CEE Stecker und Kupplung anschließen – Wenn Sie flexibel bleiben wollen
Nicht immer hat man Kraft- beziehungsweise Starkstrom an der Stelle, wo man ihn braucht. Insbesondere dann, wenn Sie leistungsstarke, nicht ortsgebundene Geräte nutzen wollen, wie beispielsweise einen Holzspalter oder eine Kreissäge. Dafür benötigen Sie einen flexiblen Kraftstromanschluss, der sich mit einem Starkstromstecker und einer entsprechenden Kupplung herstellen lässt.
Starkstromstecker und -kupplungen auch als CEE-Stecker und CEE-Kupplung bezeichnet. Dabei handelt es sich um die internationale Bezeichnung, die auch für die entsprechenden Stecker und Kupplungen verwendet wird. CEE-Stecker und -Kupplungen für 400 Volt sind in den Größen 16A und 32A erhältlich. Sie sind 5-polig und haben die Farben Rot. Sie müssen alle die Schutzart von mindestens IP44 erfüllen, sind wasserdicht und bieten Schutz vor Regenwasser.
Auf den roten Gehäusen finden Sie folgende Bezeichnung: 3L(P)+N+PE 6h. 3L steht für die drei Phasen, N für den Neutralleiter und PE für den Schutzleiter. Die Bezeichnung 6h steht für die Anordnung des Schutzleiterstifts im Stecker. 6h bedeutet, dass sich der Schutzleiter dort befindet, wo auf dem Ziffernblatt einer Uhr sechs Uhr angezeigt wird.
Das Arbeiten an elektrischen Anlagen ist lebensgefährlich! Darunter fällt auch die Anfertigung von Verlängerungen, die Installation von Steckern und Kupplungen. Bei unsachgemäßer und nicht vorschriftsgemäßer Ausführung können Personen zu Schaden kommen und Sachschäden entstehen. Deshalb sind solche Arbeiten für Laien grundsätzlich verboten.
Verlängerungskabel
In der Regel werden im Außenbereich runde Kabel verwendet, die der Schutzart IP44 entsprechen. Diese Klasse sagt aus, dass das Kabel fremdkörper- und spritzwassergeschützt ist. Ein höheres Maß an Sicherheit bietet die Schutzklasse IP54, die zusätzlich staubgeschützt ist. Als Mantelmaterial wird meistens Gummi verwendet, mit denen auch die feindrahtigen Kupferadern isoliert sind. Dieser Mix gewährleistet, dass das Kabel witterungsbeständig ist. Unabhängig von der Witterungsbeständigkeit sollte das Kabel Temperaturen zwischen minus 25 C° im Winter und bis zu 60 C° im Sommer aushalten.
Der Leitungsquerschnitt für Verlängerungen ist abhängig von der Länge, der Absicherung und der geforderten Leistung, die das Kabel erfüllen muss.
Kabelquerschnitte für Verlängerungen bis zu 10 Metern bei 400V
Kabelquerschnitt in mm² | Leistung in kW | Stromstärke in A |
---|---|---|
1,5 | bis 7,5 | 10 |
2,5 | bis 12 | 16 |
4 | bis 16 | 20 |
6 | bis 22 | 32 |
Eine maximale Länge für ein Strom-Verlängerungskabel gibt es nicht. Die maximale Länge sollte jedoch 25 Meter nicht überschreiten. In der Praxis kommt als Verlängerung für einen CEE-Stecker und -Kupplung 400 V und 16 A das Kabel mit der Bezeichnung H07RN-F 5G2,5 verwendet. Dabei handelt es sich um 5-adriges, flexibles Gummikabel mit einem Leiterquerschnitt von 2,5 mm².
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Stecker anschließen
Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Deshalb:
- Vor Arbeiten an Elektrogeräten erst den Netzstecker ziehen.
- Bei Installationsarbeiten immer erst den Strom abstellen. Die dem betreffenden Stromkreis zugehörige Sicherung ausschalten.
- Hinweisschild am Sicherungskasten anbringen, um zu verhindern, dass die Sicherung aus Versehen wieder einschaltet wird.
- Überprüfen, ob die betreffende Anlage spannungsfrei ist.
- Hände weg von Hausanschluss sowie verplombten Zählern und Hauptsicherungen!
- Nur Elektroarbeiten ausführen für die Fachkenntnisse vorhanden sind!
- Schutzleiter nicht für andere Funktionen verwenden, abklemmen oder entfernen.
- Nach beendeter Arbeit Schutzleiterfunktion überprüfen!
Wer den Deckel eines CEE-Steckers für eine Nennspannung von 400 V (3L+N+PE, 6h) öffnet, findet 5 Anschlussklemmen und eine Zugentlastungsklemme (oder eine Kabelverschraubung als Zugentlastung). Drei AnschlussKlemmen (L1, L2, L3) sind für die Außenleiter (3 Phasen) des Netzes, eine Anschlussklemme ist für den Neutralleiter (N) und die vorstehende, dickere Klemme ist für den Schutzleiter (PE) bestimmt.
Doch zuerst wird das Kabel durch die Öffnung der Verschraubung in das Gehäuse des CEE-Steckers geschoben, bis er etwas über die Klemmen des Steckers hinausragt. Der Mantel des Kabels wird von hinter der Zugentlastungsklemme oder hinter der Verschraubung, wenn diese als Zugentlastung dient, abisoliert. Wichtig: Der Kabel mit seinem Gummimantel muss noch in die Zugentlastung passen! Mit einem Messer wird die Gummihülle des Kabels abisoliert. Beim Abisolieren des Mantels ist unbedingt darauf zu achten, dass man die innenliegenden Adern nicht verletzt. Dafür schneidet man vorsichtig in den Mantel und biegt ihn, bis die die Isolation der einzelnen Adern sicherbar werden. Hat man den Gummimantel entfernt, wird der Kabelmantel unter der Zugentlastung befestigt.
Die Adern werden den entsprechenden Klemmen zugeordnet und dort angehalten. Mit einem Seitenschneider werden sie am Ende der Klemme abgeschnitten. Dann werden die Aden am Beginn der Klemme mit der Abisolierzange abisoliert. Nun werden Aderendhülsen mit dem Querschnitt 2,5 mm² aufgesteckt und mit einer Hülsenpresszange zugedrückt. Den festen Sitz der Hülsen sollte stets überprüft werden.
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Aderzuordnung eines CEE-Steckers oder einer CEE-Kupplung
In der Regel wird der gelb-grüne Schutzleiter als erster Leiter in die Klemme mit der Bezeichnung PE geschoben. Die PE-Klemme steht bei CEE-Steckern ein wenig hervor, damit er im Fehlerfall, zum Beispiel beim Herausziehen des Kabels aus dem Stecker, als letzter abgerissen wird. Nach dem Anschluss einer jeden Ader sollte der Sitz durch kurzes aber kräftiges Ziehen überprüft werden.
Als nächste Klemme wird der blaue Neutralleiter in die Klemme „N“ gesteckt. Es folgen die drei Außenleiter (Phasen). Da es keine verbindlichen Aussagen zur farblichen Kennzeichnung von Außenleitern in der VDE 0100-510:2014-10 („Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-51: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Allgemeine Bestimmungen“) gibt, ist es bei Geräten und Maschinen mit einer bestimmten Drehrichtung unbedingt notwendig, die Farbkodierung der einzelnen Außenleiter zu wissen.
Die bisher häufigste angewendete Zuordnung ist: L1 = Braun / L2 = Schwarz / L3 = Grau. Geht man von einer so ausgeführten Elektroinstallation aus, wird eine Drehrichtung nach rechts nur dann erreicht, wenn man folgende Adern den entsprechenden Steckern mit der Bezeichnung L1, L2, und L3 zuordnet.
Der schwarze Außenleiter auf die Klemme L1, der braune Außenleiter auf die Klemme L2 und der graue Außenleiter auf die Klemme L3. Dennoch: Man sollte vor Inbetriebnahme des Gerätes oder der Maschine stets das Drehfeld prüfen. Dies erfolgt mittels eines Drehfeldmessgeräts. Bei einem Linksdrehfeld müssen einfach nur zwei Phasen am Anschluss getauscht werden.
Nach nochmaliger Sicht- und Haltprüfung der Adern und der Zugentlastung wird das Gehäuse geschlossen und verschraubt. Viele CEE Stecker haben als Zugentlastung auch eine Kunststoffverschraubung, die nach dem Anklemmen fest aufgeschraubt werden muss. Auf jeden Fall sollte eine Funktionsprüfung durchgeführt werden. Dies geschieht am besten mit einem Duspol. Die Messung der Außenleiter gegeneinander sollte immer 400 Volt ergeben. Die Messung zwischen Außenleiter und Neutralleiter wie auch Schutzleiter sollte stets 230 Volt ergeben.
Kupplung anschließen
Beim Anschluss einer CEE-Kupplung wird in der Regel genauso vorgegangen, wie beim Anschluss eines CEE-Steckers für eine Nennspannung von 400 V und Absicherung von 16A. Auch hier findet man im Inneren einer Kupplung (3L+N+PE, 6h) fünf Anschlussklemmen und eine Zugentlastungsklemme (oder eine Kabelverschraubung als Zugentlastung). Wie beim Stecker gibt es drei Anschlussklemmen (L1, L2, L3) für die Außenleiter, eine Anschlussklemme für den Neutralleiter (N) und eine vorstehende, dickere Klemme für den Schutzleiter (PE).
Die Einführung und das Abisolieren des Kabels entsprechen exakt dem des CEE-Steckers. Genauso wie die Vorgehensweise beim Anschluss. Die Zuordnung der einzelnen Leiter und des Schutzleiters ist identisch. Auch hier gilt vor dem Schießen des Gehäuses eine nochmalige Sicht- und Haltprüfung der Adern und der Zugentlastung. Nach dem Verschließen des Gehäuses sollte auch hier vor Inbetriebnahme auf jeden Fall eine Funktionsprüfung und Drehfeldmessung durchgeführt werden.
Benötigtes Werkzeug:
- Schraubenzieher
- Abisolierzange
- Seitenschneider
- Abisoliermesser
- Duspol
- ggf. Drehfeldmessgerät
Starkstromanschluss
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