Pflastersteine zuschneiden – geeignete Werkzeuge und Maschinen
Wenn Sie Pflastersteine verlegen, haben Sie nur selten das Glück, dass Sie keinen einzigen Stein zuschneiden müssen. Sie benötigen daher eines der folgenden vier Werkzeuge beziehungsweise Maschinen. Vorab sei jedoch erwähnt, dass Sie Pflastersteine am besten erst zuschneiden, wenn alle ganzen Steine bereits verlegt sind. Dadurch können Sie die Schnittkanten beispielsweise mit Kreide anzeichnen und die zugeschnittenen Pflastersteine passen perfekt in die Lücken. Nur in bestimmten Fällen wie beim Läuferverband, bei dem Sie die Reihen abwechselnd mit einem ganzen und einem halben Stein beginnen, ist es sinnvoll, die vielen halben Steine schon vor dem Verlegen zuzuschneiden.

1. Der Steinknacker oder Steintrenner
Ein Steinknacker zerbricht einen Pflasterstein an der gewünschten Stelle. Dadurch entsteht eine Bruchkante mit einer unregelmäßigen Oberfläche. Sie passt sehr gut zu Pflastersteinen, die ebenfalls eine unregelmäßige Form haben. Bei Pflasterungen aus rechteckigen Steinen wirken die Bruchkanten dagegen oft zu unsauber. Sie können die Optik einer ansonsten akkuraten Pflasterung daher stark beeinträchtigen.

Eine Steinknacke ist ein recht einfaches, mechanisches Werkzeug, das ohne Strom auskommt und kaum Lärm verursacht. Er besitzt zwei Messerbalken und einen langen Hebel, den Sie beim Schneiden der Pflastersteine herunterdrücken. Dadurch bewegt sich der obere Messerbalken auf den unteren zu und zerbricht den Stein. Der lange Hebel erleichtert Ihnen das Zuschneiden, denn er vervielfältigt die Kraft, die Sie einsetzen. Die Benutzung einer Steinknacke ist daher weniger anstrengend, als Sie vor dem erstmaligen Gebrauch vielleicht denken. Auch eine Nachbearbeitung der Bruchkanten ist möglich.
Mit einem Steinknacker können Sie Pflastersteine bis zu einer Dicke von etwa 14 Zentimetern zuschneiden. Die Dicke lässt sich in der Regel am Gerät einstellen. Die maximale Länge der Steine hängt vom gewählten Steinknacker und der Länge seiner Messerbalken ab. Gängige Maße sind 33 und 42 Zentimeter. Der Steinknacker eignet sich für den Zuschnitt von Pflastersteinen aus Beton und Natursteinen. Selbst zum Schneiden von Pflasterungen aus dem besonders harten Granit können Sie ihn verwenden. Für Steinfliesen und Platten aus Waschbeton wählen Sie jedoch besser ein anderes Werkzeug. Diese Bodenbeläge neigen beim Zuschnitt mit einem Steinknacker zum Zerspringen und Zersplittern.

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2. Die Steinschneidemaschine
Für Privatpersonen lohnt sich die Anschaffung einer Steinschneidemaschine in der Regel nicht. Solch eine Maschine können Sie jedoch ausleihen, wenn Sie bei der Planung einer Pflasterung feststellen, dass Sie viele Steine werden zuschneiden müssen. Sie wird auch als Schneidetisch, Nassschneidetisch und Steinetrennmaschine bezeichnet.

Eine Steinschneidemaschine ähnelt in ihrem Aufbau einer Tischkreissäge, denn sie zerschneidet Steine mit einem runden Sägeblatt. Hierbei handelt es sich um eine Diamant-Trennscheibe, die selbst extrem harte Werkstoffe zerteilt. Sie muss während des Gebrauchs gekühlt werden. Eine Steinschneidemaschine besitzt deshalb eine Wanne, die Sie mit Wasser befüllen. Aus der Wanne befördert eine Pumpe das Wasser auf das Sägeblatt. Von dort tropft es wieder in die Wanne. So entsteht ein Kreislauf, durch den sich ein ständiges Nachfüllen erübrigt. Ein positiver Nebeneffekt der Wasserkühlung ist die geringere Staubentwicklung. Dennoch ist die Arbeit an einer Steinschneidemaschine eine recht staubige und laute Angelegenheit. Denken Sie daher an Ihre persönliche Schutzausrüstung.

Beim Zuschnitt an einer Steinschneidemaschine werden die Schnittkanten absolut gerade und sauber. An solch einer Maschine können Sie Pflastersteine aus sämtlichen Materialien sowie in jeder beliebigen Größe und Dicke zuschneiden. Wie bei einer Tischkreissäge sorgt ein Anschlag für rechtwinklige Schnitte. Er ist verstellbar und ermöglicht dadurch selbst Gehrungsschnitte.
3. Der Winkelschleifer
Mit dem Winkelschleifer gelingen Ihnen – sofern Sie mit dieser Maschine schon gearbeitet haben – fast ebenso saubere Schnitte wie an einer Steinschneidemaschine.

Es fehlt jedoch der Anschlag, sodass die Schnitte oft nicht ganz rechtwinklig werden. Auch die extreme Staubentwicklung ist von Nachteil. Zum Ausgleich ist die sogenannte Flex besonders handlich und zerschneidet sogar Pflastersteine, die Sie bereits verlegt haben. Zudem ist sie in vielen Haushalten bereits vorhanden. Müssen Sie nur wenige Steine zuschneiden, können Sie daher ruhig Ihre Flex verwenden. Stellen Sie eine hohe Drehzahl ein und achten Sie darauf, dass die Trennscheibe in einem rechten Winkel in die Pflastersteine dringt. Sonst passiert es leicht, dass die Schnitte unsauber werden.

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4. Der Trennschleifer
Benzinbetriebene Trennschleifer sind größer und leistungsstärker als elektrische Winkelschleifer. Ihre Handhabung erfordert durch das höhere Gewicht allerdings auch mehr Kraft. Ein weiterer Unterschied zum Winkelschleifer ist der oft vorhandene Anschluss für einen Wasserschlauch.

Ein Gartenschlauch genügt, um die Trennscheibe zu kühlen, damit Sie ohne Unterbrechung eine größere Anzahl Steine zuschneiden können. Wie beim Nassschneidetisch bindet das Wasser zudem den entstehenden Staub. Ansonsten benutzen Sie einen Trennschleifer wie eine Flex. Mit etwas Übung versehen Sie Pflastersteine mithilfe eines Trennschleifers oder einer Flex sogar mit einer Rundung beispielsweise für ein Fallrohr.


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