichtig. Wer den Plan einer neuen Küche vorliegen hat, kann gezielt ausmessen, wo und wie viele Anschlüsse installiert werden müssen. Doch aufgepasst: in der Küche gelten, wie bei der Elektroinstallation im Bad, spezielle Installationszonen, die eingehalten werden müssen. Sie sind in der DIN 18015 festgelegt.
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Nicht ohne Grund, zählt die Installation von elektrischen Anlagen, zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden muss. Wer als geübter Heimwerker dennoch einige der Arbeiten aus dem Elektriker-Handwerk durchführen möchte, sollte dies unbedingt im Vorfeld mit einem Fachbetrieb abstimmen.
Um eine passende Elektroinstallation ohne genaue Kenntnis der einzelnen Komponenten und deren Anordnung der neuen Küche, sollte man sich unbedingt Gedanken über die Anzahl der vorhandenen Elektrokleingeräte wie Kaffeemaschine, Wasserkocher, Mixer, Toaster und vieles mehr angeschlossen werden. Man sollte bei der Planung unbedingt daran denken, an den Türen Steckdosen für den Staubsauger vorzusehen. Bei Wohnküchen sind weitere Steckdosen einplanen. Wichtig: separate Anschlüsse für Elektroherd, Geschirrspüler, Mikrowelle und Kühlschrank vorsehen. Hier handelt es sich um Elektrogroßgeräte, die eigene Stromkreise benötigen.
Wer bei der Planung unsicher ist, kann sich an den Empfehlungen „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“ der Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung HEA und der RAL-RG 678 orientieren. Während die DIN 18015 Teil 2 und Teil 4 die Mindestausstattung beschreiben, enthält RAL-RG 678 darüber hinausgehende Festlegungen für die Standard- und Komfortausstattung.
Ausstattung einer Küche
Gemäß der RAL-RG 678 Ausstattung sollten sich folgende Anschlüsse in einer Standard-Küche befinden:
- 10 Steckdosen
- 3 Beleuchtungsanschlüsse
- 1 Telefon-/Datenanschluss
- 1 Radio-/TV-/Datenanschluss
- 2 Anschlüsse für Kühlgeräte (Kühlschrank und Eisschrank)
- 1 Dunstabzug
- 5 Steckdosen für Radio-/TV-/Datenanschluss
- 4 Steckdosen für Herd/Geschirrspüler/Mikrowelle/Backofen
Wird die Elektroinstallation nach den HEA-Ausstattungswerten realisiert, entfallen in der Regel teure Um- und Nachinstallationen bei einer Erweiterung der Geräteausstattung.
Die Installationszonen
Die Elektroinstallation der Küche sollte genau vorgenommen werden. Was während der Planung und Installation missglückt, muss später mit hohem Arbeitsaufwand und hohen Folgekosten korrigiert werden. Wer bereits weiß, wie seine Küche einmal aussehen wird, hat den Vorteil, seine Elektroinstallation relativ genau planen zu können. Anhand der vom Küchenplaner erstellten Skizzen, kann man Anschlüsse und Steckdosen in einen Elektroinstallationsplan übertragen.
Neben dem Komfort muss bei der Installation elektrischer Leitungen und Anschlüsse vor allen Dingen die Sicherheit im Mittelpunkt stehen. Deshalb ist außer einer sorgfältigen und vorausschauenden Planung auch deren qualifizierte Umsetzung in der Küche wichtig.
Arbeiten an der Elektroinstallation ist für Laien eigentlich tabu! Das sagt Paragraf 13 der „Niederspannungsanschlussverordnung“. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik. Selbst Steckdosen oder Lichtschalter dürfen eigentlich nicht ausgetauscht werden, obwohl die Ersatzteile dafür frei im Handel erhältlich sind. Die Händler sichern sich durch entsprechende Warnhinweise ab.
Die Elektroinstallation in einer Küche erfolgt dabei nach der Maßgabe der geltenden VDE-Vorschriften, die ein Minimum an Sicherheit garantiert, die eine Gefährdung von Personen und Sachgegenständen verhindert. Mit der DIN 18015 Teil 3 existiert darüber hinaus auch eine allgemein anerkannte Richtlinie, die die Lage von Elektroleitungen in der Wand bestimmt und so das ungefährdete Bohren von Löchern ermöglichen soll. Da in der Küche zahlreiche Einbaugeräte verwendet und Steckdosen installiert werden, sind hier besondere Installationszonen festgelegt worden, die unter anderem die Höhe von Elektroanschlüssen genau definieren. So legt die DIN 18015 Teil 3 fest:
Die untere Installationszone
Die untere Installationszone reicht von 15 bis 45 cm ab Oberkante fertiger Fußboden (OKF). Das Vorzugsmaß ist 30 cm ab OKF. Bei Geräten, wie beispielsweise dem Geschirrspüler, sind die Anschlüsse in unmittelbarer Nähe rechts oder links des Gerätes anzuordnen. Nicht dahinter! Das behindert einerseits ein wandbündiges Aufstellen der Elektrogeräte, andererseits ist bei einem Defekt der Anschluss erst nach Ausbau der Maschine zugänglich.
Die mittlere Installationszone
Die mittlere Installationszone reicht von 100 bis 130 cm OKF. Die Vorzugshöhe beträgt hier 115 cm OKF. Sie dient für Elektrogeräte, wie beispielsweise Kühlschränken oder Einbaumikrowellen, sowie für die Steckdosen über der Arbeitsfläche.
Die obere Installationszone
Die obere Installationszone reicht von 15 bis 45 cm unter der fertigen Deckenfläche, wobei die Vorzugshöhe 30 cm unter der fertigen Deckenfläche beträgt. Dies bedeutet eine Vorzugshöhe von etwa 215 cm ab OKF. Diese Vorzugshöhe dient hoch eingebauten Geräten, wie beispielsweise eine Dunstabzugshaube, aber auch der Arbeitsplatzbeleuchtung. Das hat den Vorteil, dass die Geräte in schon eingebautem Zustand angeschlossen und auch wieder vom Netz getrennt werden können.
Die Norm-Maße müssen je nach Sockelhöhe und Höhe des Küchenmöbelprogramms angepasst werden. Wenn ein Fliesenspiegel erstellt wird, ist eine besondere Genauigkeit der Installation erforderlich. Sind Steckdosen oder Beleuchtungsanschlüsse in Möbelteilen geplant, ist dies bei der Elektroinstallation entsprechend zu berücksichtigen.
Die Anschlüsse
Für die Elektroinstallation, den Anschluss elektrischer Geräte und die Beleuchtung in der Küche gelten die gleichen Anschlussbedingungen, wie in anderen Räumen auch – abgesehen vom Bad mit deutlich höheren Anforderungen an die Sicherheit. Zur Grundsicherheit gegen einen direkten elektrischen Schlag gehört die Verwendung von isoliertem Leitungsmaterial nach den geltenden DIN VDE-Vorschriften, wie auch der Anschluss des Schutzleiters an Geräten und Steckdosen.
Für die Absicherung der Elektroleitungen sowie die Auslegung deren Aderquerschnitt, ist es notwendig die Kennwerte der Geräte zu kennen. Die Leitungsquerschnitte in der Elektroinstallation bemessen sich nach der Belastung, der die Leitung ausgesetzt ist und danach, wie und wo die Leitung verlegt wird. Geregelt wird der Leitungsquerschnitt in der DIN VDE 0298. Außerdem ist der in DIN VDE 0100-520 in Abschnitt 524, Tabelle 52 J, festgelegt, welcher Mindestquerschnitt einzuhalten ist.
In der Regel werden in der Küche folgende Leitungsquerschnitte verwendet:
- für Beleuchtung und wenig belastete Steckdosen 1,5 mm²
- für größere Verbraucher und schwer belastete Steckdosen 2,5 mm²
Bei der Elektroinstallation ist darauf zu achten, dass für die feste Verlegung in der Küche Elektroleitungen mit starren Leitern verwendet werden. Feste Verlegung bedeutet, dass die Leitungen zu Schaltern, Steckdosen oder fest installierten Verbrauchern führen. Bewegliche Verbraucher, wie beispielsweise ein Herd oder ein Backofen, müssen an Herdanschlussdosen mit flexiblen Leitern angeschlossen werden.
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Durchschnittliche Anschlussleistung von Großgeräten in der Küche
Je höher die Anschlussleistung eines elektrischen Gerätes ist, desto mehr Energie wird bei seinem Betrieb verbraucht. Danach richten sich Leitungsquerschnitt und die Absicherung. Zu den Großgeräten gehören:
- Elektroherd 14,5 kW
- Einbaukochmulde/-feld 10,0 kW
- Einbaubackofen 6,6 kW
- Einbau-Modul Induktionskochstelle 3,7 kW
- Einbau-Modul Grillplatte 7,2 kW
- Einbau-Dampfgarer 5,2 kW
Einen Festanschluss in der Küche benötigen nur der Elektroherd, der Dampfgarer sowie die Einbaukochmulde bei vom Backofen getrennter Ausführung mit eigenem Anschluss. Alle anderen Haushaltsgeräte werden in der Regel an Steckdosen angeschlossen, deren Leitungen mit 16 Ampere abgesichert werden. Für den Anschluss dieser Großgeräte sollte in der Regel eine Herdanschlussdose vorhanden sein. Sie beinhaltet in der Regel eine fünfadrige Leitung mit der Farbcodierungen Grün-Gelb = PE (Schutzleiter), Blau = N (Neutralleiter), Braun = L1 (Phase 1), Schwarz = L2 (Phase 2), Grau = L3 (Phase 3). Elektrogroßgeräte mit einem Anschluss an eine fünfadrige Leitung, werden in der Regel pro Phase mit einem eigenen Automaten im Sicherungskasten abgesichert.
Farben von Kabeln und Leitungen
Die Farbkennzeichnung von Kabeln und Leitungen Im Januar 2003 wurde die Aderfarbe „grau“ eingeführt und ist seit 2006 laut DIN… weiterlesen
Durchschnittliche Anschlussleistung von Kleingeräten in der Küche
- Einbau-Modul Grill 3,4 kW
- Einbau-Modul Fritteuse 2,7 kW
- Mikrowellengerät 1,9 kW
- Mikrowellengerät mit Grill 3,4 kW
- Mikrowellen-Kombinationsgerät 3,5 kW
- Einbau-Geschirrwärmer 1,1 kW
- Geschirrspüler 3,4 kW
- Kühlschrank 0,2 kW
- Gefriergerät 0,2 kW
- Kühl-Gefrierkombination 0,2 kW
- Dunstabzugshaube 0,5 kW
- Fritteuse 2,7 kW
- Toaster 0,9 kW
- Warmhalteplatte 0,9 kW
- Kaffee-, Tee-, Espressomaschine 2,3 kW
- Wasserkocher 3,0 kW
- Waffeleisen 1,4 kW
- Brotbackautomat 0,8 kW
- Raclette, Wok, Barbecue, Fondue 2,3 kW
- Dampfgarer oder Reiskocher 0,9 kW
Um bei Kleingeräten einer Leitungsüberlastung vorzubeugen, sind für Geräte mit einer Anschlussleistung ab 2,0 kW ein eigener Stromkreis vorzusehen. Auch wenn die Geräte über Steckdosen angeschlossen werden! Für Gefriergeräte ist stets ein eigener Stromkreis empfehlenswert.
Die Küchenbeleuchtung
Die Küche sollte zu den am besten ausgeleuchteten Räumen gehören. Neben einer guten Allgemeinbeleuchtung sind gut ausgeleuchtete Arbeitsflächen wichtig. Bei der Planung ist eine Schattenbildung zu vermeiden. Vorteilhaft sind daher Leuchten unter den Oberschränken und in der Dunstabzugshaube. Die Leuchten für die Allgemein- und Arbeitszonen sollen getrennt schaltbar sein.
Herd anschließen
Herd und Kochfeld richtig anschließen: Der Herdanschluss ist keine Hexerei! Wer sich einen neuen Herd, einen neuen Backofen oder ein… weiterlesen