Pflastersteine – die Materialien mit ihren Vor- und Nachteilen
Zum Pflastern Ihrer Grundstücksauffahrt, des Innenhofs, der Terrasse und der Wege durch den Garten bekommen Sie im Handel Pflastersteine in unzähligen Ausführungen. Bei dieser großen Auswahl geht leicht der Überblick verloren. Um die richtige Entscheidung zu treffen, gehen Sie daher am besten Schritt für Schritt vor und legen als Erstes fest, aus welchem Material Ihre Pflasterung bestehen soll.
Beton
Pflastersteine aus Beton sind robust und belastbar. Dementsprechend haben sie eine lange Lebensdauer und werden oft erst nach vielen Jahren ausgetauscht. Diese Pflastersteine bieten außerdem viel Spielraum bei der Gestaltung von Wegen und Auffahrten, denn Beton lässt sich leicht einfärben. Selbst Steine, die andere Werkstoffe wie zum Beispiel eine bestimmte Natursteinart imitieren, sind inzwischen erhältlich. Die Formgebung ist ebenfalls einfach, denn schon beim Gießen des Betons können die Steine in die gewünschte Form gebracht oder an ihren Kanten mit Fasen versehen werden.
Bei Betonsteinen sorgt die industrielle Fertigung selbst bei außergewöhnlichen Formaten für eine hohe Maßhaltigkeit. Sie erleichtert Ihnen das Verlegen der Pflastersteine. Betonsteine sind durch ihre leicht porösen Oberflächen bei Regen und selbst bei gefrierender Nässe rutschfest. Ein weiterer Vorteil ist der im Vergleich mit anderen Materialien günstige Preis. Eine schmutzabweisende Oberfläche, durch die sich die Pflasterung leichter reinigen lässt, erhöht den Preis allerdings deutlich.
Verbundpflaster aus Beton
Eine besonders hohe Tragfähigkeit erreicht Verbundpflaster, denn bei ihm bilden die Steine sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung einen Verbund. Solch ein Pflaster ist daher ideal für eine Auffahrt zur Garage oder eine Fläche, auf der Sie ein oder vielleicht sogar mehrere Autos abstellen möchten. Die bekanntesten Vertreter aus der Gruppe der Verbundpflaster sind die Doppel-T-Verbundsteine. Sie werden wegen ihres Aussehens auch als Knochenpflaster bezeichnet. Weitere Varianten sind die Wellensteine mit geschwungenen Kanten und das sechseckige Wabenverbundpflaster.
Versickerungsfähige Betonsteine
Eine versickerungsfähige Betonpflasterung lässt Regenwasser durch die Fugen oder die Steine versickern. Sie verhindert daher bei starken Regenfällen Überschwemmungen. Gleichzeitig kann sie die Niederschlagsgebühr reduzieren, die Sie Ihrer Gemeinde zahlen müssen.
Versickerungsfähige Betonsteine besitzen eine haufwerksporige Struktur oder einfach ausgedrückt größere Poren als herkömmliche Betonsteine. Solch eine Struktur entsteht, wenn beim Anmischen des Betons Gesteinskörnungen in nur einer Größe verwendet werden. Sie berühren sich lediglich, sodass mehr Hohlräume verbleiben als bei einem Beton, der Gesteinskörnungen in verschiedenen Größen enthält. Bei ihm setzen sich die kleineren Körner zwischen die größeren.
Versickerungsfähige Betonsteine müssen Sie nicht zwangsläufig mit breiten Fugen verlegen, damit das Regenwasser versickern kann. Im privaten Umfeld reichen Fugenbreiten von drei bis fünf Millimeter bereits aus. Erst eine intensivere Nutzung durch ständiges Befahren könnte dazu führen, dass die Poren im Laufe der Zeit verstopfen. In öffentlichen Bereichen werden versickerungsfähige Betonsteine deshalb mit größeren Fugen verlegt.
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Rasengittersteine
Eine besondere Variante der Betonsteine sind die Rasengittersteine. Sie besitzen große Öffnungen, aus denen später Gras sprießt. Bei der Verwendung von Rasengittersteinen kombinieren Sie daher eine tragfähige Pflasterung mit einer Grünfläche. Solch eine Pflasterung wirkt sehr natürlich und lässt besonders viel Regenwasser versickern. Sie wird nicht als Versiegelung angesehen und bei der Berechnung der Gebühren, die viele Gemeinden für versiegelte Flächen mittlerweile erheben, deshalb nicht berücksichtigt.
Eine Alternative zur Aussaat von Gras sind Füllsteine, die viele Hersteller für ihre Rasengittersteine anbieten. Sie passen genau in die Aussparungen und haben oft eine andere Farbe. So ergibt sich von allein ein interessantes Muster. Füllungen aus Schüttgütern wie feinem Splitt oder Kies sowie Kombinationen mehrerer Varianten sind ebenfalls möglich. So können Sie zum Beispiel nur den Platz, an dem Sie Ihr Auto für gewöhnlich abstellen, mit Füllsteinen versehen. Sie machen die Fläche belastbarer und verhindern gleichzeitig, dass Sie mit Ihren Schuhen Gras ins Haus tragen.
Rasengittersteine weisen für die Verwendung im privaten Umfeld eine ausreichend hohe Befahrbarkeit auf. Sie kommen erst bei ständigem Verkehr an ihre Grenzen. Beim Begehen bieten sie wegen der vielen Löcher allerdings weniger Komfort als andere Pflastersteine. Dies werden vor allem Frauen spüren, die gern hochhackige Schuhe tragen. Ein weiterer Nachteil könnte der zusätzliche Arbeitsaufwand sein, denn Sie müssen das Gras regelmäßig mähen. Gras braucht zudem Licht. Auf einer begrünten Pflasterung aus Rasengittersteinen sollten Sie deshalb nicht dauerhaft ein Wohnmobil, einen Wohnwagen oder ein anderes Fahrzeug abstellen. Alternativ gestalten Sie den Stellplatz – wie bereits erwähnt – mit Rasengitterfüllsteinen oder einer anderen Füllung.
Sickerpflaster
Auch das Sickerpflaster besitzt Aussparungen, in die Sie nach dem Verlegen die Grassamen streuen können. Die Aussparungen sind jedoch in der Regel sehr viel kleiner als bei den Rasengittersteinen. Sie werden deshalb meist auf andere Weise gefüllt.
Klinker und Ziegel
Eine Pflasterung aus Klinkern oder Tonziegeln wirkt schnell ein wenig rustikal und passt dadurch besonders gut zu einem älteren Gebäude und einem Haus mit verklinkerter Fassade. Bei diesen Pflastersteinen aus natürlichen Rohstoffen sind die einzelnen Exemplare zudem oft nicht vollkommen identisch. Kleine Unterschiede bei der Farbe und dem Format der einzelnen Steine lassen eine gepflasterte Fläche aus Klinkern nicht ganz so perfekt wirken. Die im Vergleich mit Betonsteinen geringere Maßhaltigkeit macht das Verlegen von Klinkern etwas schwieriger und sehr schmale Fugen fast unmöglich.
Klinker, Ziegel und Backsteine ähneln sich. Klinker werden jedoch in der Regel bei den höchsten Temperaturen gebrannt. Dadurch sind sie besonders robust und frostfest. Auch diese Pflastersteine zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus.
Möchten Sie Klinker für eine befahrbare Grundstücksauffahrt verwenden, sollten die Steine eine Dicke von mindestens 52 Millimeter haben. Besitzen Sie ein Wohnmobil oder ein anderes schweres Fahrzeug, nehmen Sie am besten 60 bis 65 Millimeter dicke Klinker. Für Gartenwege, Terrassen und andere wenig beanspruchte Bereiche reichen dagegen Steine in einer Stärke von 45 Millimetern. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl jedoch die Angaben des jeweiligen Herstellers.
Klinkerpflaster sind oft rechteckig und haben eine Größe, die an die Klinker für Hausfassaden erinnert. Im Handel bekommen Sie jedoch auch andere Formate wie den Quadratstein oder den Dreieckstein. Selbst an einer Seite abgerundete Klinker sowie Halbkreissteine sind erhältlich. Im Hinblick auf die Farbe haben Sie die Wahl zwischen Rot, Gelb, Grau, Anthrazit, Schwarz und weiteren Tönen. Mit zwei Farben lassen sich dekorative Muster legen. Sie können sich aber auch für buntes Klinkerpflaster entscheiden. Bei ihm sorgen Farbübergänge von beispielsweise Rot nach Blau für Abwechslung.
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Natursteine
Viele von den Natursteinen eignen sich für eine Pflasterung. Eine hohe Härte weisen unter anderem der in zahlreichen Farben erhältliche Granit sowie Marmor, Basalt, Grauwacke, Gneis, Quarzit und Porphyr auf. Diese natürlichen Steine wirken edel und sind meist teurer als Pflastersteine aus anderen Materialien. Sie werden deshalb gern für Terrassen und ähnliche Bereiche genutzt. Grundsätzlich können Sie robuste Natursteine aber auch für eine Grundstücksauffahrt verwenden. Bei solch einer Pflasterung brauchen Sie sich um die Farbbeständigkeit keine Sorgen zu machen, denn Natursteine behalten dauerhaft ihre Farbe. Ein ebenso gleichmäßiges Aussehen wie eine Betonpflasterung wird ein Natursteinpflaster allerdings niemals haben, denn bei Natursteinen sind keine zwei Steine vollkommen identisch.
Bei einem Natursteinpflaster haben Sie die Wahl zwischen Steinen mit glatten oder relativ glatten und unebenen Oberflächen. Letztere wirken besonders natürlich, erschweren aber das Begehen und Befahren. Eine noch natürlichere Optik entsteht durch Polygonalplatten. Hierbei handelt es sich um gebrochene Exemplare, die unterschiedliche Größen, unregelmäßige Formen und zahlreiche Ecken haben. Dadurch ist das Verlegen schwieriger und entsprechend zeitaufwändig. Zum Ausgleich für die Mehrarbeit erhalten Sie eine besonders interessante und garantiert einzigartige Pflasterung.
Neben den Platten aus Natursteinen bekommen Sie im Handel Kleinpflaster aus Granit. Es hat eine Würfelform und wird neben Kopfsteinpflasterungen oft zum Einfassen von Wegen verwendet. Die kleinen Granitquader können Sie daher auch mit einem anderen Pflasterstein kombinieren. Ihre scharfen Kanten werden von den Herstellern oft durch Trommeln, also ein fortlaufendes Drehen in einer großen Trommel, beseitigt.
Weitere Materialien für Auffahrten und Wege
Neben den drei wichtigsten Gruppen aus Beton, Natursteinen und Ton gibt es inzwischen Pflastersteine aus recycelten Kunststoffen sowie Holzpflaster. Darüber hinaus können Sie Ihre Einfahrt und die Wege auf dem Grundstück mit Schüttgütern wie Kies, Splitt oder Schotter gestalten oder anstelle von Pflastersteinen frostbeständige Fliesen verlegen. Insgesamt steht Ihnen daher eine Vielzahl unterschiedlichster Materialien zur Verfügung.
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