Eine Grundstückszufahrt planen – daran sollten Sie denken
Bei der Planung einer gepflasterten Grundstücksauffahrt werden nicht selten entscheidende Details vergessen. Dies kann unnötige Kosten und zusätzlichen Arbeitsaufwand nach sich ziehen oder zu Streitigkeiten mit den Behörden führen. Im Folgenden finden Sie deshalb eine Liste mit den Punkten, die Sie in der Planungsphase berücksichtigen sollten.
- Die nötigen Genehmigungen einholen
- Die Verlegeweise festlegen
- Das Thema Entwässerung nicht vergessen
- Mit möglichst wenig Verschnitt planen
- Mietgeräte rechtzeitig reservieren
- Unterirdisch verlaufende Zuleitungen einplanen
Durch eine Grundstückszufahrt stellen Sie eine Verbindung zu einer öffentlichen Straße her. Oft kreuzt eine Zufahrt einen Geh- oder Radweg, sodass eine Bordsteinabsenkung erforderlich ist. Ebenso kann eine Zufahrt eine Grünfläche oder den Seitengraben einer Straße durchqueren. In diesem Fall sind Anpassungen vonnöten. Sie werden von der Gemeinde oder von behördlich zugelassenen Fachfirmen ausgeführt und müssen vorab geplant und gegebenenfalls genehmigt werden. Für den Bau einer Grundstückszufahrt benötigen Sie daher oft eine Genehmigung. Zudem müssen Sie die gelten Vorschriften beachten. In ihnen kann zum Beispiel eine Mindestbreite, die Art der Einmündung auf die Straße und selbst das Material der Pflastersteine festgelegt sein. Diese Vorgaben unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern und oft sogar von Gemeinde zu Gemeinde.
Bevor Sie mit der Planung beginnen, sollten Sie deshalb Kontakt zu der für Sie zuständigen Behörde aufnehmen und die Details erfragen. Bei dieser Gelegenheit lässt sich gleichzeitig klären, ob an der Stelle, an der Sie eine Einfahrt planen, unterirdisch Leitungen verlegt wurden. Diese könnten Sie bei den Pflasterarbeiten beschädigen. Erfragen Sie außerdem die Grundflächenzahl, sofern sie Ihnen nicht bekannt ist. Sie wird im Bebauungsplan festgelegt und bestimmt die maximal bebaubare Fläche eines Grundstücks. Mit einer sehr breiten oder langen Auffahrt überschreiten Sie unter Umständen die Grundflächenzahl.
Beim Pflastern unterscheidet man zwischen der gebundenen und ungebundenen Verlegeweise. Bei der gebundenen Verlegeweise werden die Pflastersteine in eine Schicht Mörtel oder Beton gelegt. So entsteht eine besonders stabile Pflasterung.
Die gebundene Verlegeweise erfordert allerdings Erfahrung und ist mit einem relativ großen Arbeitsaufwand verbunden. Die meisten Heimwerker bevorzugen deshalb die ungebundene Verlegeweise, bei der die Pflastersteine lose auf einer Schicht Schotter oder Kies verlegt werden. Für den nötigen Halt zu den Seiten sorgen einbetonierte Kantensteine.
Sind Sie noch unschlüssig, welche Pflastersteine Sie verwenden möchten, lesen Sie unseren Ratgeber „Pflastersteine – die Materialien mit ihren Vor- und Nachteilen“. Bei einer Auffahrt, die Sie mit dem Pkw befahren, sollten die Pflastersteine mindestens fünf Zentimeter dick sein. Tipps für die optische Gestaltung finden Sie im Artikel „Pflasterungen attraktiv gestalten – Verlegemuster und weitere Ideen“.
Denken Sie bei der Auswahl der Pflastersteine aber auch an die Niederschlagsgebühren, die viele Gemeinden mittlerweile erheben. Bei ihrer Berechnung spielt es eine entscheidende Rolle, ob eine Pflasterung wasserdurchlässig ist und Regenwasser versickern lässt. Solch ein Belag ist in manchen Gemeinden sogar vorgeschrieben, in anderen reicht es dagegen aus, wenn die Fugen wasserdurchlässig und ausreichend breit sind. Klären Sie schon allein zur Vermeidung unnötiger Gebühren auch diese Frage vorab mit der zuständigen Behörde. Als gänzlich unversiegelt gelten Pflasterungen aus Rasengittersteinen.
Eine Entwässerung, durch die Regenwasser direkt auf Ihrem Grundstück versickert, kann ebenfalls Pflicht sein. Sie entlastet die Kanalisation bei Starkregen und schont gleichzeitig die Umwelt, denn in die Kanalisation geleitetes Regenwasser vermischt sich mit dem Schmutzwasser aus den Haushalten und muss daher in einem aufwändigen Prozess wieder gereinigt werden.
Unabhängig von der Frage, welche Pflastersteine Sie letztendlich verwenden, verursacht ein Zuschnitt zusätzliche Arbeit. Zudem sehen ganze Steine besser aus. Planen Sie Ihre Auffahrt deshalb in einer Breite, bei der möglichst wenig Verschnitt anfällt. Vergessen Sie hierbei nicht die Fugen und die Kantensteine an den Seiten. Durch eine maßstabsgetreue Skizze lassen sich viele Fehler vermeiden und selbst ein etwas komplizierteres Verlegemuster wie der Wilde Verband detailliert planen. Mithilfe einer Skizze ermitteln Sie außerdem, wie viele Pflastersteine Sie für Ihr Vorhaben benötigen.
Eine Planung auf Papier erfordert Vorstellungsvermögen. Um sicherzustellen, dass sie Ihnen später gefällt und all Ihre Bedürfnisse erfüllt, stecken Sie die geplante Auffahrt deshalb am besten mit Pflöcken und Schnüren ab. Ein geplantes Carport oder eine Garage lässt sich durch vier Kisten oder andere Hilfsmittel simulieren. Soll Ihre Auffahrt auf einer Seite entlang der Grundstücksgrenze verlaufen, wäre zu überlegen, ob Sie dort einen Zaun aufstellen, eine Mauer bauen oder eine Hecke pflanzen möchten. Solch eine Einfassung benötigt Platz, sodass sich die Auffahrt in Richtung der Grundstücksmitte verschiebt.
Eine Grundstücksauffahrt benötigt einen tragfähigen und sorgfältig vorbereiteten Untergrund. Sie müssen die Erde deshalb bis in eine Tiefe von mindestens 50 Zentimeter abtragen. Diese Arbeit ist mit Spaten und Schaufel recht mühsam, mit dem Minibagger dagegen schnell erledigt. Ihn können Sie in vielen Baumärkten und bei Baumaschinenverleihern tageweise mieten. Den Transport von der Verleihstation bis zu Ihrem Grundstück können Sie in der Regel hinzubuchen. Zum Verdichten der einzelnen Schichten Ihrer Grundstücksauffahrt benötigen Sie außerdem einen Rüttler. Auch ihn bekommen Sie als Leihgerät. Gleiches gilt für den Nassschneidetisch, auf dem sich vor allem größere Platten sehr gut zuschneiden lassen. Für die meisten Vorhaben reicht jedoch ein Winkelschleifer oder ein manueller Steinschneider.
Denken Sie bei Mietgeräten an eine rechtzeitige Reservierung. Überlegen Sie zudem, ob Sie die ausgehobene Erde an einer anderen Stelle auf dem Grundstück gebrauchen können. Mit dem Minibagger lässt sie sich mühelos an den gewünschten Platz bringen.
TIPP
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Ist noch keine Pflasterung vorhanden, lassen sich Rohre und Kabel leicht im Boden verlegen. Wünschen Sie sich Leuchten entlang der Grundstücksauffahrt, sollten Sie die nötigen Zuleitungen deshalb vor oder während der Pflasterarbeiten verlegen. Eine weitere Möglichkeit, für eine gute Beleuchtung zu sorgen, sind leuchtende Pflastersteine oder Lichtsteine, die meistens mit sparsamen LED-Lampen bestückt sind. Manche lassen sich per App auf dem Smartphone steuern oder schalten sich über einen Bewegungsmelder ein. Stromkabel und Bewässerungsschläuche für beispielsweise eine automatische Rasenbewässerung sind in den orangefarbenen KG-Rohren aus Kunststoff gut geschützt. Diese Rohre können auch zunächst leer bleiben und nur mit einem Einziehseil ausgestattet werden. Durch Leerrohre lassen sich spätere Veränderungen ohne großen Aufwand verwirklichen.
Anleitung zum Pflastern einer Grundstückseinfahrt
Zum Pflastern Ihrer Grundstücksauffahrt bekommen Sie im Handel die unterschiedlichsten Steine aus Beton oder natürlichen Gesteinen sowie Pflastersteine in speziellen… weiterlesen