Der Sicherungskasten: Keine Aufgabe für Heimwerker!
Besitzer oder Käufer einer alten Immobilie müssen sich früher oder später mit dem alten Verteilerkasten beschäftigen. Die Stromkreise in Altbauten wurden nicht für eine große Anzahl elektrischer Geräte konzipiert. Unter Umständen ist es nötig, nicht nur einen modernen Sicherungskasten anzuschließen, sondern auch neue Stromkreise zu erschaffen.
WICHTIG!
Auch wenn einige Heimwerker davon überzeugt sind, einen Sicherungskasten in Eigenregie anschließen zu können, spricht sehr viel dagegen:
- Mit Strom arbeiten ist lebensgefährlich!
- Es ist ein Verstoß gegen geltende Gesetze und Vorschriften!
- Im Schadensfall haftet die Versicherung nicht!
Es spielt sowieso keine Rolle, ob man entsprechendes Wissen im Elektrobereich vorweisen kann. Kein seriöser Elektriker wird diese Installation abnehmen, wenn er sie nicht selbst ausgeführt hat.
Elektroinstallations-Verteiler, umgangssprachlich auch Verteilerkasten, Sicherungskasten oder Zählerkasten genannt, verteilen die vom Zähler bereits erfasste elektrische Energie auf einzelne Stromkreise. In Einfamilienhäusern ist es üblich, Verteiler und Zählerplatz in einem gemeinsamen Schrank unterzubringen. In Mehrfamilienhäusern befinden sich in der Regel in jeder Wohnung Unterverteilungen und sind von den Zählerplätzen mit den Hauptsicherungen (meist im Keller) getrennt.
Der richtige Installationsort für Sicherungskästen
Nicht nur die Anzahl und der Verlauf der Stromkreise sind wichtig, sondern auch der Standort des Sicherungskastens. Folgende Eigenschaften muss der Installationsort erfüllen:
- ausreichend Platz für sämtliche Einbaugeräte
- seine Tür darf keinen Fluchtweg blockieren
- ausreichende Höhe für maximale Bedienfreundlichkeit
- ausreichende Beleuchtung
- gute Erreichbarkeit des Raumes
Wie bereits erwähnt, ist der Installationsort oftmals der Hausanschlussraum. In älteren Gebäuden wurde meist der Keller gewählt, der aber in Notfällen nicht so schnell und unkompliziert zu erreichen ist. Bei einer Sanierung sollte daher über einen neuen Installationsort nachgedacht werden.
Empfehlung: Wegen der Schaltgeräusche von Stromstoßschaltern oder ähnlichen Schaltschützen sollten Verteiler nicht in Wände zu Schlafräumen oder Kinderzimmern eingebaut werden.
Nicht an Stromkreisen sparen
Generell gilt: Die Elektroverteilung muss über mindestens vier Sicherungsreihen verfügen! Jeder einzelne Wohnbereich wie Küche, Bad, Wohn-, Ess- und Kinderzimmer, Schlafräume, Flure und Nebenräume sollte mindestens seinen eigenen Stromkreis haben, der jeweils mit einem Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) abgesichert ist. Empfehlenswert ist die Trennung der Licht- und Steckdosenstromkreise. Auch sollten sich Bauherren für einen eigenen Stromkreis für den Heizkessel und seine Steuerung entscheiden.
Außerdem benötigen leistungsintensive Haushaltsgeräte jeweils einen eigenen Stromkreis – das betrifft beispielsweise Geschirrspüler, Waschmaschine, Mikrowelle und Elektroherd. Wichtig: Durchlauferhitzer, Elektroherd und Kraftsteckdose besitzen in der Regel drei Phasen (L1, L2, L3). Jede Phase muss mit einem eigenen Leitungsschutzschalter abgesichert werden! Anderenfalls könnten die Haushaltsgeräte oder andere Elektro-Anwendungen nicht gleichzeitig genutzt werden.
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Installation eines Sicherungskastens
Sicherungskästen werden für Wandeinbau oder Aufputz sowie Hohlwandmontage (Zeichen H) angeboten. In der Regel sind sie aus Kunststoff, können aber Metalltüren besitzen. Da die Abmessungen der Fabrikate unterschiedlich sind und nicht mit den am Bau üblichen Mauerwerksrastern harmonieren, sollte die Nische für einen Unterputz-Sicherungskasten großzügig sein. Eine frühzeitige Abstimmung mit dem Elektroplaner ist deshalb ratsam. Die Kosten variieren je nach Ausführung, Größe und Fabrikat zwischen 20 und 80 Euro.
Verteiler sind in gut zugänglichen Räumen oder Stellen in der Wohnung zu installieren (siehe Absatz „Installationsort“). Der Abstand vom Fußboden bis zur Mitte muss mindestens 1,10 m bis maximal 1,85 m betragen.
Der Verteiler ist so zu planen, dass bei Nachinstallationen genügend Platz für weitere Einbauten vorhanden ist. Grundsätzlich ist ein zusätzlicher Zählerplatz vorzusehen.
TIPP
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Neueinbau
Bei einem Neubau kann auch der elektrotechnische Laie seinen Elektroinstallations-Verteiler bestücken. Als Gesamtschutz ist ein FI-Schutzschalter vorzusehen. Für das Bad wird ein Personenschutzschalter installiert, an den die Leitung zum Bad angeklemmt wird. Für das Kinderzimmer ist ein weiterer FI-Schutzschalter einzubauen, von dem die Leitung zum Kinderzimmer abgeht.
Es folgen die Leitungsschutzschalter (LS-Schalter). Von ihnen führen die elektrischen Leitungen direkt zur Verteilerdose der einzelnen Stromkreise oder direkt zu Verbrauchsstellen, wie zum Beispiel zur Elektroherd-Anschlussdose, zu einem Durchlauferhitzer oder einer Kraftsteckdose.
Für den Anschluss der Neutralleiter (N) und der Schutzleiter (PE) werden Klemmleisten benötigt.
WICHTIG
Man darf zwar die hier ausgeführten Elektroarbeiten selbst durchführen, doch der Anschluss der Elektroinstallation an das Versorgungsnetz darf nur ein eingetragener und vom zuständigen Versorgungsunternehmen lizensierter Elektromeister vornehmen. Sicherheit geht vor: Elektroarbeiten gehören in die Hände von Profis: Beauftragen Sie hier kostengünstig einen Elektriker-Fachbetrieb.
Altbau nachrüsten
Bei Altbauten ist in der Regel bereits ein Elektroinstallations-Verteiler vorhanden. In den meisten Fällen ist dieser noch in Betrieb, steht also unter Spannung. Daher wird empfohlen, selbst keine Arbeiten am Verteiler vorzunehmen, sondern einen ausgebildeten Elektroinstallateur zurate zu ziehen.
Ob der Sicherungskasten defekt oder schlichtweg zu alt ist: Lassen Sie sich von einem Elektriker über zeitgemäße Verteilerkästen beraten. Der Experte wird Ihre Stromkreise prüfen und überlegen, ob diese Ihren Anforderungen genügen.
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