Die Grundstückszufahrt pflastern – so erzielen Sie ein perfektes Ergebnis
Die Einfahrt auf ein Grundstück mit einer schönen Pflasterung zu versehen, ist zwar mit einigem Aufwand verbunden, selbst von Laien aber durchaus zu schaffen. Haben Sie die richtigen Pflastersteine gefunden und festgelegt, wie breit und lang Ihre Pflasterfläche werden soll, können Sie sich mithilfe unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung daher an die Arbeit machen.
Anleitung zum Pflastern einer Einfahrt
- Den Verlauf der Einfahrt markieren
Die Außenseiten der geplanten Einfahrt markieren Sie mit robusten Schnüren, die Sie zwischen Metallstäben, die Sie in den Boden schlagen, spannen. An diesen Schnüren orientieren Sie sich bei allen nachfolgenden Arbeiten.
Die Pflöcke und Schnüre können bei den Arbeiten verrutschen. Überprüfen Sie deren Position daher hin und wieder. Denken Sie außerdem daran, dass eine Grundstückseinfahrt ein Gefälle von mindestens zwei Prozent haben sollte, damit sich später keine Pfützen bilden und Regenwasser zügig abgeleitet wird. Berücksichtigen Sie dieses Gefälle bei sämtlichen Arbeitsschritten.
- Einen tragfähigen Unterbau herstellen
Eine Grundstücksauffahrt wird in der Regel mit Pkws befahren. Der Untergrund muss daher ausreichend tragfähig und gut verdichtet sein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Boden an einzelnen Stellen nachgibt und die Pflasterung uneben wird.
Um einen tragfähigen Untergrund herzustellen, koffern Sie das Erdreich bis in eine Tiefe von mindestens 50 Zentimeter aus. Diese Arbeit bei einer Einfahrt mit Spaten und Schaufel auszuführen, ist recht anstrengend und wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Soll es schneller und leichter gehen, leihen Sie sich einen Minibagger aus.
Nachdem Sie den Boden Ihrer Grube geebnet haben, verdichten Sie ihn. Hierfür benötigen Sie eine Rüttelplatte, die Sie ebenfalls ausleihen können. Kleinere Flächen lassen sich aber auch mit einem Handstampfer verdichten.
Die untersten 25 Zentimeter der Grube befüllen Sie mit Schotter in der Körnung 0/56 oder 0/63. Diese Schotterschicht dient als Frostschutz, denn sie ist durchlässig für Regenwasser. Dadurch verhindert sie, dass sich Wasser unterhalb der Pflasterung staut. Es könnte bei Minustemperaturen gefrieren, sich ausdehnen und Pflastersteine anheben.
Hinweis: Bezeichnungen wie 0/56 stehen für die kleinste und größte Körnung. Schotter der Körnung 0/56 enthält daher staubige Partikel, Schottersteine mit einem Durchmesser von 56 Millimeter und alle dazwischen liegenden Größen.Die Schotterschicht sollten Sie ebenfalls mit der Rüttelplatte oder dem Handstampfer verdichten. Dies ist bei einer Höhe von 25 Zentimetern recht schwierig. Füllen Sie den Schotter deshalb in zwei Etappen ein und verteilen Sie ihn vor dem Verdichten mit einem Rechen.
- Die Randsteine setzen
Als nächstes setzen Sie die Randsteine. Sie sorgen für einen sauberen Abschluss, haben aber vor allem die Aufgabe, ein Verrutschen der Pflastersteine zu den Seiten zu verhindern. Damit sie dies gewährleisten können, werden Randsteine in ein etwa 30 Zentimeter breites und circa 15 Zentimeter hohes Betonbett gesetzt. Hierfür eignet sich der Magerbeton am besten.
Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, spannen Sie die Schnüre neu. Sie sollten auf einer Höhe verlaufen, die der Oberkante der geplanten Pflasterung zuzüglich eines Zentimeters entspricht. Beim späteren Abrütteln sinken die Pflastersteine etwa einen Zentimeter in den Untergrund, sodass Ihre Pflasterung zum Schluss exakt die gewünschte Höhe hat. Denken Sie beim Spannen der Schnüre an das Gefälle.
Den Beton mischen Sie nach Herstelleranweisung und geben ihn mit einer Maurerkelle auf den Rand der Schotterschicht. Danach setzen Sie die Randsteine und bringen sie mit dem Gummihammer in die richtige Position. Überprüfen Sie danach mit einer kleinen Wasserwaage, ob die Randsteine senkrecht stehen.
Die letzten beiden Randsteine müssen Sie eventuell kürzen. Diese Arbeit lässt sich wahlweise mit einem Winkelschleifer, einem manuellen Steinschneider oder mit einer Motorflex ausführen. Müssen Sie viele Steine zuschneiden, kann es sich aber auch lohnen, einen Nassschneidetisch auszuleihen.
Sind alle Randsteine gesetzt, bauen Sie Rückenstützen aus Beton. Sie stützen die Einfassung von den Außenseiten, beginnen im oberen Bereich der Randsteine und verlaufen schräg in Richtung des Betonbetts. Nach der Fertigstellung haben sie daher eine dreieckige Form. Ihre Oberflächen streichen Sie mit der Maurerkelle glatt.
- Den oberen Bereich der Grube füllen
Nachdem das Betonbett der Randsteine ausgehärtet ist, geben Sie Schotter in der Körnung 0/45 in die Grube. Die Schotterschicht sollte eine Höhe von etwa 15 Zentimetern haben. Auch sie muss mit einer Rüttelplatte verdichtet werden.
Auf die Schotterschicht schütten Sie eine circa fünf Zentimeter hohe Schicht Splitt. Auf ihr verlegen Sie die Pflastersteine. Die Splittschicht sollte deshalb absolut eben und möglichst perfekt sein. Hierbei helfen Ihnen dünne Metallrohre, die Sie in die Splittschicht legen, um die gesamte Fläche im Anschluss mit einer Abziehlatte oder einem anderen langen und geraden Gegenstand abzuziehen. Danach entfernen Sie die Metallrohre und befüllen die Stellen, an denen sie gelegen haben, mit Splitt.
Mithilfe der Metallrohre bekommt Ihr Splittbett gleichzeitig die richtige Höhe, denn Sie können von der Höhe der gespannten Schnüre die Dicke der Pflastersteine abziehen und wiederum einen Zentimeter als Puffer hinzurechnen. Auf dieser Höhe sollte der oberste Punkt der Metallrohre liegen.
- Die Pflastersteine verlegen
Benötigen Sie mehrere Paletten Pflastersteine, sollten Sie die Steine immer abwechselnd von allen Paletten nehmen. Kleine Farbunterschiede sind nicht ungewöhnlich, fallen aber vor allem auf, wenn Sie die Steine von mehreren Paletten nicht mischen.
Die Pflastersteine verlegen Sie lose auf dem Splittbett. Betreten Sie das Splittbett hierbei nicht. Auf die richtige Höhe bringen Sie die Steine mithilfe eines Gummihammers.
Ob Fugen in einer Flucht liegen, lässt sich mit einer Schnur überprüfen. Sind einzelne Fugen zu schmal, verschieben Sie die Steine am besten mit einem Richteisen. Der Einsatz von Abstandshaltern ist ebenfalls möglich. Durch sie werden alle Fugen exakt gleich breit.
- Die Fugen verfüllen
Zum Verfüllen der Fugen eignen sich viele Materialien. Wie Sie im nächsten Arbeitsschritt vorgehen, hängt daher davon ab, für welches Fugenmaterial Sie sich entschieden haben.
Hinweis: Bei der Frage, womit Sie die Fugen Ihrer Pflasterung am besten füllen, hilft Ihnen unser Ratgeber „Pflastersteine verfugen – diese Materialien kommen infrage“.Verwenden Sie Fugensand, Brechsand oder Basaltmehl, verdichten Sie die Pflasterfläche mitsamt des Fugenmaterials nach dem Verfugen mit der Rüttelplatte. Pflasterfugenmörtel härtet dagegen aus. Wenn Sie dieses Fugenmaterial verwenden möchten, sollten Sie Ihre Pflasterung daher mit einer Rüttelplatte bearbeiten, bevor Sie sich dem Verfüllen der Fugen widmen.
Fugen verfüllen mit Fugensand
Fugensand aus einem Gestein wie Quarz oder Granit geben Sie trocken auf die Pflasterung und schieben ihn mit einem Besen in die Fugen. Die Fugen sollten zum Schluss komplett mit Sand gefüllt sein. Danach gehen Sie mit einem Rüttler mit Schutzmatte über die gepflasterte Fläche. Durch diese Bearbeitung verdichtet sich der Sand. Besitzen Sie keinen Rüttler und möchten Sie keinen ausleihen, nehmen Sie stattdessen einen Wasserschlauch und schlämmen den Sand in die Fugen ein. Danach müssen Sie wie nach der Bearbeitung mit dem Rüttler sehr wahrscheinlich weiteren Sand in die Fugen kehren und bei größeren Mengen das Rütteln beziehungsweise Einschlämmen noch einmal wiederholen.
Fugen verfüllen mit Brechsand
Brechsand lässt sich am einfachsten feucht verarbeiten. In diesem Zustand sickert er leichter in die Fugen und füllt sämtliche Zwischenräume. Alle anderen Arbeitsschritte sind identisch mit der Verarbeitung von Fugensand.
Fugen verfüllen mit Basaltmehl
Basaltmehl geben Sie trocken in die Fugen. Erst danach bewässern Sie die Pflasterung, denn beim Kontakt mit Wasser verklumpt das Mehl. Ein vorheriges Anfeuchten erschwert daher die Arbeit.
Fugen verfüllen mit Pflasterfugenmörtel
Pflasterfugenmörtel wird in die Fugen eingeschlämmt. Hierzu befeuchten Sie die Pflasterung zunächst mit reichlich Wasser. Durch eine vollständige Sättigung der Pflastersteine mit Wasser verringert sich die Gefahr, dass Bindemittel aus dem Mörtel in die Steine dringt. Dies könnte zu einer optischen Veränderung wie einer Glanzbildung führen. Danach verteilen Sie den trockenen Fugenmörtel auf der Fläche und schieben ihn mit einem Besen oder einem Gummischieber in die Fugen, während Sie oder eine andere Person die Pflasterung weiter mit Wasser besprengt. Durch den Einsatz von Wasser verdichtet sich der Mörtel und verschließt sämtliche Hohlräume. Liegt zum Schluss noch etwas Mörtel auf der Fläche, entfernen Sie ihn mit einem Besen. Auch hierbei können Sie Wasser einsetzen. Der Wasserstrahl sollte jedoch sanft sein. Säubern Sie die Pflasterung so gründlich wie möglich, denn abgebundener Pflasterfugenmörtel lässt sich nur schwerlich von den Steinen entfernen.
Niedrige und hohe Außentemperaturen beeinträchtigen das Abbinden des Mörtels. Achten Sie daher auf die vom Hersteller angegebene Verarbeitungstemperatur. Darüber hinaus müssen Sie zügig arbeiten, damit der Mörtel nicht vorzeitig abbindet.
Unabhängig vom gewählten Fugenmaterial ist es meist erforderlich, den letzten Arbeitsschritt zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu wiederholen. Vor allem Sand wird bei der Bearbeitung der Pflasterung mit der Rüttelplatte tiefer in die Fugen rutschen und an der Oberfläche Löcher entstehen lassen. Weitere Hohlräume könnten sich in den folgenden Tagen und Wochen zeigen. Viele Fugenmaterialien werden aber auch vom Regen ausgewaschen oder vom Wind aus den Fugen geweht. Verluste entstehen zudem, wenn Sie das Pflaster mit einem Hochdruckreiniger säubern. Nach einigen Jahren ist deshalb oft eine Überarbeitung erforderlich.
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