Eine Entwässerungsrinne in die Pflasterung integrieren – so geht’s
Eine Entwässerungsrinne leitet Regenwasser, das auf eine gepflasterte Fläche fällt, meist in die öffentliche Kanalisation, einen Sickerschacht oder eine Zisterne. Andere Lösungen sind jedoch ebenfalls möglich. So können Sie das Wasser zum Beispiel auf eine Freifläche strömen lassen, damit es dort versickert. Am Anfang der Planung müssen Sie daher die Entscheidung treffen, was mit dem Wasser geschehen soll. Beachten Sie hierbei die geltenden Vorschriften, denn viele Gemeinden verbieten es mittlerweile, Regenwasser in die Kanalisation zu leiten.
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Die Entwässerung von Pflasterungen – mit Bausätzen relativ einfach
Entwässerungsrinnen bekommen Sie in den Baumärkten als Bausätze mit allen nötigen Komponenten wie den Rinnen, Endstücken für die Seiten und Abdeckungen. Die einzelnen Elemente lassen sich leicht durch beispielsweise Nuten und Federn miteinander verbinden, sodass in der Regel kaum Werkzeug erforderlich ist. Allein die Öffnung für den Abfluss müssen Sie noch in die Rinne schlagen. Dies ist durch eine Stanzung jedoch recht einfach und lässt sich oft schon durch leichte Schläge mit einem Hammer bewerkstelligen.
Passende Ablaufstutzen für den Anschluss an bereits vorhandene Rohre und andere Verbindungselemente sind für die Bausätze ebenfalls erhältlich. Darüber hinaus können Sie einen Einlaufkasten in Ihre Entwässerung integrieren. Dies ist nicht unbedingt erforderlich, in vielen Fällen aber sinnvoll, denn in einem Einlaufkasten wird das Wasser vor der Weiterleitung von Schlamm und Schmutz befreit. Um die Rückstände in regelmäßigen Abständen entnehmen zu können, besitzt ein Einlaufkasten einen herausnehmbaren Schlamm- oder Schmutzfangeimer.
Entwässerungsrinnen werden aus verschiedenen Betonarten, Metallen und Kunststoffen hergestellt. Die Abdeckungen bestehen jedoch meist aus einem Metall wie Edelstahl, Aluminium oder Gusseisen. Sie sind später sichtbar und sollen in der Regel gut aussehen und zu den Pflastersteinen passen. Die Hersteller bieten deshalb viele Varianten mit Löchern oder Schlitzen. Selbst Roste mit Mustern sind inzwischen erhältlich. Letztendlich ist eine Abdeckung jedoch nicht unbedingt erforderlich. Macht es Ihnen nichts aus, die Rinne hin und wieder zu säubern, sollten Sie einen Blick auf die sogenannten Schlitzrinnen werfen.
Ein Gefälle gewährleistet eine gute Entwässerung
Damit eine Entwässerungsrinne sämtliches Regenwasser ableitet, muss sie sich an der tiefsten Stelle einer Pflasterung befinden. Dies ist bei einer Grundstückszufahrt in der Regel der Bereich, an dem die Pflasterung endet und die öffentliche Straße beginnt. Oft wird eine Entwässerungsrinne aber auch direkt vor einer Garage verlegt. So bleibt der Innenraum selbst bei Starkregen trocken.
Unabhängig von der Position der Rinne lenkt ein Gefälle das Wasser in die gewünschte Richtung. Je größer das Gefälle ist, desto höher ist die Fließgeschwindigkeit und umso mehr Wasser kann von der Rinne aufgenommen werden. Eine höhere Fließgeschwindigkeit hat darüber hinaus den Vorteil, dass sich weniger Schmutz in der Rinne abgelagert. Er wird vom Wasser mitgerissen und dadurch ausgeschwemmt.
Manche Entwässerungsrinnen besitzen ein Innengefälle von zumeist 0,5 Prozent. Es kann aber auch größer sein. Ein Innengefälle entsteht, wenn die Materialstärke an einem Ende der Rinne geringer ist als am anderen. Dieser Unterschied ist eventuell kaum zu sehen, deshalb sind auf Entwässerungsrinnen mit Innengefälle oft Pfeile gedruckt. Sie geben die Fließrichtung an.
Planen Sie eine Pflasterung mit einem Gefälle, können Sie ebenso gut eine Entwässerungsrinne ohne Innengefälle verwenden. Ein guter Wasserablauf ist sichergestellt, wenn das Gefälle etwa zwei Prozent beträgt. Bei einer Grundstückszufahrt hat die Pflasterung daher im besten Fall in zwei Richtungen ein Gefälle: eines in Richtung der Straße und eines zur Seite.
Weitere Tipps für den Kauf einer Entwässerungsrinne
- Achten Sie bei der Abdeckung einer Entwässerungsrinne auf eine Riffelung oder eine andere Strukturierung, denn vollkommen glatte Metalloberflächen werden bei Nässe schnell rutschig.
- Die Belastungsklasse nach der DIN EN 1433 ist wichtig, wenn Sie eine Pflasterung mit Fahrzeugen befahren. Für normale Pkws reichen Rinnenabdeckungen der Klasse B 125; besitzen Sie ein Wohnmobil oder andere schwere Fahrzeuge, wählen Sie jedoch besser eine Abdeckung der Klasse C 250. Handelt es sich um eine Pflasterung, die Sie nur zu Fuß begehen oder mit dem Rad befahren, können Sie Abdeckungen der Klasse A 15 verwenden.
- Auch eine abnehmbare Abdeckung ist zu empfehlen, denn im Laufe der Zeit wird sich in der Rinne Schmutz sammeln.
Anleitung zum Verlegen einer Entwässerungsrinne
Die meisten Entwässerungsrinnen legen Sie in ein Streifenfundament aus Beton. Besteht Ihre Rinne aus Beton, kann dies jedoch unter Umständen nicht nötig sein. In diesem Fall überspringen Sie die entsprechenden Arbeitsschritte. Legen Sie Ihre Rinne in ein Betonfundament, ist Magerbeton eine gute Wahl. Er lässt sich durch seine zähflüssige Konsistenz leicht formen.
- Für das Streifenfundament heben Sie einen Graben aus. Das Fundament sollte eine Höhe von etwa 15 Zentimetern haben. Die nötige Tiefe des Grabens ergibt sich daher durch die Höhe der Entwässerungsrinne zuzüglich 15 Zentimeter für den Beton. Rechnen Sie weitere drei bis fünf Millimeter hinzu, denn die Abdeckung der Rinne sollte nach dem Verlegen der Pflastersteine etwas unterhalb der Pflasterung liegen. Die Breite des Grabens entspricht der Breite der Rinne zuzüglich zehn Zentimeter.
- Damit die Entwässerungsrinne später gerade in der Pflasterung liegt und auf der richtigen Höhe endet, schlagen Sie zwei Metallstäbe in den Boden und spannen zwischen den beiden Stäben eine robuste Maurerschnur. An ihr können Sie sich beim Einsetzen der Rinne orientieren. Denken Sie beim Spannen der Schnur an das Gefälle.
- Nachdem Sie den Graben ausgehoben haben, mischen Sie den Beton nach Herstelleranweisung mit Wasser und schütten ihn in den Graben. Verteilen Sie ihn gleichmäßig und verdichten Sie ihn mit einer Maurerkelle.
Tipp: Ist der Boden sehr trocken, entzieht er dem Beton unter Umständen sofort das Wasser. Dies lässt sich verhindern, indem Sie den Graben vorher mit der Gießkanne anfeuchten.
- Besteht Ihre Entwässerungsrinne aus mehreren Teilen, legen Sie als Erstes die Rinne mit dem Ablauf in den Beton und befestigen den Ablauf wie vorgesehen. Er wird häufig mit einem Laubfang versehen, damit er durch Blätter und anderen Schmutz nicht verstopft. Danach fügen Sie die weiteren Elemente an. Lässt sich die Rinne nicht tief genug in den Beton drücken, befestigen Sie die Abdeckung, legen ein dickes Kantholz auf die Abdeckung und schlagen sie mit dem Hammer in das Betonbett.
- Die Enden der Entwässerungsrinne verschließen Sie mit Abdeckkappen. Sie lassen sich in der Regel einfach aufstecken und verhindern, dass Schmutz in die Rinne dringt. Zuvor müssen Sie – sofern vorhanden – die Federn abschneiden. Überprüfen Sie danach die Position der Rinne.
- Den noch freien Teil des Grabens befüllen Sie mit Beton und streichen ihn mit einer Maurerkelle glatt. In dieses Betonbett können Sie auch die direkt an die Rinne grenzenden Pflastersteine legen. Durch die Dicke der Pflastersteine ergibt sich daher, bis zu welcher Höhe Sie den Graben mit Beton füllen.
Hinweis: Beim Auffüllen des Grabens sollte kein Beton zwischen die Rinnenelemente gelangen. Dies könnte zu Undichtigkeiten führen.
- Zum Schluss montieren Sie die Abdeckung und Ihre Entwässerungsrinne ist fertig.
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