Pflasterflächen entwässern

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Pflasterflächen entwässern – diese Möglichkeiten haben Sie

In vielen Gemeinden besteht inzwischen die Pflicht, bei großen gepflasterten Flächen wie der Grundstückszufahrt eine Entwässerung auf dem eigenen Grund sicherzustellen. Ist dies in Ihrem Wohnort der Fall, dürfen Sie Niederschlagswasser nicht mehr in die öffentliche Kanalisation leiten. Durch diese Vorschrift soll vor allem eine Überlastung der Kanalisation bei Starkregen verhindert werden. Sie kann überschwemmte Straßen, vollgelaufene Keller und entsprechend große Schäden zur Folge haben. Auch der Arbeitsaufwand in den Klärwerken lässt sich auf diese Weise reduzieren, denn Regenwasser, das sich in der Kanalisation mit Schmutzwasser mischt, muss wie das Abwasser in aufwändigen Prozessen gereinigt werden. Dieser zusätzliche Aufwand erhöht die Abwassergebühren, die Sie zu zahlen haben.

Auch bei der Berechnung der Niederschlagsgebühren spielen Entwässerungsmaßnahmen oft eine Rolle. Letztendlich können Sie das kostenlose Regenwasser in Ihrem Garten oder Vorgarten aber sicherlich auch gut gebrauchen. Es versorgt Ihren Rasen und die Pflanzen zum Nulltarif mit Feuchtigkeit und erspart Ihnen in vielen Fällen das Sprengen. Zudem enthält Regenwasser keinen Kalk. Auf ihn verzichten viele Pflanzen gern. Eine Entwässerung auf dem eigenen Grundstück hat daher auch für Sie viele Vorteile.

Hinweis: Welche Vorschriften Sie bei der Entwässerung von Pflasterungen einzuhalten haben, erfahren Sie bei der für Sie zuständigen Kommune.
Straße überflutet nach Gewitter, Autos im Wasser © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com
Bei Starkregen kommt die Kanalisation schnell an ihre Grenzen © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com

Die unkontrollierte Entwässerung

Bei der „wilden“ oder unkontrollierten Entwässerung leiten Sie Niederschlagswasser auf eine Rasenfläche oder in ein Beet direkt neben der Pflasterung. Damit Regenwasser in diese Richtung fließt, verlegen Sie die Pflastersteine mit einem leichten Gefälle. Zwei Prozent reichen in den meisten Fällen vollkommen aus. Eine unkontrollierte Entwässerung ist eine günstige und einfache Lösung, die sich für kleinere Pflasterflächen wie die Zufahrt zu einer Garage anbietet. Gewisse Umstände, die eine Wasseraufnahme beeinträchtigen, können jedoch zusätzliche Maßnahmen wie den Einbau einer Entwässerungsrinne erforderlich machen. Dies wäre zum Beispiel ein sehr lehmiger Boden, der Wasser nur langsam aufnimmt und bei starkem Regen dadurch schnell an seine Grenzen kommt. Bei solch einem Boden wären neben eventuellen Problemen mit den Behörden Pfützen vermutlich bald ein Ärgernis.

Entwässerungsrinne, Gulli © fefufoto, stock.adobe.com
Eine Entwässerungsrinne nimmt Niederschlagswasser auf © fefufoto, stock.adobe.com
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Die Entwässerungsrinne

Über eine Entwässerungsrinne lässt sich Niederschlagswasser in die Kanalisation leiten. Dürfen oder möchten Sie dies nicht, kann sich an deren Ende eine Sickergrube oder ein Sickerschacht befinden. Hierbei handelt es sich um einen in den Boden eingelassenen Auffangbehälter aus Kunststoff oder Betonringen, aus dem das Wasser zeitverzögert in den Untergrund sickert. Um dies zu ermöglichen, besitzt der Behälter einen wasserdurchlässigen Boden und eventuell zusätzlich gelochte Seitenwände. Er hat einen Durchmesser von mindestens einem Meter. Die erforderliche Größe hängt jedoch von vielen Faktoren wie der Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens und der zu erwartenden Regenmengen ab.

Rohre leiten das Wasser in die Kanalisation, Bau einer Rinne © dima_pics, stock.adobe.com
Rohre leiten das Wasser in die Kanalisation, eine Zisterne oder einen Sickerschacht © dima_pics, stock.adobe.com

Eine Einleitung des Regenwassers in einen Teich ist ebenfalls möglich. Darüber hinaus kann das Wasser in eine Mulde, also eine flache Vertiefung im Boden geleitet werden. Diese Variante erfordert allerdings exakte Berechnungen, damit später keine Probleme auftreten. Sie ist daher eher den Fachleuten vorbehalten.

Sickerschacht im Boden, Versickerungsbecken © naka, stock.adobe.com
Ein Sickerschacht gibt das Wasser langsam an das Erdreich ab © naka, stock.adobe.com

Eine Entwässerungs- oder Ablaufrinne verläuft in der Regel quer zur Pflasterung einer Grundstückszufahrt und bleibt sichtbar. Solche Rinnen bekommen Sie in den Baumärkten als Bausätze mit allen nötigen Komponenten. Sie werden aus Beton sowie verschiedenen Kunststoffen und Metallen hergestellt. Die später sichtbaren Abdeckungen bestehen aus optischen Gründen und um die nötige Stabilität zu gewährleisten jedoch meist aus Edelstahl, Aluminium oder Gusseisen. Damit Regenwasser zügig abfließt, muss die Rinne in Richtung des Kanalanschlusses beziehungsweise der Sickergrube oder eines anderen Sammelbehältnisses ein Gefälle von mindestens zwei Prozent haben.

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Regenwasser in einer unterirdischen Zisterne sammeln

Regenwasser eignet sich bestens zum Gießen der Blumen, zum Sprengen des Rasens, für die Reinigung von gepflasterten Wegen und anderen Flächen und viele weitere Zwecke. Anstatt das Wasser versickern zu lassen, können Sie es daher ebenso gut über eine Entwässerungsrinne in eine Zisterne leiten. Aus solch einem, in den Boden eingelassenen und damit unsichtbaren Behältnis lässt es sich mithilfe einer Pumpe jederzeit wieder nach oben befördern. Möchten Sie möglichst viel Regenwasser sammeln, leiten Sie auch das Wasser, das auf Ihr Dach fällt, über die Fallrohre in die Zisterne. Es kann im besten Fall sogar im Haushalt als sogenanntes Grauwasser beispielsweise bei der Toilettenspülung eingesetzt werden. Dadurch reduzieren Sie Ihre Ausgaben für Wasser und schonen gleichzeitig die Umwelt.

Zisterne wird in den Boden eingebaut © Ilhan Balta, stock.adobe.com
Eine Zisterne für Regenwasser senkt Ihre Wasserkosten © Ilhan Balta, stock.adobe.com
Abwasserrohre © Dieter Pregizer, stock.adobe.com
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