Alles über Steckdosen und Stecker – Ein Überblick der Ausführungen und Funktionen
Steckdosen gehören zu den wichtigsten Komponenten der Elektroinstallation. Unzählige Elektrogeräte kommen ohne eine Steckdose nicht aus. Egal, ob Unterhaltungselektronik, Küchengerät, Nachttischlampe oder ein Ladegerät. Leider existiert global kein einheitliches System für Stecker und Steckdosen. Weltweit gibt es über 12 unterschiedliche Steckdosen- und Stecker-Typen. Darum benötigt man in vielen Ländern einen Adapter. Selbst in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden vier unterschiedliche Steckertypen verwendet.
In Deutschland, wie in ganz Europa, liegt an Steckdosen eine Spannung von 230 Volt an. Die maximal zulässige Stromstärke beträgt 16 Ampere. Dadurch kann eine Haushaltssteckdose eine maximale Leistung von 3,68 kW abgeben. Die typische Steckdose ist so konzipiert, dass sie mit den vier in Deutschland gängigen Steckertypen kompatibel ist.
Steckdosen unterscheiden sich nicht nur im Design, sondern auch in ihren Ausführungen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Unterputz- und Aufputz-Ausführungen. Unterputz-Steckdosen sind für den Einbau. Aufputz-Steckdosen werden auf der Wand angebracht. Neben der grundsätzlichen Unterscheidung sind die gebräuchlichsten Ausführungen:
- Doppel-Steckdosen
- Steckdosen mit Klappdeckel bei der Montage in der Nähe von Wasser (Bad, Küche, Balkon oder Terrasse)
- Steckdose mit integriertem Fehlerstrom-Schutzschalter
- Steckdosen mit integriertem Personenschutzschalter (Bad oder Kinderzimmer)
- Steckdosen mit integriertem Überspannungsschutz (Computeranschluss)
Schuko-Stecker
Der klassische Stecker ist der sogenannte Schuko-Stecker mit zwei metallenen Schutzkontakten, die auftretende Fehlerströme im Gerät durch die Steckdose sicher ableiten. Der Schuko-Stecker hat zwei Kontaktstifte, die einen Durchmesser von 4,8 mm, eine Länge von 19 mm und einen Abstand voneinander von ebenfalls 19 mm haben.
Eurostecker
Im Gegensatz zum Schuko-Stecker ist die Form des Eurosteckers flacher und die Kontaktstifte sind etwas dünner. Er besitzt auch keine Schutzleiter. Die Spitzen der Kontaktstifte sind isoliert, dadurch wird ein Berührungsschutz beim Einstecken in die Steckdose garantiert. Der Eurostecker ist universell in Europa einsetzbar. Er darf für Elektrogeräte bis höchstens 250 Volt verwendet werden.
Konturenstecker
Der Konturenstecker ähnelt sehr stark dem Schuko-Stecker. Einziger Unterschied: Er besitzt keine Schutzkontakte. Obwohl er über keine Schutzkontakte verfügt, sind beidseitig die gleichen Aussparungen wie beim Schuko-Stecker vorhanden, die es ermöglichen, die Erdungskontakte der Steckdosen aufzunehmen. Der Konturenstecker kann innerhalb Europas in der Regel überall für Elektrogeräte verwendet werden können.
Hybridstecker
Auch der Hybridstecker ist wie ein Schuko-Stecker aufgebaut. Er verfügt jedoch über ein zusätzliches Loch. Mit diesem Loch kann der Erdungsstift einer Typ-E-Steckdose aufgenommen werden. Typ E-Steckdosen werden hauptsächlich in Frankreich, Belgien und Nordafrika verwendet. Dadurch ist der Stecker mit deutlich mehr Steckdosen kompatibel als den Schuko-Steckdosen.
Maximal mögliche Anzahl von Steckdosen
Auch wenn es oft nicht genug Steckdosen gibt: Die mögliche Anzahl von Steckdosen pro Sicherung und Stromkreis ist durchaus begrenzt. Die maximale Leistung, die über einen Stromkreis für Steckdosen verteilt werden kann, hängt vom Leitungsquerschnitt ab. Wurde eine Kupferleitung mit einem Leiterquerschnitt von 1,5 mm² verbaut und mit einem Leitungsschutzschalter mit 10A abgesichert, darf die maximale Leistung innerhalb dieses Stromkreises 2.300 Watt nicht überschreiten. Wurde eine Kupferleitung mit einem Leiterquerschnitt von 2,5 mm² verbaut und mit einem Leitungsschutzschalter mit 16A abgesichert, darf die maximale Leistung innerhalb dieses Stromkreises 3.600 Watt nicht überschreiten.
Sofern man weiß, welche elektrischen Verbraucher an die Steckdosen angeschlossen werden, addiert man die Wattangaben auf den Verbrauchern. So erhält man die Leistung, die der Stromkreis verteilen muss. Dabei dürfen die Steckdosen nicht die 2.300 Watt beziehungsweise 3.600 Watt voll auszureizen. Es ist ein Sicherheitspuffer zu lassen, weil bestimmte Geräte beim Einschaltvorgang deutlich mehr Leistung aufnehmen, als auf dem Typenschild angegeben ist. Die Folge wäre ein permanentes Auslösen des Sicherungsautomaten beim Einschalten.
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Steckdosensicherung
Inzwischen werden immer mehr Steckdosen mit integrierter Sicherung verwendet – und dies nicht nur als elektrotechnische Kindersicherung. Der Schutzmechanismus befindet sich hinter dem Gehäuse. Erst wenn man auf zwei Plättchen drückt, öffnet sich der Verschluss.
Eine nachträgliche Sicherung für Steckdosen ohne Sicherung ist möglich. Dazu wird in die Steckdose eine Kunststoffscheibe gesetzt. Die Öffnung für den Stecker wird per Drehung oder Anheben des Verschlusses freigelegt.
Steckdosensicherungen mit Schloss werden oft an frei zugänglichen Orten, wie Garten oder Terrasse, genutzt, um eine unbefugte Nutzung auszuschließen. Die Abdeckung wird mit einem Schloss gesichert, das vor Nutzung der Steckdose jedes Mal entfernt werden muss.
Steckdosen reinigen
Wer die Abdeckung von Steckdosen reinigen möchte, sollte dies mit einem trockenen Staubtuch tun. Vor allem in der Küche, oberhalb der Arbeitsplatte und in der Nähe des Herds, reicht ein Staubtuch oft nicht.
Deshalb: Bevor man der Steckdose mit einem feuchten Tuch zu Leibe rückt, immer die Sicherung ausschalten und am besten mit einem Spannungsprüfer die Stromlosigkeit überprüfen! Wer die Steckdosen gründlich reinigen möchte, kann in stromlosen Zustand relativ einfach die Abdeckung der Steckdose abmontieren, in dem man die Schraube in der Mitte löste und die Abdeckung einfach abzieht. So verhindert man, dass Schmutz und Feuchtigkeit ins Steckdoseninnere gelangen.
Häufig reicht es, wenn man die Abdeckung mit warmem Wasser und etwas Spülmittel reinigt. Hartnäckiger Schmutz lässt sich meist mit einem sogenannten „Schmutzradierer“ wegrubbeln. Scharfe Reinigungsmittel können hingegen die Oberfläche der Abdeckung angreifen. Vergilbte Steckdosen sind in der Regel auch mit dem besten Reinigungsmittel nicht mehr weiß zu bekommen – hier hilft nur der Austausch. Erst wenn die Abdeckung völlig trocken ist, kann man sie wieder anschrauben.
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