Gepflasterte Wege durch den Garten machen alle Bereiche des Grundstücks erreichbar. Über diese Wege gelangen Sie vom Haus, der Terrasse und dem Hof in den Zier- oder Nutzgarten und vielleicht sogar in einen gemütlichen Loungebereich oder eine Grillecke. Gleichzeitig gliedern sie den Garten. Neben ihrem praktischen Nutzen sind Gartenwege daher ein nicht zu unterschätzendes gestalterisches Element. Ihr Verlauf und die verwendeten Materialien haben einen großen Einfluss darauf, wie wohl Sie sich später in Ihrem Garten fühlen.
Die Vorteile von gepflasterten Gartenwegen
Als Wegbelag eignen sich viele Baustoffe und selbst Schüttgüter wie Kies oder Splitt. Gepflasterte Wege haben allerdings den Vorteil, dass Sie in alle Gartenbereiche gelangen, ohne sich ständig die Schuhe schmutzig zu machen. Über diese Wege können Sie selbst bei regnerischem Wetter schnell etwas Petersilie für Ihr Mittagessen aus dem Kräutergarten holen. Auch die Garage erreichen Sie über eine Pflasterung weitestgehend trockenen Fußes. Sorgfältig verlegte Pflastersteine bleiben zudem dauerhaft an Ort und Stelle, während Schüttgüter sich oft in angrenzende Beete ausbreiten. Dieses Problem wird umso größer, je öfter Sie einen Weg begehen. Zudem erschwert ein Belag aus Kies, Splitt oder auch Rindenmulch die Beförderung von größeren Gartengeräten wie des Rasenmähers oder der Schubkarre an den Einsatzort. Ein loser Belag ist daher eher für wenig benutzte Gartenwege zu empfehlen.
Schritt 1: Die Position der Hauptwege festlegen
Die Neuanlage eines Gartens planen Sie am besten auf Papier. Legen Sie hierbei als Erstes fest, an welcher Stelle Sie sich die Terrasse, ein Gartenhaus, einen Geräteschuppen, ein Gewächshaus oder eine zusätzliche Sitzgelegenheit wünschen. Überlegen Sie im Anschluss, von wo die Bauten erreichbar sein sollen. Neben einer Verbindung zum Haus wünschen Sie sich vielleicht einen Weg von der Terrasse zur Sitzecke im Garten. Indem Sie gerade Linien auf Ihrer Skizze ziehen, legen Sie das Wegenetz in groben Zügen fest.
Schritt 2: Rechteckig oder geschwungen – der Verlauf der Wege
Gerade Wege, die in einem rechten Winkel aufeinander treffen, wirken oft ein wenig streng. Zudem zerteilen sie den Garten, wenn sie an der Grundstücksgrenze enden. Vor allem in einem Ziergarten, der hauptsächlich der Entspannung dient, sind geschwungene Gartenwege deshalb meist die bessere Lösung. Sie wirken natürlicher und machen den Garten interessanter, wenn die Bepflanzung eine gewisse Höhe erreicht hat. So wecken Sie zum Beispiel durch größere Sträucher, die den weiteren Verlauf des Wegs hinter einer Kurve verdecken, die Neugier von Besuchern und ihre Bereitschaft zu einem kleinen Spaziergang durch den Garten.
Bei einem geraden Weg ist dagegen schon aus der Ferne sichtbar, was sich an dessen Ende befindet. Auch gerade Gartenwege haben jedoch ihre Berechtigung. Mit ihnen vergeuden Sie in einem Nutzgarten keinen Platz und gliedern ihn in leicht zu bearbeitende rechteckige Beete. Gerade Wege passen zudem oft besser zu Gebäuden in sehr modernen Bauweisen.
Neben einem geraden oder einem geschwungenen Verlauf können Gartenwege viele andere Formen haben und sich zum Beispiel aus einer Reihe von Dreiecken zusammensetzen. Liegen die Seiten von zwei Dreiecken ein Stück weit direkt nebeneinander, entsteht ein durchgängiger Weg in einer besonders interessanten Optik.
Tipps für die Planung von geschwungenen und geraden Gartenwegen
Bei geschwungenen Gartenwegen sollten die Kurven einen möglichst großen Radius haben. Ansonsten entstehen schnell Trampelpfade, denn eine enge Biegung lädt förmlich dazu ein, sich einige Schritte zu ersparen. Zudem wirken Wege mit großen Radien natürlicher. Wichtig ist außerdem, dass die Biegungen in unregelmäßigen Abständen erfolgen. Eine gewisse Logik für eine geschwungene Linienführung entsteht, wenn der Weg seine Richtung an einem bestimmten Element ändert. Dies könnte zum Beispiel eine größere Pflanze, eine Skulptur oder ein Gartenteich sein. Sie liefern sozusagen den Grund für die Richtungsänderung.
Möchten Sie gerade Gartenwege abwechslungsreicher gestalten, können Sie einen Versatz zur rechten oder linken Seiten oder einen Knick einplanen. Alternativ unterbrechen Sie den Weg durch ein Rondell, einen Pflasterkreis oder einen Blumenbogen für eine Kletterpflanze. Ein Pflasterkreis kann gleichzeitig das verbindende Element mehrerer Wege sein.
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Schritt 3: Die optimale Breite von Gartenwegen
Wichtige Wege wie ein Gartenweg zur Haustür sollten zwei Personen, die nebeneinander gehen oder sich entgegenkommen, Platz bieten. Ein Erwachsener benötigt mindestens 60 Zentimeter, sodass die empfohlene Gesamtbreite bei mindestens 120 Zentimetern liegt. Noch besser wären 150 Zentimeter. Bei Gartenwegen, die Sie weniger oft begehen, reicht dagegen eine Breite von 80 bis 100 Zentimetern. Sie findet sich in vielen Gärten, denn neben einer guten Begehbarkeit sehen Gartenwege in dieser Breite schön aus. Reduzieren Sie die Breite deshalb nur bei begrenzten Platzverhältnissen und kaum genutzten Wegen. Letztendlich spielt die Frage, wie Sie Ihren Garten nutzen, aber auch eine Rolle. Möchten Sie zu zweit auf den Wegen flanieren und an den Blumen schnuppern, können die Wege kaum breit genug sein. Soll Ihr Garten Sie mit reichlich Obst und Gemüse versorgen, verschwenden Sie dagegen besser nicht unnötig viel Fläche. Selbst auf einem 60 Zentimeter breiten Weg erreichen Sie trockenen Fußes Ihr Ziel.
Schritt 4: Die Pflastersteine aussuchen
Die Pflastersteine für die Gartenwege sollten zum Haus und zu den anderen Pflasterungen passen. Ein harmonisches Gesamtbild entsteht, wenn sie aus dem gleichen Material wie das Pflaster auf der Terrasse und dem Hof bestehen. Kombinationen verschiedener Materialien und Farben sind jedoch ebenfalls möglich. So können Sie zum Beispiel zwischen unregelmäßig geformten Natursteinen würfelförmiges Kleinpflaster verlegen. Mit ihm lassen sich selbst größere Flächen zwischen den Platten weitestgehend schließen.
Für Gartenwege eignen sich wie für alle anderen Pflasterungen vor allem Natursteine, Pflastersteine aus Beton und Klinker. Haben Sie Ihre Entscheidung noch nicht getroffen, sollten Sie unseren Ratgeber „Pflastersteine – die Materialien mit ihren Vor- und Nachteilen“ lesen.
Möchten Sie anstelle einer geschlossenen Pflasterung lieber Schrittplatten verlegen, sollte der Abstand von der Mitte einer Platte bis zur nächsten 60 bis 65 Zentimeter betragen. Er ermöglicht den meisten Erwachsenen ein komfortables Gehen.
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Weitere Tipps für die Planung von Gartenwegen
- Ein Gartenweg, der direkt entlang einer Mauer oder einer hohen Hecke verläuft, wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Gleiches gilt für Wege entlang hoher Sträucher. Lassen Sie deshalb einen Abstand von etwa 30 Zentimetern. Diesen Streifen können Sie bei einer Mauer mit Blumen bepflanzen und bei einer Hecke oder Sträuchern Gras aussäen. Durch einen Abstand verhindern Sie gleichzeitig, dass Pflanzenwurzeln die Pflastersteine anheben. Dadurch entstehen schnell gefährliche Stolperkanten.
- Fällt es Ihnen schwer, sich ein geplantes Wegenetz vorzustellen, markieren Sie die Wege mit langen Schnüren, Rindenmulch oder einem anderen Hilfsmittel. Dies ermöglicht es Ihnen sogar, die Wege zu gehen und bei Bedarf Korrekturen vorzunehmen.
- Gewisse Wege sollten möglichst kurz sein. So macht es Ihnen zum Beispiel eine geringe Entfernung des Komposthaufens von der Küche leicht, Bioabfälle direkt zu entsorgen. Ebenso vorteilhaft ist eine schnelle Erreichbarkeit des Kräutergartens. Auch zu einem Geräteschuppen möchten Sie sicherlich keine Umwege gehen. Ist der Weg zu lang, bleiben Gartengeräte oft im Garten stehen.
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