Pflastersteine verfugen – diese Materialien kommen infrage
Die Fugen einer Pflasterung können Sie mit Sand, Splitt, Gesteinsmehl oder einem Fugenmörtel füllen. Diese vier Baustoffe unterscheiden sich durch ihren Preis, die Verarbeitung und ihr Aussehen, das bei gepflasterten Flächen wie der Grundstücksauffahrt sicherlich eine Rolle spielt. Welches der Materialien Sie verwenden, hat außerdem einen Einfluss auf den späteren Pflegeaufwand, denn auf einigen siedeln sich schnell Unkräuter an. Sofern Sie ein Unkrautbewuchs stört, zahlt es sich daher vor allem bei größeren Pflasterungen mit entsprechend vielen Fugen aus, bei der Auswahl des Fugenmaterials auf eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Unkraut und Moos zu achten.
Die Aufgaben der Fugen in einer Pflasterung
Sorgfältig verfüllte Fugen verleihen einer gepflasterten Fläche dauerhaft eine hohe Standfestigkeit. Gleichzeitig gewährleisten sie eine gewisse Flexibilität, denn selbst Pflastersteine dehnen sich bei Hitze etwas aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Fugen ermöglichen leichte Bewegungen und verhindern dadurch die Bildung von Rissen sowie Absplitterungen an den Rändern. Letztere entstehen bei einem fugenlosen Pflaster vor allem durch Reibung, wenn Sie die Fläche zum Beispiel mit dem Auto befahren und hierbei die Steine leicht verschieben. Dieses Problem verdeutlicht schon der Begriff „auf Knirsch verlegtes Pflaster“ für ein fugenloses Pflaster. Durch die Fugen einer Pflasterung kann außerdem Wasser versickern und abfließen. Ohne sie würden sich Pfützen bilden, die im Winter gefrieren und Frostschäden verursachen könnten. Nicht zuletzt gleichen Fugen kleine Unterschiede in der Größe der einzelnen Steine aus. Durch sie bilden selbst unregelmäßig geformte Steine wie das Kopfsteinpflaster eine begeh- und befahrbare Fläche. Aufgrund dieser vielen Aufgaben, die Fugen erfüllen, ist es in gewissen Fällen zwar möglich, aber wenig empfehlenswert, auf Fugen zu verzichten.
Schüttgut oder Fugenmörtel?
Beim Verfugen von Pflastersteinen haben Sie die Wahl zwischen unzähligen Produkten. Fast alle lassen sich jedoch einer der folgenden vier Gruppen zuordnen:
- Sand
- Splitt
- Gesteinsmehl
- Fugenmörtel
Sand, Splitt und Gesteinsmehle ähneln sich in ihrer Verarbeitung, denn sie werden in die Fugen gefegt oder eingeschlämmt. Fugenmaterialien dieser drei Gruppen eignen sich daher auch bestens für Heimwerker mit wenig Erfahrung in Pflasterarbeiten. Die Verwendung von Fugenmörtel ist dagegen schwieriger. Schon allein die Tatsache, dass der Mörtel nach dem Anmischen rasch aushärtet, erfordert eine sorgfältige Planung und zügiges Arbeiten.
Mit Sand, Splitt oder Gesteinsmehl lassen sich selbst schmale Fugen leicht füllen. Sie kosten zudem weniger als ein Mörtel. Fugenmörtel hält allerdings höheren Belastungen stand. Auch die Haltbarkeit ist in der Regel besser, denn bei Sand, Splitt und Gesteinsmehl geht im Laufe der Zeit ein Teil der Füllungen durch Regen und Wind verloren. Gleiches gilt, wenn Sie die Pflasterung mit dem Gartenschlauch oder dem Hochdruckreiniger säubern. Nach einer gewissen Zeit müssen Sie daher Material nachfüllen, um die Fugen wieder zu schließen. Fugenmörtel wird dagegen fest und entsprechend unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Er geht mit den angrenzenden Pflastersteinen eine feste Verbindung ein und erhöht dadurch die Stabilität einer Fläche. Diese Verbindung verhindert gleichzeitig ein Verrutschen einzelner Steine. Auf Pflasterungen, deren Fugen mit Mörtel verfüllt wurden, sprießt zudem weniger Unkraut. Letztendlich müssen Sie jedoch Ihre eigene Entscheidung treffen.
Fugensand
Herkömmlicher Sand ist zum Verfüllen von Fugen wenig geeignet, denn er verfestigt sich nicht. Dadurch bietet er den Pflastersteinen keinen Halt, sodass diese beispielsweise beim Befahren zu den Seiten rutschen können. Möchten Sie Sand verwenden, nehmen Sie daher besser einen Fugensand. Er wird meist aus Quarz oder Granit hergestellt. Beide Grundstoffe zeichnen sich durch eine hohe Härte aus, deshalb ist der aus ihnen hergestellte Fugensand ebenfalls sehr druckstabil. Zusätzlich wird der Sand gebrochen oder gequetscht.
Fugensand bleibt selbst nach einer starken Verdichtung wasserdurchlässig, sodass Regenwasser dauerhaft durch die Fugen versickern kann. Er eignet sich wegen seiner feinen Körnung auch zum Verfüllen von schmalen Fugen. Desto schmaler sie sind, desto kleiner sollten die Sandkörner sein. Fugensand ist für Unkräuter und Insekten allerdings durchaus attraktiv. Bei diesem Füllmaterial müssen Sie daher mit einem größeren Pflegeaufwand rechnen.
Brechsand
Der unter der Bezeichnung Brechsand angebotene Fugensand ist oft relativ teuer, aber auch besonders hochwertig. Er entsteht durch die Zerkleinerung von Gestein oder Bauschutt, ist maximal fünf Millimeter groß und wird bei einem Durchmesser von bis zu 0,25 Millimetern als Edelbrechsand bezeichnet. Typische Merkmale sind die unregelmäßigen Körnungen und die scharfen Kanten.
Brechsand wird auch Quetschsand genannt. Er unterdrückt Unkraut, denn seine scharfen Kanten erschweren es den Pflanzen, sich mit ihren Wurzeln einen Weg durch die Fugen zu bahnen. Gänzlich verhindern kann Brechsand einen Unkrautbewuchs jedoch nicht. Die scharfen Kanten halten zudem Insekten aus einer Pflasterung fern. Darüber hinaus sorgen sie dafür, dass die Sandkörner in den Fugen haften bleiben.
Unkrauthemmender Fugensand
Unkrauthemmender Fugensand hat einen hohen pH-Wert, enthält viele Minerale und ist nährstoffarm. Durch diese für Pflanzen schlechten Bedingungen verhindert er, dass Unkraut aus den Fugen sprießt. Eine zusätzliche Erschwernis ist die runde Form der Sandkörner. An ihnen finden die Pflanzenwurzeln keinen Halt.
Gesteinsmehl
In der Gruppe der Gesteinsmehle spielt das Basaltmehl eine wichtige Rolle. Es hat eine dunkle Farbe und harmoniert dadurch sehr gut mit dunklen Pflastersteinen. Gesteinsmehle für Fugen sind jedoch auch in helleren Farbtönen erhältlich. Ein Gesteinsmehl in einem relativ hellen Grau ist zum Beispiel das Granitmehl und für dunkelgraue Fugen können Sie unter anderem die Gesteinsmehle aus Diabas verwenden.
Fugen, die Sie mit Gesteinsmehl füllen, bleiben wasserdurchlässig. Sie stützen die Pflasterung, denn die Körner haben eine raue Oberfläche und verfestigen sich unter Einfluss von Feuchtigkeit. Ihre stützende Funktion übertrifft die von Quarzsand und anderem Fugensand. Auch in diesen Fugen können sich allerdings Unkräuter und Insekten ansiedeln.
Splitt
Eine Füllung aus Splitt kann Ihre Pflasterung hochwertiger aussehen lassen, wenn Sie zum Beispiel Splitt aus Glanzkies, Basalt oder grauem Granit verwenden. Besonders dekorativ sind Füllungen, die einen farblichen Kontrast zum Pflaster bilden. Splitt ist wasserdurchlässig und hemmt die Entstehung von Unkraut sowie eine Moosbildung.
Splitt für Fugen sollte, abhängig von der Breite der Fugen, eine Korngröße von einem bis drei Millimeter haben. Beachten Sie hierbei, dass Sie umso mehr Splitt brauchen, je kleiner die Körner sind. Möchten Sie ein wenig Geld sparen, füllen Sie die unteren Bereiche der Fugen mit einem günstigeren Splitt und verwenden den Edelsplitt nur für den obersten Zentimeter.
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Pflasterfugenmörtel
Pflasterfugenmörtel unterscheiden sich durch das enthaltene Bindemittel. Hierbei kann es sich um Zement oder um Kunstharz handeln. Zementhaltige Mörtel kommen vor allem bei Pflasterungen zum Einsatz, die später hohen Belastungen ausgesetzt sind. Diese Mörtel reduzieren die Bewegungen der Pflastersteine und sorgen insgesamt für mehr Stabilität. Kunstharz gleicht Belastungen dagegen durch seinen Federeffekt aus.
Kunstharzhaltige Pflasterfugenmörtel bekommen Sie in wasserdurchlässigen und wasserundurchlässigen Ausführungen. Zementhaltige Produkte sind dagegen immer wasserundurchlässig. Mit solch einem Pflasterfugenmörtel versiegeln Sie eine Pflasterung. Dadurch kann kein Regenwasser durch die Fugen versickern. Dies gilt allerdings nur, wenn Sie sorgfältig arbeiten und keine Ritzen verbleiben. In ihnen könnte sich Wasser sammeln, bei niedrigen Außentemperaturen gefrieren und Frostschäden verursachen. Einen zementhaltigen Pflasterfugenmörtel sollten Sie zudem nur für Pflastersteine verwenden, die Sie in einem Bettungsmörtel verlegen. Ohne diese Verbindungen würden die Fugen leicht reißen, wenn sich die Steine durch ein Begehen oder Befahren bewegen. Produkte, die Kunstharz enthalten, eignen sich dagegen auch für eine ungebundene, also lose Verlegung der Steine.
Pflasterfugenmörtel hält Unkraut und Insekten von einer Pflasterung fern. Durch ihn werden Ihre Pflasterungen daher pflegeleicht und bleiben dauerhaft schön.
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