Der E-Check – Das Gütesiegel für geprüfte Sicherheit
Der E-Check ist so etwas wie die TÜV-Prüfung fürs Auto, nur dass beim E-Check die elektrischen Anlagen und Geräte im Haus oder der Wohnung auf ihren ordnungsgemäßen Zustand geprüft werden. Doch während die TÜV-Abnahme beim Auto gesetzlich vorgeschrieben ist, ist der E-Check für private Haus- oder Wohnungsbesitzer gänzlich freiwillig. Selbst wer sein Haus oder die Wohnung vermietet, muss einen E-Check nicht zwingend durchführen (BGH-Urteil vom 15.10.2008 – VIII ZR 321/07). Auch wenn immer wieder anderes behauptet wird!
Nur wer Industrie- oder Gewerberäume betreibt, muss laut Berufsgenossenschaft nach DIN VDE 0702 einen E-Check in regelmäßigen Abständen vornehmen lassen.
Wer einen Neubau kauft oder bezieht kann sich also den E-Check sparen, wenn die gesamte Elektroinstallation von einem Fachbetrieb installiert wurde. Denn bei der Abnahme wird ein entsprechendes Abnahmeprotokoll erstellt, das die fachgerechte Installation garantiert.
Etwas anderes ist es, wenn man in eine ältere Immobilie zieht. Hier kann ein E-Check Mängel aufdecken. Und da ein E-Check neben der Kontrolle eine Beratung zu Energiesparpotenzialen mit einschließt, kann er auch helfen Energie zu sparen.
Was wird alles geprüft?
Geprüft wird alles, was mit elektrischer Netzspannung betrieben wird. Dazu gehören ortsveränderliche Geräte und Maschinen, wie: Monitore, Rechner, Kaffeemaschine, Netzteile, Lampen, Haartrockner, Verlängerungsleitungen, Mehrfach-Steckdosen, Drucker, Küchengeräte, Bohrmaschine, Kreissäge, Gartengeräte, Fernseher, Radio, Surround-Systeme und vieles mehr.
Aber auch sogenannte ortsfeste Anlagen: Stromverteilungen, Schaltschränke, Steckdosen, Unterverteilungen, Einbauleuchten, Arbeitsplatzbeleuchtung, elektrische Gebäudeinstallation, Sicherungen oder Kontroll- und Sicherheitssysteme.
Vorgenommen wird zuerst eine Sichtprüfung, bei der auf äußere Mängel geachtet wird. Danach erfolgen eine elektrische Prüfung und Messungen. Mit entsprechenden Messgeräten werden folgende Größen unter Beachtung der DIN-Normen geprüft: Schutzleiterwiderstand, Isolationswiderstand, Berührungsstrom, Schutzleiterstrom, Differenzstrom, Ersatzleiterstrom und eine Funktionsprüfung. Sie erfolgt nach der Messung und deren Abspeicherung.
Alles wird schriftlich dokumentiert und die Anlage (in der Regel im Sicherungskasten) erhält eine E-Check-Plakette.
Die Prüfung darf nur durch eine besonders geschulte Elektrofachkraft unter Verwendung kalibrierter Mess- und Prüfgeräte durchgeführt werden. Die Qualifikation ist im Protokoll zu dokumentieren.
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Was darf der E-Check kosten?
Die Kosten des E-Checks richten sich nach Anlagengröße, Geräteanzahl und Umfang der Beratungsleistung, da der E-Check über den Sicherheitsaspekt hinaus die Bereiche Komfort und Energiesparen umfasst. Je nach Größe und Geräteanzahl kostet ein E-Check zwischen 120 und 250 Euro. Ein faires Angebot kann auch sein, wenn nach Stunden oder auch nach geprüftem Gerät abgerechnet wird. Als grobe Linie sollte bei einer Prüfung mit knapp 10 Euro pro Gerät gerechnet werden. Bei möglichen Folgeprüfungen zwischen 6 und 8 Euro.
Die erste Prüfung ist aufwendiger, weil der Elektriker die Geräte in einem Gerätebuch oder einer Liste erst einmal alle erfassen muss. Dieser Mehraufwand fällt später weg.
Rabatte für den E-Check
Der E-Check wird von immer mehr Versicherungen als offiziell geprüftes Dokument für Elektroinstallationen anerkannt. E-Check-Kunden werden von Versicherungsunternehmen mit Prämienvorteilen bedacht, weil das Risiko für Schäden durch Brand, Blitzschlag und Überspannung reduziert wird. Eine Anfrage bei Versicherungsunternehmen kann sich durchaus lohnen: Manche gewähren rund 10 Prozent Rabatt.
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