Altes Pflaster neu verfugen – geringer Aufwand mit großem Effekt
Sand, Splitt und andere Fugenmaterialien werden im Laufe der Zeit vom Regen aus den Fugen gespült oder vom Wind heraus geweht. Auch durch das Begehen und Befahren geht laufend ein Teil des Fugenmaterials verloren. Pflasterfugen lassen sich bei Bedarf jedoch leicht wieder füllen. So sieht die gesamte Pflasterung wieder gepflegt aus und erhält ihre ursprüngliche Stabilität.
Die Sanierung – ein guter Zeitpunkt für den Wechsel auf ein anderes Fugenmaterial
Bei der Sanierung einer Pflasterung haben Sie die Wahl zwischen zahlreichen Fugenmaterialien. Denken Sie bei der Auswahl jedoch daran, dass es zur Pflasterung passen muss. Wurden die Pflastersteine auf einem wasserdurchlässigen Unterbau aus beispielsweise Splitt, Sand oder einem Drainagebeton verlegt, muss es ebenfalls wasserdurchlässig sein. Dies trifft auf die meisten Fugenmaterialien zu. Liegen die Pflastersteine dagegen auf einer Betonplatte, brauchen Sie ein wasserdichtes Fugenmaterial wie einen Pflasterfugenmörtel auf Kunstharzbasis. Verwenden Sie jedoch keinen Beton, denn die Fugen würden bald rissig werden.
Die Sanierung einer Pflasterfläche ist zudem ein guter Zeitpunkt, sie pflegeleichter zu gestalten. Ein unkrauthemmender Fugensand oder ein Pflasterfugenmörtel macht Unkraut und selbst Ameisen das Leben schwer. Nicht ganz so effektiv, aber ebenfalls hilfreich sind Brechsand und Splitt. Auch die Optik einer Pflasterung können Sie durch den Wechsel auf ein anderes Fugenmaterial verändern. Mit hellen Fugen sieht sie vollkommen anders aus als mit dunklen.
Pflasterfugen erneuern – die vorbereitenden Arbeiten
Bevor Sie neues Fugenmaterial einbringen können, müssen Sie die alten Fugen auskratzen. Sie lassen sich mithilfe eines alten Schlitzschraubendrehers und eines Spachtels entfernen. Dies ist bei einer größeren Pflasterung allerdings eine recht langwierige und mühsame Arbeit. Schneller geht es mit einem leistungsstarken Nass-/Trockensauger, der das Fugenmaterial aufsaugt. An Stellen, an denen es sehr fest ist, helfen Sie mit einem Schraubendreher oder einem anderen Werkzeug nach. Damit die neuen Fugen perfekt werden, sollten Sie das alte Fugenmaterial bis in eine Tiefe von mindestens drei Zentimeter entfernen.
Widmen Sie sich beim Auskratzen der Fugen auch dem Unkraut zwischen den Steinen und reißen Sie es möglichst mitsamt der Wurzeln aus dem Boden. Die Fugensanierung ist zudem eine gute Gelegenheit, Unebenheiten in der Pflasterung zu beseitigen. Mit etwas zusätzlichem Splitt beziehungsweise der Entnahme von etwas Splitt lassen sich abgesackte und herausragende Pflastersteine wieder auf die richtige Höhe bringen. Überprüfen Sie bei einer Pflasterung vor einer Garage oder einem Stellplatz auch die Stellen, über die Sie immer wieder mit den Reifen fahren. Dort entstehen nicht selten Fahrrinnen in Form von leichten Wölbungen. Ob dies bei Ihrer Pflasterung der Fall ist, lässt sich mit jedem beliebigen langen und geraden Gegenstand wie einer Richtlatte, die Sie auf die entsprechenden Stellen legen, in Erfahrung bringen. Aus der Pflasterung nehmen lassen sich einzelne Steine mit zwei stabilen Schlitzschraubendrehern. Handelt es sich um große Platten, hilft ein Spaten.
Nach dem Auskratzen beziehungsweise Aussaugen der Fugen reinigen Sie die gesamte Pflasterung gründlich. Fegen Sie hierzu zunächst den groben Schmutz und das Fugenmaterial von der Oberfläche. Danach säubern Sie das Pflaster mit dem Gartenschlauch oder einem Hochdruckreiniger.
Altes Pflaster neu verfugen – so gehen Sie bei den einzelnen Fugenmaterialien vor
Abhängig vom Fugenmaterial, das Sie verwenden möchten, machen Sie eine Pause, bis das Pflaster wieder trocken ist, oder Sie fahren direkt mit der Arbeit fort. Bei Sand, Fugensand, Feinsplitt und Basaltmehl sollte die Pflasterung trocken, bei Brechsand und Pflasterfugenmörtel feucht sein.
Sand oder Fugensand fegen Sie mit einem Besen in die Fugen. Sie füllen sich am besten, wenn Sie den Besen diagonal zu den Fugen bewegen. Danach spülen Sie den noch übrigen Sand mit einem Gartenschlauch in die Fugen. Durch das Wasser, das in die Fugen gelangt, verdichtet sich der Sand. In der Regel müssen Sie nach dem Einschlämmen daher weiteren Sand in die Fugen bringen.
Beim Verfüllen der Fugen mit Basaltmehl sollte das Pflaster unbedingt trocken sein, denn das Mehl verklumpt, wenn es nass wird. Dieses Verklumpen sorgt für eine besonders gute Verdichtung. Basaltmehl fegen Sie deshalb trocken in die Fugen und schlämmen es im Anschluss mit reichlich Wasser ein. Wie beim Fugensand müssen Sie diesen Arbeitsschritt wahrscheinlich noch einmal wiederholen, damit die Fugen komplett gefüllt sind.
Möchten Sie Brechsand verwenden, feuchten Sie die Pflasterung vorher an. So lässt sich das Fugenmaterial leichter mit dem Besen in die Fugen schieben und mit Wasser einschlämmen. Direkt im Anschluss können Sie weiteren Brechsand einbringen.
Bei einem Pflasterfugenmörtel sollten Sie sich nach der Gebrauchsanweisung des Herstellers richten. In der Regel gilt jedoch, dass die Oberflächen der Pflastersteine beim Verfugen feucht sein sollten. Dadurch lässt sich verhindern, dass Substanzen aus dem Mörtel in die Steine dringen und der Mörtel auf den Steinen abbindet. Pflasterfugenmörtel hat nach dem Anmischen mit Wasser eine relativ flüssige Konsistenz. Dadurch lässt er sich am besten mit einem Gummischieber in die Fugen bringen. Hierbei sollten Sie die Pflasterung weiterhin mit Wasser besprengen. Diesen Arbeitsschritt führen Sie daher am besten zu zweit aus. Sind die Fugen vollständig gefüllt, säubern Sie das Pflaster mit Wasser. Stellen Sie an Ihrem Gartenschlauch jedoch die Sprühfunktion ein, denn mit einem harten Wasserstrahl würden Sie Mörtel, der noch nicht abgebunden ist, wieder aus den Fugen befördern.
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