Elektroinstallation im Gartenhaus

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Eine Elektroinstallation im Gartenhaus gehört heute für viele Haus- und Gartenbesitzer zu einer normalen Ausstattung. Eine Stromversorgung bedeutet Licht, Komfort und auch ein Stück Arbeitserleichterung. Schon bei der Planung sollte deshalb überlegt werden, was neben der Beleuchtung im Gartenhaus an Verbrauchern zu erwarten ist. Wie eine Kaffeemaschine, ein Elektrogrill, ein Kühlschrank oder sogar Herdplatten.

Vielleicht werden auch Gartenhelfer im Gartenhaus deponiert und angeschlossen. Wie ein elektrischer Rasenmäher, Vertikutierer oder elektrische Heckenschere. All dies muss vorab genau überlegt werden, denn darauf baut die Auslegung der Elektroinstallation auf.

Der Anschluss vom privaten Hausanschluss ist der einfachste Weg, um das Gartenhaus mit Strom zu versorgen © Marianna, stock.adobe.com
Der Anschluss vom privaten Hausanschluss ist der einfachste Weg, um das Gartenhaus mit Strom zu versorgen © Marianna, stock.adobe.com

Für die Stromversorgung des Gartenhauses bieten sich direkt mehrere Möglichkeiten an:

Erdkabel vom privaten Hausanschluss: Der einfachste Weg, sein Gartenhaus mit Strom zu versorgen. Hierbei wird ein Erdkabel von der Hausinstallation in das Gartenhaus gelegt. Vorteil: ein zusätzlicher Stromzähler oder Sicherungskasten ist nicht erforderlich. In der Folge werden wir auf diese Form der Elektrifizierung eines Gartenhauses noch näher eingehen. Die anderen Möglichkeiten dienen der zusätzlichen Information.

Separater Stromanschluss: Steht das Gartenhaus nicht auf dem eigenen Grundstück, musst ein neuer Stromanschluss für das Gartenhaus beantragt werden. Dann wird ein Erdkabel vom öffentlichen Netz zum Gartenhaus gelegt. Nachteil: Man muss einen Antrag beim Netzbetreiber stellen, Anschlussgebühren zahlen, einen Hausanschlusskasten installieren.

Eine gute Elektroplanung für den Garten berücksichtigt viele Nutzungsmöglichkeiten
Eine gute Elektroplanung für den Garten berücksichtigt viele Nutzungsmöglichkeiten

Generator: Ist kein Stromanschluss realisierbar, kann ein Generator helfen. Die Dauerleistung des Generators sollte etwa 3,5 kW betragen. Der Generator sollte mit mehreren Steckdosen ausgestattet sein. Nachteil: Generatoren sind laut und produzieren Abgase.

Solar-Strom: Solarstrom ist eine umweltverträgliche Alternative zur Stromerzeugung. Solarzellen   können zwar keinen vollwertigen Stromanschluss ersetzen, aber kleine Geräte kann man damit problemlos versorgen, wie Radio, Kühlboxen und entsprechende Lampen. Das sollte bei der Ausstattung des Gartenhauses berücksichtigt werden.

Kleinwindkraftanlage: In windreichen Lagen und fernab vom öffentlichen Stromnetz kann der Bau einer Kleinwindkraftanlage lohnenswert sein. Sie leisten 0,05 bis 2 kW und sind für die Eigenmontage geeignet. Die Kosten liegen bei etwa 1.500 Euro. Nachteil: die Masthöhe beträgt mindestens 7 Meter und kann Nachbarn optisch stören, was dann automatisch zu Problemen führt. Zudem gibt es störende Geräuschemissionen. Um die erzeugte Energie zu speichern, benötigt man einen Akku. Es sollte bei der Kommune vorab unbedingt eine vereinfachte Bauanfrage gestellt werden. Denn jede Kommune hat ihre eigenen Regelungen.

Vorteile und Nachteile diverser Stromversorgungen für ein Gartenhaus
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Stromversorgung per Hausanschluss

Der Anschluss der Elektroinstallation im Gartenhaus erfolgt mit einem Erdkabel. Die Typenbezeichnung für solche Kabel lautet NYY. Noch vor der eigentlichen Elektroinstallation ist es deshalb wichtig zu wissen, welcher Belastung das Kabel während des Betriebs ausgesetzt ist. So muss im Vorfeld der Installation der maximale Spannungsfall berücksichtigt werden, um so den benötigten Leitungsquerschnitt berechnen zu können.

Leitungsquerschnitte von Elektroleitungen
Leitungsquerschnitte von Elektroleitungen

Bei einer üblichen Installation mit Licht und Steckdosen muss jede Ader einen Querschnitt von mindestens 1,5 mm² aufweisen. Derartige Leitungen werden dann mit einem LS-Automaten von 16 Ampere (A) abgesichert. Stärkere Belastungen, etwa durch einen Kühlschrank oder Kochplatten, oder Gartengeräte wie einer Kettensäge, müssen mit stärkeren Kabelquerschnitten angeschlossen werden. Hier sind wenigstens 2,5 mm² vorgeschrieben.

Es empfiehlt sich, einen Plan zu machen, wo das Erdkabel verlaufen soll. Vorausschauend empfiehlt es sich auch, Leerrohre zu verlegen, in die später bei Bedarf weitere Kabel eingezogen werden können.

Das Erdkabel wird in der Elektroverteilung des Hauses mit eigenen LS-Automaten und einem separaten FI angeschlossen. Für den Anschluss gelten auch hier grundsätzlich wieder sämtliche Schutzmaßnahmen eines Elektroanschlusses!

Bei der Verlegung des Erdkabels ist darauf zu achten, dass es so tief eingegraben sein, dass es frostsicher verlegt ist. Dies ist ab einer Verlegungstiefe von 60 Zentimetern der Fall. In dieser Tiefe tritt kein Bodenfrost mehr auf und auch ein unbedachter Spatenstich kann das Kabel nicht direkt erreichen.

Erdkabel sicher und frostfrei verlegen
Erdkabel sicher und frostfrei verlegen

Für das Erdkabel wird ein 70 Zentimeter tiefer Graben ausgehoben, da das Erdkabel auf ein zehn Zentimeter tiefes Sandbett gelegt wird. Beim Verlegen wird das Kabel ohne Zugbelastung locker auf der Sandschicht abgerollt. Ist das Kabel verlegt, wird es mit einer zweiten, zehn Zentimeter dicken Sandschicht bedeckt. Die obere Sandschicht wird mit speziellen Kabelhauben abgedeckt, die im Baumarkt oder im gut sortierten Elektrikerfachhandel erhältlich sind. Als letztes wird über die Kabelhauben ein Warnband gelegt. Das hat die Funktion bei Erdarbeiten anzuzeigen, dass an dieser Stelle eine elektrische Leitung verläuft und äußerste Vorsicht geboten ist. Abschließend wird die Erde wieder aufgefüllt.

Beleuchtung im Garten © Grigory Bruev, stock.adobe.com
Erdkabel verlegen

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Gartenhaus-Installation

Der Erdkabel sollte in einen Verteiler geführt werden, der auch später noch gut zugänglich sein sollte. Bei der Verwendung von größeren Verbrauchern und Gartengeräten wird empfohlen, einen kleinen Sicherungskasten zu installieren. Sollte beispielsweise einmal beim Rasenmähen oder Hecke schneiden ein Kabel durchgeschnitten werden, löst der Leitungsschutzschalter im Gartenhaus aus und macht nach der Reparatur den Gang zum Haus überflüssig.

Die sichere Gartenhausinstallation
Die sichere Gartenhausinstallation

Alle Elektroleitungen sollten im Sicherungskasten oder einer Verteilerdose angeschlossen werden. Auf Kabelverbindungen innerhalb des Gartenhauses, insbesondere an verbauten oder schwer zugänglichen Stellen, wie im Fußboden oder in einer abgehangenen oder verkleideten Decke, sollte verzichtet werden.

Wegen der naturgegebenen Feuchtigkeit oder gar Nässe in Garten und Gartenhaus sind dort Mantelleitungen (NYM oder NYY) zu verwenden. Im Innenraum sind handelsübliche Steckdosen und Schalter ausreichend, im Außenbereich sollte man Außensteckdosen und Schalter der Schutzklasse IP55 verwenden.

Die Leitungen im Gartenhaus können einfach mit Kabelklemmen an der Wand und im Fußboden oder an Deckenbalken befestigt werden © coralimages, stock.adobe.com
Die Leitungen im Gartenhaus können einfach mit Kabelklemmen an der Wand und im Fußboden oder an Deckenbalken befestigt werden © coralimages, stock.adobe.com

Die Leitungen im Gartenhaus können einfach mit Kabelklemmen an der Wand und im Fußboden oder an Deckenbalken befestigt werden. Soll mit der Elektroinstallation durch Balken hindurch gegangen werden, statt um die Balken herum, kann in diesen mit einem 14 mm Holzspiralbohrer ein entsprechendes Loch gebohrt werden, durch die die Leitung gezogen wird.

Elektroinstallation ist für Laien tabu!
Die Elektroinstallation gehört zu den sogenannten „gefahrengeneigten Handwerken“ die laut Handwerksordnung (HwO) nur von Unternehmen ausgeübt werden dürfen, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind, also Elektrofachfirmen. Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.

An dieser Stelle wird noch einmal darauf hingewiesen, dass auch die Elektroinstallation in einem Gartenhaus durch einen Elektrofachbetrieb erfolgen muss. Wird durch falsche Installation ein Schaden verursacht, kommt es beispielsweise durch Überlastung zu einem Kabelbrand, ist ein Gartenhaus aus Holz in der Regel nicht zu retten. Wird nachgewiesen, dass der Schaden durch Ihre Elektroinstallation entstanden ist, müssen Sie damit rechnen, dass die Versicherung nicht zahlt. Kommt dabei sogar ein Mensch zu Schaden oder zu Tode, kann dies fatale Konsequenzen haben!

Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu
Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu
Elektroinstallation im Garten © Nattapol_Sritongcom, stock.adobe.com
Elektroanschlüsse für Grundstück, Terrasse und Garten

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