Pflasterungen attraktiv gestalten – Verlegemuster und weitere Ideen
Möchten Sie auf Ihrer Grundstücksauffahrt, der Terrasse oder im Garten Pflaster verlegen, dürfen Sie richtig kreativ werden, denn Pflastersteine lassen sich auf die unterschiedlichsten Arten verlegen. Durch Steine in verschiedenen Farben bekommt Ihre Pflasterung sogar ein dekoratives Muster. Schauen Sie sich vor Beginn der Arbeiten deshalb die verschiedenen Verlegemuster an und lesen Sie unsere zehn Tipps für die Gestaltung von Pflasterungen.
Kreuzverband
Beim Kreuzverband richten Sie die Pflastersteine sowohl horizontal als auch vertikal in durchgehenden Reihen aus. So entstehen wie bei Wand- oder Bodenfliesen durchgängige Fugen. Eine Pflasterung im Kreuzverband lässt sich leicht realisieren, ist aber wenig belastbar. Für eine Grundstücksauffahrt, die Sie mit dem Auto befahren, ist sie daher nicht zu empfehlen. Auf der Terrasse und in anderen weniger beanspruchten Bereichen reicht die Tragfähigkeit jedoch aus.
Reihenverband oder Läuferverband
Der Reihenverband erinnert an Mauerwerk, denn bei ihm legen Sie die seitlichen Kanten der Pflastersteine immer in die Mitte der Pflastersteine der vorangegangenen Reihe. So verschiebt sich jede Reihe um einen halben Stein. Im Reihenverband lassen sich selbst größere Flächen zügig fertigstellen, wenn Sie vor dem Verlegen die benötigte Anzahl halber Steine zuschneiden. Dieses Verlegemuster eignet sich für die Terrasse, den Innenhof, Gartenwege und die Grundstücksauffahrt.
Neben dem halben Versatz können Sie die Steine jeweils um ein Drittel oder Viertel der Steinlänge versetzen. Diese Verlegeart wird als schleppender Verband bezeichnet und sieht interessanter als der halbe Versatz aus.
Diagonalverband
Der Diagonalverband ist identisch mit dem Reihenverband. Bei ihm werden die Pflastersteine jedoch diagonal auf dem geplanten Weg verlegt. Dies erhöht die Stabilität einer Pflasterung und hat natürlich auch einen großen Einfluss auf ihre Optik. Möchten Sie Pflastersteine im Diagonalverband verlegen, benötigen Sie für die Seiten sogenannte Bischofsmützen. Hierbei handelt es sich um drei- oder fünfeckige Steine. Alternativ schneiden Sie die Randsteine selbst zu.
Blockverband
Beim Blockverband bilden jeweils zwei, drei, vier oder mehr Steine eine Einheit. So entstehen Blöcke mit umlaufenden Fugen, die sich fortlaufend wiederholen. Bei der einfachsten Variante wechseln sich Blöcke mit jeweils zwei waagerecht und senkrecht verlegten Steinen ab. Die umlaufenden Fugen mindern wie beim Kreuzverband die Belastbarkeit einer Pflasterung. Dieses Verlegemuster sollten Sie deshalb ebenfalls nicht für die Grundstücksauffahrt, sondern nur für weniger beanspruchte Bereiche verwenden. Es wird wegen seiner Ähnlichkeit mit Parkett auch als Parkettverband bezeichnet.
Mittelsteinverband
Der Mittelsteinverband bekam seinen Namen wegen seines quadratischen Mittelsteins, um den rechteckige Pflastersteine verlegt werden. So entstehen wiederum Blöcke, die von Fugen eingefasst sind. Auch dieses Verlegemuster ist daher eher für wenig beanspruchte Flächen zu empfehlen. Soll das Muster noch deutlicher sichtbar werden, nehmen Sie Mittelsteine in einer anderen Farbe.
Fischgrätenverband
Wenn Sie eine Pflasterung im Fischgrätenverband genau betrachten, sehen Sie viele Treppen aus abwechselnd horizontal und vertikal verlegten Steinen. Sie verleihen einer Pflasterung Stabilität. Eine Pflasterung im Fischgrätenverband eignet sich daher auch bestens für die Auffahrt oder eine Stellfläche für den Wohnwagen.
Römischer Verband oder Wilder Verband
Für eine Pflasterung im Römischen Verband benötigen Sie Pflastersteine in mindestens drei verschiedenen Größen. Diese Verlegeart erfordert eine sorgfältige Planung, damit sich ein Muster ergibt. Es ist häufig nicht sofort erkennbar und macht die Pflasterung dadurch noch interessanter.
Damit eine Pflasterung im Wilden Verband gut aussieht, sollten Sie folgende Regeln beachten:
- Achten Sie darauf, dass die größten Pflastersteine sich nicht berühren.
- Legen Sie nicht mehr als zwei Platten gleicher Größe nebeneinander.
- Lassen Sie keine Kreuzfugen entstehen.
- Halten Sie durchgehende Fugen möglichst kurz.
Flechtverband
Im Flechtverband wirkt eine Pflasterung wie ein geflochtener Zaun. Bei dieser Verlegeart bietet es sich an, die rechteckigen Pflastersteine mit kleinem Mosaikpflaster zu kombinieren. Hat es zusätzlich eine andere Farbe, kommt die vermeintlich geflochtene Optik noch besser zur Geltung. Eine Füllung aus Schüttgut wie feinem Kies ist aber ebenfalls möglich.
Segment- und Schuppenbogenverband
Beim Segmentbogenverband und dem Schuppenbogenverband verlegen Sie die Pflastersteine in mehreren Kreisbögen. Diese liegen beim Segmentbogenverband direkt übereinander, während sie beim Schuppenbogenverband versetzt sind. Diese Art der Verlegung ist recht schwierig und daher nur für Heimwerker mit Erfahrung in Pflasterarbeiten zu empfehlen. Gleiches gilt für den Meereswellenverband, bei dem Sie die Pflastersteine in einem wellenförmigen Verlauf verlegen.
Gefällt Ihnen keines der beschriebenen Verlegemuster, erfinden Sie selbst eines. Je mehr Formate Sie verwenden, desto größer ist Ihr Spielraum. Erscheint Ihnen nur ein Verlegemuster zu langweilig, können Sie außerdem mehrere Muster kombinieren. Möglicherweise hilft Ihnen aber auch schon einer der folgenden Tipps.
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Weitere Ideen für die optische Gestaltung der Pflasterung
- Einen großen Einfluss auf die Optik einer Pflasterung hat das Material, aus dem die Pflastersteine bestehen. Lesen Sie hierzu bei Bedarf unseren Ratgeber „Pflastersteine – die Materialien mit ihren Vor- und Nachteilen“.
- Um eine Pflasterung optisch interessanter zu gestalten, können Sie Steine in verschiedenen Farben oder mehrere Materialien kombinieren. Mit Kleinpflaster wie den würfelförmigen Granitsteinen lassen sich größere Flächen unterteilen oder bestimmte Bereiche wie zum Beispiel die Terrasse einfassen. Wenn Sie möchten, können Sie sogar jeden einzelnen Block einer Pflasterung im Block- oder Mittelsteinverband mit kleinen Pflastersteinen einrahmen. Eine optische Auflockerung ist jedoch vor allem bei großen Platten, die Sie im Kreuzverband verlegen, ein Gewinn. Solch eine Pflasterung kann ohne Unterbrechung unter Umständen zu nüchtern wirken.
- Neben den quadratischen und rechteckigen Pflastersteinen bekommen Sie im Handel Steine in anderen geometrischen Formen wie dem Rhombus oder dem Sechseck. Sie verleihen einer Pflasterung eine interessante Struktur. Noch mehr Abwechslung bietet dem Auge eine Pflasterung aus gebrochenen Natursteinplatten in unregelmäßigen Formen.
- Bei der Kombination mehrerer Farben gilt im Allgemeinen: Weniger ist mehr. So bilden zum Beispiel hellgraue Steine einen ausreichend großen Kontrast zu mittelgrauen Steinen. Dennoch dürfen Sie aber natürlich auch stark kontrastierende Farben miteinander kombinieren. Sie machen ein Muster schon aus der Ferne deutlich sichtbar.
- Pflasterungen mit einem geschwungenen Verlauf wirken natürlicher als geradlinige mit rechten Winkeln. Vor allem auf naturnah gestalteten Grundstücken fügen sich geschwungene Wege deshalb meist besser in ihre Umgebung ein. Gestalten Sie Ihre Wege mit Rasengittersteinen, in die Sie im Anschluss Gras säen, ist die Pflasterung nach einer Weile sogar kaum noch zu sehen. Dennoch besitzen Sie eine befestigte Fläche, die Sie mit dem Auto und anderen Fahrzeugen befahren dürfen. Für einen naturnahen Garten eignen sich außerdem Pflastersteine in natürlichen Farben wie Braun sehr gut.
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- Zu modernen Gebäuden passen gerade Linien in der Regel besser. In ihrer Umgebung kommen zudem oft großformatige Platten zum Einsatz. Sie wirken moderner als kleine Pflastersteine, die viele Menschen an das Kopfsteinpflaster in Altstädten erinnern. In Bezug auf die Größe der Steine gilt im Allgemeinen, dass großformatiges Pflaster am besten auf einer großen Fläche zur Geltung kommt, während Sie für schmale Wege besser kleine Pflastersteine verwenden.
- Vor allem auf kleinen Grundstücken sollten die Pflastersteine für die Terrasse, den Innenhof und die Gartenwege im Hinblick auf die Farbe und das Material aufeinander abgestimmt sein. Sonst entsteht leicht ein unruhiger Gesamteindruck.
- Zwei Gartenwege, die sich treffen, lassen sich durch einen Pflasterkreis miteinander verbinden. Er kann in entsprechender Größe als Stellfläche für eine Sitzgelegenheit wie zum Beispiel einen kleinen Bistrotisch mit Stühlen dienen. Ein weiteres dekoratives Extra ist ein Pflanzloch in der Mitte. Es lässt sich mit Blumen oder in Kombination mit einem Rankgitter mit einer schönen Kletterpflanze begrünen. Ein Pflasterkreis kann außerdem eine sehr große gepflasterte Fläche auflockern.
- Möchten Sie einen Weg durch einen kleinen Garten optisch verlängern, verlegen Sie die Platten mit den durchgehenden Fugen parallel zur Wegachse. Auch hellere Steine am Ende lassen einen kurzen Weg länger erscheinen, als er tatsächlich ist.
- Randsteine sind für die meisten Pflasterungen zu empfehlen, denn sie verhindern ein Verrutschen der Steine zu den Seiten. Wenn diese Randsteine eine andere Farbe als das Pflaster haben, bilden sie einen deutlich sichtbaren Abschluss.
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